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Sonderstudiengang Technik (TB) als Vollzeitstudium - ein erstes Zwischenfazit


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Hallo zusammen,

nachdem nun auch die Vorabmeldung drin ist, dass AUT bestanden und damit das vergangene Semester und somit 3/4 des TB-Studiums für mich abgeschlossen ist, bietet es sich an, an dieser Stelle mal ein erstes Zwischenfazit zu ziehen und vielleicht auch dem ein oder anderen, der über ein ähnliches Vorhaben nachdenkt, eine kleine Planungshilfe an die Hand zu geben.

Wie Ihr alle wisst, ist der HFH TB-Studiengang ja eigentlich als 4-semestriger, berufsbegleitender Aufbaustudiengang für diejenigen gedacht, die bereits ein wirtschaftswissenschaftliches Erststudium erfolgreich abgeschlossen haben. Wie kam ich also dazu das Ganze als Vollzeitstudium anzugehen?

Nun, ich hatte in meiner beruflichen Praxis in den letzten Jahren gemerkt, dass mich die technischen Themen mindestens genauso interessieren wie die betriebswirtschaftlichen. Aufgrund der extremen zeitlichen beruflichen Belastung (strategische Unternehmensberatung mit >70h/Woche inkl. extremer weltweiter Reisetätigkeit) war ein berufsbegleitendes Aufbaustudium aber undenkbar. Da ich aber unbedingt ein technisches Aufbaustudium machen wollte, blieb mir keine andere vernünftige Alternative als meinen Job zu kündigen und das Studium in Vollzeit zu absolvieren.

Da ich geografisch durch die Berufstätigkeit meiner Frau an den Großraum München gebunden bin, blieb also nur ein Studium an einer Uni/FH hier oder eben ein Fernstudium. Nach einiger Recherche war klar, dass der TB-Studiengang der HFH inhaltlich genau das abdeckt, was ich gesucht habe und es auch lokal keine sinnvollen Alternativen gibt, die in einer überschaubaren Zeit (immerhin entfällt in der Zeit ja das Gehalt!) zu absolvieren sind.

Also nach einiger Überlegung und auch diversen Diskussionen mit vielen hilfreichen Anregungen hier im Forum bei der HFH angemeldet und die Zeitplanung anhand der Klausur- und Labortermine begonnen.

Entsprechend den Empfehlungen, die ich von vielen lieben Kommilitonen hier im Forum bekommen habe, hatte ich die eigentlichen 4 Semester des TB-Studiums ursprünglich wie folgt auf 2 1/2 Semester verteilt:

1. Semester:

- PL WMT (vorgezogen gleich zu Semesterbeginn im Februar)

- PL TEM im April

- L WFT im April

- L ELT im Mai

- PL WFT im Juni

- PL FER im Juni

- PL ELT im Juni

- HA KON im Juli

- PL KON im Juli

2. Semester:

- KÜ PRT im September

- PL AWS im Oktober

- L KMA im November

- L MQS im November

- PL KMA im November

- KÜ2 PRT im Dezember

- PL MQS im Dezember

- PL AUT im Januar

- PL PRT im Januar

- HA AUT im Februar

Erste Hälfte 3. Semester:

- Bachelorarbeit

Nun, was auf den ersten Blick vielleicht nach einem extremen Pensum aussieht, war dann letztlich - da in Vollzeit absolviert - ganz gut machbar, wenn man sich rangehalten und die Zeit nicht anderweitig verbummelt hat. Ich habe immer von Montag bis Freitag den größten Teil des Tages mit den Studieninhalten verbracht (so wie wenn man sonst ins Büro gegangen wäre), dazu Samstags die Präsenzen und Labore/Prüfungen, abends und am Wochenende war dann Freizeit.

Allerdings habe ich letztlich 2 Prüfungen geschoben, WFT und PRT werde ich nun doch erst nach der Bachelorarbeit Ende des 3. Semesters schreiben. Es wäre sicherlich auch möglich gewesen, den Plan so durchzuziehen, wie ich es ursprünglich vorgehabt hatte. Ich habe es aber vorgezogen, lieber meinem Nick alle Ehre zu machen und gemeinsam mit meiner Frau eine Reihe von schönen Urlauben einzuschieben, denn dazu war in den vergangenen Jahren allzu oft leider keine Gelegenheit und wer weiß, was die Zukunft so bringt. Ob man nun 16 oder 18 Monate studienbedingte Auszeit nimmt, ist dann letztlich auch vergleichsweise egal...

Bis auf die Bachelorarbeit und die letzten beiden Prüfungen in WFT und PRT bin ich nun also mit dem TB-Studium durch und werde dementsprechend dann auch in den kommenden Monaten nach einer Stelle für die Zeit nach dem Studium suchen.

Nun fragt sich sicher der ein oder andere, ob es sich nun gelohnt hat für etwa 1 1/2 Jahre aus dem Berufsleben auszusteigen und dieses Aufbaustudium zu machen? Ich denke schon, ich bin insgesamt sehr zufrieden, sowohl mit dem TB-Studium als solchem (von der ein oder anderen Ausnahme, z.T. ja auch an anderer Stelle hier im Forum diskutiert, abgesehen) als auch insbesondere mit der Entscheidung, das Ganze in Vollzeit zu absolvieren.

Sicher, ich habe in der Zeit auf mein Gehalt verzichten müssen, was aber durch in der Vergangenheit entsprechend angesparte Polster sowie die Berufstätigkeit meiner Frau und einen nicht zu ausschweifenden Lebensstil unsererseits letztlich ganz wunderbar geklappt hat. Vor allem aber habe ich es sehr geschätzt, mich den spannenden Themen, die dieses Studium abdeckt, so widmen zu können, wie ich es gerne wollte und nicht immer zwischen Job, Familie und Studium hin- und hergerissen zu sein. Ich bewundere alle von Euch, die Ihr es schafft, so ein Studium mit halbwegs ordentlichen Ergebnissen neben einem Vollzeitjob zu bewerkstelligen, für mir wäre dies aus den o.g. Gründen aber keine Option gewesen. Auch hätte ich es ganz sicher sehr schade gefunden, viele spannende Themen aus Zeitmangel nur oberflächlich und letztlich vor allem im Hinblick auf das zum Bestehen der Prüfung nötige Mindestwissen betrachten zu können. Dass ich als Vollzeitstudent mit voller Konzentration auf das Studium und die Prüfungen regelmäßig deutlich bessere Prüfungsergebnisse erzielen konnte als die Kommilitonen, die nebenbei noch Job und Familie zu bewältigen haben, ist auch klar, aber vielleicht eher eine Nebensache.

Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, es war eine tolle Zeit, die mich auch persönlich sehr viel weiter gebracht hat und mir bewusst gemacht hat, was ich zukünftig beruflich machen möchte. Nebenbei hatte ich in den letzten Monaten neben des Studiums auch viel mehr Zeit für Familie und Freunde als früher, was ja sicher auch nicht ganz verkehrt war.

So, so viel vielleicht erst einmal als erstes Zwischenfazit. Vielleicht hilft dieser Bericht ja dem ein oder anderen, der in einer vergleichbaren Situation wie der, in der ich vor etwas über einem Jahr war, über ein ähnliches Vorhaben nachdenkt.

Viele Grüße

der Reisefan

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