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M.Comp.Sc. vollwertiger Informatik Master?


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Hallo zusammen,

ich bin seit Februar 2009 mit meinem Erststudium - Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik (FH) - fertig und arbeite seit März 2010 als Entwickler bei einem großen deutschen Softwareunternehmen. Nun suche ich nach einer attraktiven Weiterbildungsmöglichkeit, die mir u.U. auch eine nachgelagerte Promotion eröffnen könnte. Mein Erststudium umfasste leider "nur" 180 ECTS-Punkte.

Ich habe mir bis jetzt zwei Wege ausgekuckt, welche passen könnten: Zum einen der Master of Computer Science an der Fernuni Hagen und der Master of Science an der WBH Darmstadt (konsekutiv also auch wirtschaftsinformatik?).

Mich interessiert vor allem ein Aspekt: Wie gut ist der Master of Computer Science an der Fernuni Hagen anerkannt (im Vergleich zum konsekutiven Master of Science)? Ist er mit einem Informatik Uni-Diplom von früher gleichzusetzen? Zusammen mit diesem Master hätte ich auch "nur" 270 Credits, was für eine Promotion an anderen Unis, sogar in einigen Bundesländern für das führen eines Master-Titels nicht ausreichend ist. Laut einem Mitarbeiter, soll eine anschließende Promotion an der Fernuni Hagen aber grundsätzlich möglich sein.

Vorteil: geringe Kosten, Universitätsabschluss Master, kurzere Dauer(?)

Nachteil: Steht evtl. im Schatten des Master of Science in Informatik? Nur 270 Credits.

Die zweite Frage: Ist ein Master of Science in Wirtschaftsinformatik von der WBH Darmstadt auf gleicher Höhe mit einem Master of Science an einer staatl. FH? Dieser Master umfasst 120 Credit Points, welcher mein Konto auf 300 Credits aufstocken könnte. Ist damit grundsätzlich eine Promotion an anderen Unversitäten möglich? We gut ist ein privater Master der WBH anerkannt im vergleich zum Fernuni Master?

Vorteil: 300 Credits, inidividuellere Betreuung?

Nachteil: Extrem hohe Kosten

Was würdet ihr an meiner Stelle mit einem Bachelor in Wi.-Inf. in der Hand und einer Anstellung machen? Zumal ich mir nicht sicher bin, ob nicht doch noch ein MBA in Frage kommen könnte… Was meint ihr?

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Ist damit [WBH-Master] grundsätzlich eine Promotion an anderen Unversitäten möglich?

Grundsätzlich ja. Weiteres regeln die Promotionsordnungen der jeweiligen Universitäten (die WBH ist übrigens keine, d.h. sie hat kein Promotionsrecht).

We gut ist ein privater Master der WBH anerkannt im vergleich zum Fernuni Master?

Wie gut ist der Master of Computer Science an der Fernuni Hagen anerkannt (im Vergleich zum konsekutiven Master of Science)?

Meiner Meinung nach ist sind Fragen der Art "wie gut ist ...?", "wie anerkannt ist ...?" usw. zwar sicherlich nachvollziehbar, schließlich kostet ein Studium viel Zeit und, zumindest bei den Privaten, auch viel Geld. Aber realistisch betrachtet kannst du die Fragen knicken, da sie dir niemand allgemeingültig beantworten kann. Es weiß kein Mensch wie Arbeitgeber, Freunde, die Oma etc. auf so einen Abschluss reagieren. Es lässt sich einfach keine Gesetzmäßigkeit ableiten. Faktisch kann man nur eines mit Sicherheit sagen: beide Master sind akkreditierte Abschlüsse staatlicher bzw. staatlich anerkannter Hochschulen und auf dem Papier ähnlichen Abschlüssen anderer staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschulen gleichgestellt. Und mehr Fakten (!) wirst du nicht auf den Tisch bekommen.

Zum Master of Computer Science:

Laut einem Mitarbeiter, soll eine anschließende Promotion an der Fernuni Hagen aber grundsätzlich möglich sein.

Lies die Promotionsordnung der Fakultät Mathematik und Informatik. Im §6 ist alles geregelt - die obige Aussage scheint übrigens zu stimmen. Promotionsordnungen können sich aber ändern, wobei ich nicht davon ausgehe, dass dies zum Nachteil des Master of CS sein wird.

Ist er mit einem Informatik Uni-Diplom von früher gleichzusetzen?

Worauf bezogen?

Zusammen mit diesem Master hätte ich auch "nur" 270 Credits, was für eine Promotion an anderen Unis, sogar in einigen Bundesländern für das führen eines Master-Titels nicht ausreichend ist.

Die Aussage des letzten Teilsatzes ist mir neu, nenne mal eines wo das so ist und auf welcher Grundlage.

Der Master of Computer Science ist eben zur Qualifizierung von zumindest in Teilen fachfremden Absolventen gedacht. Der liegt quasi zwischem typischen nicht-konsekutiven Master-Studiengängen (MBA als Paradebeispiel) und den konsekutiven Vertiefungsstudiengängen. Ich sehe ihn als Lückenfüller, was aber keineswegs negativ gemeint ist. Für einen Wirtschaftsinformatiker, der sich im Informatikzweig nochmals besser aufstellen will, scheint der Studiengang gut geeignet zu sein.

Der MSc. in WI an der WBH ist demgegenüber einfach die Fortsetzung dessen, was du aus dem Bachelor schon kennst. Ob du lieber tiefer in die überwiegend interdisziplinären Fragestellungen der WI einsteigst oder dich auf Inf. konzentrierst, musst du selbst wissen. Nur für die 120 Punkte würde ich persönlich nicht die hohen Kosten für eine Privat-FH tragen wollen. Allerdings hat die WBH in anderen Bereichen interessante Pluspunkte zu bieten, unabhängig von der Promotionsfrage.

Die 30 ECTS zusätzlich für die Promotion außerhalb der FernUni kannst du tatsächlich auch in Zusatzkursen zusammenläppern, wie Inés das eingebracht hat. Ich habe schon gehört, dass es Unis gibt, die bei fehlenden ECTS-Punkten auch ganz genau vorgeben, was man an Kursen nachzuholen hat und vor allen Dingen wo, insofern solltest du dir mal ein paar Promotionsordnungen verschiedener Unis durchlesen, quasi als Stichprobe. Ganz förmlich kann man auch ins "Eignungsfeststellungsverfahren" geschickt werden, nur so als Stichwort zur Suche. Falls es die Englischkenntnisse oder sonstige Sprachkenntisse zulassen, kannst du dich auch ins Ausland orientieren. In Großbritannien z.B. bist du mit 270 ECTS eigentlich weit auf der sicheren Seite, brauchbares Thema im Kopf natürlich immer vorausgesetzt.

Was würdet ihr an meiner Stelle mit einem Bachelor in Wi.-Inf. in der Hand und einer Anstellung machen? Zumal ich mir nicht sicher bin, ob nicht doch noch ein MBA in Frage kommen könnte… Was meint ihr?

Ich würde sagen, denk noch ein Weilchen drüber nach. Die Bewerbungsfrist an der FernUni ist frühstens im Juli vorbei und die WBH nimmt dich scheinbar sowieso jederzeit => plenty of time. Du sollst dir mal klar werden, was überhaupt dein liebstes Studienfach ist bzw. wohin du dich beruflich entwickeln willst: Wirtschaftswissenschaften, WI oder Inf., Fach- oder Führungskarriere usw.? Danach kannst du die Abschlussziele konkretisieren.

Zudem stellt sich die Frage, ob du mit der FernUni und der WBH bereits alle für dich interessanten Angebote eingegrenzt hast? Die Hochschule Wismar bietet über die WINGS auch einen WI-Master mit 120 ECTS-Punkten an. Einige weitere Hochschulen wahrscheinlich auch.

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Hallo,

mir erschließt sich nicht wieso du dich so auf die Creditpoints fixierst ?

Das ECTS-System soll nur die Vergleichbarkeit von Studienleistungen somit auch einen eventuellen Hochschulwechsel vereinfachen.

Die Credits bilden vereinfacht ausgedrückt den Arbeitsaufwand der entsprechenden Module und Studiengängen in Punkten ab.

Die ECTS-Staffelungen sind standardisiert wobei es unterschiedliche Gestaltungen von Studiengängen gibt also eine normale und eine ausgedehntere Form.

Meines Wissens berechtigt ein erlangter Master formal immer zur Promotion auch unabhängig davon ob dieser an einer (Fach-)Hochschule oder einer Universität erworben wurde. In der Praxis kann mann aber beobachten das Master-Absolventen von Universitäten bevorzugt als Doktoranden angenommen werden.

Oder unterliege ich einem Irrtum ?

Rechtlich gesehen ist ein Abschluss einer staatlich anerkannten Hochschule dem Abschluss einer staatlichen Hochschule gleichwertig.

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Hi, erstmal vielen dank für die ausführlichen Antworten!! Das hat mir schon sehr weitergeholfen.

Es ist tatsächlich so, dass ich mich noch nicht so eindeutig festgelegt hab, ob ich weiter in die interdisziplinäre Wi-Inf. Welt tiefer einsteigen sollte oder in die Informatik. Mein Arbeitgeber hat da letztenendes auch noch eine kleine Rolle zu spielen, inwiefern ich evtl. neue Abschlüsse oder Studieninhalte direkt umsetzen kann/entlohnt bekomme. Ist nicht auch grundsätzlich Führungskarriere lohnender als eine Fachkarriere?

Ihr habt angesprochen, dass die WBH noch einige andere Vorzüge zu bieten hätte. Welche wären das genau gegenüber der FernUni? Dass Uni-Absolventen leichter als Doktoranden angenommen werden, als FH-Absolventen mag ja zutreffen, doch ist das auch für die FernUni der Fall?

Ich sehe mich irgendwie in einer Zwickmühle und weiss nicht was ich nun machen soll. Was kann ich tun um mir der Sache klarer zu werden? Mit dem Arbeitgeber sprechen? Was meinen Absolventen beider Hochschulen? :(

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Ist nicht auch grundsätzlich Führungskarriere lohnender als eine Fachkarriere?

Das wird meistens der Fall sein, was allerdings hauptsächlich daran liegen dürfte, dass viele Unternehmen nicht auf Fachkarrieren eingestellt sind (mein Eindruck nach dem, was ich persönlich oder über Dritte kenne). Die Aussicht auf das Millionenscheffeln wie im absoluten Top-Management wird man am Ende seiner Fachauflaufbahn wohl so gut wie nie haben, aber in solche Gefilde schafft es auch nur ein vernachlässigbar Bruchteil bei den Führungspositionen. Gerade im Bereich des IT-Consulting und Software Engineering habe ich aber schon einige finanziell lohnende (nahezu) ausschließlich fachorientierte Karriereentwicklungen beobachten können.

Ihr habt angesprochen, dass die WBH noch einige andere Vorzüge zu bieten hätte. Welche wären das genau gegenüber der FernUni?

Zum Beispiel häufigere Prüfungstermine, was gerade als Berufstätiger, eventuell noch mit fluktuierender Projektarbeit, ein Segen sein kann. Ich musste selbst zweimal berufsbedingt einen schriftlichen Prüfungstermin verschieben, wodurch sich das betreffende Fach drei statt ein Semester gezogen hat. Das kann unheimlich nerven. Glücklicherweise sind aber an der FernUni in der Informatik relativ wenige Prüfungen schriftlich, da vieles läuft mündlich ab, gerade im Master-Bereich. Beim MCompSc. sind es glaube ich zwei schriftliche + vier mündliche + Seminar/Fachpraktikum/Thesis. Die Termine werden dann mit dem jeweiligen Lehrgebiet ausgemacht, d.h. ein Professor legt für das Semester x Termine fest und man kann sich einen herauspicken, sofern man sich früh genug meldet. In den Wirtschaftswissenschaften sieht es aber schon anders aus.

Ein anderer Faktor ist die Betreuung bzw. das Betreuungsverhältnis. Das soll vom Hörensagen gesprochen in der Regel recht gut sein an der WBH. Bei der FernUni ist das stark schwankend. Mal irgendjemanden anmailen wegen einer speziellen Frage zu einem Studienbrief geht da nicht so gut, da wird man wohl auf die entsprechenden Foren verwiesen werden und man muss warten bis ein Kommilitone oder die Kursbetreuung irgendwann hilft. Bei der WBH hingegen sind solche Anfragen kein Problem (sagt man, ich habe selbst keine Erfahrung). Alles eine Frage des Service.

Es gibt eventuell noch weitere Pluspunkte der WBH im Vergleich zur FernUni, dafür musst du aber mal die beiden Foren hier bei FI zu den Hochschulen durchforsten.

Dass Uni-Absolventen leichter als Doktoranden angenommen werden, als FH-Absolventen mag ja zutreffen, doch ist das auch für die FernUni der Fall?

Dürfte schwierig zu beantworten sein. Fällt wieder in die Kategorie "wie angesehen ...". Ich kann dir die Frage definitiv nicht beantworten, aber vielleicht hilft dir eine Internetsuche weiter. Schau einfach mal wo Fernuni-Absolventen und solche mit MCompSc. im Speziellen promovieren. Aber selbst wenn du niemanden finden würdest, bedeutete das nicht unbedingt, dass es am FernUni-Abschluss liegt. Wie bereits erwähnt würde ich auch das Ausland in der Promotionsfrage nicht vernachlässigen, da sparst du dir eventuell den Ärger mit den ECTS und dem Problem mit FH-Abschluss was zu finden.

Was kann ich tun um mir der Sache klarer zu werden? Mit dem Arbeitgeber sprechen?

Das mag nicht unbedingt die schlechteste Idee sein, aber meiner Meinung nach sollte man sich auch nicht zu sehr an einem einzigen Arbeitgeber von mehreren, die man im Laufe seines Berufslebens wohl haben wird, ausrichten. Letzlich sollte es eine Frage der persönlichen Präferenz bleiben. Zur Not legst du dich mal auf eine Variante fest, probierst sie aus und machst du was anderes, falls es nicht passt. Wäre ja keine Schande und die Investition von Geld und Zeit lässt sich auch in Grenzen halten.

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Ist nicht auch grundsätzlich Führungskarriere lohnender als eine Fachkarriere?
Das ist nur schwer zu beantworten, so lange Du "lohnend" nicht näher definierst. Ist eben stark subjektiv geprägt. Wenn Du es finanziell betrachtest, ist eine Führungskarriere sicher "lohnender". Auch den Begriff "Führungskarriere" kann man stark unterschiedlich auslegen. Ich kenne eine Menge Fachidioten, die führen. Ist das nun eine Fach- oder Führungskarriere?

Leider kann man sich zudem nicht unbedingt aussuchen, ob man eine Führungskarriere macht oder eben nicht. Zumindest wüsste ich nicht, wie das gehen soll. Da spielen eine Menge mehr Faktoren eine Rolle als der reine Studiengang. Betrachte ein Studium als Minimalvoraussetzung dafür, die Fachrichtung ist eher nebensächlich.

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