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Erfahrungsbericht B. Sc. Informatik


stefhk3

Empfohlene Beiträge

Hall Leute,

ich habe den Bachelor Informatik in Hagen abgeschlossen. Deshalb hier ein kleiner Erfahrungsbericht für alle Interessierten.

Mein persönlicher Hintegrund: Abschluss Magister Geschichte und VWL mit relativ viel Wirtschaftsinformatik. Seitdem Tätigkeit in der EDV-Branche. Im Herbst 2002 das Studium begonnen (Teilzeit), letzte Woche die Bachelorarbeit abgegeben. Damit bin ich zeitlich ziemlich gut dran, Regelstudienzeit ist ja drei Jahre Vollzeit. Gründe für das schnelle Studium waren bei mir vor allem Anerkennung von Studienleistungen im Nebenfach, Anerkennung der Berufstätigkeit als Praktikum und Vorkenntnisse in Fächern wie Programmierung. Ohne das müßt man sicher deutlich länger kalkulieren und landet wohl in der Nähe der veranschlagten sechs Jahre Teilzeitstudium.

Insgesamt war ich mit dem Studium sehr zufrieden und es hat mir das gebracht, was ich erhofft habe, nämlich einen akademischen Abschluss und zusätzliches Wissen.

Die Qualität war insgesamt gut bis sehr gut. Die Verständlchkeit der Kurseinheiten hätte in wenigen Fällen besser sein können, die Betreuung war fast immer sehr gut. Letztlch wird Betreuung in meinen Augen auch oft überschätzt, lernen muss man die Sachen immer selbst und auch die privaten können einem das nicht abnehmen. Der Stoff ist manchmal abgehoben und theoretisch, aber die Fernuni erhebt auch den Anspruch, eine wissenschaftliche Hochschule zu sein, ohne Dinge wie theoretsiche Informatik (das Horrofach) kann dieser Anspruch auch letztlich nicht aufrechterhalten werden.

Kostenmäßig lag ich bei 200-300 Euro Gebühren pro Semester, teilweise habe ich mehr Kurse belegt als nötig. Als Zweitstudiumsstudent habe ich seit SS 04 auch die 325 Euro im Semester bezahlt. Für Fahrtkosten, Literatur etc. kamen sicher noch einiges dazu, ich habe Präsenzveranstaltungen wenn möglich wahrgenommen, da ich diese meist für sehr hilfreich halte.

Ich fand das Studium insgesamt gut zu bewältigen. Ohne Motivation und lernen geht es natürlich nicht, aber selbst theoretische Informatik ist zu bewältigen. Wer allerdings aufgibt, wenn was nicht auf Anhieb klar ist, ist sicher falsch.

Inhaltlich fand ich das Studium voll mit einem Präsenzstudium vergleichbar. Ich habe übrigens auch einige Informatik-Veranstaltungen an einer Präsenzuni besucht und insgesamt kann man da keine Unterscheide feststellen. Naürlich sind einzelne Themen an verschiedenn Unis unterschiedlich stark und gut behandelt, aber die Unterschiede zwischen den Präsenzunis sind da mindestens ebenso groß wie zur Fernuni. Wenn ich die Anforderungen im Beruf mit dem vergleiche, was im Studium drankam dann scheint mir die Fernuni eine gute Vorbereitung zu bieten. Natürlich vermittelt das Studium keine direkte Praxiserfahrung, aber das kann wohl kein Studium leisten.

Speziell für mich waren auch einige Kurse dabei, in denen ich wenig neues gelernt habe und die ich recht problemlos abhandeln konnte. Insofern sollte das Studium auch ohne Vorkenntnisse zu bewältigen sein, man muss dann eben entsprechend mehr machen.

Wie man sieht, fast rundherum ein Empfehlung. Wobei ich andere Fernstudiumsanbieter nicht kenne und ich mir sicher bin, dass man bei den meisten zufrieden sein wird.

Viel Glück allen Fernstudiums-Kollegen

Stefan

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  • Antworten 21
  • Erstellt
  • Letzte Antwort
  • 5 Monate später...

Nachdem ich jetzt meine Steuererklärung abgegeben habe, habe ich ausgerechnet, dass ich insgesamt 3736,69 Euro für das Studium bezahlt habe. Das ist inklusive aller Kosten wie Anreise etc., außerdem mit den Zweitstudiumsgebühren seit deren Einführung. Relativ günstig war für mich der Wohnort Köln, wenn man für Prüfungen etc. länger anreisen muss und u. U. noch übernachten, kommt schon was zusammen.

Stefan

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Hallo Stefan,

Deinem Erfahrungsbericht entnehme ich, dass Du das Fernstudium neben dem Job und nicht als Vollzeitmassnahme abgeschlossen hast. Wenn das so richtig ist, bin ich schon ein wenig neugierig:

Wie kann ich mir den Ablauf des Studiums vorstellen:

Arbeit, Lernen, Schlafen?

Hattest Du noch ein Privatleben?

Viele Grüße

Uwe

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Ich habe in der Tat (wie die meisten Hagener Studenten) Teilezeit gemacht. Man muss sich natürlich ranhalten und bereit sein, in anderen Bereichen zurückzustecken. Außerdem muss man, glaube ich, Freude am Fach und daran, etwas zu lernen, haben. Freizeit hatte ich schon noch.

Die Lernmethoden muss jeder selbst entwickeln, ich habe gerne im Zug gelernt (Fahrten ab 4 h sind grade richtig), abends was und am Wochenende. Ich denke wirklich, wichtig ist, dass man lernen nicht nur als Last begreift. Nicht alles macht Spaß, aber wenn man nur denkt, wann man wohl fertig ist, wird es, glaube ich, nichts.

Man darf außerdem die Dimension in keinem Falle unterschätzen. Wenn hier jemand geschockt ist, weil er 10 h die Woche lernen soll, und jemand anders ein Jahr/zwei Stunden am Tag offenbar als das härteste, was die Welt gesehen hat, auffaßt - nun, damit wird es wohl nichts.

Stefan

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Hallo Stefan,

danke für Deine Antwort. Vielleicht habe ich ein wenig zu "negativ" gepostet, das lag nicht in meiner Absicht :)

Ich beschreibe am besten Mal meine Situation: seit 1998 bin ich staatl. geprüfter Informatikassistent, Fachrichtung Softwaretechnologie, und seitdem im Beruf unterwegs.....

Ich habe eine kleine Tochter und meine Freizeit ist dementsprechend knapp bemessen :D

Was mich deshalb sehr interessiert ist, ob ein solches Studium für mich wegen des zeitlichen Aufwands überhaupt in Frage kommt. Was ich gerne wissen möchte ist folgendes: Ist Dir Deine berufliche Praxis zugute gekommen und wieviel Zeit konntest Du dabei einsparen? Wie lange hat das Studium dadurch gedauert?

Viele Grüße

Uwe

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Ich wollte keinesfalls negativ klingen ;-)

Ich denke, das das Studium für Dich schon das richtige wäre und auch möglich. Wenn man 15 - 20 h wirklich dran arbeitet, vor Klausuren u. U. mehr, dafür auch mal weniger, ist es auf alle Fälle zu schaffen.

Ich habe etwas über drei Jahre gebraucht. Die berufliche Praxis hilft auf alle Fälle. Vermutlich könntest Du Dir die beiden sog. Praktika anrechnen lassen (das sind in diesem praktische Lehrveranstaltunge, keine Industriepraktika), wobei insbesondere das Fachpraktikum nach Berichten ein Semester ausfüllt. Bei vielen anderen Sachen hilft die Praxis, z. B. sind die Programmierveranstaltungen eher locker, wenn man Erfahrung hat, für Neulinge dagegen ein ziemlicher Brocken.

Wie lange Du brauchen würdest, kann ich natürlich nicht sagen, aber ich hielte es für realistisch, die 12 Semester Teilzeit-Regelstudienzeit um ein paar zu unterbieten. Trotzdem ist das ganze eben ein Fernstudium=Universitätsstudium mit anderer Technik der Stoffvermittlung und kein Fernstudium=Kurzstudium, kein richtiges Studium.

Stefan

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Hallo,

ich haette nochmals eine Frage,

du hattest geschrieben, etwa 300 Euro pro semester bezahlt zu haben. War das pro Monat oder per semester? Weil bei der Euro-FH kostet es ja 280 Euro pro monat.

VIleen lieben Dank

Heiko

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