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Geplante Änderungen am Studiensystem - Auswirkungen für Fernstudenten?


Markus Jung

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Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat anlässlich des gemeinsamen Treffens von Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz eine Pressemitteilung veröffentlicht:

Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz handeln gemeinsam!

Der Bologna-Prozess soll zum gemeinsamen europäischen Hochschulraum führen. Im Mittelpunkt steht das Ziel, ein qualitätsvolles Studium zu gewährleisten und die internationale Mobilität der Studierenden zu fördern. Hierzu müssen die Qualität gesichert, vergleichbare Studienstrukturen geschaffen und die gegenseitige Anerkennung sowohl der Abschlüsse als auch einzelner Teilabschnitte von Studiengängen erleichtert werden. Nur so wird das gemeinsame Europa hochschulpolitisch Wirklichkeit.

Der Erfolg des Bologna-Prozesses setzt gute Studienbedingungen für die Studierenden voraus. Die Studierbarkeit der Studiengänge steht dabei an vorderster Stelle. Probleme, die bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses aufgetreten sind, müssen behoben werden.

Die Kultusministerkonferenz und die Hochschulrektorenkonferenz setzen sich gemeinsam dafür ein:

  1. Die Prüfungsbelastungen zu reduzieren, indem grundsätzlich nicht mehr als eine Prüfung pro Modul vorgesehen wird.
  2. Die Arbeitsbelastung für die Studierenden zu überprüfen und ein realistisches und vertretbares Maß zu gewährleisten.
  3. Die Anerkennung der Prüfungsleistungen zwischen den Hochschulen national und international zu vereinfachen, um die Mobilität der Studierenden zu gewährleisten.
  4. Die ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Bachelor- und Masterstudiengänge weitgehend zu flexibilisieren.
  5. Keine über die ländergemeinsamen Strukturvorgaben hinausgehenden spezifischen Länderregelungen zu treffen, die die Gestaltungsfreiheit der Hochschulen einengen.

Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz haben damit Kritikpunkte der Studierenden zum Bologna-Prozess aufgenommen und Entscheidungen getroffen. Sie sind der Auffassung, dass es an der Zeit ist, wieder zu einem geregelten Studienbetrieb überzugehen.

Kultusministerkonferenz und Hochschulrektorenkonferenz setzen sich gemeinsam dafür ein, dass das Ziel des Bildungsgipfels, 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung aufzuwenden, erreicht wird und aus diesen Mitteln auch die Umsetzung des Bologna-Prozesses vorangetrieben wird.

Soweit die Pressemitteilung. Welche Auswirkungen könnte es nun für Fernstudenten haben, wenn diese Planungen umgesetzt würden?

Bedeutsam könnte vor allem die Veränderung sein, nur noch eine Prüfungsleistung pro Modul zuzulassen. Ich persönlich sehe das eher als Verschlechterung an und als Erhöhung des Drucks, da dann kein Ausgleich mehr möglich ist. Auf jeden Fall ist es aktuell so, dass es in vielen Fernstudiengängen mehr als eine Prüfung pro Modul gibt.

Auch wenn die Arbeitsbelastung für die überlasteten Präsenzstudenten gesenkt wird, wird das für das Fernstudium vermutlich nicht so große Auswirkungen haben. Diese sind es gewohnt, eine Mehrfachbelastung ertragen zu müssen.

Der Dritte Punkte könnte den Wechsel zwischen verschiedenen Hochschulen und somit auch zwischen Fernstudium und Präsenzstudium vereinfachen.

Bei Punkt vier und fünf bin ich mir nicht sicher, ob ich diese richtig verstanden habe. Sehe ich es richtig, dass künftig den Ländern und einzelnen Hochschulen noch mehr Freiheiten ermöglicht werden sollen, um eigene Regelungen festzulegen? - Da bin ich kein Freund von. Für Fernstudenten könnte dies zum Beispiel bei den Zulassungsbedingungen etc. aber auch Vorteile bringen, wenn diese denn davon betroffen sind.

Die Kommentare stellen meine persönliche Meinung und Bewertung da - wie siehst Du die geplanten Veränderungen?

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Also ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es so schnell zu Änderungen, bzw. dass es überhaupt zu Änderungen kommt. Die Studiengänge an den Fernhochschulen sind schon sehr gut überlegt und es würde Zeit und Geld kosten diese zu reformieren.

Mich interessieren zwar die Änderungen aber ich persönlich denke nicht, dass mich das noch betreffen wird.

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Bedeutsam könnte vor allem die Veränderung sein, nur noch eine Prüfungsleistung pro Modul zuzulassen. Ich persönlich sehe das eher als Verschlechterung an und als Erhöhung des Drucks, da dann kein Ausgleich mehr möglich ist. Auf jeden Fall ist es aktuell so, dass es in vielen Fernstudiengängen mehr als eine Prüfung pro Modul gibt.

das sehe ich auch so - es ist nun mal so, dass man studiert um zu lernen. Und den Abschluss bekommt man, wenn man eine bestimmte Menge Stoff gelernt und verstanden hat. Und für die Studenten ist es nun mal einfacher, diesen Stoff nach und nach in Portionen zu lernen als alles auf einmal. Und meiner Meinung nach ist es auch einfacher, z. 100 Seiten für eine Klausur zu lernen und dann 4 Klausuren zu schreiben als für eine Klausur 400 Seiten.

Auch wenn die Arbeitsbelastung für die überlasteten Präsenzstudenten gesenkt wird, wird das für das Fernstudium vermutlich nicht so große Auswirkungen haben. Diese sind es gewohnt, eine Mehrfachbelastung ertragen zu müssen.

auch hier kann ich Markus voll und ganz zustimmen

Die Anerkennung der Prüfungsleistungen zwischen den Hochschulen national und international zu vereinfachen, um die Mobilität der Studierenden zu gewährleisten.

die Voraussetzung für eine höhere Mobilität wäre eine höhere Standardisierung - was in meinen Augen einen Zielkonflikt zu Punkt 4 ergibt (mehr Flexibilität für die einzelnen Hochschulen)

Bei Punkt vier und fünf bin ich mir nicht sicher, ob ich diese richtig verstanden habe. Sehe ich es richtig, dass künftig den Ländern und einzelnen Hochschulen noch mehr Freiheiten ermöglicht werden sollen, um eigene Regelungen festzulegen? - Da bin ich kein Freund von. Für Fernstudenten könnte dies zum Beispiel bei den Zulassungsbedingungen etc. aber auch Vorteile bringen, wenn diese denn davon betroffen sind.

wie schon geschrieben - mehr Freiheit für die einzelne Hochschule und einfacherer Wechsel zwischen den verschiedenen Hochschulen sind beides für sich möglicherweise erstrebenswerte Ziele - aber gemeinsam nur schwer zu erreichen.

und wenn die einzelnen Hochschulen mehr Freiheiten bekommen, nähern wir uns dem angelsächsichen System: ein Abschluss in Yale, Harvard oder Oxford ist wesentlich mehr wert auf dem Arbeitsmarkt als ein Abschluss an einer unbekannteren Hochschule. Das hat Vor- und Nachteile.

Das eigentliche Problem wurde aber noch nicht angegangen: die besser Ausstattung der Hochschulen. Nach meiner Kenntnis fehlt Geld, um Bücher für die Bibliotheken zu kaufen, um Geräte für die Forschung und Lehre zu kaufen, um Gebäude zu renovieren und letzlich auch um mehr Dozenten anzustellen. Und wenn die Regierung das Ziel verfolgt, dass ein bestimmter Prozentsatz eines Jahrganges einen akademischen Abschluss erreichen soll, wird das ohne eine bessere Finanzierung nicht funktionieren.

Das bedeutet letzlich, dass jemand die politische Entscheidung treffen muss: mehr Akademiker und damit mehr Geld für die Hochschulen oder gleichbleibende Finanzierung und damit weniger Akademiker. Bevor diese Entscheidung nicht getroffen wird, wird sich an den derzeitigen Zuständen nichts wesentliches ändern.

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Das ist aber doch unrealistisch - wenn der Staat das Bildungssystem finanzieren soll, dann ist es doch zumindest in gewissem Maße verständlich, dass er auch mitreden möchte um sicherzustellen, dass das Bildungssystem auch einen Nutzen für die Gesellschaft liefert - sei es finanziell oder ideell.

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