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DUW -- wenn Anspruch und Realität auseinanderklaffen : Viel Wirbel um Nix


Cryptomeria

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Hallo zusammen,

ich studiere seit einiger Zeit an der DUW und kann nur sagen, das war keine gute Entscheidung. Ich bin Fernstudien-erprobt aber ich habe noch nie so einen unausgegorenen Studiengang erlebt, wie den für Compliance. Da tummeln sich sogenannte Compliance-Experten die Compliance vielleicht aus Büchern gelernt aber nie im richtigen Leben in einem Unternehmen umgesetzt haben.

Zeitpläne werden nicht eingehalten, Studienmaterial fehlt, man muss hinter den Informationen her rennen, und was machen eigentlich die Tutoren von diesen sagenhaften Online-Einheiten außer einem mitzuteilen, wann so eine Einheit startet? Diese Liste liese sich beliebig fortsetzen.

Dieses Studium taugt keinesfalls für Leute, die schon im Compliancebereich gearbeitet haben. Doch wozu dann diese aufwändige Bewerbungsshow? Da stecken wohl doch massive finanzielle Interessen dahinter.

Kurz gesagt: Vertane Zeit und Geld.. für diese Qualität sind 625 Euro im Monat zu viel.

Gruß

Cryptomeria

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Hallo Cryptomeria,

und vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht zum Master-Studiengang "Compliance" an der DUW. Deine Informationen kommen für mich genau richtig, da ich mich seit geraumer Zeit für den Studiengang interessiere und dort eigentlich im Laufe des nächsten Jahres starten wollte. Meine Wahl ist bzw. wäre auf diesen Studiengang gefallen, weil es berufsbegleitende Master-Studiengänge mit dem Schwerpunkt Compliance in Deutschland nahezu gar nicht gibt und aufgrund der der Reputation der Universität.

Deine Schilderungen schrecken mich allerdings doch sehr ab. Könntest du noch weitere Informationen liefern? Wie laufen diese Online-Lerneinheiten ab? Welche Zeitpläne werden nicht eingehalten? Inwiefern kommt der Praxisbezug zu kurz? Das habe ich aus deinen Formulierungen so herausgelesen und wäre für mich auch ein sehr schwerwiegender Faktor, da ich ebenfalls im Compliance-Bereich (einer Bank) tätig bin und mir von einem Studiengang neben fundierter theoretischer Kenntnisse auch ausreichende Praxisbezüge erwarte. Die DUW gibt ja in ihren Informationsmaterialien vor, hierauf großen Wert zu legen (was allerdings deinen Erfahrungen scheinbar widerspricht). Seit wann und wo beschäftigst du dich im beruflichen Umfeld mit Compliance-Inhalten?

Wie gesagt, für weitere Infos wäre ich dir sehr dankbar, da ich eigentlich konkret vorhabe, das Studium dort zu beginnen.

Vielen Dank bereits und viele Grüße

André

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Hallo Andre,

ja das stimmt, es gibt außer der DUW nur noch zwei Institutionen, die Compliance als Studiengang anbieten.

In wie weit die DUW einen guten Ruf hat, das kann ich nicht beurteilen. Sie wirbt ja heftig mit den Kooperationspartners, die sie an Land zieht. Doch reicht das aus, um der DUW einen guten Ruf zu bescheinigen? Ich habe da so meine Zweifel.

Die vielzitierte Praxisnähe habe ich bislang vergeblich gesucht. Dozenten, die mit dem Begriff Screening nichts anfangen können, die Compliancegrundlagen aus Büchern vermitteln oder die mit internnationalen Regelungen und ihren Konsequenzen nicht vertraut sind, brauch ich eigentlich nicht. Ich habe das Studium trotz 6 Jahren Compliance-Erfahrung begonnen, um neue Impulse zu bekommen. Was ich da bislang gesehen habe sind Grundlagen und die werden nicht einmal von Dozenten aus der Praxis vermittelt. Was nützt mir ein Dozent der Anwalt ist und Compliance vielleicht aus seiner forensischen Arbeit kennt, der aber keine Ahnung hat vom Tagesgeschäft eines Compliance-Vertreters in einem Unternehmen.

Da du aus dem Bankensektor kommst, dieser Bereich ist im Studium (Compliance M.A) fast gar nicht berücksichtigt.

Diese ominösen Online-Einheiten sind bestenfalls als Beschäftigungstherapie zu sehen. Da wird ein Thema gegeben, das von den Studierenden in einem Forum diskutiert werden soll. Der Tutor greift nie ein, moderiert nicht oder bremst einen, wenn man sich verrennt. Also wozu dann das ganze?

Dazu kommt, dass der ganze Ablauf und er Informationsfluss nicht passt. Das Studium soll berufsbegleitend sein, man bekommt aber 1 Woche vorher die Info, dass eine Onlineeinheit stattfindet, ohne Studienmaterial zu haben. Und das ist nur eines der Beispiele. Auch die Vermittlung der personell skills ... irgendwie seltsam.

Wie gesagt: Ich kann diesen Studiengang bei der DUW nicht empfehlen.

Gruß

C

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Hallo Cryptomeria,

danke für die Schilderung Deiner Erfahrungen und persönlichen Eindrücke. Gerade der Studiengang Compliance wird ja von der DUW als Aushängeschild verwendet, da es in diesem Bereich noch nicht viele Angebote gibt.

Außerdem wurde ja auch das FORSI-Institut an der DUW gegründet, über das in diesem Bereich geforscht werden soll. Bist Du an diese Aktivitäten als Student irgendwie angebunden bzw. wirst Du über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten?

Was den Ruf der DUW angeht, so habe ich bisher den Eindruck, dass die Hochschule, auch durch die Beteiligung der FU Berlin, recht angesehen ist. Viele Absolventen gibt es natürlich noch nicht, da die Uni noch sehr jung ist.

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

ach ja das Forsi-Institut..... Nein, als Student ist man da nicht angebunden, noch wird man informiert, woran gerade gearbeitet wird oder erhält irgendwelche Veröffentlichungen.

Der ganze Studiengang ist unausgegoren. Weisst ich krieg den Vogel, wenn ich sehe, wer da so Studienmaterial oder Aufgaben konzipiert. Das sind Leute, die haben ein Unternehmen noch nie von innen gesehen. So muss da einfach nur Schrott rauskommen. Da nützt es auch rein gar nix, dass man sich Compliance-Verantwortliche aus großen Unternehmen in den Beirat holt. Denn es ist ein haushoher Unterschied, ob ich über die Überschriften von Studienbriefen diskutiere, oder über deren konkreten Inhalt.

Ich kann nur sagen, als jemand der mehr als 6 Jahre im Compliancebereich von sehr großen Unternehmen zugebracht hat, bin ich fehl am Platze. Das hätte die DUW sehen müssen, schließlich wollte sie jede Menge Daten von mir. Doch selbst für Anfänger im Compliance-Bereich liefert dieser Studiengang keine brauchbaren Informationen. Nur mal so als Beispiel: Compliance hat sehr viel mit Unternehmensprozessen zu tun. Aber darüber wie man Complianceprozesse aufsetzt, sie integriert, umsetzt und welche Kontrollen notwendig sind, wie man was dokumentieren muss, oder wie ein Reporting aussehen könnte, darüber wird kein Wort verloren. Wohl auch, weil die Dozenten aus der Praxis fehlen.

Gruß

C.

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Hallo Marcus,

das feedback wurde von mir bereits mehr als einmal an dei DUW weitergegeben. Und es bin ja nicht nur ich, die sich beschwert. Ich tu das vielleicht etwas heftiger als andere. Die Reaktion darauf war einfach ... wir denken darüber nach, wir sind ja nich im Aufbau..

Aber wie ich schon sagte, wenn da keiner sitzt, der weiss wie das Tagesgeschäft im Compliancebreich aussieht, dann man kaum erwarten, dass sich etwas ändert. Vielleicht irgendwann mal, für spätere Studiengänge. Aber unmittelbar, wird sich da nix tun.

Abbrechen würde ich das ganze am Liebsten, aber man kommt aus dem Vertrag nicht raus. Außerdem hängen da noch ein paar andere Sachen mit dran. Und wenn ich schon zahlen muss, dann nehm ich den Titel eben mit. Die Noten sind da Nebensache. Die Devise kann nur sein, Minimalstaufwand.

Gruß

C.

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Hallo zusammen,

ich verfolge diese Diskussion und möchte gern auch meine Meinung dazu abgeben.

Kurz zu meiner Person, ich bin bereits seit einigen Jahren im Berufsleben und habe fast zwei Jahre DUW Studium hinter mir und stehe kurz davor in meine Masterarbeit einzutauchen.

Es geht im DUW-Studium darum, die Praxis mit theoretischen Wissen zu verknüpfen. Es ist falsch, dass die theoretischen Erkenntnisse auf einem veralterten Forschungsstand stehen – genau das Gegenteil ist der Fall. Die DUW arbeitet eng mit Wissenschaftlern als auch mit Praktikern aus Unternehmen zusammen. Die Studienheften, die den theoretischen Hintergrund liefern, wurden komplett neu erstellt und beinhalten neue Forschungserkenntnisse. Ich habe in keinem meiner absolvierten Module ein Studienheft kennengelernt, welches sich 1:1 auf bereits vorhandene Literatur stützt.

Man muss als Studierende/r den Willen im DUW Studium aufbringen, sehr viel von seiner wenigen Freizeit zu opfern um sich mit den inhaltlichen Aspekten auseinanderzusetzen. Eine Aufgabe in der Online Einheit lässt sich in den seltensten Fällen „mal eben schnell zwischendurch “ und allein mit den eigenen Berufserfahrungen bearbeiten. Auch wird in den Online Einheiten erwartet, dass man sich vorab mit den Studienheften inhaltlich beschäftigt, die man rechtzeitig zugeschickt bekommt. Ich habe es nicht erlebt, dass der Aufbau und der Support des Studiums nicht strukturiert und durchdacht sind.

Jedoch muss ich sagen, dass ich das Meinungsbild meine/r Vorredner/in auch in den Präsenzzeiten an der DUW erlebt habe. Ich sehe eine Gefahr darin, dass Menschen, die schon seit vielen Jahren in der Praxis sind nicht mehr bereit sind, sich in eine Umgebung zu begeben, wo genau diese Erfahrungen mit neuen Erkenntnissen angereichert werden. Daher muss auch der Wille bei den Studierenden da sein, seine eigene Praxis kritisch zu hinterfragen. Es gibt leider viele Studierende, die in dem Glauben sind, mit mehreren Jahren Berufserfahrung sich damit ein „unantastbares“ Expertenwissen angereichert zu haben, welches dann auch im Studium abgebildet sein muss. Genau dieses gilt es aber auf den Prüfstand zu stellen.

Ich als Fast-Absolventin kann nur sagen, dass ich eine sehr anstrengende Zeit hatte, mit vielen neuen Eindrücken, hoch wissenschaftlich aber auch mit praktischen Input. Es ist nicht immer einfach, aber es ist auch ein Masterabschluss, den man mal eben versucht „nebenbei“ zu absolvieren – das ist alles andere als einfach, aber es lohnt sich.

Es macht Spaß in den Austausch mit anderen Studierenden zu treten, andere Unternehmenspraktiken kennenzulernen und dies in seiner eigenen Praxis anzuwenden.

Daher kann ich ein Studium an der DUW empfehlen, wenn man bereit ist, viel von der eigenen freien Zeit neben seinem Job zu opfern.

Viele Grüße

Learning4Life

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