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Reduzierung der Arbeitszeit


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Hallo,

ich denke das Thema passt ganz gut hier hin, zumal ich selbst auch an der HFH studiere. Ich würde mich freuen, wenn eine rege Diskussion zu diesem Thema entsteht :)

Ich habe vor meine Arbeitszeit von derzeit 38,5 auf 30 Stunden pro Woche zu verkürzen. Vorab ein paar Infos zu mir:

Männlich, 28 Jahre, beschäftigt als Projekt-Entwickler in der Automobilindustrie (weltweit 5000 Mitarbeiter).

Ich habe bisher immer mehrere Dinge gleichzeitig gemacht. Statt locker zu Bund oder Zivi habe ich mich nebenher 6 Jahre durch den THW-Ersatzdienst geschleppt. Während meiner Technikerausbildung in Vollzeit habe ich parallel 50 Stunden pro Monat gearbeitet und nun mache ich noch nebenbei ein Studium an der HFH zum Wirtschaftsingenieur (4 Semester - läuft soweit sehr gut). Ich habe zudem durchweg sehr gute Arbeitszeugnisse von allen meinen Arbeitgebern und bin deshalb ziemlich ungebunden und auch frei von jeglichen Geldsorgen.

Meine Intention ist es mich durch gute Bildung und sinnvolle berufliche Erfahrungen zu einem interessanten und unabhängigen Beschäftigten zu bringen.

Ich will keine Karriere, wo ich pro Woche 60 Stunden arbeiten muss und nach 30,40 Jahren Burnout habe oder nach einem Herzanfall tot umfalle - ich denke einfach, dass das Leben nicht nur zum arbeiten da ist.

Versteht mich nicht falsch, ich arbeite gerne, möchte aber nebenbei noch ein paar andere Ziele verfolgen (z.B. möchte ich mich für den Ironman auf Hawaii qualifizieren).

Optimal wäre für mich eine Reduktion der Arbeitszeit von 38,5 auf 30 und statt 30 nun 35 Tage Urlaub - dafür würde ich auf 25% meines Gehaltes verzichten.

Zumindest das erste Ziel möchte ich erreichen.

Wie würdet ihr hier vorgehen?

Denkt ihr man bekommt ein passendes Angebot oder ist das quasi ein beruflicher Selbstmord?

Viele Grüße und vielen Dank vorab

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Sehe ich es richtig, dass Du bei Deinem aktuellen Arbeitgeber die Arbeitszeit reduzieren möchtest? Du weißt, dass es einen gesetzlichen Anspruch auf Teilzeit gibt. Auch unabhängig davon würde ich sagen, jeder Arbeitgeber, bei dem das Wohl der Mitarbeiter nicht nur eine Floskel ist, sollte das respektieren. Insofern denke ich, das sollte kein Problem sein, jedenfalls wenn man nicht auf der Vorstandseben mitspielen will. Sicher kann man sich natürlich nicht sein.

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Ich bin für mein Fernstudium auch von einer 40 auf eine 32h Woche runtergegangen. Ich arbeite nun 4 statt 5 Tage die Woche und kann meinen freien Tag frei legen (natürlich in Abhängigkeit der Arbeitslage und nach Rücksprache mit den Kollegen). Ich hatte auch ein bisschen Schiss das Thema überhaupt anzusprechen und hatte mit Widerstand gerechnet - aber es ging alles völlig problemlos (auch wenn ich der einzige Mitarbeiter mit dieser Regelung bin). Also sprich es an, du hast dabei nichts zu verlieren! :)

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Danke schonmal für eure Beiträge und auch den Hinweis mit dem gesetzlichen Anspruch - das wusste ich gar nicht und das macht die Sache natürlich deutlich leichter.

Der Gedanke reift erst seit einiger Zeit in mir, wobei ich schon länger weiß, dass mir die Lebensqualität wichtiger ist und ich daher auch gerne auf Geld verzichte.

Ich möchte das gerne bei meinem aktuellen AG durchziehen und ca. im nächsten Januar starten - ich wäre dann ca. 18 Monate im Unternehmen. Vorerst würde ich die Teilzeit auf 1 bis 2 Jahre befristen... vielleicht auch länger. Vor dem Gespräch habe ich schon ein wenig Bammel - am Ende werde ich als Faulenzer abgestempelt... und mein Fernstudium kann ich nicht als Argument aufführen, weil hier niemand davon weiß. Wie gesagt, die Zeit wird mir eher zur Selbstverwirklichung dienen - meine Alternative ist ein komplettes Sabbatjahr.

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Eigentlich ist das Studium ja dann doch sehr vorteilhaft in Bezug auf den beruflichen Selbstmord. Ich kann ja dann einfach argumentieren, dass ich mich während der Teilzeit aufs Studium konzentriert habe... was natürlich dann auch verstärkt in den Vordergrund rücken wird. Wobei ich das Studium auch eher aus Gründen der Selbstverwirklichung mache.

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Also ich hatte während meines Fernstudiums die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert. Theoretisch wäre das eine Vier-Tage-Woche gewesen. Leider habe ich mich aber darauf eingelassen, jeden Tag zu kommen und eigentlich dann etwas eher zu gehen. Hat aber in der Praxis eher dazu geführt, dass ich wie vorher weiter gearbeitet habe und sich dafür Plus-Stunden angesammelt haben. Heute würde ich das nicht mehr so machen, sondern wirklich zusehen, dass ich einen Tag pro Woche komplett zu Hause bleiben kann.

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Ich denke nicht, dass es ein beruflicher Selbstmord wäre. Man kann sicher einem neuen Arbeitgeber entsprechend begründen, warum es sinnvoll war die Arbeitszeit zu reduzieren. Schwierig fände ich es eine neue Stelle unter diesen Bedingungen, also von Vollzeit auf Teilzeit durch einen Arbeitgeberwechsel zu versuchen.

Versuchen würde ich es auf jeden Fall.

Dafür könntest du folgende Fragen klären:

Gibt es schon Teilzeitangestellte im Unternehmen in deinem Bereich? Wenn ja, wie sieht dort das Arbeitszeitmodell aus, mit welchen Gründen haben sie reduziert?

Was ist deine Begründung und wie kann es deinem Arbeitgeber nützlich sein?

Wie stellst du dir genau deine individuelle Lösung vor?

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@markus:

in Bezug auf das Fernstudium ist das sicherlich der beste Weg.

Neben dem Studium ist aber das Ironman-Training ein wichtiger Punkt für mich, weshalb ich die Zeit verteilt brauche. Mir schweben daher 2 volle und 3 halbe Tage vor - hier würde ich mir an den halben Tagen auch die Mittagspause sparen.

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Sich neben Beruf und Fernstudium für ein umfangreiches Projekt wie den Ironman vorzubereiten ist wirklich sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die Reduzierung der Arbeitszeit ist da wirklich sehr hilfreich. Die Frage die sich mir stellt, wirst du mit deinen 30 Stunden auch gesetzlich/sozialversicherungstechnisch als Teilzeit eignestuft? Das bedeutet dann natürlich weniger Punkte in der Rentenkasse. Mit 29 interessiert einen das evtl. noch nicht so sehr, aber wenn man dann 70 ist und der Altersarmut knapp entgeht weil man das Geld immer lieber fürs aktuelle Leben ausgegeben hat und auch nie was für die Rente gespart hat, dann ärgert mans ich evtl. dass man in der Jugend so dumm war.

Ich persönlich würde einem Freund raten, mach jetzt dein Studium und den Ironman einfach danach. Bis dahin kannst du ja trotzdem Laufen und Halbmarathone (oder evtl. sogar ganze) mitlaufen.

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@hannoverkathrin:

Das ist sicherlich auch ein interessanter Punkt, den man sicherlich beachten sollte. Ich werde bei Gelegenheit mal bei der Rentenkasse nachfragen.

Um einen kurzen Überblick zu geben: Für einen Ironman (nur ankommen) reichen 15 Stunden pro Woche. Will man sich für Hawaii qualifizieren, müssen es schon mal 25 Stunden pro Woche sein. Talent und natürlich auch ein wenig Glück am Qualifikationstag gehören natürlich dazu.

In den Monaten, wo sich das Training zuspitzt würde ich auf Klausuren weitestgehend verzichten.

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