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OU und danach?


Böhnchen

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Für mich kristallisiert sich immer mehr ein "Deutsches Problem" heraus...was meint ihr?

Das sehe ich durchaus genau so. Wobei ich hier zwei Probleme sehe: Neben der Akzeptanz von Fernstudiengängen hat man im Moment in Deutschland auch noch mit der Akzeptanz von Bachelor- und Masterabschlüssen zu kämpfen. Dabei geht es ja weniger um die Bezeichnung an sich, sondern um die Tatsache, dass man die Zweistufigkeit, die das System vorsieht, offensichtlich nicht richtig versteht und auch nicht akzeptieren möchte. Immerhin war man früher mit einem Diplom am Ende mit der maximal erreichbaren Qualifikation ausgestattet, die man an hiesigen Hochschulen erhält (wenn man nicht gerade eine akademische Laufbahn einschlagen wollte; auf den Dr. verzichtet ja auch die Mehrheit der Studenten). Und dass das mittlerweile nicht mehr so ist, daran wird man in Deutschland noch ein bisschen zu nagen haben.

Gruß,

Sonja

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Wobei man auch sagen sollte, dass es durchaus aufgeschlossene Arbeitgeber gibt. Mein neuer ist begeistert von meinem Fernstudium und ich werde als FH-Absolvent bezahlt, obwohl ich es noch gar nicht bin.

Es kommt sehr auf den "Bildungsstand" der einzelnen Leute an. Die Wirtschaft wollte diese Abschlüsse, wenn ich es richtig verstanden habe. Mein AG ist da keine Ausnahme. Den letztendlich wächst du in den Job erst richtig durch die Arbeit an sich.

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Viele Firmen haben das lebenslange lernen nicht verstanden

Ich glaube nicht, dass das das Problem ist. Das Problem - wie meistens - die Strukturen. Du darfst nicht übersehen, dass es Netzwerke gibt. Und es gibt einige Chefs die Absolventen ihrer früheren Uni vorziehen. Es gibt in anspruchsvolleren Jobs auch Verflechtung zwischen Unis und Unternehmen/Abteilungen. OU-Studenten haben keine Lobby in den großen deutschen Unternehmen - und ohne Vitamin B geht in diesem Land kaum etwas.

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Hallo,

dies ist nicht nur ein deutsches Problem, bei uns in Österreich ist dieses Problem noch viel schlimmer. In Österreich war der Titel extrem wichtig, da man sich vom "normalen Bürger" unterschied und etwas besseres war. Ich habe das immer mit Adelsprädikaten verglichen. Jetzt mit Bologna wird der akademische Grad ganz plötzlich von vorne nach hinten transferiert und die Anrede "Hr/Fr.Magister" fällt weg. Und genau dort liegt das Problem, die Abgrenzung vom "Normalsterblichen". Mir persönlich sind solche Sachen gleich, bin aber eher eine Ausnahme bei uns in A. Wem man zum Arzt geht wird man mt dem Titel aufgerufen, viele, besonders ältere Ärzte stehen auf den Doktor (auch wenns nur ein Diplomabschluß ist).

Was die Netzwerke angeht, die sind gerade bei uns in Österreich ganz schlimm, ob es "Mittleschülerkartellverbände", "Studentenverbindungen" oder sonstige parteinahe Organisationen sind, alles sind "Steigbügelhaltervereine", hier zählt nicht die Leistung sondern nur die Mitgliedschaft in so einer Vereinigung. Nur ich kann mich nicht annähernd mit soetwas identifizieren, darum bin ich immer noch "Referatsleiter" und nicht Abteilungsleiter oder gar Bereichsleiter.

Dann gibts bei uns in Österreich noch Berufstitel wie, Hofrat oder Professor die vom Bundespräsidenten ehrenhalber verliehen werden. Amtstitel bezeichnen wenigstens eine Dienststellung und benötigen im Regelfall eine Ausbildung um diese Bezeichnung zu erlangen, aber viele hören es halt gerne wenn man mit Hr.Amtsrat oder Hr.Amtsdirektor tituliert wird.

Was die Personalisten betrifft, diese wissen vordergründig wenig mit Fernstudien anzufangen, manche sehen es positiv, viele sehen ein Fernstudium jedoch als eher einfach als Präsenzstudien. Das es eigentlich genau umgekehrt ist erkennen viele nicht, speziell weil viel Selbstdisziplin dazugehört. Weiters gibt es leider sehr viele negativ Beispiele, speziell von Leuten die sich einen akademischen Grad von einer Titelmühle gekauft haben und dadurch in die Medien gekommen sind. Ich glaube in Deutschland waren es ein paar (Lokal)Politiker.

Das ganze Problem fängt damit an, dass Personalisten Personen nach deren formalen Ausbildungen beurteilen und nicht die Person nach ihrem tatsächlichen Wissen und Können. Mir persönlich ist ein Handwerksmeister lieber als ein Akademiker ohne Praxiswissen und Erfahrung. Vielfach wird dies aber anders gesehen.

lG

Christopher

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Das ganze Problem fängt damit an, dass Personalisten Personen nach deren formalen Ausbildungen beurteilen und nicht die Person nach ihrem tatsächlichen Wissen und Können. Mir persönlich ist ein Handwerksmeister lieber als ein Akademiker ohne Praxiswissen und Erfahrung. Vielfach wird dies aber anders gesehen.

Ich denke, das ist auch die Angst sich vor dem eigenen Chef rechtfertigen zu müssen, wenn der Eingestellte nicht die erwartete Leistung bringt. Wenn der Bewerber einen guten Abschluss hat,kann man sich darauf berufen und so den eigenen Kopf retten.Die deutsche Mentalität ist defensiv. Man ist ständig damit beschäftigt sich vor irgendwelchen potenziellen Gefahren zu schützen. Niemand traut sich etwas zu tun,

Ausserdem sind Leute ohne Berufserfahrung billiger.

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Danke Euch nochmals für die rege Diskussion. Ich habe inzwischen meine Entscheidung getroffen und heute eine E-Mail an die Studi-Beratung geschickt bezüglich meiner Kursauswahl und was ich denn am besten noch dazu nehmen soll....Wenn also alles gut läuft dann fange ich spätestens im Oktober mit meinem Studium an :)

Ich hätte zwar wirklich gerne ein Präsenzstudium gemacht, jedoch ist es leider für mich aus mehreren Gründen nicht möglich, Hauptsächlich jedoch weil ich meinen 30% Job nicht abgeben möchte (der auch nach unserem Umzug beibehalten werden soll).

Freue mich auf weitere Forengespräche.

Alles liebe

Böhnchen

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glueckwunsch boehnchen!! und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass du - deutsche schwierigkeit mit fernstudium hin, netzwerk her - die entscheidung bereuen wirst. ein studium bringt dir nicht nur den titel, es bringt dir wissen und dadurch selbstbewusstsein und dadurch veraendert sich auch dein auftreten, auch gegenueber personalern.

was genau machst du denn?

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ein studium bringt dir nicht nur den titel, es bringt dir wissen und dadurch selbstbewusstsein und dadurch veraendert sich auch dein auftreten, auch gegenueber personalern.

Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen. Und das an der OU vermittelte Wissen beschränkt sich nicht auf die rein fachliche Seite, man lernt auch handwerkliche Fähigkeiten. In den Social Sciences Kursen wird z.B. viel Wert darauf gelegt wie man ein Essay oder einene Report schreibt. Im Psychologie-Kurs lernte ich zusätzlich wie man ein Research-Projekt angeht - quantitativ (Statistik ist eklig :() und qualitativ.

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Im Psychologie-Kurs lernte ich zusätzlich wie man ein Research-Projekt angeht - quantitativ (Statistik ist eklig :() und qualitativ.

;) dse 212? ich hab den kurs geliebt - und fand sogar die statistik da gut erklaert und leicht begreifbar.

bisschen panik schiebe ich gerade vor dd307, der faengt in ein paar tagen bei mir an und das qualitative project da macht mir schon was angst.... (ich zittere aber vor jedem kurs ..:))

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;) dse 212? ich hab den kurs geliebt - und fand sogar die statistik da gut erklaert und leicht begreifbar.

Ja, der Kurs war vielleicht der fachlich beste OU-Kurs, den ich bisher gemacht habe. Aber er ist auch sehr anspruchsvoll. Schließlich will er in 9 Monaten einen Überblick über alle Teilbereiche der Psychologie geben. Er deckt dabei zwangsläufig ein Riesenspektrum von knallharten naturwissenschaftlichen Themenbereichen (Verstand, Wahrnehmung) bis hin zu philosophischen Erörterungen ab. Die Statistik war tatsächlich gut erklärt, das zugehörige TMA war trotzdem das schlechteste von allen meinen Level-2 TMAs. Ich hab's tatsächlich geschafft beim Ergebnis das Komma falsch zu setzen und somit eine Korrelation zu finden, wo gar keine war. Ich habe trotzdem noch eine Note im 3er Bereich gekommen, da ich das falsche Ergebnis richtig erklärt habe :). Aber Naturwissenschaft ist einfach nichts für mich.

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