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Chancen als Freiberufler mit B.A. in Wirtschafts- oder Medieninformatik?


Waldorf

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@fsfuser01

Du meintest sicher: "einen Nachteil"? (4. Zeile von unten)

"Schwierig wird nur der erste Job". Genau darum geht es mir ja.

Was die "negativen Schwingungen" betrifft: klar, kann man so sagen. Liegt an meinen bisherigen Erfahrungen. Ich will das hier aber nicht auswalzen. Wenn ich nur drei Sätze dazu schreibe, führt das wahrscheinlich nur zu neuen Missverständnissen. Im Grunde lässt es sich so zusammenfassen: Bisher haben mir sämtliche Studienabschlüsse, egal mit welchen Noten, und sämtliche Praxiserfahrungen rein gar nichts gebracht. Jedenfalls weniger als mir eine Lehre zum Industriekaufmann o.ä. gebracht hätte.

Ich sehe selbst, dass ich von dem Trip runter muss. Nur bin ich naturgemäß deutlich vorsichtiger als früher. Eine Garantie für einen Job gibt es natürlich nirgens, aber was die Berechenbarkeit angeht, sehe ich da schon deutliche Unterschiede. Jedenfalls halte ich inzwischen die immer wieder zu hörenden Floskeln wie "Mach doch einfach, was Dir liegt. Die Guten setzen sich immer durch." für kompletten Unsinn. Mit der Realität eines Arbeitsmarkts, in dem Leistung wenig zählt, hat das nichts zu tun. Mit solchen Sprüchen lässt sich nur schön der Mythos zementieren, wonach diejenigen, die "Karriere" gemacht haben, wohl die "Guten" sein müssen und die anderen selbst schuld sind.

Zu meiner "Allergie": Hätte ich mir eh besser verkniffen. Ich meinte "BWLer", nicht BWL. Und ich meinte auch nicht alle BWLer. Gibt ja auch nette. Im Grunde wollte ich damit eher darauf hinaus, dass es mir nicht sehr liegt, ständig verkaufen zu müssen - Produkte, Dienstleistungen und vor allem mich selbst ("Selbstmarketing"). Mir hat beispielsweise mal ein Bekannter Dipl.-Informatiker (Uni) berichtet, warum er seinen Job als IT-Berater geschmissen hat. In erster Linie, weil er die Schnauze voll hatte, den Kunden ständig etwas vorspielen zu müssen. U.a., er sei ein wandelndes Lexikon. Bloß nie mal ein Buch zur Hand nehmen und - vor den Augen des Kunden - nachschlagen. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich kann schlecht lügen und bin kein guter Schauspieler. Für diese Eigenschaften suche ich einen passenden Job.

Was die BWL-Anteile im Studium angeht: Für mich kommt nur ein Fernstudium in Frage. Anders kann ich das nicht finanzieren. Außer Hagen, oncampus und dem Verbundstudium an der FH Köln/Dortmund sehe ich daher bisher keine Alternativen. Und sowohl bei oncampus als auch an der FH Köln finde ich den BWL-Anteil im WI-Studium arg hoch.

Ausland: da bin ich flexibel.

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Irgendwie widersprechen Sie sich:

Sie wollen Wirtschaftsinformatik studieren, haben aber keine Lust auf BWL, weil Sie BWL'er nicht besonders mögen.

Sie wollen einen Job, von dem Sie leben können, sind aber nicht so richtig bereit, sich mit dem Funktionieren von Märkten auseinander zu setzen. Das lese ich mindestens immer aus Ihren Postings heraus.

Sie wollen als Freiberufler arbeiten, mögen aber nicht "Selbstmarketing" machen. Ja, wie soll denn der Auftrag zu Ihnen kommen? Und selbst gute Bewerbungsunterlagen erstellen, heißt im Grunde, Selbstmarketing zu betreiben.

Sie suchen auch nach einem festen Arbeitsplatz, aber Sie halten im Grunde Ihres Herzens alle Menschen im Personalbereich für halbe Verbrecher, mindestens aber für inkompetent.

Ich habe absichtlich meine Aussagen zugespitzt, um deutlich zu machen, was ich meine: Ihre Worte strahlen viel Unzufriedenheit aus, viele Urteile, wie die Welt so ist und auch manchen Unwillen, sich mit den Gegebenheiten des Berufslebens auseinander zu setzen. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine berufliche Neuorientierung.

Was Sie am besten dagegen unternehmen können? Ich weiß es nicht! Vielleicht einfach erst mal nicht urteilen oder bewerten und statt dessen eine systematische Bestandsaufnahme machen und dann ganz viele Fragen stellen. Anregungen haben Sie ja in den letzten Postings schon bekommen.

Sabine Kanzler

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@TomSon

"Auch ein FH-Studium, egal wie praxisbezogen, ersetzt dir diese praktische Erfahrung im Portfolio nicht ..."

Das erwarte ich auch nicht. Ich finde es nur schon mal positiv, wenn das FH-Studium praxisbezogen ist. 1.) weil ich dann schon mal etwas praktisch Verwertbares lerne und 2.) weil es - nach dem, was ich gehört habe - auch zeitlich weniger aufwändig ist und daher mehr Raum lässt, mir neben Job (der bei mir zurzeit zeitlich sehr flexibel ist; nur irgendwo muss natürlich das Geld herkommen) und Studium praktische Kenntnisse anzueignen.

Ich habe schon mal angefangen, mir Java beizubringen. (In der Schule habe ich Pascal gelernt, aber das ist lange her und sicher eine etwas andere Nummer). Spätestens nach dem zweiten Semester wollte ich dann schon mal sehen, dass ich irgendwo als Praktikant oder Werksstudent unterkomme.

"Hast du dir denn schon Gedanken gemacht ..."

Mehr als genug. Ca. zehn Jahre lang. Genau aus der Gedankenschleife versuche ich gerade auszubrechen.

Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir u.a. etwa Folgendes ein:

- Ich könnte PR machen. Dagegen spricht, dass ich schlecht lügen kann. Und mit der Schönfärberei und dem Weglassen von Fakten fängt die Lüge an. Außerdem müsste ich dann sehr wahrscheinlich erst mal ein drei- oder sechsmonatiges Praktikum für ein Taschengeld machen. Ob es überhaupt eine Chance auf einen festen Job gibt, ist vorher kaum herauszufinden.

- Ich könnte mich weiterbilden - fragt sich bloß, wie ich das Geld dafür aufbringen soll - , um für irgendeine Fachzeitschrift mehr oder weniger gut getarnte PR-Artikel zu schreiben, z.B. für das Fachmagazin der dt. Autozulieferer, der Verpackungsindustrie oder sonst einen Sch..., für den sich verständlicherweise nicht allzu viele Leute interessieren. Dummerweise aber immer noch genug, dass die Gehälter und Honorare dort auch weiter im Sinkflug sind. Erst vor ein paar Monaten von einer Fachjournalistin gehört: "Chef sagt: 'Leider können wir ab jetzt nur noch die Hälfte pro Seite zahlen. Denken Sie mal drüber nach ...'"

- Ich könnte freiberuflich meine Dienste als Lektor/Korrektor oder Ghostwriter anbieten. Letzteres finde ich ebenfalls zum Kotzen und Ersteres versuchen schon so viele, dass die Stundensätze genauso unterirdisch sind wie mein jetziger.

Ach ja, und Informatik interessiert mich übrigens sogar. Mit Mathe stand ich auch noch nie auf Kriegsfuß. Wenn vor 20 Jahren nicht alle "Experten" abgeraten hätten, Informatik zu studieren, weil künftig sowieso fast nur noch Standardsoftware eingesetzt werden würde, dann hätte ich das vielleicht damals schon gemacht.

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@KanzlerCoaching

"Sie wollen einen Job, von dem Sie leben können, sind aber nicht so richtig bereit, sich mit dem Funktionieren von Märkten auseinander zu setzen. Das lese ich mindestens immer aus Ihren Postings heraus."

Nun ja, das ist Ihr Problem, wenn Sie das herauslesen. Sie scheinen ja - ich überspitze auch mal - generell ein Problem mit dem Lesen zu haben. Ich schrieb "BWLer", nicht "BWL" und habe das anschließend extra noch mal näher erklärt.

Wenn Sie sich mit dem "Funktionieren von Märkten" so gut auskennen, wie Sie suggerieren möchten, dann versuchen Sie doch vielleicht einfach mal, meine Frage zu beantworten: Wo sind die Chancen besser, sich gleich nach dem Studienabschluss als Freiberufler durchzuschlagen, mit WI oder mit MI?

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Hallo,

Du meintest sicher: "einen Nachteil"? (4. Zeile von unten)

Nein - du kommst dann gerade frisch von der Uni / FH hast auch aktuelle Sachen im Lehrplan und hier einen Gewissen Vorteil.

15 Jahre Praxis klingt ja schön - aber das "Know-How" steigt ja nicht linear an. Ich arbeite auch seit 10 Jahren als Programmierer und

seit einigen Jahren freiberuflich. Da ich meistens inhaltlich das selbe mache und die Projekte den gleichen Umfang haben würde ich

sagen ein Programmier mit 3-4 Jahren Erfahrung ist auch auf dem selben technischem Niveau. Allerdings habe ich mehr Erfahrung mit

gescheiterten Projekten, Kundenverhalten und das was man so als "Soft-Skills" bezeichnet.

"Schwierig wird nur der erste Job". Genau darum geht es mir ja.

Ja - und hier nochmals - du kommst ja frisch von der Uni / FH - du steht dann zwar am Anfang aber du solltest dich nicht selbst niedermachen. Dir muss aber klar sein - das Studium ist nur die Basis für deine zukünftige Berufstätigkeit.

... Mir hat beispielsweise mal ein Bekannter Dipl.-Informatiker (Uni) berichtet, warum er seinen Job als IT-Berater geschmissen hat. In erster Linie, weil er die Schnauze voll hatte, den Kunden ständig etwas vorspielen zu müssen. ...

Ja - solche "War Stories" wirst du von vielen aus dem IT Bereich zu hören bekommen - auch von mir :-) Aber zu musst ja nicht im Sales oder Consulting Bereich arbeiten. Jeder hat so seine eigenen (schlechten) Erfahrungen gemacht und verallgemeinert gerne.

... Ich sehe selbst, dass ich von dem Trip runter muss. Nur bin ich naturgemäß deutlich vorsichtiger als früher. Eine Garantie für einen Job gibt es natürlich nirgens, aber was die Berechenbarkeit angeht, sehe ich da schon deutliche Unterschiede. Jedenfalls halte ich inzwischen die immer wieder zu hörenden Floskeln wie "Mach doch einfach, was Dir liegt. Die Guten setzen sich immer durch." für kompletten Unsinn. Mit der Realität eines Arbeitsmarkts, in dem Leistung wenig zählt, hat das nichts zu tun. Mit solchen Sprüchen lässt sich nur schön der Mythos zementieren, wonach diejenigen, die "Karriere" gemacht haben, wohl die "Guten" sein müssen und die anderen selbst schuld sind.

Es gibt halt nicht den Arbeitsmarkt oder die böse IT-Branche. Der Arbeitsmarkt ist sicher hart.

Wenn dich die "Boston Consulting Group" in Berlin nicht will dann zieh nach Rosenheim hier werden sich sicher nicht 500 Personen auf einen Job bewerben. Das machst du ein Jahr und dann schau dich nach etwas besserem um - falls es notwendig ist. Karriere oder ein toller Job ist kein Glücksspiel wo man einmal gewinnt, sondern ein Jahrelanger Prozess wo man sich weiterentwickelt und dann die Firma wechselt, das ist für dich genauso - nur fängst du halt mit einem Alter von 43 Jahren an.

... Im Grunde wollte ich damit eher darauf hinaus, dass es mir nicht sehr liegt, ständig verkaufen zu müssen - Produkte, Dienstleistungen und vor allem mich selbst ("Selbstmarketing") ...

Networking heisst ja nicht - einschleimen auf Xing - Pseudofragen zustellen um wahrgenommen zu werden - und wichtige Blogartikel schreiben - nur für deine Online-Reputation - sondern im IT-Bereich gibt es unzählige Möglichkeiten (Barcamps, Un-Conferences, (teure) Konferenzen, Hersteller-Events und div. Usergroups) um andere Techniker, Programmierer und natürlich Unternehmer (Praktika, Jobs) kennen zu lernen.

Und sowohl bei oncampus als auch an der FH Köln finde ich den BWL-Anteil im WI-Studium arg hoch.

Da musst du durch - das gehört zu den Grundlagen - wie Mathe und Statistik. Aber WIN ist nicht Informatik + BWL sondern eine eigene Disziplin mit interessanten Forschungsgebieten. Also auch wenn du BWL Schei**e findest könnte WIN etwas für dich sein - du wirst ja nicht zum Buchhalter ausgebildet.

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Wenn vor 20 Jahren nicht alle "Experten" abgeraten hätten, Informatik zu studieren, weil künftig sowieso fast nur noch Standardsoftware eingesetzt werden würde, dann hätte ich das vielleicht damals schon gemacht.

Das finde ich jetzt interessant. Du hast also deine Berufswahl unter anderem darauf gegründet, was dir "Experten" vor 20 Jahren geraten haben und nun, da die Rechnung nicht aufgegangen ist, wendest du dich wieder an "Experten", damit sie dir wieder raten????

Da fällt mir diese schlaue Satz von Watzlawick ein, der da lautet: "Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn du etwas anderes haben willst, mußt du etwas anderes tun! Und wenn das, was du tust, dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig anderes - statt mehr vom gleichen Falschen!"

Vielleicht nur eine hohle Redewendung, wer weiß ... :)

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Das finde ich jetzt interessant. Du hast also deine Berufswahl unter anderem darauf gegründet, was dir "Experten" vor 20 Jahren geraten haben und nun, da die Rechnung nicht aufgegangen ist, wendest du dich wieder an "Experten", damit sie dir wieder raten????

Nee, das stimmt so nicht ganz, auch wenn ich Deine Schlussfolgerung nachvollziehen kann.

Mit den "Experten" meinte ich die angesehenen "Arbeitsmarktexperten", die ihre Weisheiten in den Medien verkünden, so wie später dann z.B. "das Internet wird Millionen neuer Jobs schaffen ...". Die Art von "Experten", an die mich hier wende, ist ja wohl eine andere.

Vor allem aber werde ich mich hüten, zu fragen, wie der Arbeitsmarkt für Informatiker in drei Jahren aussieht o.ä. in die Zukunft gerichtete Fragen stellen.

Und ich habe mich auch damals nicht ausschließlich an der Meinung der "Experten" orientiert. Das war ein Faktor für meine Entscheidung. Wäre Informatik zu studieren mein größter Herzenswunsch gewesen, hätte ich das vermutlich trotzdem gemacht.

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Na, dann gebe ich doch auch mal meine Senf dazu:

- Medien- oder Wirtschaftsinformatik? Halte ich für die Chancen in der Selbständigkeit für irrelevant. Kannst Du ganz nach Laune machen.

- Chancen im Ausland: Kann man natürlich probieren und wenn es klappt, ist es ja gut. Ich warne nur etwas dafür, dass alles zu verklärt zu sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es überall gute und schlechte Seiten gibt. Ich habe gerne im Ausland gearbeitet und würde es wieder tun. Aber Auch da gibt es Merkwürdigkeiten und wenn man sich das alles zu rosig ausmalt, erlebt man vielleicht Enttäuschungen. Das soll Dich jetzt nicht davon abhalten, es zu probieren, wohlgemerkt. Ich weiß auch nicht, was Dich zu der Vermutung veranlasst, es sei irgendwie typisch, dass sich "40-jährigen Fachkräfte [...] sich für ein lächerliches Gehalt ohne Ende ausbeuten" lassen müssen. Zumindest in meinem Umfeld ist das nicht so.

- Die Prognosen der Experten vor 20 Jahren: Kann ich ehrlich gesagt nachvollziehen. Ich habe 1994 Abitur gemacht und auch u. a. Informatik überlegt. Dann hieß es aber allgemein "Informatik ist vorbei". Danach habe ich nicht entschieden, aber wenn man eh unsicher ist und sich vieles Vorstellen kann, beeinflusst einem das natürlich. Und keiner kann mir erzählen, dass ihn das nicht beeinflusst, das hat auch nichts mit Dummheit oder Naivität zu tun. Ich bin allerdings jetzt trotzdem in der Branche. Und als ich 2001 mit dem Studium fertig war, war gerade der Höhepunkt der New-Economy-Welle und Leute händeringend gesucht. So wenig zum Thema Prognosen...

- Noch ein letztes Wort zu Deinen Befürchtungen bezüglich der Merkwürdigkeiten im Berufsleben. Ich kann auch das zum Teil nachvollziehen. Die Welt ist ein Narrenhaus, jedenfalls oft. Allerdings stellt sich natürlich die Frage, was kann man machen? Letztlich gibt es drei Möglichkeiten: Man macht nicht mit, dann muss man sich das aber auch leisten können. Oder man macht bis zu einem gewissen Grad mit. Ach ja, die dritte Möglichkeit: Man ändert die Welt. Ist aber auch nicht einfach...

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Nein - du kommst dann gerade frisch von der Uni / FH hast auch aktuelle Sachen im Lehrplan und hier einen Gewissen Vorteil. ...

Ach so. Den Gedanken hatte ich auch schon, hatte es aber so nicht da raus gelesen. Liegt vielleicht an meiner negativen Denke ...

Dir muss aber klar sein - das Studium ist nur die Basis für deine zukünftige Berufstätigkeit.

Ist mir klar.

Jeder hat so seine eigenen (schlechten) Erfahrungen gemacht und verallgemeinert gerne.

Klar. Ist sicher aber auch eine Typfrage, oder?

Es gibt halt nicht den Arbeitsmarkt oder die böse IT-Branche. ... ein Jahrelanger Prozess wo man sich weiterentwickelt und dann die Firma wechselt

Eben. Ich träume auch nicht davon, gleich den absoluten Traumjob mit super Gehalt an Land zu ziehen. Gerade die Möglichkeit der Weiterentwicklung reizt mich u.a. an der IT-Branche. Die habe ich in meinem jetzigen Job nämlich nicht.

Die IT-Branche halte ich bestimmt nicht für besonders böse. Was heißt schon "böse"? Letztlich ist es doch das System bzw. das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, was den Irrsinn z.B. in der Medienbranche erst hervorbringt.

Wenn ich mir Stellenanzeigen ansehe, wo Informatiker gesucht werden, lese ich oft - für mich fast unglaubliche - Sätze wie (sinngemäß) "Wenn Sie nicht alle der genannten Anforderungen erfüllen, bewerben Sie sich bitte trotzdem."

Bei den extrem wenigen Jobangeboten für Journalisten (im weitesten Sinne) ist es dagegen ganz normal, dass ein "Online-Redakteurin/in (Praktikum)" gesucht wird, mit ellenlangem Anforderungskatalog, d.h. im Klartext: ein erfahrener O.-R. mit zig Spezialkenntnissen, der bereit ist, für eine "attraktive Vergütung" (attraktiv für Praktikanten) zu arbeiten. Und ich wette, auf solche Anzeigen bewerben sich immer noch viel zu viele.

Networking heisst ja nicht ...

Klingt gut. Gegen Networking in diesem Sinne habe ich auch nichts einzuwenden. Auch nicht gegen XING. Habe ich mir eh vorgenommen, das spätestens nach ein, zwei Semestern zu probieren.

Also auch wenn du BWL Schei**e findest könnte WIN etwas für dich sein - du wirst ja nicht zum Buchhalter ausgebildet.

So schei*e finde ich BWL gar nicht. Ich würde es mir auch zutrauen, das durchzuziehen, gerade an einer FH. Und vielleicht fände ich im Berufsleben SAP oder andere betriebliche Software ja auch gar nicht so uninteressant. Ich habe bloß keine Ahnung, wie ich das vorher austesten soll.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hältst Du WI für tendenziell besser, was die Verdienstmöglichkeiten betrifft. Was die Chancen, gleich als Freiberufler einzusteigen - falls es mit einer Anstellung nichts werden sollte - für gleichwertig.

Was hältst Du denn von oncampus?

Du sprachst ja davon, dass ein anerkannter Abschluss wichtig sei. Ist er das? Ich meine, ist ja immerhin eine stinknormale staatliche FH, die einem den B.A.-Titel dann irgendwann verleiht. Ich kann das aber schlecht beurteilen.

Und schließlich noch mal die Nachfrage - sorry - , ob ich das richtig verstanden habe: Findest Du die Überlegung falsch, dass man bei WI eher in langfristigen und größeren Projekten arbeitet und man ohne vorherige Anstellung da eher schlechter an einen ersten Auftrag herankommt?

Auf der anderen Seite haben mir auch schon Leute erzählt, dass Medieninformatiker (bei oncampus) kaum weniger Informatik lernen als die "normalen" Informatiker (gibt's leider nicht als Online-Studium) und daher nachher oft auch "ganz normale" Informatiker-Jobs machen, die mit Medien nichts zu tun haben. Stimmt das?

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