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Wie anerkannt ist ein per Fernstudium erworbener Abschluss auf dem Arbeitsmarkt?


Markus Jung

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Also ich kann sagen dass mein Chef mich da auch unterstützt wo er nur kann. Allerdings ist ihm und meinen Kollegen das irgendwie ungeheuer dass ich da so schnell durchrausche. Sie haben aus ihrer Studienzeit irgendwie noch im Kopf dass sie sich da schwerer durchkämpfen mussten.

 

Ich bekomme fast jede Woche einen Anruf von einem Headhunter über irgendeine Position. Wenn wir dann ins Gespräch kommen und ich sage ich habe nebenbei Studiert dann höre ich schon das "oooooh". Wenn ich dann noch sage, ich will nächstes Jahr promovieren, dann fragen die immer wie man das machen soll, neue Arbeit, hohe Verantwortung, hohe Belastung und dann noch promovieren. Dann sage ich immer, "na wie die letzten 4 Jahre auch, oder glauben Sie ich hab mich wärend meines Studiums in der Arbeit gelangweilt?". Ich nutze einfach die Projektzyklen, mehr Projektstress => weniger Studium, weniger Projektstress => mehr Studium. Und wenn es. icht anders geht, dann eben beides mit voller Kraft eine Zeit lang. Aber ich merke auch hier dieses "oooh". Sie verstehen es, es ist ihnen aber anscheinend unheimlich, aber ich habe es ja schon 4 Jahre bewiesen das ich das kann. Das mit dem Job scheitert dann meistens an anderen Rahmenbedingungen wie Firma, Standort, Geld oder Entwicklungsmöglichkeiten.

 

Also aus meiner Erfahrung finden Studenten die in Präsenz studiert haben Fernstudium unheimlich und empfinden dass als nicht vergleichbar. Einerseits denken Sie wir lernen einfacheres, andererseits denken sie sich Vollzeit Arbeit und Studieren ist heftig. Und man merkt richtig den Konflikt :-)

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Machen Sie sich nichts vor, Sebastian, es IST unheimlich, wenn jemand mehrere Jahre seines Lebens in eine Weiterbildung investiert. Es ist unheimlich, weil es ungewöhnlich ist.

 

Wenn jemand dagegen jeden Tag zwei Stunden ins Fitnessstudio geht oder regelmäßig Marathon läuft (und dafür natürlich auch regelmäßig trainiert, finden das viele bewunderungswürdig, aber schon eher normal. Und es fragt sich und Sie keiner, wie Sie das denn neben einem neuen und anstrengenden Job schaffen.

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Meine Firma hat auf mein Fernstudium mehr als dreist reagiert. Ich hatte seinerzeit schon im Vorstellungsgespräch erwähnt, dass ich eines mache - alle waren begeistert.

An meinem ersten Arbeitstag wurde mir vom Chef nahegelegt das Fernstudium abzubrechen, so könne ich mich voll auf die Arbeit konzentrieren (man wünscht sich von mir dort eine wöchentliche Arbeitszeit die sehr weit über 40 h liegt).

Als ich dann später eine Weiterbildung beantragte hatte wieder selbiger Chef die Idee man könne sich das Geld sparen und stattdessen auf meine Qualifikationen aus dem Studium zurückgreifen.

wie ich finde an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Hab die Weiterbildung aber bekommen und bin bald fertig. Plane schon den Absprung aus der Firma. ;-)

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Tja, nicht alle Firmen finden Weiterbildung während des Arbeitsverhältnisses gut.
Da wird einem unterstellt, dass man dann nicht 100% bei der Sache ist, oder nicht 100% ausnutzbar...
Und dann kommt noch Neid oder Angst dazu, denn du könntest ja eines Tages qualifizierter sein als dein Chef... geht gar nicht!

Alles selbst erlebt. Liegt am Vorgesetzten, weniger am Unternehmen selbst.

Allerdings weiß ich nicht was schlimmer ist: Obiges, oder dass man mit einer fertigen Weiterbildung sehr oft diese nicht adäquat beruflich einsetzen kann im eigenen Unternehmen, weil keine Nachfrage oder der Arbeitsmarkt diese Weiterbildung wenig bis kaum anfragt.

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Das kommt mir auch ein wenig bekannt vor ;) Ich bin wegen dem Fernstudium (damals BSc in Psychologie bei der OU) überhaupt eingestellt worden, die Begeisterung über dieses Studienformat war sehr groß. Auch galt ich natürlich als zeitlicher flexibel. Obwohl ich, abgesehen von einer Lungenentzündung am Anfang, keinen einzigen Fehltag aufweisen konnte, war meine Chefin am Ende weniger begeistert, ich hätte nämlich "ständig eine Klausur in England", sowas sei doch Mist (Richtigstellung: Ich musst 1x im Jahr zur Klausur nach Köln). Sie würde das abbrechen.

Immerhin war am Ende die Chefin weg (wegen zu vieler Fehlzeiten btw), ich hatte den BSc und hätte die leitende Stellung bekommen, die sie vorher innehatte (hatten damals aber auch gerade FAmiliennachwuchs bekommen, darum lehnte ich ab). Das hing freilich nicht nur mit dem BSc zusammen, sondern auch mit meinem Arbeitsengagement dort, aber der BSc war sozusagen die rechtliche Rahmenbedingung für die Stadt für eine Leitungsstelle (das geht nämlich nur mit irgendeiner Art abgeschlossener Ausbildung/Studium). Trotzdem: Ohren auf Durchzug stellen lohnt sich also doch oft :D 

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vor 6 Stunden, der_alex sagte:

Allerdings weiß ich nicht was schlimmer ist: Obiges, oder dass man mit einer fertigen Weiterbildung sehr oft diese nicht adäquat beruflich einsetzen kann im eigenen Unternehmen, weil keine Nachfrage oder der Arbeitsmarkt diese Weiterbildung wenig bis kaum anfragt.

 

Das ist m.E. auch eine falsche Erwartung.

 

"Der Arbeitsmarkt" ist ja nicht verpflichtet, eine Weiterbildung nachzufragen, nur weil ein findiger Anbieter sie auf den Markt wirft. Anbieter orientieren sich ja nicht primär daran, was Unternehmen brauchen und wollen, sondern an dem, was sie glauben, an den Endkunden - also Sie - verkaufen zu können.

 

Und Unternehmen haben Arbeitsplätze, für die sie ein bestimmtes Kenntnis- und Qualifikationsprofil entwickeln, das wiederum in ein Gehaltsgefüge eingeordnet ist. Der zusätzlichen Qualifikation eines Arbeitnehmers wegen wird ja dieses Gefüge nicht verändert. Gerade diejenigen, die ohne Wissen, ohne Unterstützung und ohne "Auftrag" des Arbeitgebers sich weiterbilden, sollten sich dessen sehr bewusst sein. Sie müssen damit rechnen, dass sie mit dem Ende der Weiterbildung sich einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen, wollen sie adäquat beschäftigt sein.

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Irgendwie kann ich den AG ja auch verstehen. Man bewirbt sich mit der Fachweiterbildung auf einen neuen Posten. Im Hinterkopf hat man aber sein Studium und will damit ja seinen Job auch nochmal und zwar dann wohl auch in absehbarer Zeit, wechseln.  Somit bleibt sie wohl nicht lange auf ihrer Stelle.....

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vor 18 Stunden, Karate-Kalle sagte:

Ich empfehle, dass man nicht abgeschlossene Fernstudien aus den Lebenslauf streicht und im Vorstellungsgespräch auch nicht erwähnt, wenn man sich nicht sicher ist, wie der Chef darauf reagieren wird.

 

Das haben wir hier schon oft diskutiert und lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschalisiert beantworten, sondern kommt immer auf die Einzelsituation an und insbesondere auch davon, welchen Nutzen der Chef aus dem Wissen des Fernstudiums hat und wie die Auswirkungen auf die Chancen im Bewerbungsverfahren eingeschätzt werden.

 

Handelt es sich um ein Fernstudium, das für den angestrebten Job nicht notwendig und nützlich ist und das nahelegt, dass der Bewerber nach Abschluss des Studiums eh wieder weg ist, würde ich es auch nicht erwähnen. Das Schöne am Fernstudium ist ja, dass keine Lücke ensteht, wenn es nicht aufgeführt wird (sofern es berufsbegleitend absolviert wird).

 

Mehr dazu zum Beispiel in dieser Diskussion:

 

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