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Rezension "Selbstlernen im Fernstudium - Möglichkeiten und Grenzen"


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Wenn man bei Amazon nach Büchern zum Thema Fernstudium sucht, wird neben dem Ratgeber "100 Fragen und Antworten zum Fernstudium"* auch die Studienarbeit "Selbstlernen im Fernstudium - Möglichkeiten und Grenzen"* von Sabine Pfisterer ganz weit oben angezeigt. Das war für mich Grund genug, die 11,99 Euro zu investieren und mir ein Exemplar zu bestellen.

Die Studienarbeit ist im GRIN Verlag für akademische Texte erschienen und kommt als Heft daher (etwas kleiner als DIN A5). Der Textumfang inklusive Literaturliste beträgt 15 Seiten.

Was mir gleich sehr negativ aufgefallen ist, ist die fehlerhafte Darstellung aller Umlaute. Aber auch die Abstände zwischen den Zeichen sind zum Teil nicht korrekt - sie überschneiden sich mitunter. Das macht es nicht gerade leichter, den Text zu lesen. Ich habe mich aber dennoch daran gemacht.

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Es handelt sich um eine Studienarbeit aus dem Jahre 2003, die also schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Angefertigt wurde sie im Nebenfach Erziehungswissenschaften im Kurs "Lernschwierigkeiten in der beruflichen Weiterbildung, Teilgebiet Berufspädagogik und berufliche Weiterbildung, Themenfeld Lehr- und Lernprozesse". An welcher Hochschule die Studienarbeit geschrieben wurde, geht aus dem Text nicht hervor. Es ist auch nicht ersichtlich, wie die Arbeit bewertet wurde.

Sehr gut hat mir gefallen, dass nach einer kurzen Einleitung (Kapitel 1) im zweiten Kapitel auf den Unterschied zwischen Fernstudium und Fernunterricht eingegangen wird. Inhaltlich stimme ich mit den Ausführungen zwar nicht in allen Details überein, aber es wird zumindest deutlich, dass sich der Fernunterricht eher auf den allgemein weiterbildenden Bereich bezieht und das Fernstudium eher im Sinne eines akademischen Fernstudiums betrachtet wird.

Anschließend wird der Versuch unternommen, den Begriff des Selbstlernens zu definieren. Dabei stellt sich heraus, dass dieser Begriff oft nicht einheitlich verwendet wird. Daher wird den Ausführungen unter Bezug auf Literaturquellen viel Raum (zwei Seiten) gewidmet. Letztlich geht es dann noch um das Lernen im Fernstudium. Hier wird korrekt festgestellt, dass dem "Lernen durch Lesen" im Fernstudium eine große Bedeutung zukommt.

Das dritte Kapitel ist dann das zentrale Kapitel der Ausarbeitung. Hier werden die Möglichkeiten und Grenzen des Selbstlernens ausgelotet. Ich möchte hier nur jeweils die einzelnen Überschriften nennen. Diese geben einen Überblick, in welche Richtung die Problematik betrachtet wurde, ohne zu viel von den Inhalten zu verraten.

Möglichkeiten:

  • Zunehmende Bedeutung des Selbstlernens
  • Eignung des Fernstudiums für das Selbstlernen
  • Erwerb von Fachkompetenzen
  • Erwerb von Lernstrategien und Selbstmanagement-Kompetenzen

Grenzen:

  • Überforderung von Studierenden und Lehrenden
  • Erwartungen und Ziele der Studierenden und Lehrenden
  • Organisatorische und institutionelle Hindernisse

Aufgefallen ist mir, dass die Betrachtung oft sehr stark durch die Gegebenheiten an der FernUni Hagen geprägt ist. So wird beispielsweise auf Kapazitäts- und Kostengesichtspunkte Bezug genommen, die an privaten Fernhochschulen sicherlich eine andere Gewichtung haben.

Sowohl im letzten Teil des dritten Unterkapitels als auch im vierten Kapitel "Zusammenfassung und Ausblick" wird dann versucht, Lösungsvorschläge für die aufgezeigten Grenzen darzustellen. Dazu gehört, dass die Voraussetzungen für das Selbstlernen verbessert werden sollten oder das Selbstlernen auf bestimmte Kontexte beschränkt werden sollte.

Die Hausarbeit schließt mit einem recht umfangreichen Literaturverzeichnis (24 Titel), das hauptsächlich Literatur zum Fernstudium, Fernunterricht und Selbstlernen enthält und Veröffentlichungen aus den Jahren 1976 bis 2003 umfasst.

Das größte Manko war für mich nicht inhaltlicher Art, sondern formeller Art durch den fehlerhaften Druck. Wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob nur bei meinem Exemplar etwas schief gelaufen ist, oder ob der Fehler in allen Exemplaren auftritt. Inhaltlich hat mir das Heft nicht wirklich viel Neues gebracht, aber es bietet schon nochmal einen Denkansatz zu überlegen, welche Rolle das Selbstlernen gerade auch künftig im Fernstudium haben wird. Durch neue Kommunikationsmöglichkeiten wie Webinare wäre es ja denkbar, dass dieser Anteil etwas zurück gehen könnte. Was dann allerdings zur Folge hätte, dass die Flexibilität des Fernstudiums eingeschränkt würde.

* = Affiliate-Link

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