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Bewerbungsmappe - welche?


Tinka

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Über viele Jahre hinweg wären Bewerbungen ohne Foto vermutlich tatsächlich gleich aussortiert worden. Gerade in letzter Zeit und, wie chillie schon schreibt, insbesondere in großen Unternehmen, werden durchaus auch Bewerbungen ohne Foto akzeptiert.

Ziel ist es unter anderem, hier keine Ungleichbehandlung oder Benachteiligung mit ins Spiel kommen zu lassen, sondern sich rein auf die Fakten zu konzentrieren.

Spätestens beim Bewerbungsgespräch kommt dann natürlich doch ein persönlicher Eindruck hinzu. Hier kann der Bewerber dann aber viel eher beeinflussen, wie er wirkt, als dies nur anhand eines Fotos möglich wäre.

Hier noch ein (schon etwas älterer) Artikel aus der FAZ dazu:

http://www.faz.net/s/RubC04145822B794FD59CBBC4D2C39CF75A/Doc~EE79DDD22F65A4332B93CC88CA8302134~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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Wehrdienst ist doch abgeschafft worden.
Nunja, die nächsten 30 Jahre werden aber noch BW/ZD-Zeiten in CVs auftauchen.

Da hat Guttenberg mal was richtig gemacht.

Die allgemeine Wehrpflichtund der Bürger in Uniform war aber gelernte Geschichte! Die Bundeswehr war was anderes als die (Berufs-)Wehrmacht als Staat im Staate. Aber es gab natürlich schon länger aufgrund der rückläufigen Geburtenquote eine Wehrungerechtigkeit und zuletzt auch eine Frage der Sinnhaftigkeit, in Hinsicht auf die Dienstkürze.

Zum eigentlichen Thema: Diese Reduktion aufs Fachwissen ist doch eklig. Wenn jemand nicht in das Team passt, hilft auch der exzellente Dr.-Titel oder der MBA von irgendeiner Eliteuni nicht. Diese Anonymisierung zeigt deutlich eine Missachtung der Person - deswegen wird man in solchen Unternehmen auch keine Personalabteilung sondern ein Human Ressource(!) Department haben :thumbdown:.

Die Gleichmacherei beim Geschlecht halte ich für fast nicht machbar - in jedem Zeugnis tauchen doch Namen, "er/sie" oder typische Männer-/Frauen-Spezifika auf. Verzicht auf Foto ist diskutabel, da tut sich Marketing/Vertrieb bei Einstellungen bestimmt schwerer als Produktion/Technik :lol:

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Nach dem AGG (Antidiskriminierungsgesetz) dürfen Fotos und die Angabe des Familienstandes gar nicht mehr explizit nachgefragt werden in der Annonce.

Zur "anonymen Bewerbung" (wobei das eigentlich ein Extrathema ist) habe ich an Ostern im Observateur einen Artikel gefunden, der erste Erfahrungen in Frankreich damit beschreibt. Ich stelle ihn mal hier ein und Herr Jung verschiebt ihn dann vielleicht in einen neuen, passenden Thread?

Überschrift "Muss man den anonymen Lebenslauf begraben?"

Hier eine private Übersetzung:

Er war im Prinzip die absolute Waffe gegen Diskriminierung. Die Wirksamkeit des anonymen Lebenslaufes schien selbstverständlich. Die Sozialisten schrieben ihn in ihr Programm und sebst rechts plädierten einige Stimmen - die von Yazid Sabeg, Commisaire à la Diversité, oder die graue Eminenz des Arbeitgeberverbandes, Claude Bébéar.

Jedoch kamen Zweife auf. Dieses Werkzeug des anonymen CV benachteiligt die Bewerber mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwierigen Stadtteilen. Ohne ihren Namen, Adresse, Alter oder Geschlecht in ihrem Lebenslauf hatten sie weniger Chancen, ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Das zeigen zur allgemeinen Überraschung die ersten Ergebnisse einer breit angelegten Erhebung durch die Crest (statistisches Amt), die l'École d'Economic de Paris und der Pôle Emploi, an der 1000 freiwillige Unternehmeh teilgenommen haben.

Es ist jedoch nicht gesagt, dass diese Untersuchung endgültig diese Form der Bewerbung verwirft, die schon von mehreren großen Arbeitgebern und einigen Mittelständlern angewendet wurde. Luc Behaghel, einer der Wissenschaftler, mahnt zur Vorsicht. "Die Unersuchung wurde nur mit Unternehmen geführt, die freiwillig teilgenommen haben. Man könnte denken, das sie - sensibilisierter als andere über die Bedeutung von Diversifizität bei der Rekrutierung - offener gegeüber Kandidaten mit Migrationshintergrund oder schwierigem Wohnumfeld sind. Nicht aus Gutmütigkeit, sondern auch, weil sie denken, dass Bewerber, die viele Hindernisse überwinden mussten, besser seien."

Es ist ebenfalls wahrscheinlicher, dass diese Firmen toleranter mit "zusammengestoppelten" Lebensläufen mit Lücken sind, wenn man den Ursprung der Bewerber kennt.

Und dann zeigt die Untersuchung doch die Nützlicheit dieses Werkzeuges "anonymer CV" gegen wenigstens eine Tendenz beim Recruiting: die Tendenz nämlich, Menschen zu rekrutieren, die einem selbst ähnlich sind. Männer wählen Männer aus, Frauen wählen Frauen, Wenn nur dieser eine Grund bleiben würde, dann würde der genügen, nicht zu schnell den anonymen CV aufzugeben, für den man 2006 gestimmt hat, der aber immer noch auf seine Ausführungsbestimmungen wartet.

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Ich stelle ihn mal hier ein und Herr Jung verschiebt ihn dann vielleicht in einen neuen, passenden Thread?

Ich belasse es mal hier, da sich die Diskussion ja schon einige Zeit von der ursprünglichen Frage wegentwickelt hat und es da schwer ist, an einer Stelle einen Schnitt zu machen.

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Wie läuft denn so ein anonymisiertes Verfahren? Reicht man da nur seinen geschönten oder getürkten CV ein, um überhaupt eine Einladung zu ergattern? Spätestens mit den Zeugnissen ist es doch vorbei mit der Anonymisierung. Eine professionelle Personalabteilung könnte doch eine Anonymisierung der Bewerbungen für den Entscheider vorbereiten. Das glaubt doch sowieso keiner, dass deswegen eine Frau einen Job bekommen würde der von einem Mann besetzt werden soll(!). Durch Gesetze geht da nicht viel -vielleicht bei Staatsunternehmen- ein Umdenken muss in den Köpfen stattfinden.

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