Zum Inhalt springen

Staatlich geprüfter Übersetzer für nicht deutsche Muttersprachler


Alexandrina

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen den Lehrgang zum Übersetzer bei AKAD mit Englisch zu machen.

Ich komme jedoch aus Bulgarien und bin erst seit 3 Jahren in Deutschland.

Wäre es überhaupt sinnvoll so ein Studium anzufangen, da beide Sprachen (Englisch und Deutsch) für mich eigentlich Fremdsprachen sind. Ich habe einen Sprachgymnasium mit Englisch abgeschlossen und möchte später mit den 3 Sprachen als Übersetzer arbeiten.

Ich denke, dass ich somit mehrere Aufträge bekommen könnte und Sprachen sind sowieso meine Leidenschaft. :)

Wie findet ihr das?

LG

Alex

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Hallo Alexandrina,

du benötigst in beiden Sprachen das Sprachniveau C2 = fast muttersprachliches Niveau.

An deiner Stelle würde ich schauen, dass du im ersten Schritt deine Englisch- und Deutschkenntnisse einstufen lässt und dann - falls nötig - auf das Niveau C2 ausbaust. Prinzipiell spricht dann nichts dagegen, dann den Lehrgang zu belegen. (jedes falsch gesetzte Komma ist auch in der AKAD-Klausur schon ein Punktabzug).

Eines würde ich allerdings bedenken:

Meistens übersetzt man nur in die Muttersprache also nicht einmal von der Muttersprache in die Fremdsprache. Du hättest dann aber einen Übersetzerabschluß, bei dem du von einer Fremdsprache in eine andere Fremdsprache übersetzt. Ich habe keine Ahnung, wie das auf dem Fremdsprachenmarkt aufgenommen wird.

Bevor du dich also auf einen Übersetzerabschluß zwischen zwei Fremdsprachen einschießt, würde ich zuerst noch im Internet recherchieren, ob es nicht ausländische Fernlehrgänge gibt, die in der Sprachkombination gleich deine Muttersprache mit berücksichtigen, also z.B. Englisch-Bulgarisch und Deutsch-Bulgarisch.

für weitere Recherchen genereller Art kann ich dir die Website www.proz.com empfehlen, das größte Forum von Übersetzern.

Falls du ansonsten noch Fragen hast, kannst du dich gerne bei mir melden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Elke,

vielen Dank für deine schnelle und kompentente Antwort!

Meinst du, dass ich zum Übersetzten das C2 brauche, oder für die Zulassung?

Weil als Zulassungvoraussetzung muss man entweder einen Eignungstest machen oder das C1 nachweisen.

Ich verfüge über ein DSH- Test in Deutsch, mit 90% bestanden. Diese Prüfung gilt für Ausländer als Zulassung für deutsche Unis.

C1 in Englisch schaffe ich auch locker (z.B CAE von Cambrigde), wobei ich besser den Eignungstest bei AKAD mache und das Geld für CAE spare :)

Bulgarische Fernlehrgänge als Übersetzer gibt es leider keine. Dort muss man sich über ein Übersetzungsbüro beglaubigen und beeidigen lassen und ich habe keine Ahnung, ob ich damit in Deutschland was anfangen kann. Dafür schaue ich in deinem proz.com link.

Ich war nur verzweifelt, ob ein Fernstudium bei AKAD richtig anerkannt wird und sehe, dass viele damit zufrieden sind.

Bin momentan als Reiseverkehrskauffrau tätig und das Fernstudium möchte ich nebenbei machen.

Danke für die Hilfe!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also als Zulassung für die staatliche Prüfung ist das nicht Voraussetzung - da reicht der Abschluß des AKAD-Lehrgangs aus.

Ich glaube, du mußt für den Übersetzerlehrgang einen Einstufungstest in Englisch bei der AKAD machen.

Du hast im Rahmen der Übersetzerausbildung bei der AKAD das Englisch-Modul C2, das du belegst

(hierzu kann ich dir gleich empfehlen, vor allem mit den Proficiency Masterclass-Büchern zu lernen, da der Übungstyp dem Klausurtyp viel besser entspricht als die AKAD-Hefte). C1 dürfte also ausreichen.

In Deutsch hast du ein Deutschmodul, wo es nur um deutsche Grammatik geht (Satzanalyse, etc.).

Ich denke schon, dass es für dich zu schaffen ist, auch wenn Deutsch nicht deine Muttersprache ist, da du wirklich gut schreibst - wie Markus schon geschrieben hat, und in Deutschland lebst.

Damit du eine Vorstellung hast, welche Texte auf dich in etwa zukommen:

Wir hatten im Seminar bzw. der Prüfung Texte aus: Economist, FAZ, Süddeutsche Zeitung, etc.

Ich würde es an deiner Stelle einfach probieren.

Übrigens:

Der Übersetzerlehrgang der AKAD alleine ist noch kein richtiger Abschluß. Diesen erwirbst du erst mit der staatlichen Prüfung; die AKAD bereitet dich auf diese vor.

die staatliche Prüfung umfasst folgende Prüfungsteile (zuvor noch Hausarbeiten):

- Übersetzen eines allgemeinen Textes aus der Muttersprache in die Fremdsprache

- Übersetzen aus der Fremdsprache in die Muttersprache

- dasselbe für ein Fachgebiet (z.B. Wirtschaft)

- Ein Essay (Themen Landeskunde/Politik) in der Fremdsprache

- mündliche Prüfung (zu landeskundlichen Themen)

- mündlich Stehgreifübersetzen.

Was leider sehr negativ ist: wenn man in einem Teil durchgefallen ist, darf man komplett alles wiederholen, und ein Wörterbuch darf auch nicht verwendet werden (bei der Fachübersetzung ist ein Wörterbuch erlaubt).

Was man auch machen kann:

nur ein Modul zusätzlich: das "Hochschulzertifikat Wirtschaftsübersetzen" der AKAD.

Dann hat man auch einen Nachweis in der Tasche, selbst wenn man die staatliche Prüfung nicht machen möchte oder nicht besteht.

Ich persönlich möchte, wenn ich die entsprechenden Module bei der AKAD hinter mir habe, an der

britischen Übersetzerprüfung teilnehmen (IoL-Diploma). Die ist zwar nicht weniger anspruchsvoll, hat aber

folgende Vorteile:

- du übersetzt nur in deine Muttersprache, weil das in der Praxis normalerweise auch der Fall ist (Muttersprachenprinzip)

- du must nur die Teile der Prüfung wiederholen, die du nicht bestanden hast

- du musst kein Essay schreiben, weil das mit Übersetzen nun mal nichts zu tun hat

- du darfst ein Wörterbuch verwenden (wie es im Übersetzeralltag auch der Fall ist).

- Du hast fünf Jahre Zeit, alle Prüfungsteile abzulegen.

Es heißt, dass das IoL-Diploma auch aus vielen anderen Sprache ins Englische abgenommen wird.

Ob Bulgarisch auch dazu gehört, kannst du ja mal nachfragen. Bei Bedarf lasse ich dir die Kontaktdaten zukommen. (Es gibt auch die Möglichkeit, diese Prüfung in Deutschland zu schreiben).

Damit kannst du sowohl im größten Deutschen Übersetzerverband (BDÜ) Mitglied werden als auch beim

Chartered Institut of Linguists. Das würde ich dir sowieso empfehlen, du kannst schon im Rahmen deines Lehrgangs bei der AKAD eine Studentenmitgliedschaft beantragen. Dann kannst du zu sehr günstigen Konditionen auch an den BDÜ-Seminaren teilnehmen und dich im Forum mit den Mitgliedern austauschen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe schon ziemliche alle Sachen von dir gelesen, die du in diesem Forum zu den Übersetzungsthemen geschrieben hast und daher weiss ich über IOL. Ich habe mir die Brochure angeschaut und Bulgarisch gibt es natürlich nicht. Da ich neben dem Fernstudium noch Vollzeit arbeiten werde, reicht mir das erstmal.

Markus, danke dir, es ist sehr lieb sowas vom Sprachprofi zu hören. Bin aber noch sehr weit vom Ziel.

Ich danke euch für die Info und ich hoffe, dass wir uns zu irgendeinem Seminar kennenlernen werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Noch eine Frage:

Man muss ja so ein Eignungstest auf Englisch machen, falls man kein C1 Zeugnis hat.

Muss man diesen auch persönlich in dem Standort machen oder meinen sie damit diese Online Tests, die sie auf der Web-Page haben.

Weil irgendwie steht sowas, dass man sich online testen kann und denen die Unterlagen schicken, aber das macht eigentlich keinen Sinn, denn jeder könnte diesen Test für mich schreiben??

Hat jemand Erfahrung damit?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Elke und Alexandrina,

dass man hauptsächlich in seine Muttersprache übersetzt, kann ich für die Sprachkombination Deutsch/Englisch keinesfalls bestätigen! Wenn man nur ins Deutsche übersetzen möchte, muss man wohl in ein englischsprachiges Land auswandern, um von dem Beruf überhaupt leben zu können. Im UK wird das Muttersprachenprinzip ja auch sehr hochgehalten.

Als Übersetzerin für Deutsch UND Englisch als Zielsprache ist es schon schwierig genug, von Deutschland aus an ausreichend (angemessen bezahlte) Aufträge heranzukommen...

Gruß

binema

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...