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Passen reine Webinare zu einem Fernunterrichts-Anbieter?


Markus Jung

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Der neue Blogbeitrag von Anno Stockem (Geschäftsführer der Hamburger Akademie) hat mich nachdenklich gemacht.

In der kommenden Woche sollen neue Angebote der HAF beworben werden - es handelt sich dabei um reine Webinare ohne Einbettung in Fernlehrgänge, zunächst zu den Themen "Projektmanagement" und "Zeitmanagement".

Zum Thema Projektmanagement gibt es Unterlagen in elektronischem Format, beim Thema Zeitmanagement scheint dies nicht der Fall zu sein. Als Technik kommt Adobe Connect zum Einsatz.

Ich frage mich nun, ob solche Angebote noch etwas mit den Kernaufgaben eines Fernunterrichts-Anbieters zu tun haben, oder ob man hier versucht, sich auf andere Territorien vorzuwagen, um ggf. Trends zu folgen und den Umsatz zu erhöhen.

Eigentlich hätte ich erwartet, dass sich die Fernstudium-Anbieter von solchen reinen e-Learning Angeboten abgrenzen möchten und eher in die Richtung gehen, solche Webinare lediglich als Teil von Fernlehrgängen anzubieten.

Auf die genauen Beschreibungen der Angebote und natürlich auch die Preise bin ich sehr gespannt und kann mir gut vorstellen, dass auch mal selbst zu testen.

Wie denkt ihr darüber?

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Hallo Markus

Interessante Entwicklungen! ;)

Ich kann mir vorstellen, dass solche Anbieter wie HAF einfach mal etwas ausproberen wollen, damit der Trend der Webinare nicht ganz sang- und klanglos an ihnen vorüber geht.

Allerdings sehe ich bei solchen Webinaren schon ein wenig das Problem, dass das zeitlich flexible Lernen (einer der Hauptpluspunkte beim Fernlernen!) aufgegeben wird. So wie ich das verstanden habe, müssen die Teilnhemer ja zu festen Terminen mit an Bord sein sollen.

Vielleicht ist dies auch ein allererster Schritt, dass der Bereich der "echten" Fernlehre etwas ausgeweitet wird und dass sich die Unternehmen Stück für Stück von reinen Fernlehrgangsanbietern weiter entwicklen wollen zu im Grunde "ganz normalen" Weiterbildungsanbietern, die aber mit besonders "modernen" Lernformen punkten möchten.

Zwei Probleme dieses Webinar-Versuchs sehe ich auch darin:

1: Webinare werden zum Großteil umsonst angeboten. Werden das die HAF-Kunden dann nicht auch erwarten? Und dann doch lieber die kostenfreien (vielleicht auch qualitativ schlechteren) Webinare anderer Anbieter wählen?

2. Bei Webinaren sind die "Seminarleiter" häufig Personen, die man schon "irgendwie" aus dem Internet kennt. Sie bieten ihre Seminare oftmals als kostenlose Appetithäppchen zu ihrer sonstigen Beratungsleistung und Trainertätigkeit an, die man dann aber bezahlen muss. Wird die HAF dann auch solche internetbekannten "Zugpferde" verpflichten? Wie wird dann die Bezahlung geregelt werden?

Ich bin wirklich gespannt, was bei diesem Versuch herauskommen wird!

Viele Grüße

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Die Hamburger Akademie hat nun Infoseiten zu den beiden Webinarreihen veröffentlicht:

- Projektmanagement (349 Euro)

- Zeit- und Selbstmanagement (229 Euro)

Was mir sofort aufgefallen ist, ist der Wegfall der Flexibilität durch die festen Termine der Webinare. Im Zeitmanagement-Kurs ist das jede Woche eine Stunde (fünf Wochen lang), im Projektmanagement-Kurs sogar zwei Abende je Woche mit jeweils 90 Minuten über vier Wochen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, besteht der Kurs auch "nur" aus den Webinaren (und ggf. elektronischen Unterlagen). Eine weitere Betreuung über die synchronen Sitzungen hinaus scheint es nicht zu geben.

Einen Bezug zum Fernunterricht kann ich daher nicht erkennen. Eine ZFU-Zulassung dürfte wohl nicht notwendig sein.

Sind solche Angebote für euch als Ergänzung oder Ersatz für einen Fernlehrgang interessant?

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Also für mich wäre das kein Ersatz für einen Fernlehrgang mit schriftlichen Unterlagen, aber durchaus eine interessante Ergänzung.

Als Zusatzangebot zur Vertiefung / zum gemeinsamen Üben oder damit Teilnehmer Fragen stellen können, finde ich so etwas nicht schlecht.

Ich kenne von der Arbeit her Seminare, die online live gehalten werden (Datev-Seminare) und zu einem bestimmten Thema informieren. Z.B. habe ich an so einem Seminar zum BILMOG (Bilanzmodernisierungsgesetz) teilgenommen. In diesem wurde dann hauptsächlich erklärt, wie dies in unserer Datev-Software umgesetzt wird.

Ich habe schon an etlichen Seminaren dieser Art teilgenommen, und wir waren immer froh, wenn wir uns ca. 2 Stunden Fahrzeit insgesamt an dem Tag sparen konnten.

Allerdings wird hier auch nur innerhalb von 4 Stunden einmalig zu einem bestimmten Thema informiert; vorhandenes Wissen auf den neuesten Stand gebracht. Aber eine schriftliche Seminar-Unterlage gab es trotzdem jedesmal dazu, wo wir das wichtigste nachlesen konnten.

Zusammengefasst:

Nein, kein Ersatz

Ja, als Ergänzung bestimmt nicht schlecht.

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Hallo Elke,

vielen Dank für Deine Einschätzung. Wärst Du auch bereit bzw. in der Lage, über einen Zeitraum von vier bis fünf Wochen jede Woche ein bis zwei feste Termine zur Teilnahme an den Webinaren zu festen Zeiten zu reservieren?

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

ja, einmal die Woche eine Stunde würde ich machen und wäre auch machbar. Wenn die AKAD beispielsweise im Rahmen des Studiums zu einem Modul so etwas zusätzlich als Training anbieten würde, würde ich davon Gebrauch machen - wenn auch vielleicht nicht in jedem Fach, sondern in ausgewählten Fächern. Gerade im Bereich Sprache wäre das z.B. gut. Oder in einem Fach, das man als schwierig empfindet und für das man gerne noch zusätzlich etwas tun würde. Ich fände das toll.

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Ja, ich denke gerade Sprach-Fernlehrgänge könnten durch solche Webinare enorm aufgewertet werden. Damit könnte man sehr gut dem Manko entgegenwirken, dass diese oft nur geringe Sprech-Kompetenz vermitteln. Und ich glaube, bzw. habe auch schon Erfahrungen dazu gehört (auf dieser Konferenz zu Adobe Connect, in die ich Anfang der Woche reinschnuppern durfte), dass auch die Hemmschwelle sich zu beteiligen dort deutlich geringer ist, als in Präsenzgruppen.

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Und so schnell kann es gehen:

Ich habe gerade ein Webinar gebucht. Hat sich zufällig ergeben.

Ich habe heute vom BDÜ per Mail Seminarwerbung bekommen und auf deren Homepage

eine neue Seminarreihe gesehen, die als Webinar durchgeführt wird, 4 x in wöchentlichem Abstand

1,5 Stunden am frühen Abend. Thema sind vier bekannte Translation-Memory-Systeme im Vergleich, ihre Vor- und Nachteile, etc. Da ich mir früher oder später eh eines anschaffen möchte / muß und mich noch nicht damit auskenne, ist dieses Seminarangebot gerade passend. Ich wollte mich irgendwann dazu eh informieren.

Gerade für solche Themen finde ich so ein Webinar einfach super.

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Also, ich finde es grundsätzlich gut, dass sich auch ein deutscher Fernstudium-Anbieter mit den Möglichkeiten und Grenze von Webinaren auseinander setzt. Als Aussenstehende gewinne ich jedoch den Eindruck, dass man mit dem Versuch eigentlich zeigen möchte, dass es nicht funktioniert. Ansonsten hätte man doch eher Webinare probeweise innerhalb von bestehenden Kursen testen können. So geht man an den Markt mit zwei Themen, die schon so oft auf verschiedenste Weise durchgeführt wurden und das zu einem ganz schön gepfefferten Preis (meines Erachtens).

LG, Inés

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