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Das achte Semester - Und ich bin raus!


Stonie

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Hallo allerseits,

nach dem negativen Geschwindigkeitsrekord heute, da der Bericht über das siebte Semester fast ein Jahr brauchte, stelle ich - zum Abschluss - den positiven Rekord auf, denn das achte (und letzte) Semester folgt nach nur wenigen Minuten.

Der Grund für die lange Wartezeit war schlicht, dass ich wohl niemals die Peinlichkeit verwunden hätte, über die Anfertigung der Masterarbeit zu schreiben, wenn diese aus irgendeinem (ggf. formalen) Grund nicht erfolgreich gewesen wäre. Bereits nach jedem Semester habe ich erst die Ergebnisse abgewartet, das galt hier umso mehr.

Das achte Semester nenne ich übrigens nur aus der Chronistenpflicht heraus. Alle Leistungen waren erbracht und ich musste nur noch abwarten. Die Bewertung der Masterarbeit hat dann etwas länger in Anspruch genommen, als eigentlich geplant. Laut Prüfungsordnung soll die Bewertung innerhalb von vier Wochen nach Abgabe abgeschlossen sein. Hier kollidierte aber die Freiheit des Fernstudiums mit den universitären Abläufen, denn der Studiengang wird ja von den Professoren des Präsenzstudiums betreut und da bin ich mit der Abgabe meiner Arbeit genau in die Semesterferien gerutscht. Tatsächlich hat sich der Prüfer entschuldigen lassen, dass er mein 250-Seiten-Werk nicht mit in den Urlaub genommen hat, was ich gut verstehen kann. Zu allem Überfluss sind dann auch noch Prüfungsamt und Dekanat in Bochum umgezogen, was die normalen Abläufe natürlich störte. Am Ende musste ich mehr als drei Monate auf etwas offizielles warten, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude (10 Cent fürs Phrasenschwein).

Nun hatte ich gestern ein Einwurf-Einschreiben im Briefkasten und halte endlich den Lohn meiner Mühen in Händen:

RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM

FAKULTÄT FÜR ELEKTROTECHNIK

UND INFORMATIONSTECHNIK

URKUNDE

über die Verleihung des akademischen Grades

MASTER OF SCIENCE

(M.Sc.)

im Weiterbildungsstudiengang Applied IT Security

an

...... aus ......

geboren am ...... in ......

Die Master-Urkunde ist auf Urkunden-typischem Büttenpapier mit großem Prägesiegel der Universität und dem Stempelsiegel der Fakultät ausgestellt, unterschrieben mit Ort und Datum vom Dekan.

Dazu gibt es noch das ähnlich gestaltete zweiseitige Zeugnis, das auf schwerem aber sonst normalem DIN A4-Papier von der Fakultät gesiegelt daherkommt. Auf der ersten Seite stehen die persönlichen Daten sowie die Gesamtnote und die 120 ECTS-Leistungspunkte. Interessanterweise wird das Bestehen der Master of Science-Prüfung auf den drei Monate zurückliegenden Abgabetag der Masterarbeit datiert (ein nach der Prüfungsordnung mögliches Kolloquium zur Arbeit fand auch nicht statt). Auf der zweiten Seite werden die einzelnen Module mit Titel, Prozentergebnis, Note und ECTS-Gewichtung ausgewiesen sowie Thema und Ergebnis der Masterarbeit.

Die auf den Modul-Zertifikaten genannten Professoren oder der Betreuer/Prüfer der Masterarbeit werden nicht aufgeführt. Ebenso fehlt wie vermutet bzw. erhofft das nicht notenrelevante Modul 2 - Mathematik, das ich im zweiten Semester belegen musste, um die Zulassungsvoraussetzungen zu erfüllen. Eine Randnotiz zum Thema Zulassungsvoraussetzungen: Sollte aus irgendeinem Grund der Prüfungsausschuss einen (formalen) Fehler gemacht haben und ich hätte den Weiterbildungsstudiengang aufgrund nicht erfüllter Voraussetzungen nie belegen dürfen, so wäre dieser Mangel jetzt mit Ausstellung der Urkunde endgültig geheilt.

Zuletzt steckte im Brief auch noch der Bewertungsbogen zur Masterarbeit, auf dem recht unspektakulär der Prüfer und der Zweitkorrektor ihre Notenvorschläge eingetragen haben und wo schließlich der Prüfungsausschuss das Ergebnis festlegte (wobei die Durchschnittsbildung bei gleich lautenden Vorschlägen keine Herausforderung war). Der Bewertungsbogen ist für die Masterarbeit wohl am ehesten das, was für die Module die jeweiligen Zertifikate waren.

Das war es also, nach insgesamt 15 belegten Modulen, in deren Verlauf ich fünf Präsenztage in Bochum verbrachte, zehn Hausarbeiten einschickte, in 33 Stunden Bearbeitungszeit 13 Klausuren schrieb und eine mündliche Prüfung von 20 Minuten durchstand sowie eine sechsmonatige Masterarbeit hinbekam, habe ich mein Ziel exakt in der vorgesehenen Studiendauer erreicht: Ich bin in keinem Modul schlechter als befriedigend und mein angepeiltes Gesamtergebnis gut habe ich tatsächlich auf den letzten Metern (3 Prozentpünktchen in der Masterarbeit mehr als nötig) noch mit einem sehr gut übertroffen.

Was will ich mehr? OK, ab jetzt muss ich mit innerer Leere und Ziellosigkeit klarkommen, aber ich verspreche, stark zu sein ;-) Es hat sich gelohnt, keine Frage. Ich habe nun aber nicht den unwiderstehlichen Drang, gleich ein neues Fernstudium anzufangen, soviel ist sicher. Die nächsten Jahre werden der Familie gehören.

Gruß

Stonie

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