Zum Inhalt springen

Erfahrungen mit Fernstudium (WiWi) neben Ausbildung?


nina91

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

habe nach meinem Abi eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation begonnen. Nun ist mir klar, dass ich doch noch studieren will, da es nichts ist, was ich mein Leben lang machen möchte und mich bis jetzt auch schulisch unterfordert fühle.

Jetzt würde ich gerne an der Fernuni Hagen Wirtschaftswissenschaften parallel zur Ausbildung studieren...

Hat jemand vlt schon Erfahrungen, ob sich das zeitlich und vom Stoff her realisieren lässt?

Mich interessiert vor allem, wie das mit den Klausuren und Prüfungsterminen so ist (habe es auf der Homepage nicht ganz verstanden)...

Finden die Klausuren an Wochenenden oder unter der Woche statt? Unter der Woche wäre komplizierter, da ich mir ja öfters freinehmen müsste...

Wie oft müsste ich dazu zu den Klausurenorten fahren (den kann ich mir ja je nach Wohnort beliebig aussuchen?)?

Müsste ich während des Studiums gar nicht nach Nordrhein-Westfalen? Wenn doch, wie oft? (Komme aus Baden-Württemberg)

Vielen Dank für eure Antworten!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Vielleicht eine kurze Frage zu Beginn: Hast Du gerade begonnen oder hast Du bereits das erste Lehrjahr hinter Dir?

Ich frage deswegen, weil sicherlich die Ausbildung zur KfB nicht das anspruchsvollste im Rahmen kaufmännischer Ausbildungen ist aber gerade am Anfang würde ich dazu raten erst einmal Ruhe reinzubekommen und Dich in der neuen Situation zurechtzufinden, bevor man etwas neues hinzu nimmt.

Bedenke auch, dass es Dir nichts bringt, wenn Du durch das Studium die Ausbildung vernachlässigst, denn dort werden die Noten später u.U. sehr relevant bevor Du ein Abschluß an der Uni gemacht hast.

Ich persönlich habe, das ging damals in dem Studiengang nicht anders, nach dem ersten Lehrjahr mit einem berufsbegleitenden Studium angefangen. Dieses war aber in allen Einzelheiten auch auf das letzte Ausbildungsjahr zugeschnitten, weswegen sich Lernphasen und Klausur-/ Prüfungstermine nicht überschnitten. Das könnte hier schnell der Fall sein, dass Du für Studium und Zwischen bzw. Abschlußprüfung parallel lernen musst.

Wie gesagt, es gibt anspruchsvolleres als KfB aber ich würde den Aufwand nicht unterschätzen. Zudem ist Hagen im Teilzeitmodus auch alles andere als einfach. Nach meiner eigenen Erfahrung würde ich sagen ist es das anspruchsvollste Fernstudium aller größeren Anbieter in dem Bereich. Die veranschlagten 19,5 h / Woche halte ich für einen recht guten Mittelwert. Vor Klausuren, in Zeiten der Einsendeaufgaben oder Hausarbeiten sind es auch schon schnell mal 30 bis 40 - neben dem Beruf und evtl. auch neben der Ausbildung. (In anderen Zeiten, meist zu Beginn von Modulen, lässt man es hingegen gerne schleifen, was sich rächt.)

So gesehen ist es schon machbar. Da aber die Ausbildungsinhalte Dir beim Studium nicht viel helfen werden und umgekehrt, sind die Synergieeffekte relativ klein.

Von Freizeit wirst Du Dich im Großen und Ganzen für die Zeit des Studiums weitestgehend verabschieden dürfen. Später im Beruf aber auch in der Ausbildung. Und in Kombi wird eine 55-65h/Woche ziemlich normaler Alltag.

Klausuren: Bei uns waren die Klausuren vornehmlich am WE wobei Verteidigung etc. durchaus auch an einem Wochentag sein konnte. Wobei es auch ein anderer Studiengang war, daher will ich mich darauf nicht versteifen aber da weiß bestimmt jemand anderes mehr. Den Klausurort konnten wir uns weitestgehend aussuchen unter denen, wo genügend Nachfrage vorhanden war. Dahin musstest Du dann eben zur Klausur. Also maximal so oft, wie Du Klausuren hast.

Präsenzphasen bzw. die da zur Verfügung stehenden Orte, richten sich auch ein wenig danach, ob Du diese wahrnehmen willst oder auch sogar evtl. musst. Auch hier hängt das ein wenig von der Nachfrage ab, allerdings dürfte in einem Studiengang wie WiWi die Auswahl da ziemlich groß sein. Ob Du letztlich überhaupt mal nach Hagen musst, hängt also auch davon ab. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es den einen oder anderen Moment gibt, wo es zumindest sinnvoll sein könnte, wenn nicht gar wirklich nötig. Aber man kann es relativ gering halten. Aber hier weiß vielleicht jemand anderes auch mehr zu dem besagten Studiengang.

Ich würde Dir aber auf jeden Fall noch raten Dir alternative Anbieter anzuschauen. Denn Hagen gilt zwar als das angesehenste Fernstudium, insb. was den Anspruch angeht, aber Hagen hat auch Nachteile. Nicht der Preis, der ist weitestgehend unschlagbar (nur einige andere berufsbegleitende Programme öffentlich-rechtlicher HS können da mithalten). Hagen hat auch die mit Abstand höchste Abbrecherquote - je nach Studiengang zwischen 40 und 80%. Zudem solltest Du Dir überlegen ob du eher der anwendungsorientierte oder theoretisch-abstrakt-orientierte Lerner bist. Hagen ist meines Empfindens nach eher ein ziemlich klassisches Uni-Studium, manche können aber mit der anwendungsorientierten Variante anderer FH-Anbieter mehr anfangen. Ein anderer Punkt ist die Länge des Studiums. Hagen ist mit 9 Semestern Regelstudienzeit für einen 180 CP Bachelor schon relativ lang. 4,5 Jahre sind aber eine lange Zeit, zumal ich behaupten würde (ohne allerdings Zahlen zu haben), dass die wenigsten die 9 Semester einhalten. 10, 11 habe ich öfter gehört. Da sind andere Anbieter etwas fixer...

Letzter Punkt: Überleg Dir, was Du mit dem Studium erreichen möchtest. Sollte ein universitäres Studium dafür vorteilhaft sein, gibt es nicht so wahnsinnig viele Alternativen. Umgekehrt, wäre ein FH-Studium ausreichend, um so mehr.

VG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir ging es in meiner Ausbildung zur Bürokauffrau ähnlich wie dir. Ich fühlte mich unterfordert und unausgelastet. Dann habe ich angefangen, nebenbei mein Fachabi auf der Abendschule nachzuholen, damit war ich dann gut bedient. Dabei hat das Fachabi gar nicht so viel Mehraufwand mit sich gebracht - im Gegenteil, es hat richtig Spaß gemacht. Ich hatte eine gute Klasse. Ein Studium hätte ich mir - mit heutigem Wissen - parallel zur Ausbildung damals zeitlich nicht zugetraut.

Was ich sagen will: Das Studium bringt nicht unbedingt nur den doppelten, sondern wahrscheinlich sogar mehr Lernaufwand mit sich. Das heißt nicht, dass ich dir davon abraten will, aber ich würde dir empfehlen, anfangs kleine Brötchen zu backen und erstmal mit einem Modul anzufangen, ein zweites evtl. "locker" zu belegen und dir nicht so viel Stress zu machen, bis du die Ausbildung wirklich rum hast.

So gesehen ist es schon machbar. Da aber die Ausbildungsinhalte Dir beim Studium nicht viel helfen werden und umgekehrt, sind die Synergieeffekte relativ klein.

Volle Zustimmung, da wirst du dich drauf einstellen müssen. Ich hatte mir da anfangs auch Illusionen gemacht... (Ich hatte übrigens mit Rechtswissenschaft an der FU Hagen angefangen, bin inzwischen aber zur WINGS gewechselt.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde nicht behaupten, dass die Studieninhalte für die Ausbildung gar nicht helfen würden. Wer z.B. die beiden Module externes und internes Rechnungswesen an der FernUni bearbeitet hat, der hat auf jeden Fall die Kenntnisse erworben, um die Abschlussprüfung der IHK in diesen Bereichen (Rechnungswesen/Buchführung, Kostenrechnung usw.) zu bestehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Theoretisch ja - praktisch nicht unbedingt. Die IHK-Prüfung ist ein völlig anderes Niveau über das in Hagen schnell hinausgegangen wird. Zudem müsste man letztlich in dem Moment auch beide oder zumindest eines der Module schon bearbeitet haben.

Sicherlich, einige Synergien sind da aber meine Erfahrung von Studium und IK-Ausbildung sagen mir, dass die sehr beschränkt sind.

Wer glaubt, dass das Lernen für das Studium reicht und sich dann nicht mehr speziell auf die IHK-Abschlußprüfung vorbereitet, der wird eine interessante Prüfung haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hey,

ich studiere zurzeit selbst WiWi an der Fernuni Hagen und kann nur aus eigener Erfahrung berichten, dass das Studium selbstin Teilzeit sehr zeitintensiv ist. Um zwei Module pro Semester zu bearbeiten, müsstest du schon ca. 20 Std./Woche investieren. Man kann auch nur ein Modul belegen, aber dann verlängert sich die Studienzeit entsprechend.

Zudem muss man ggf. auch noch Extra-Zeit zur Aufbereitung von Grundlagenwissen(z.B. bei Wirtschaftsmathe) investieren. Die Studienunterlagen sind umfangreich und anspruchsvoll. Theoretisch wäre das Fernstudium in Teilzeit auch neben der Ausbildung zu schaffen. Aber dann muss man auch bereits sein, den Feierabend, Freizeit und die Wochenenden zum Lernen zu opfern.

Die Prüfungen werden an verschiedenen Klausurorten geschrieben, du müsstest also nicht extra nach Hagen fahren. Jedoch sind die Klausurorte nicht fest. Unter http://www.fernuni-hagen.de/wiwi/download/info1.pdf findest du auf Seite 12 die geplanten Klausurorte. Die Prüfungen werden auch unter der Woche geschrieben, sodass man ggf. Urlaub nehmen muss (auch für die zeitintensive Prüfungsvorbereitungsphase).

Wenn ein festes Ziel hat und weiß, was auf einen zukommt, ist das Wiwi-Fernstudium durchaus machbar, auch neben Ausbildung/Vollzeitjob. Jedoch sollte man genau überlegen, ob man bereit ist, sich die Doppelbelastung anzutun. Ggf. wäre ein Vollzeit-Fernstudium im Anschluss an die Ausbildung eine Alternative.

Viele Grüße,

Alicia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Jahre später...

Hi Li Sa,

ja, die Beiträge sind vielleicht älter aber nicht weniger relevant. Letztlich gelten alle dort gemachten Punkte auch heute noch.

Kurz zusamengefasst:

Ja, es ist (auch sehr erfolgreich) machbar aber nicht für alle und jeden. Daneben gibt es einige Aspekte/ Einflussfaktoren, die man bedenken sollte, die den erfolgreichen Abschluss wahrscheinlicher oder eben auch nicht wahrscheinlicher machen.

Wenn Du Informationen brauchst oder bestimmte Fragen hast kannst Du gerne auch per PN fragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.



×
  • Neu erstellen...