Zum Inhalt springen

Unterschied Techniker oder Ingenieur


timeplanet

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

je mehr Infos ich sammle, desto widersprüchlicher werden die Aussagen. Was´n nu?

Ist ein Techniker mit Abschluß an FH vergleichbar mit Ingenieur oder doch nicht ? Nur wegen dem ABI?

Warum sind so viele Ingenieure ohne Job? Höre nie, dass Techniker Arbeit suchen oder doch umgekehrt? Hab leider keinen Plan in der Tasche.

Wisst Ihr mehr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

  • Antworten 25
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Also, das klingt ja wirklich etwas konfus. Ich versuche, mal Ordnung reinzubringen. Zunächst ist FH-Abschluss gleich FH-Abschluss. Mir ist nicht bekannt, dass es irgendwo FHs gibt, deren Titel Techniker enthält, wenn es das aber gibt, ist es egal (z. B. gibt es bei BWL Kaufmann und Betriebswirt, ist Jacke wie Hose).

Deine Bemerkung mit dem Abi verstehe ich nicht. Für FH, benötigt man nie die allgemeine Hochschulreife (=Abi), die Fachhochschulreife langt, u. U. braucht man auch die nicht. Das hat aber nichts mit dem Fach oder dem Namen des Abschlusses zu tun.

Arbeitslosigkeit unter Ingenieuren: Ich empfehle diese Lektüre: https://www.zeit.de/2005/28/C-Ingenieur

Dass Techniker nicht suchen, halte ich für ein Gerücht. Ich kenne Techniker nur als Abschluss unterhalb des akademischen Bereichs, auch hier suchen mit Sicherheit Leute Arbeit. Was nun besser ist, Diplom-Ingenieur (FH) oder staatl. gepr. Techniker, kann ich nicht sagen. Aber Jobgarantie gibt es heute wohl nirgends.

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo timeplanet,

mir ist nicht ganz klar, über welche Anbieter/Abschlüsse du sprichst.

Der einzige mir bekannte Anbieter, der sowohl den Dipl.-Ing. FH als auch einen Techniker anbietet ist die PFFH Darmstadt  mit dem Institut PFFH Technikum

 

Hier sind die Technikum-Abschlüsse mit dem Dipl.-Ing. nicht vergleichbar.

 

Ein Studium zum Dipl.-Ing. kann ggf. auf den Techniker aufbauen - die PFFH bietet für diesen Personenkreis beispielsweise einen vereinfachten Zugang an.

 

Viele Grüße

Markus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo timeplanet,

ganz einfach

der staatl. gepr.techniker ist ein Fachschulabschluss

welcher ohne Abitur nur mit Berufserfahrung gemacht werden kann.

der Dipl. Ing. ist ein Hochschul bzw. fachhochschulAbschluss !

und damit liegt der Dipl. definitiv ü+ber dem Techniker

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo nochmal,

danke für Eure aufklärende Antworten. Doch eines hab ich immer noch nicht begriffen, warum bietet dann die technische Fachhochschule Berlin ohne Abi nur mit Berufserfahrung, den Technikerabschluß an. Denke das machen nur Fachschulen? grübel...

Danke tmeplanet

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Private FernFachhochschule Darmstadt bietet auch den Techniker an - nur ist das dann kein akademischer Abschluss (Diplom, Bachelor, Master, ...), sondern ein Abschluss, der bei einem akademischen Institut (FH Berlin, PFFH Darmstadt) erworben wurde.

Viele Grüße

Markus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Um diese Sache nochmal klarzustellen: Ein Abschluss, der an einer Uni oder FH erworben wird, ist nicht automatisch ein akademischer Abschluss. Es muss schon ein mit einem akdemischen Grad abschließender Studiengang sein. Z. B. kann man an Unis auch Ausbildungsberufe lernen (Verwaltungsfachangestellter, Elektriker, Gärtner ...). Trotzdem hat man danach einfach eine abgeschlossenen Berufsausbildung und keinen akademischen Gärtner- oder Elektrikergrad.

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 11 Monate später...

Hallo Timeplanet,

ein Techniker setzt in Deutschland eine echte Berufausbidung voraus. Danach kann in NRW mit zwei bis fünf Jahre Berufspraxis eine Technikerausbildung gestartet werden.

In Baden-Württemberg ist der Abschluß staatlich geprüfter Techniker sogar mit der Fachhochschulreife gekoppelt wenn bei Eintritt in die Fachschule die Fachoberschulreife vorhanden war, in NRW wird dies in einer extra Prüfung erst möglich. Warum Hauptschüler mit gleichen oder besseren Abschlüssen in NRW nicht die FH-Reife erlagen liegt daran, das z.B. in BW der Berufsabschluß gleichzeitig die mittlere Reife enthält.

Das verstehe allerdings auch nicht :-)

Aber konkret:

Der Techniker ist eine Fachschulausbildung, es fehlt also das "Wörtchen" Hochschul.. bzw. Fachhochschul... im ebenfalls nicht akademischen Titel.

Der Berufsverband der Techniker hat zusätzlich den Titel "Staatlich geprüfter Techniker "State certified engineer"" europaweit ermöglicht um halt in allen Länder der EU eine Vergleichbarkeit zu generieren.

Damit es jetzt nicht langweilig wird arbeitet der BVT nun auch an der Bezeichnung "state-certified engineer, master professional".

Interessant wird es aber erst über die Summenbildung im Vergleich des Werdegangs.

1. Techniker = 3 - 3,5 Jahre Ausbildung mit ca. 2 Tagen / Woche Theorie, dann 2 Jahre Praxis, also echtes arbeiten (mehr oder weniger ;-)) dann 2 Jahre Theorie an der Fachschule.

2. Ing. Fachabitur, bzw. Abitur, also max. 1 Jahr Praktikum, dann 6 Semester und Diplomarbeit für den Titel Dipl.Ing. FH.

In Summe siehst Du, dass der Techniker deutlich mehr Praxis hat als der Ing., aber vorsicht die mindestens 6 Semester zum Ing. haben die höherwertige Theorie. Wie Du siehst ist zwar nichts mehr klar, aber der Techniker hat immer eine Berufsausbildung, der Ing. muss selbige nicht zwingend haben.

Bei der Arbeitslosigkeit ist es aber oft der Fall, das Techniker auf den erlernten Beruf "ausweichen" können, bei Ing., egal ob mit oder ohne Lehrberuf dies aber nicht als glaubwürdig akzeptiert wird. Generell sollte aber bei zeitlicher, räumlicher und pekunärer Flexibilität die Arbeitslosigkeit für keine der beiden Ausbildungwege extrem hoch sein.

Liebe Grüße

Grenzwall

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

ich bin der Peter Schühly, 1. Vorsitzender, vom Verein der Techniker e.V.

zum Thema "State certified engineer" gibt es folgende Stellungnahme der Kultusministerkonferenz :

Sehr geehrter Herr Schühly,

das Sekretariat der Kultusministerkonferenz gibt in unregelmäßigen Abständen im Rahmen des europäischen Informationssystems EURIDYCE Beschreibungen des deutschen Bildungswesens heraus. Diese Darstellungen werden auch in englischer Sprache veröffentlicht. In einer dieser Fassungen ist vor einigen Jahren der Begriff "Staatlich geprüfter Techniker" mit dem oben angegeben Wortlaut übersetzt worden. Diese Übersetzung hat keinerlei rechtliche Wirkung. Sie bedeutet auch nicht eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz und stellt keine offizielle Berufsbezeichnung dar. Insofern gab es auch keine Grundlage für die von Ihnen angeführten Verfahren.

Zu keinem Zeitpunkt ist mit der Beschreibung des Bildungswesens die Absicht verbunden worden, neue internationale Berufs- und Abschlussbezeichnungen von Bildungsgängen zu schaffen, dies kann nicht Gegenstand eines Berichtes sein. In der Darstellung sind auch andere Abschlussbezeichnungen natürlich übersetzt worden, ohne dass damit eine Grundlage für die Verwendung als offizielle Bezeichnung verbunden wird. Dies gilt selbstverständlich auch für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, deren Darstellungen über das jeweiligen Bildungswesen in andere Sprachen der Gemeinschaft übersetzt werden.

Von anderer Seite sind wir bereits auf den Vorgang hingewiesen worden. Ich habe darauf unsere Rechtsabteilung um Prüfung gebeten. Nach Auskunft unserer Rechtsabteilung ist eine Untersagung durch die Kultusministerkonferenz nicht möglich, da in der Darstelung nicht auf die KMK bezug genommen wird. Rechtsansprüche auf Unterlassung aus unlauterem Wettbewerb scheiden für die KMK ebenfalls aus, da die Kultusministerkonferenz hierüber mit dem BVT nicht im Wettbewerb steht.

Mit freundlichen Grüßen

.......

Sekretariat der Kultusministerkonferenz

- Berufliche Bildung -

Lennéstr. 6

53113 Bonn

 

Woher der begriff "State certified engineer" kommt ist glaube ich mit dem Schreiben der KMK entgültig geklärt ..

Zum Thema state-certified engineer, master professional". Selten so gelacht ... ! Mehr gibt es hierzu nicht zu sagen .. !

Da brauchen wir uns nicht zu wundern warum die Dt. Technikerbewegung von Seiten der Sozialpartner u. Deutschen Spitzenverbänden der Beruflichen Bildung nicht für erst genommen werden.

Gruß Peter Schühly

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber konkret:

Der Techniker ist eine Fachschulausbildung, es fehlt also das "Wörtchen" Hochschul.. bzw. Fachhochschul... im ebenfalls nicht akademischen Titel.

Da du ziemlich vom Techniker überzeugt bist und auch für die Besserstellung des Technikers kämpfst, weiß ich nicht, wie ich das auffassen soll. Es fehlt nicht nur das Wörtchen (Fach)Hochschule und der akademische Titel, sondern auch die Breite und die Tiefe an Fach- und Grundwissen, die einem Ingenieur vermittelt wird.

Interessant wird es aber erst über die Summenbildung im Vergleich des Werdegangs.

1. Techniker = 3 - 3,5 Jahre Ausbildung mit ca. 2 Tagen / Woche Theorie, dann 2 Jahre Praxis, also echtes arbeiten (mehr oder weniger ;-)) dann 2 Jahre Theorie an der Fachschule.

2. Ing. Fachabitur, bzw. Abitur, also max. 1 Jahr Praktikum, dann 6 Semester und Diplomarbeit für den Titel Dipl.Ing. FH.

In Summe siehst Du, dass der Techniker deutlich mehr Praxis hat als der Ing., aber vorsicht die mindestens 6 Semester zum Ing. haben die höherwertige Theorie. Wie Du siehst ist zwar nichts mehr klar, aber der Techniker hat immer eine Berufsausbildung, der Ing. muss selbige nicht zwingend haben.

Die Praxis ist ja ganz gut und schön, aber es handelt sich dabei um Praxis als Facharbeiter und nicht als Techniker oder gar Ingenieur. Letztendlich sind die Verhältnisse zwischen einem Jung-Techniker und einem Jung-Ingenieur gegenüber der jeweiligen Berufspraxis gleich, wobei ein Ingenieur durch seine breitere und tiefere Ausbildung über mehr Fachwissen und auch über einen besseren Blick auf das Gesamtsystem verfügen.

Ich sehe die Vorteile eines Technikers eher darin, dass dieser die praktischen Probleme kennt und die Dinge nicht nur aus theoretischer Sicht. Auch kennt dieser die Probleme des "arbeitenden Volkes". Mit der Zeit nähert sich aber der Techniker in seiner Arbeitsweise und in seiner Fachkenntnis dem des Ingenieurs an. In den Grundlagen bleiben die Defizite allerdings bestehen, was aber kein Nachteil sein muss.

Bei der Arbeitslosigkeit ist es aber oft der Fall, das Techniker auf den erlernten Beruf "ausweichen" können, bei Ing., egal ob mit oder ohne Lehrberuf dies aber nicht als glaubwürdig akzeptiert wird.

Was heißt hier "nicht als glaubwürdig akzeptiert"? Ein Ingenieur, ob mit oder ohne Vorbildung, wird nur sehr sehr selten in einen Facharbeiter-Job seiner Fachrichtung arbeiten können, weil er dafür schlicht überqualifiziert ist. Ob er ne Meisterstelle annehmen könnte, weiß ich nicht, aber das sehe ich auch als eher unwahrscheinlich an. Realistische Chancen hat ein Ingenieur eigentlich nur, wenn überhaupt, nur bei einer Technikerstelle. Statistisch gesehen ist aber ein Akademiker weniger von der Arbeitslosigkeit betroffen, als andere Berufsgruppen. Ausschließen kann man das aber nie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...