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Motivationsprobleme 4. Semester WB


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Moin

Ich bin Azubi im 4. Lehrjahr und studiere nun im 4. Semester an der HFH Wirtschaftsingenieurwesen. Im Moment hab ich einen übelsten Durchhänger und weiß einfach nicht mehr, wie ich mich motivieren soll. Das kündigte sich alles schon im letzten Semester an: Ich bestand nur 2 Prüfungen von den 4 vorgesehenen davon eine mit 4.0

Ich hab es einfach so satt alleine an meinem Schreibtisch zu sitzen und mir die Studienbriefe reinzuziehen. Das kommt mir alles so stupid vor: Man lernt eine Menge Zeug auswendig um es dann hinterher unter Aufsicht in vorgegebener Zeit auf ein Stück Papier zu schreiben. Das meiste ist nach ein paar Wochen wieder vergessen. Wo bleiben die praxisnahen Übungen, wo bleibt die Diskussion. Alles wird immer nur so hingenommen anstatt wirklich zu reflektieren, wozu ja gerade der BWL-Stoff ausreichend Gelegenheit bietet.

Mit Lerngruppen klappt es auch nicht. Unsere Gruppe ist zu klein und wohnt viel zu zerstreut. Zusätzlich ist bei jedem natürlich die Zeit knapp.

Irgendwie ist es echt schade, weil ich mich so sehr auf eine interlektuelle Herausfoderung als Gegenpunkt zu der eher anspruchslosen Berufsausbildung gefreut habe. Stattdessen geht es hauptsächlich ums Auswendig lernen.

Vielleicht sehe ich die ganze Sache zu negativ aber so fühle ich mich im Moment nun mal und ich weiß einfach nicht weiter.

Irgendwelche Vorschläge?

MfG

Bela

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Hallo Bela,

ich kann schon ein bisschen nachfühlen wie es dir gerade geht, weil ich das damals bei meinem Präsenzstudium auch so empfunden habe. Irgendwie erschien alles wie ein Witz, weil viele Dinge, die man lernt später auch nicht gebraucht werden - zumindest habe ich das so empfunden.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Praktiker hier im Forum das möglicherweise anders sehen. Vielleicht schreibt ja der eine oder andere noch was dazu.

Da du die Motivation ansprichst, gehe ich davon aus, dass du im Moment eher nicht die Motivation hast, weiterzumachen. Daher frage ich mich schon, was jetzt deiner Meinung nach geschehen müsste, damit du diese Motivation wieder bekommst. Und was glaubst du würde dir jetzt, im Augenblick, gut tun, um vielleicht auch ein bisschen Abstand vom Studium, der stupiden Auswendiglernerei und der intellektuellen Unterforderung zu bekommen?

Gruß,

Sonja

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Ich könnte mir vorstellen, dass die Praktiker hier im Forum das möglicherweise anders sehen. Vielleicht schreibt ja der eine oder andere noch was dazu.

Ja das ist wirklich eine Situation, die ich mir aus meiner Warte gar nicht vorstellen kann. Ich finde für den Großteil der Dinge die ich lerne eine Analogie in meinem aktuellen Umfeld oder in meiner bisherigen Karriere.

Daran kann ich auch den Diskurs üben, der in den Studienbriefen meist nur angesprochen und nicht diskutiert wird.

Übertragen auf nur ein einziges Unternehmen und keine so tiefen Einblicke kann ich mir schon vorstellen, dass der Stoff dadurch noch abstrakter wird, als er eh schon ist.

Um hier den Bogen zu kriegen könnte ich mir vorstellen eventuell deinen Betrieb hier etwas mit einzubinden und vllt. mehr Infos zu kriegen als der Standard-Azubi.

Das man den Stoff nicht 1:1 braucht bzw. sich nicht lang merkt heisst ja auch nicht, dass die ganzen Stunden umsonst waren. Aber wie schon erwähnt kann es natürlich sein, dass dir den Stoff zu behalten auch schwerer fällt da dir die Anknüpfungspunkte fehlen.

Wenn dich das Fernstudentenleben so aufregt und dich überfordert wäre vllt. eine Übergangsstrategie sinnvoll. Du belegst so lange du die Ausbildung noch machst nur 2 Fächer pro Semester die du gut bestehen kannst und wechselst danach auf eine Präsenzhochschule. Sinnvoll wäre es dann jetzt zu checken welche Module problemlos angerechnet werden können.

Ob du dort mehr Diskussionen und weniger Lernstoff hast wage ich zwar zu bezweifeln, eventuell ist es aber auch einfach eine Sache der Stoffvermittlung die dir das Leben schwer macht. Der einsame Wolf am Schreibtisch hat es hier eindeutig leichter, als der soziale Lerner.

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Hallo Sonja

Ich kritisiere ja nicht den Inhalt an sich (das steht mir auch kaum zu) ich kritisieren vielmehr wie gelernt wird.

Aus eigenen Erfahrungen während des Abiturs weiß ich, dass z.B. der Lerneffekt wesentlich größer ist, wenn man über Inhalte redet und diskutiert anstatt diese nur zur Einsicht vorgelegt zu bekommen.

Einige meiner Freunde studieren in Präsenz. Von denen höre ich immer wieder von sehr interessanten Projekten an denen sie mitarbeiten. Oder es werden vielfältige praktische orientiere Übungen gemacht.

Eine Bekannte z.B. hat im Zuge ihres BWL Studiums an einem betrieblichen Simulationsspiel teilzunehmen incl. regelmäßiger Meetings zur Besprechung der Ergebnisse. Sowas klingt für mich nicht nur in pädagogischer Hinsicht sondern auch vom Gesichtspunkt der Praxisrelevanz sehr sinnvoll und spannend.

Während dessen ich in meinem Fernstudium 7 Studienbriefe BWL zum Wälzen vorgelegt bekomme.

In gewisser Weise möchte ich weiter machen, denn bei meinem Arbeitgeber gibt es für Wirtschaftsingenieure vielfältige Stellenangebote. Aber mir fällt es zunehmend schwer mich zum Lernen hinzusetzen. Wenn ich erstmal dabei bin komme ich eigendlich gut voran... diese Initialzündung ist das Problem.

lg

Bela

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Hallo Chilie

Ich arbeite bei einem großen Automobilhersteller und finde regelmäßig Analogie insbesondere in den BWL-Inhalten. Aber wo findest du die betrieblichen Beispiele, wenn du z.B. Mechanik oder Statistik pauken musst.

In Präsenz weiter zu studieren wäre schon toll. Allerdings ist für mich sehr schwierig das zu finanzieren so dass ich auf ein Stipendium meines Arbeitsgebers angewiesen wäre. Die Chancen ein solches zu kriegen sind jedoch gering und zuvor muss ich auch noch meinen Wehrdienst ableisten.

Eigendlich bleibt nur das Fernstudium, zumindest für die nächsten 1,5 Jahre.

lg

Bela

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Hättest du denn die Chance evtl. nach einem bestimmten Teil des Studiums (das du ja wirklich etwas strecken kannst) als Werkstudent bei deinem AG beschäftigt zu werden? Das wäre sicher eine tolle Herausforderung und würde damit vielleicht auch deinem Studium wieder mehr Sinn geben?

Auf der anderen Seite ist die Chance natürlich hoch in der jetzigen Situation abzubrechen ... was du vielleicht später wieder bereuen würdest. Wo wohnst du denn? Im Verbundstudium gibt es auch Wirtschaftsingenieurwesen mit mehr Präsenzen - allerdings gibt es das IMHO nur in NRW.

Bei Statistik gebe ich dir natürlich recht - ich fand das Thema aber hochinteressant und fand es eher Schade das es nur so oberflächlich behandelt wurde, auch wenn ich es in der Praxis nicht weiter benötigen würde.

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Hallo Bela,

Ich kritisiere ja nicht den Inhalt an sich (das steht mir auch kaum zu) ich kritisieren vielmehr wie gelernt wird.

Aus eigenen Erfahrungen während des Abiturs weiß ich, dass z.B. der Lerneffekt wesentlich größer ist, wenn man über Inhalte redet und diskutiert anstatt diese nur zur Einsicht vorgelegt zu bekommen.

Hm, tja, aber bist du dann bei der Fernstudienmethode richtig? Mit wem würdest du da gerne diskutieren oder reden wollen?

Ich muss dir hier zumindest aus meiner eigenen Präsenzstudienzeit mitteilen, dass wir sehr, sehr wenig diskutiert haben im Studium. Es gab effektiv 2 oder 3 Fächer, wo das überhaupt möglich war (wegen der Studentenzahlen, aber auch wegen der Stoffvermittlung - Vorlesungen sind nicht zur Diskussion da, sondern schlichtweg zur einseitigen Wissensvermittlung).

Einige meiner Freunde studieren in Präsenz. Von denen höre ich immer wieder von sehr interessanten Projekten an denen sie mitarbeiten. Oder es werden vielfältige praktische orientiere Übungen gemacht.

Und das wiederum scheint mir die Vermutung zu bestätigen, dass du dich möglicherweise falsch entschieden hast, aber auch das Fernstudium mit Hoffnungen und Vorstellungen gefüllt hast, die so gar nicht oder nur in sehr geringem Maße umsetzbar sind. Denn es stellt sich mir wiederum die Frage, wann und mit wem du diese Projekte umsetzen möchtest? Könntest du für dich selber, neben dem Bearbeiten der Studienbriefe, der Vorbereitung auf die Klausur und der Teilnahme an den Präsenztagen, noch Zeit finden, um eines dieser Projekte zu belegen?

Denn was du hier ja unterschlägst ist die Tatsache, dass deine Bekannten Vollzeit studieren und keiner Tätigkeit nachgehen, wie du das tust. Das Studium ist ihnen und ihrer Hochschule die erste Priorität, und die Fernhochschule hat ihr Studium wiederum auf solche Menschen ausgerichtet, die eben andere Prioritäten haben. Dafür haben die wiederum massig Gelegenheit, ihre Köpfe in jede Menge Projekte zu stecken - nämlich jeden Tag bei der Arbeit!

Gruß,

Sonja

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Ich wohne in Niedersachsen. Was genau ist ein "Verbundstudium"?

Ob es so etwas wie ein "Werksstudium" für Fernstudenten gibt, weiß ich nicht. Das ganze Thema "Studenten im Betrieb" wird bei uns sehr uneinheitlich gehandhabt und es ist schwierig diesbezüglich genau Informationen zu bekommen. Trotzdem ist es definitiv eine Nachfrage wert, insbesondere vor dem Hintergrund das ich nach Ende meiner Ausbildung (Frühjahr 2010) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am Fließband arbeiten muss.

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Lat. Studere.... du strebst nach etwas... So muss man evtl. das Studium auch sehen, man verfolgt damit ein Ziel, einen bestimmten Abschluss zu erreichen.

Was du suchst, wirst du an keiner Universität finden den du suchst etwas anderes!

Interessierte, Intelligente und vor allem wissbegierige Kommilitonen (bzw. Mitmenschen) die gerne Diskutieren sind schwer zu finden, egal ob Fern oder Präsenzuniversität.

Studieren bedeutet in unserer Zeit nicht Selbsterkenntnis sonder erlernen von bestehender Erkenntnis! Selbsterkenntnis wäre zu Zeitaufwendig und würde zu einer extremen Fokussierung führen, dies gilt zumindest für ein Bachelor oder Diplomstudium.

.... glaube ich halt!

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Ganz ehrlich, ok vielleicht ist für dich persönlich ein Präsenzstudium ja besser, aber ich finde es bringt überhaupt nichts. In den Vorlesungen sitzt man nur rum und "lässt sich einen erzählen". Dabei interessiert es niemanden, ob du verstehst worum es geht oder im Stoff mitkommst. Das bringt überhaupt nichts. Denn hinterher musst du doch alles Zuhause alleine selbst nacharbeiten, und zwar ohne aufgearbeitetes Material! Wenn du Glück hast und überhaupt ein Vorlesungs-Skript kriegst, dann ist das in der Regel furchtbar strukturiert, unverständlich und/oder nichtssagend, denn der der es erstellt hat, hält scheinbar alles für selbstverständlich. Deswegen bedarf es ja keiner besonderen Erklärung. Wenn du Ihn auf das Gegenteil aufmerksam machen willst kommt nur zurück "den Rest erkläre ich ja in der Vorlesung" - back to zero.

"Tolle Projekte" kriegt man aufgebrummt und MUSS sie dann machen. Ob man mag oder nicht, auch wenn sie nicht so cool sind wie die deiner Freunde. Hilfestellung kriegt man natürlich nicht. Wie soll das denn auch gehen bei einem Professor auf ich-weiß-nicht-wie-viele Studenten. Lernen tut man dabei wenig, Frust aufstauen aber ziemlich viel.

Deine interessanten und allzeit diskussionsbereiten Kommilitonen kannst du auch vergessen. Die meisten sind genauso ahnungslos wie du und/oder faule Schwänzer, die sich gelangweilt durchs Studium schlafen, weil sie grad sonst nichts zu tun haben.

98% aller stattfindenden Diskussionen sind Gemecker über all dies.

Vielen Dank, also ob das erstrebenswert ist, weiß ich nicht.

- Meinung einer, die gerade zu den Fernstudenten überwandert ;)

An deiner Stelle würde ich jedenfalls eher die Ausbildung sausen lassen, als das Fernstudium (wenn überhaupt). Vor allem im 4. Semester. Hast du schonmal versucht, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln? Irgendwohin, wo man dich mehr fördert? Oder vielleicht einen richtigen Job kriegen in einer interessanteren Firma, um den Praxisbezug da zu finden?

Du brauchst grad ganz dringend was, auf das du dich freust. Ein bisschen frischer Wind ist vielleicht keine schlechte Idee :)

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