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Inflation der Möchtegern-Studenten....


michael1983

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Das liegt wahrscheinlich auch an der Sprache. Im Ausland (USA usw) nennt sich wirklich jeder Student an der High School oder bei der Ausbildung (Community college). Auf Deutsch ist das alles mehr abgegrenzt. Das Thema wär was für eine Abschlußarbeit.

Dafür sollte man auch etwas über die Ausbildungssysteme im In- und Ausland wissen, was leider auch unsere Politik nicht weiß. Die meisten Ausbildungsberufe bei uns, wie Hotelkaufmann, Koch, Bankkaufmann, Techniker oder Krankenschwester sind universitäre Bachelor-Studiengänge, wie z.B. Bachelor of Science in Nursing, Bachelor of Art in Hotel and Restaurant Management, etc. Neben dem 3-4-jährigen Bachelor gibt es auch noch 2 bzw. 3-jährige Studiengänge and Colleges und Universitäten. Das duale Ausbildungssystem, wie wir es kennen und welches hier auch sehr erfolgreich ist (z.B. sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit), gibt es nur bei uns und ich glaube in A und CH. Würde man diese Ausbildungsberufe, die in anderen Ländern zu universitären Abschlüssen führen, auch entsprechend den Vergleichsländern berücksichtigen, wäre die OECD-Quote für die universitären Abschlüsse auch nicht so niedrig, dass man immer wieder Alarm schlagen muß und den wirtschaftlichen Niedergang einläuten. In einem der letzten Spiegel gab es dazu einen sehr schönen Artikel.

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@Holder PD: Ja, ich denke auch, dass genau hier das Problem liegt.

Das deutsche Hochschulsystem ist einfach zu starr. Man verschenkt unheimlich viel Potenzial, wenn man motivierten und berufserfahrenen jungen Menschen mit dualer Berufsausbildung und Weiterbildung den direkten Zugang zum Master-Studium verwehrt. Im UK ist das gar kein Problem, da wird eine solche Vorbildung als Bachelor-äquivalent angesehen und man kann sich gleich für einen Master-Studienplatz bewerben.

Wenn das deutsche Bildungssystem hier offener würde, könnte sich die Politik auch das ständige Gejammer vom angeblichen "Fachkräftemangel" sparen...

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Im Kern stimme ich dir zwar zu, michael1983, aber deine Ausdrucksweise ist doch arg unangebracht. Das klingt so, als ob du dich für was besseres halten würdest. Du bist als an einer Hochschule eingeschriebener Student aber nur was anderes.

Was würdest du zu denen sagen, die an der Berufsakademie dual "studieren" und nach ihrem Abschluss doch keinen echten akademischen Grad haben? Einige dieser Studenten werden doch regelrecht an der Nase rumgeführt, indem ihnen suggeriert wird, ein akademische Studium zu absolvieren.

Aber wie gesagt - grundsätzlich muss ich da zustimmen. Es sollte generell darauf geachtet werden, den Unterschied zwischen Betriebswirten/Meistern/Technikern, BA- und Hochschulabsolventen nicht zu sehr zu verwischen (auch während des Werdegangs). Gerade jetzt, wo man sich erst noch an Bachelor und Master gewöhnen muss. Irgendwann blickt in unserer Bildungslandschaft keiner mehr durch. Ist ja jetzt schon schwierig, alle möglichen Abschlüsse zu überschauen... aber das ist ja ein anderes Thema.

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Was würdest du zu denen sagen, die an der Berufsakademie dual "studieren" und nach ihrem Abschluss doch keinen echten akademischen Grad haben? Einige dieser Studenten werden doch regelrecht an der Nase rumgeführt, indem ihnen suggeriert wird, ein akademische Studium zu absolvieren.

Und doch können diese nach ihrem Bachelor-Abschluss ein Master-Studium (etwa an der FernUni Hagen) aufnehmen. Das ist für uns "normal" dual Ausgebildete (in NRW etwa gibt es überhaupt keine "Duale Hochschule") mit Weiterbildung aber nicht möglich. Hier stimmt doch eindeutig was nicht im System!

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Student oder nicht Student. Man kann darüber streiten. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich habe nichts dagegen wenn sich einer Student nennt und dabei keine Hochschule besucht (Präsenz oder Fern, egal).

Allerdings sehe ich nicht, dass unser Hochschulsystem so starr ist. Jeder kann sich jederzeit informieren was die Zulassungsvoraussetzungen sind für ein Masterstudium ist und die entsprechende Vorsleistungen erbringen. Es ist auch richtig, dass nicht jeder da zugelassen wird. Die Hochschulen sind heute größtenteils total überfüllt. An meiner Uni wo ich studiert habe, sind heute ca. 5-8.000 Studenten mehr als noch vor 10 Jahren. Gewisse Einschränkungen in der Zulassung müssen vorhanden sein, sonst artet die derzeitige Situation noch mehr als.

Gerne wird die Zulassung mit der "NC" eingeschränkt. Diese Methode halte ich jedoch für falsch. Eine schriftliche Zulassungsprüfung verrät mehr über die Fähigkeiten und Motivation der Studenten als die Abiturnote. Das ist aber wieder eine andere Baustelle...

Was würdest du zu denen sagen, die an der Berufsakademie dual "studieren" und nach ihrem Abschluss doch keinen echten akademischen Grad haben? Einige dieser Studenten werden doch regelrecht an der Nase rumgeführt, indem ihnen suggeriert wird, ein akademische Studium zu absolvieren.

Sie haben auch keinen akademischen Abschluss, da die Berufsakademie kein akademisches Studium ist und Berufsakademien keine Hochschulen sind.

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Was würdest du zu denen sagen, die an der Berufsakademie dual "studieren" und nach ihrem Abschluss doch keinen echten akademischen Grad haben? Einige dieser Studenten werden doch regelrecht an der Nase rumgeführt, indem ihnen suggeriert wird, ein akademische Studium zu absolvieren.

Die VWA macht ja damit Werbung. Studium aus Hochschulniveau oder ähnliches. Dabei ist das eigentlich auch eine Weiterbildung.

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Aber wie gesagt - grundsätzlich muss ich da zustimmen. Es sollte generell darauf geachtet werden, den Unterschied zwischen Betriebswirten/Meistern/Technikern, BA- und Hochschulabsolventen nicht zu sehr zu verwischen (auch während des Werdegangs). Gerade jetzt, wo man sich erst noch an Bachelor und Master gewöhnen muss. Irgendwann blickt in unserer Bildungslandschaft keiner mehr durch. Ist ja jetzt schon schwierig, alle möglichen Abschlüsse zu überschauen... aber das ist ja ein anderes Thema.

Da bin ich genau der anderen Meinung, man sollte die Grenzen verwischen und zwar auf eine sinnvolle Art und Weise, die eben solche Studiengänge, Fortbildungen und Weiterbildungen vergleichbar macht. Genau das ist ja auch geplant im European Qualifications Framework bzw. dem deutschen Äquivalent.

Warum ein englischer Student mit 10 Jahren Schule und 3 Jahren Bachelor-Studium in Deutschland einen Master studieren kann, aber ein philippinischer Student mit den gleichen Vorraussetzungen und ein Deutscher, der 13 Jahre Schule , 2 Jahre Ausbildung und 2 Jahre Fachwirt nicht, sondern beide das nur als Hochschulzugangsberechtigung für einen Bachelor-Studiengang anerkannt bekommen, kann mir leider keiner erklären.

Aber ebensowenig ist es erklärbar, warum ein Ausländer 3 Monate lang mit einem ausländischen Führerschein fahren darf, aber danach nicht mehr, weil er spontan mit 3 Monaten und einem Tag zum Verkehrsrisiko wird und eine deutsche Führerscheinprüfung ablegen muß.

Das deutsche Bildungssystem schottet sich leider in einer destruktiven Art und Weise ab.

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Ich möchte mich hiermit für meine herablassende Art entschuldigen.

Es ist nur so, dass ich zuletzt zufällig einige Leute getroffen habe, die früher die absoluten Klassentrottel waren und heute studieren und sich wie Gott vorkommen.

Durch diese ganzen Möglichkeiten (SGD, IHK, etc, etc.....) kann sich jeder auf billigem Weg Abschlüsse holen. Und mal ernsthaft: einige davon sind wirklich geschenkt! Wenn ich da ans Fachabitur denke..... da wird mir echt schlecht. Das ist wirklich geschenkt.

Es ist ok, wenn sich jemand fortbildet - keine Frage! Und es ist auch ok, wenn er sich somit einen Zugang zur Hochschule erwirbt. Nach all den Jahren hat er sich das dann auch verdient. Aber man soll sich bitte erst dann Student nennen, wenn man es auch ist!

Außerdem ist auch so, dass viele Personaler heute den Unterschied nicht mehr kennen.

Zum dualen Ausbildungssystem möchte ich folgendes anmerken: Von denen, die dieses System durchlaufen haben, sind viele reifer (sowohl beruflich, als auch menschlich) als so mancher Student, der nur so vor sich hintrödelt. Aber auf jeder Seite gibt es natürlich Ausnahmen.

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Und doch können diese nach ihrem Bachelor-Abschluss ein Master-Studium (etwa an der FernUni Hagen) aufnehmen. Das ist für uns "normal" dual Ausgebildete (in NRW etwa gibt es überhaupt keine "Duale Hochschule") mit Weiterbildung aber nicht möglich. Hier stimmt doch eindeutig was nicht im System!

Achtung, das stimmt nicht! Ich habe einen Kumpel, der seinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik an der BA gemacht hat. Er hat sich an der FU Hagen für den Master beworben, aber ihm wird der Abschluss nicht anerkannt.

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