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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Wie bei jedem Lehrbrief der Fernstudienakademie folgt nach dem Willkommensschreiben ein Einleitungskapitel, in dem der Inhalt des jeweiligen Heftes stichpunktartig vorgestellt wird.
    Der erste Lehrbrief hat ja den Titel: „Wer will mit einem Buch was erreichen?“
    Damit die Teilnehmer zunächst einmal einen gewissen Eindruck vom Alltag eines Sachbuchautors bekommen, sollte ein echtes Buchprojekt mit all seinen Höhen und Tiefen vorgestellt werden.
    Da lag es nahe, die Entstehungsgeschichte des Buches „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ nachzuzeichnen, das ich ja gemeinsam mit unserem „Foren-Chef“ Markus verfasst habe.
    Um das möglichst wahrheitsgetreu und detailliert machen zu können, musste ich zunächst einmal meine vielen, vielen Unterlagen zu diesem Buchprojekt konsultieren. Dafür habe ich mir z.B. noch mal die bestimmt 100 Mails durchgelesen, die zwischen Markus und mir hin und her gewandert sind, und auch das tagebuchartige Blog hier bei Fernstudium-Infos.de rund um diesen Ratgeber war eine wertvolle Gedächtnisstütze.
    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Die Beschreibung eines Autoren-Alltags anhand des Buchprojekts „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ macht mir noch einmal deutlich, wie viele verschiedene Facetten diese Tätigkeit hat:
    Man ist gleichzeitig:
    Konzeptentwickler Exposéersteller „Dichter“ Lektor Mitglied eines Projektteams (z.B. zweier Co-Autoren) Motivator (für sich selbst und eventuelle Teampartner) Rechercheur Blogautor Verlagsagent Rechtsverständiger (bei den Vertragsverhandlungen) Partner des Verlagslektorats Organisator von Events Promoter PR-Berater für das Buch bzw. für den Autor Ansprechpartner für die späteren LeserInnen Annahmestelle für Korrekturen Diese Liste ist bestimmt nicht vollständig, macht aber deutlich, dass es heutzutage nicht mehr genügt, „ganz gut schreiben“ zu können, um auf dem Buchmarkt Erfolg zu haben.
    Und alle diese Fähigkeiten wollen wir den späteren Teilnehmern des Kurses vermitteln; so ist jedenfalls der Plan... ;-)
    Anne Oppermann
  3. Fernstudienakademie
    Bei der Planung dieses Autorenfernkurses war schnell klar, dass die späteren Teilnehmer schon möglichst früh zu eigenen Schreibversuchen eingeladen werden sollten: Nur wer etwas ausprobiert und mit der Sprache spielt, kann seinen eigenen Stil entwickeln.
    Dies ist ja erklärtermaßen eines der Ziele dieses Fernlehrgangs zum Sachbuchautor: Die Teilnehmer sollen die Gelegenheit haben, (unter Anleitung) ihren eigenen Sprachstil zu entdecken und weiter entwickeln.
    Die in regelmäßigen Abständen in die Lehrbriefe eingewobenen „Schreibworkshops“ stellen dabei eine Art „Labor“ dar, in dem man (nach bestimmten Vorgaben) neue Texte verfasst oder eigene ältere Textbausteine umarbeitet. Und hinterher überprüft man, ob man mit den Ergebnissen zufrieden ist – oder eben auch nicht.
    Das Tolle dabei: Auch ich als Autorin komme mal wieder dazu, an meinem Schreibstil zu arbeiten.
    Übrigens: Subjekt und Prädikat bzw. ihre Nähe zueinander sind die Stars des ersten Schreibworkshops....
    Und noch was! Schon mitbekommen? Hendrik Asmus vom Feldhausverlag, der Herausgeber des Ratgebers „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“, hat mit diesem Buch gerade den „Studienpreis DistancE-Learning“ in der Kategorie „Publikation des Jahres“ gewonnen.
    Da freut man sich doch auch als Autor ein Loch ins Knie, oder Markus?
    Also: Hoch die Tassen!!!!!
    Anne Oppermann
  4. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag habe ich noch stolz verkündet, dass ich ans Schreiben des zweiten Lehrbriefes gehe, da muss ich auch schon wieder zurückrudern: Haaaalt! Ich muss doch noch mal an den ersten Lehrbrief ran!
    Ich habe nämlich gemerkt, dass die Schreibworkshops zwar inhaltlich o.k. sind, dass aber die späteren Teilnehmer sich gerade im ersten Lehrbrief vielleicht ja auch erst mal (wieder) ans Schreiben gewöhnen müssen.
    Im Beruf wird ja fast alles inzwischen verschriftlicht: E-Mails im zweistelligen Bereich erhält und verschickt heute fast jeder – jeder Auftrag, jede Projektsitzung und jedes Meeting muss protokolliert werden und fast jedes Unternehmen versendet in regelmäßigen Abständen Kundenmailings.
    Im Job wird also viel geschrieben – aber eben kaum noch zuhause und nach der Arbeit! Genau das müssen aber die späteren Autoren machen: Wenn die anderen sich nach einem anstrengenden Arbeitstag im Kino oder beim Sport erholen, muss ein angehender Autor noch mal ran - und „dichten“.
    Deshalb sollen sich die Teilnehmer bereits im ersten Lehrbrief an das „Schreiben nach dem Job“ gewöhnen. Dafür bietet ihnen der Kurs verschiedene Schreibanlässe: So sollen die Teilnehmer z.B. ein Lerntagebuch beginnen, in dem sie ihre persönlichen Lernfortschritte, Ideen und Fragen zum Kurs dokumentieren.
    Damit schlägt man im Grunde zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Teilnehmer kommen auf der einen Seite wieder ans (private) Schreiben und auf der anderen Seite reflektieren sie dabei auch noch den Fortgang ihres eigenen Lernprojektes.
    Nun ein kleiner Themenwechsel : Heute bin ich über einen, wie ich finde, ganz spannenden Blogbeitrag gestolpert:
     
    Wie ist da Eure Meinung: Müssen Blogger wirklich „frech“ und „verwegen“ sein, um Erfolg zu haben? Hier sind ja sooo viele Blogger unterwegs; wie ist Eure Meinung zu dem Thema?
    Das Thema „Bloggen“ wird sicherlich für die späteren Kursteilnehmer recht spannend werden, weil sie natürlich auch selbst die Textsorte „Blog“ verstehen und später nutzen können sollen.
    Anne Oppermann
  5. Fernstudienakademie
    Nachdem ich ja vor Kurzem noch eine Schleife zurück zu Lehrbrief 1 nehmen musste, geht’s jetzt aber wirklich an Lehrbrief 2!
    Nach einer kurzen Einleitung kommt gleich ein ganz wichtiger Meilenstein bei der Planung eines Buchprojektes, nämlich die Suche nach dem richtigen Buchthema.
    Ohne Fachwissen des Autors gibt es schlicht und ergreifend kein Buch. Aber Fachwissen allein genügt noch lange nicht, wenn man für das eigene Buch tatsächlich einen Verlag finden will.
    Verlage verlangen nämlich Bücher, deren Themen etwas Besonders bieten: Der 115. Abklatsch zum Thema „Zeitmanagement“ wird inzwischen wohl von keinem Verlag mehr angenommen, weil der Markt für dieses Thema einfach gesättigt ist.
    Was also her muss, ist ein Thema, das neu ist, oder das den Lesern zumindest einen ganz neuen Blickwinkel auf ein vielleicht schon häufiger beackertes Thema bietet.
    Damit dies gelingt, bekommen die Teilnehmer dieses Fernlehrgangs von uns das passende Instrumentarium an die Hand – und natürlich auch die fachkundige Unterstützung durch ihren Kursbetreuer. Dann wird’s (hoffentlich) auch etwas mit der Entwicklung eines markttauglichen Themas...
    Anne Oppermann
    Eine Frage an Euch: Habt Ihr noch weitere Sachbuch-Themen (wie in meinem Beispiel das Thema „Zeitmanagement“) im Hinterkopf, zu dem es wahrscheinlich schon mehr als genug Bücher gibt? Ich würde nämlich gerne weitere Beispiele im Lehrbrief nennen.
    Einer meiner weiteren Favoriten ist übrigens das Thema „Networking im Internet“
  6. Fernstudienakademie
    Ich habe mir ja überlegt, dass es ganz schön wäre, wenn in diesem Fernlehrgang nicht ausschließlich ich als Lehrgangsautorin zu Wort käme; vielmehr wollte ich mich darum bemühen, dass auch andere (angehende oder „fertige“) Autoren, Lektoren und Layouter ihren Senf abgäben und von ihren individuellen Erfahrungen berichteten.
    Als besonders geeignet schien mir dafür die Textsorte Interview: Ein Interview ist authentisch und „knackig“ – und es kostet die befragten Personen relativ wenig Zeit. All meine Interviewpartner stehen nämlich voll im Beruf und müssen gucken, dass sie mit ihrer Zeit gut haushalten.
    Als ersten Interviewpartner habe ich unser aller Ober-Foristen Markus Jung befragt, der ja vor einiger Zeit gemeinsam mit mir das Buch „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ veröffentlicht hat.
    In diesem Interview habe ich Markus darum gebeten, einmal von seinen Erfahrungen als Teil eines Autoren-Duos zu berichten.
    http://www.fernstudium-infos.de/100-fragen-und-antworten-zum-fernstudium/29001-interview-markus-jung-arbeiten-autorenteam-spass.html
    Das Interview ist wirklich spannend (find ich jedenfalls! – und vielleicht macht es ja dem ein oder anderen Teilnehmer des Fernkurses Mut, selbst nach einem Mit-Autor zu suchen. So ein Projekt kann sehr gut klappen (wie bei Markus und mir), aber es kann auch so richtig in die Hose gehen.
    Mir war es deshalb wichtig, dass die späteren Lehrgangsteilnehmer eine ungefähre Ahnung davon bekommen, was denn eigentlich die Chancen und Risiken bei so einem gemeinschaftlichen Projekt sind.
    In manchen Fernstudiengängen gehört ja eine gemeinschaftliche Projektarbeit ebenfalls mit dazu. Was findet Ihr denn besonders toll an solchen Gemeinschaftsaktionen und was geht Euch dabei vielleicht aber auch auf die Nerven?
    Anne Oppermann
  7. Fernstudienakademie
    In diesem Blog soll es ja immer mal wieder Interviews mit „echten“ Autoren, Lektoren und Layoutern geben, etwa neulich ein ganz spannendes Gespräch mit Markus Jung.
    Jetzt ist Sabine Kanzler-Magrit dran, die sicherlich schon viele aus dem Forum kennen. Sie hat vor wenigen Wochen den Bewerbungsratgeber „Die Perfekte Bewerbung. Das persönliche Erfolgskonzept bei der Jobsuche“ veröffentlicht.
    Anne Oppermann: Sabine, kannst Du Dich vielleicht kurz vorstellen?
    Sabine Kanzler-Magrit: Gerne! Ich habe nach dem Abitur Pädagogik studiert und dann etliche Jahre im pädagogischen Umfeld gearbeitet. Prägend war sicher meine Zeit in einer stadtteilbezogenen Beratungsstelle in einem sog. „Problemstadtteil“. Die Arbeit dort war fünf Jahre lang ein Modellversuch – wunderbar, um etwas Neues mit zu gestalten und gleichzeitig diesen Prozess zu reflektieren.
    Mit der Heirat und einem damit verbundenen Umzug kam auch der berufliche Wechsel in mein jetziges Aufgabengebiet: Coaching zu Themen rund ums Berufsleben. Das geht bei der Beratung zu Bewerbungsunterlagen los, beinhaltet Outplacement und endet bei Fragen zu Teamkonflikten oder Führungsproblemen. Diese Tätigkeit übe ich freiberuflich aus.
    Diese Entwicklung wurde begleitet durch breit angelegte Fortbildungen: Themenzentrierte Interaktion, Systemische Familientherapie, ein Post-Graduiertenstudium „Marketing und Betriebswirtschaft“, um die wichtigsten Stationen hier zu nennen.
    A.O: Im Normalfall suchen angehende Autoren ja selbst nach einem passenden Verlag oder schalten einen Buchagenten dazwischen. Bei Dir war das anders: Der Vahlen-Verlag ist mit der Projektidee für diesen Ratgeber auf Dich zugekommen. Wie kam es dazu?
    S.K.: Gute Frage! Das ist ja ein bisschen ähnlich, wenn der Headhunter anruft und sagt, er sei auf einen aufmerksam geworden. Wie und durch wen genau erfährt man da ja auch nicht. Aber ich habe natürlich so meine Spekulationen.
    Der Kontakt kam über Xing zustande. Der verlagsseitig Verantwortliche für die Reihe, in der das Buch erschienen ist, hat mich angerufen und gefragt, ob ich interessiert sei. Man sei über das Forum, das ich dort seit Jahren mit zwei Kollegen moderiere, auf mich aufmerksam geworden.
    Ich muss dazu sagen, dass es sich dabei um eine große und lebendige Gruppe handelt, in der auch in der Regel qualitativ gute Postings zu finden sind. Das gibt auch dem Moderator Raum und Möglichkeit, sich mit seiner fachlichen Kompetenz zum Thema zu zeigen. Und damit gefunden zu werden.
    A.O.: Was hast Du Dir persönlich davon versprochen, dieses Buch zu veröffentlichen?
    S.K.: Mein erster Gedanke war „Willst Du Dir das wirklich antun?“ Mein zweiter, als ich gesehen habe, wer bei Vahlen sonst noch so veröffentlicht: „Das wird richtiger Stress!“ Der dritte: „Du bist ganz schön blöde, wenn Du diese Chance, die man Dir praktisch hinterher trägt, nicht ergreifst!“ Denn natürlich erreicht man mit einem so renommierten Fachverlag eine ganz andere Breite an potentiellen Kunden als mit einem noch so großen Internetforum.
    Allerdings – und das ist nun mal der Haken, der dazu gehört – kann man sich auch in ganz anderer Breite blamieren. Man wird öffentlich mit seinen Gedanken, seiner Art zu kommunizieren, seiner Systematik des Vorgehens und macht sich damit auch angreifbar.
    Natürlich habe ich gehofft, dass Zustimmung und damit Interesse an meiner Dienstleistung überwiegen werden. Ob das so ist, weiß ich noch nicht. Das Buch ist ja jetzt, zum Zeitpunkt des Interviews, noch nicht erschienen. Man wird also sehen!
    Der zweite Teil dieses Interviews folgt im nächsten Blogbeitrag in wenigen Tagen. Dann wird Sabine Kanzler-Magrit verraten, was das Alleinstellungsmerkmal ihres Buches ist – denn Bewerbungsratgeber gibt es ja eigentlich wie Sand am Meer!
    Anne Oppermann
    P.S: Wie reagiert Ihr selbst auf Werke von Autoren, die Ihr aus anderen Zusammenhängen (z.B. dem Internet, Zeitungsinterviews oder TV-Berichten) „kennt“? In erster Linie neugierig und gespannt oder doch eher abwartend (oder sogar kritisch), wie viel Substanz das Buch denn wohl tatsächlich haben wird?
  8. Fernstudienakademie
    In diesem Blog gibt es ja immer mal wieder Interviews mit Autoren und Lektoren. Heute berichtet Hendrik Asmus, der Geschäftsführer des FELDHAUS-VERLAGS, von seinem Beruf als Verleger.
    Anne Oppermann: Herr Asmus, könnten Sie sich vielleicht einmal kurz vorstellen? Wie kam es dazu, dass Sie zum "Büchermenschen" wurden und nun als Geschäftsführer dem FELDHAUS VERLAG vorstehen?
    Hendrik Asmus: Mein Vater hat den Verlag gegründet, ich bin also mit dem „Büchermachen“ aufgewachsen und habe schnell seine Leidenschaft geteilt – und das nicht nur für den Geruch von frischer Druckfarbe… Nach einer Findungsphase, nach der mir VWL als zu mathematisch und Geschichte als zu brotlos erschien, habe ich mich entschieden, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, wie man so schön sagt. Zu beurteilen, ob ich meine Sache gut mache, überlasse ich gerne anderen – meine Entscheidung habe ich jedenfalls nie bereut, im Gegenteil: Ich freue mich jeden Tag darauf, in den Verlag zu kommen. Fast jeden Tag.
    A.O.: Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat der FELDHAUS VERLAG?
    H.A.: Bei FELDHAUS erscheinen Bücher zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, wobei wir versuchen, gezielt die Nischen zu finden und zu füllen, die die Platzhirsche für kleinere Verlage wie unseren lassen.
    A.O.: Sicherlich wenden sich viele Fachbuchautoren an Sie, um ihr Buchprojekt beim FELDHAUS VERLAG unterbringen zu können. Wie sieht aus Ihrer Sicht eigentlich das "ideale Exposé" aus?
    H.A.: Für den ersten Eindruck bitte kurz und knapp: Name, Werdegang, Inhaltsübersicht, Probekapitel. Seitenweises Eigenlob und ausschweifende Beteuerungen, FELDHAUS sei der tollste Verlag der Welt, kommen bei mir eher nicht so gut an.
    A.O.: Was kann ein Verlag für die Vermarktung eines Buches tun?
    H.A.: Im Fachbuchbereich vor allem Kontakte nutzen, Multiplikatoren bearbeiten, Besprechungen initiieren. Sozusagen das beständige Bohren dicker Bretter, das sich manchmal erst dann auszahlt, wenn man gar nicht mehr damit rechnet.
    A.O.: Was kann aber auch ein Autor für die Vermarktung eines Buches tun?
    H.A.: Grundsätzlich ist es natürlich von Vorteil, wenn ein Autor ein guter Verkäufer in eigener Sache ist, eloquent, auch witzig. Dann kommt es manchmal – ich darf das gar nicht sagen – gar nicht mehr nur auf die Qualität seines Buches an. Und, wie gesagt, unsere Bücher besetzen eher Nischen, sodass persönliche Kontakte der Autoren zu Entscheidern sehr wichtig und meist auch vorhanden sind.
    A.O.: Sie haben ja u.a. auch das Buchprojekt "100 Fragen und Antworten zum Fernstudium" betreut. Dabei gingen die beiden Autoren einen relativ neuen Weg des Schreibens, in dem sie nämlich die Nutzerinnen und Nutzer von Fernstudium-Infos.de in den Schreibprozess integrierten. Wie bewerten Sie solche Crowd-Sourcing-Projekte?
     
    H.A.: Bei dem von Ihnen angesprochenen Buch als uneingeschränkt positiv. Damit das klappt, braucht man aber so versierte und erfahrene Moderatoren oder „Kanalisatoren“, wie die beiden Autoren es sind. Insofern muss man das von Fall zu Fall bewerten.
    A.O.: Dieses Buch wurde ja im Jahr 2011 vom Forum DistancE-Learning als "Publikation des Jahres" ausgezeichnet. Hat sich diese Auszeichnung im Sinne des Buchmarketings eigentlich gelohnt?
    H.A.: Über diesen Preis habe ich mich sehr gefreut, ich halte ihn aber auch für berechtigt! Natürlich haben die beiden Autoren einen großen Anteil an dieser Auszeichnung, das weiß ich wohl. Weniger sicher bin ich – um auf Ihre Frage zurück zu kommen – in wieweit sie den Verkauf befeuert hat. Natürlich hat sie das, in Stückzahlen auszudrücken vermag ich den Einfluss aber nicht.
    A.O.: Im Moment gibt es ja einen gewissen Hype rund um das Thema E-Book. Wie bewerten Sie diese Form der Veröffentlichung? Will der FELDHAUS VERLAG auch auf diesen Zug aufspringen? Warum (nicht)?
    H.A.: Meine Einstellung dazu kann man vielleicht als „aufmerksam beobachtend“ beschreiben. Das Wichtigste sind zunächst einmal die Inhalte, die müssen stimmen. Alles Weitere haben wir im Blick und können kurzfristig reagieren. Im Moment gehe ich davon aus, dass E-Book und klassisches Buch sich noch recht lange ergänzen werden, was ja auch die Verkaufszahlen der letzten Zeit nahe legen: Der starke Zuwachs bei den elektronischen Varianten geht nicht auf Kosten der gedruckten Werke. Für mich als Nutzer gilt: Einerseits finde ich E-Books und Tablets faszinierend, andererseits liegt mein iPad meist ungenutzt herum. Allerdings bin ich auch schon 42 und mit Eselsohren und Textmarker aufgewachsen…
    A.O.: Vielen Dank für das Gespräch!
     
    H.A.: Sehr gerne!
    P.S.: Noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache!
    Die Fernstudienakademie ist nun (endlich!) auch bei Facebook angekommen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mitmachen wollt, dieses Social Media Projekt mit Leben zu füllen:
    http://www.facebook.com/Fernstudienakademie
  9. Fernstudienakademie
    Liebe BlogleserInnen – es ist so weit! Die Zentralstelle für Fernunterricht hat den Fernlehrgang „SachbuchautorIn“ überprüft und zugelassen!

    Damit kann dieser Lehrgang nun endlich gebucht werden!

    Jiiiiipppie!

    Danke an alle!

    An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Euch allen bedanken:

    Zunächst einmal natürlich bei Markus, der dieses Blog-Experiment überhaupt erst möglich gemacht hat. Danke, dass ich hier bei Dir den Entstehungsprozess dieses neuen Fernlehrgangs in Form eines Blogs nachzeichnen durfte.

    Danke auch Euch eifrigen BlogleserInnen und KommentatorInnen, die Ihr Euch die Mühe gemacht habt, Euch durch insgesamt 133 Blogbeiträge durchzuarbeiten. Eure Kommentare haben mir wirklich viel Auftrieb gegeben und mich motiviert. Das Verfassen eines neuen Lehrgangs ist nämlich im Prinzip so ähnlich wie ein Fernstudium: Man muss den langen Atem behalten und sich immer mal wieder auch durch Motivationslöcher kämpfen. Ihr kennt das ja alle!

    Danke auch an meine InterviewpartnerInnen, die mir bei vielen Fragen rund um das Thema „Buch“ Rede und Antwort gestanden und mir so auch immer wieder einen neuen Ansatzpunkt und eine neue Perspektive für meine Arbeit geliefert haben.

    Und nun?

    Dieses Blog ist damit auch zum Ende gekommen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diese für mich neue Textsorte „Blog“ auszuprobieren und für mich weiterzuentwickeln. An anderer Stelle werde ich weiterbloggen – vielleicht mag der ein oder andere von Euch dort ja weiterhin mitlesen?

    Geplant ist ein „Corporate Blog“, dann allerdings auf unserer eigenen Webseite. Thematisch wird es dabei um unsere verschiedenen Lehrgänge (also auch um Sachbuchautorenkurs) gehen, wobei wir den LeserInnen Zusatzinfos, Denkanstöße oder Hintergrundwissen für unsere einzelnen Kurse geben wollen. Außerdem wird es noch eine Rubrik zum Thema Fernlernen geben. Ziel ist es, dabei so eine Art „Survival-Guide“ für Fernstudierende zu erstellen. Ich bin schon gespannt, wie dieses Angebot, das wir gerade entwickeln, tatsächlich angenommen wird.

    Für Euch...

    ... Blogleser, die Ihr dieses Blog so geduldig und engagiert begleitet habt, noch ein Angebot: Vielleicht habt Ihr ja Lust, Euch einmal (natürlich kostenlos und unverbindlich!) den ersten Lehrbrief dieses neuen Fernlehrgangs anzusehen? Bei Interesse meldet Euch doch einfach per PN bei mir; wir schicken Euch diesen ersten Lehrbrief dann gerne zu. Dazu müsstet Ihr mir allerdings Euren Klarnamen und Eure Postadresse nennen. Keine Sorge: Danach werdet Ihr garantiert nicht mit Werbung zugemüllt; das ist wirklich nur eine einmalige Aktion!
  10. Fernstudienakademie
    Derzeit scheint es regelrecht in Mode gekommen zu sein, dass praktisch jeder Experte – oder jeder, der sich dazu berufen fühlt – ein Sachbuch schreibt bzw. ein solches schreiben will. Das ist ja im Prinzip auch richtig so und eine gute Idee – und ein wenig hoffen wir von der Fernstudienakademie ja auch darauf, dass der ein oder andere "Exepertenstatus-Affine" diesen Lehrgang bei uns bucht, um ein solches Buchprojekt unter unserer kompetenten Begleitung anzugehen. So ist jedenfalls der Plan!

    Sachbücher, die die Welt nicht braucht

    In einer kleinen Glosse im Spiegel (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/buchmesse-bitte-keine-buecher-zur-selbstvermarktung-a-860954.html) haben sich vor Kurzem Jörg Achim Zoll und Monika B. Paitl ziemlich bissig mit diesem aktuellen Trend der Sachbuchschreiberei auseinander gesetzt. Quintessenz der beiden Autoren: Es gibt derzeit an jeder Ecke Sachbücher, die die Welt nicht braucht, die keinen Erkenntnisgewinn mit sich bringen und eigentlich nur noch aus ungeordneten Lebensweisheiten und Anekdötchen mitteilsamer Möchtegern-Autoren bestehen.

    Instantbücher

    Für diese neue Gattung der (oft nur als E-Book und im Selbstverlag veröffentlichten) Sachbuchliteratur bringen die beiden Autoren den schönen Begriff der "Instantbücher" in die Diskussion ein. Dabei handelt es sich um Bücher, die meist in Windeseile geschrieben und von den Lesern ebenso schnell konsumiert werden, ohne dass sie einen langfristig erkennbaren Nährwert mit sich brächten. Aber: Bringen es denn solche „Buchstabensuppenbücher“ überhaupt?

    Bücher als Marketinginstrument

    Bei solchen Veröffentlichungen verkommt ein Sachbuch zu einem reinen Marketinginstrument. Nun stellt sich vielleicht mancher die Frage: "Na und? Was ist daran so schlimm?" Ich finde es absolut nachvollziehbar und richtig, wenn ein Buch auch zu Marketingzwecken genutzt wird. Ein Autor muss sich schließlich ebenfalls überlegen, ob sich die Mühe, ein Sachbuch zu schreiben, für ihn tatsächlich lohnt und rechnet.

    Allerdings wird ein Buch, das keine Tiefe und keinen wirklichen Nutzen für die Leser mit sich bringt, diese nicht wirklich begeistern. Wer in seinem Sachbuch nur ausgelutschte Lebensweisheiten von sich gibt, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Leser (und potenziellen Kunden) irgendwann doch zu den wirklichen "Experten" in der Branche abwandern, die Spannendes und Profundes zum Thema zu Papier gebracht haben.

    Anne Oppermann

    Kennt Ihr auch solche "Buchstabensuppen-" bzw. "Instant-Bücher"? Wie reagiert Ihr auf diese nicht allzu nahrhafte Lese-Kost?
  11. Fernstudienakademie
    Wer etwas als Sachbuchautor auf sich hält, bestückt sein Werk inzwischen mit verschiedenen Goodies; besonders "in" sind zur Zeit Checklisten. Warum ist das eigentlich so?

    Schnell gemacht – hoher Nutzwert

    Aus Autorensicht sind Checklisten schnell gemacht: Man braucht das eigene Wissen noch nicht einmal in formschön gedrechselte Satzgefüge zu bringen, sondern kann es – Spiegelstrich für Spiegelstrich – bei flott formulierten Fragmenten belassen.

    Für die Leser stellen solche Checklisten u.U. einen hohen Nutzwert dar, denn sie ermöglichen es, den Inhalt eines Sachbuches in kleinen Häppchen aufzunehmen, ohne dass man allzu viel Zeit dafür aufwenden müsste. Ein besonderer Vorteil solcher Listen besteht (aus Lesersicht) auch darin, dass man mit ihnen in gewisser Weise Sicherheit kauft: "Wenn ich nur alles so mache, wie die Checkliste mir das vorschreibt, dann bin ich auf der sicheren Seite, dann kann mir gar nichts Schlimmes mehr passieren!" , denkt sich da mancher Leser.

    Sicherheit wird vorgegaukelt

    Allerdings muss man sich dabei klar machen, dass die in Ratgeberbüchern abgedruckten Checklisten oft nur eine solche Sicherheit vorgaukeln. Wer ein Ratgeberbuch kauft, hat im Normalfall ein bestimmtes Problem, bei dem er sich beraten lassen will. Diese Probleme sind aber häufig so vielschichtig und individuell, dass die in Checklisten verbreiteten "typischen" Lösungsansätze nicht wirklich passen.

    Dies ist nun nicht so schlimm, wenn es "nur" um die Frage geht, wie man Rosen züchtet oder wie man einen Kindergeburtstag plant; bei "sensibleren" Fragestellungen, etwa bei der Jobsuche oder bei Büchern zu gesundheitlichen Fragen, können solche Checklisten auch schon mal am Thema vorbei gehen – und dem Leser mehr schaden als nutzen.

    Auf den Müll mit Checklisten?

    Sollte man denn dann nicht alle Checklisten sofort auf den Müll schmeißen? Meiner Meinung nach nicht! Sie helfen den Lesern auf sehr unkomplizierte und eingängige Art und Weise, bestimmte Probleme schnell zu lösen. Wenn der eigene Fall aber komplizierter ist als die "typischen Probleme", sollte man solche Checklisten schon kritisch hinterfragen – und sich vor allem nicht in (falscher) Sicherheit wiegen, wenn man eine solche Checkliste von Anfang bis Ende abgearbeitet hat.

    Anne Oppermann

    P.S: Wie steht Ihr zu Checklisten? Findet Ihr sie in erster Linie nützlich? Oder vereinfachen sie manche Probleme zu sehr?
  12. Fernstudienakademie
    Okee, ich geb's zu – ich bin keine gute Köchin. Für die Nahrungszubereitung haben wir einen erheblich engagierteren und kreativeren Kopf im Hause: meinen Mann! Aber manchmal (zum Glück für alle Beteiligten eher selten) muss auch ich mal ran, um den Kochlöffel zu schwingen. Getreu dem Leitspruch meiner Mutter: "Wer lesen kann, kann auch kochen!", hole ich mir dazu natürlich entsprechende Fachliteratur ins Haus.

    Etwas in die Pfanne hauen

    Auf dem "Grabbel-Tisch" eines größeren Buchladens haben wir da vor längerer Zeit das vielversprechende Werk: "Etwas in die Pfanne hauen" gekauft. Das entspricht in etwa meinem Niveau beim Kochen: Sachen raussuchen, in die Pfanne hauen, und abwarten, bis es fertig ist – und dann darauf hoffen, dass es schmeckt.

    Klappt auch bei diesem Buch! Was mich aber stutzig machte, war das andauernde Productplacement in diesem Buch: Wenn Camembert verarbeitet werden soll, dann ist es er von Rotkäppchen, zum Anbraten ist unbedingt Mazola Keimöl zu nutzen, das Kartoffelpürree entstammt natürlich dem Hause Pfanni und für den Begleitsalat nimmt man als Sauce die "Knorr Salatkrönung".

    Productplacement im TV

    Das Producplacement in Filmen und TV-Serien hat eine lange Tradition: James Bond fährt gerne BMW oder manchmal auch Jaguar, und in der "Lindenstraße" wurden Produkte ebenfalls jahrlealng gut sichtbar platziert(z.B. Nesquick Kakao). Auch heutzutage gibt es noch ganz schön viel Productplacement im TV – so dass man sich irgendwann zwar daran gewöhnt hat, aber es nervt immer noch (vgl. dieser schon etwas ältere FAZ-Artikel).

    In Büchern noch (!) selten

    Während das Productplacement in Fernsehserien und Filmen an der Tagesordnung ist, wundert man sich bei Büchern allerdings doch noch ziemlich, wenn man so ungeniert mit Werbung bombardiert wird. In Amerika scheint es allerdings schon seit einiger Zeit einen gewissen Trend hin in Richtung Productplacement – vor allem in Jugendbüchern und Büchern dem Bereich der sog. "Chick-Lit" zu geben. Wahrscheinlich wird dieser Trend auch bald im deutschen Buchmarkt zuschlagen!

    Natürlich können auch Blogger mal den ein oder anderen Produktnamen völlllllig unauffällig einfließen lassen: Die Bloggerin dieses Artikels ist Mit-Leiterin der Fernstudienakademie, besitzt einen Computerbildschirm von Acer und kaut beim Arbeiten gerne Airwaves Kaugummis. Leider bekomme ich für diese Nennung von Produktnamen überhaupt kein Geld. Mist, irgendetwas mache ich wirklich falsch.

    Anne Oppermann
  13. Fernstudienakademie
    Wer bei Facebook und Co. in Sachen Bildungsbürgertum etwas auf sich hält, liiiiebt Bücher und tut das auch gerne und wiederholt kund. Sehr beliebt sind dabei Fotos von altehrwürdigen Bibliotheken mit Bibliothekstreppe und allem erwartbaren Drum und Dran.

    Wenn nicht Katzenfotos, dann Bibliotheksbilder

    Um auf Facebook einmal möglichst viele Likes einzufangen, hat man im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder man postet zuckersüße Katzenfotos (mit Sonnenbrille, schlafend, vorm PC sitzend, gerade geboren oder, oder, oder) oder man teilt ein Bild von einer möglichst riesigen und hübsch anzusehenden Bücherwand. Beide Bildertypen laufen bei Facebook eigentlich immer.

    Wohnprinzip "Buch"

    Neulich hatte ich mal die Chance, in einem solchen Privat-Haus, das ganz und gar dem Wohnprinzip "Buch" gewidmet ist, zu übernachten. Zu Beginn ist das ja schon schwer begeisternd: Man findet wirklich überüberüberall Bücher. Okee, nicht im Bad, aber sonst wirklich an jeder Ecke. Jeder Treppenabsatz hat sein eigenes Regal, in der "Hauptbibliothek" im Wohnzimmer steht Goethe (natürlich sowohl die Frankfurter Ausgabe als auch die Hamburger Ausgabe) Seit an Seit mit all den anderen Heroen der Dichtkunst.

    Zum Glück widmet man sich in diesem Haus aber auch der leichten Muse: Krimis, Historienschinken und Kinderbücher laden auch den weniger bildungshungrigen Leser zum Schmökern ein.

    Ein Paradies?

    Ich höre schon einige von Euch hingerissen hauchen: "Das muss ja ein wahres Paradies sein!" Ehrlich gesagt: Das ist es nicht – oder nur, bis die Nacht in den Startlöchern steht. Wenn man sich nämlich ins Gästebett legt und einen ringsum eine ca. 4 Meter hohe Bücherwand (wir befinden uns in einem Altbau, wie Ihr seht!) zu den Themen "Das Judentum im Wandel der Zeiten" gedanklich erschlägt, dann kann man schon mal schlaflos vor sich hin grübeln. Meine Tochter (6) bekam angesichts solcher Büchermassen auch prompt Heimweh nach ihrem kleinen, aber feinen Bücherregal in zartrosa und brauchte deshalb bei diesem Besuch schon ein wenig Extra-Umkümmerung, bis sie wirklich einschlafen konnte.

    Anne Oppermann

    P.S.: Würdet Ihr Eure Wohnung auch am liebsten zu einer Privatbibliothek umbauen? Vielleicht mögt Ihr Euch ja outen?

    P.P.S.: Ich habe übrigens selbst sowohl Katzenbilder als auch Bibliotheksfotos bei Facebook geliked. Ihr seid also nicht allein...
  14. Fernstudienakademie
    Ich geb's zu: Ich bin Krimifan – und mache es fast wie die "Mimi", die "ohne Krimi nie ins Bett" geht. Diese Romane sind meist recht unterhaltsam und - jedenfalls meiner Ansicht nach – spannender als das typische TV-Einerlei.

    Zitat zum Gedankenklau

    Neulich bin ich in einem Krimi von Hakan Nesser ("Die Perspektive des Gärtners") auf ein ganz spannendes Zitat gestoßen, das bestimmt auch für die Sachbuchautorenzunft Geltung hat:

    "Natürlich wusste ich, dass unbewusste (und bewusste) Diebstähle in der Autorenwelt vorkommen, es ist schlicht nicht möglich, das, was man gelesen hat, immer von dem zu trennen, von dem man glaubt, es selbst geschaffen zu haben."

    (Nesser, Hakan: Die Perspektive des Gärtners, München 2010, S. 28)

    Vroni-Plag

    Ich fand diese Unterteilung in "bewussten" und "unbewussten" Diebstahl geistigen Eigentums ganz spannend. Wer sind nun aber die "bewussten" Diebe? Ich denke, das sind die Leute, die ganz genau wissen, dass sie abkupfern, weil ihnen die eigenen Gedanken und eine eigene Sichtweise zum Thema abgehen. Das kann dann in solchen zusammengestoppelten Dissertationen gipfeln, wie sie derzeit auf der Plattform Vroni-Plag aufdeckt werden.

    Aber neben diesem bewussten Abkupfern gibt es eine ganze Menge Themen, die ganz einfach im Trend liegen. Ich denke da z.B. an solche Dauerbrenner wie "Bewerbung" oder "Work-Life-Balance". Zu diesen Themen sind inzwischen schon viele, viele Regalmeter an Büchern verfasst worden und praktisch jeder Teilaspekt ist schon viele, viele Male durchgekaut worden. Lohnt es sich denn dann überhaupt, zu diesen Themen noch ein weiteres Buch auf den Markt zu bringen?

    Immer nur dasselbe in Grün?

    Bedient sich denn ein Autor, der sich mit solchen Dauerbrenner-Themen beschäftigt, nicht auch bei dem bereits bestehenden Fundus an Theorien und Ansätzen zu "seinem" Thema , die schon in 1001 Vorgängerbüchern umfassend besprochen wurden? Handelt es sich bei dem neuen Buch dann nicht im Grunde um "unbewussten Diebstahl"? Muss denn ein solches 1002. Buch zum Thema überhaupt noch verfasst und auf den Markt gebracht werden?

    Ich denke, es kommt darauf an: Wer es als Autor schafft, dem an sich ausgelutschten Thema neue Aspekte abzugewinnen, und seine eigenen besonderen Erfahrungen und Kompetenzen in das Buchprojekt einzubringen der sollte es versuchen. Allerdings muss dabei klar werden, was denn eigentlich das Alleinstellungsmerkmal dieses neuen Buches ist: Immer nur dasselbe in Grün will sicherlich kein Verlag haben!

    Anne Oppermann
  15. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich mir mal ein Kochbuch zum Thema Nahrungsunverträglichkeiten besorgt: In meinem näheren Umfeld gibt es dieses „Krankheitsbild“. Ist nicht sooo lustig, aber man kann damit sehr gut leben, wenn man ein paar Lebensmittel vom Speiseplan streicht.

    Ein „geniales“ Kochbuch

    Um nun möglichst nicht allzu viel in Sachen Essenszubereitung falsch zu machen, hat mir meine wunderbare Buchhändlerschwester ein Kochbuch zum Thema besorgt.


    Aufmachung des Buches: So lala! Keinerlei Fotos und auf grauem Recycling-Papier gedruckt – wohl im Selbstverlag.
    Informationsgehalt: Die Basis-Infos zum entsprechenden Krankheitsbild habe ich anderswo (z.B. im Internet) erheblich besser und leserfreundlicher zusammengefasst gefunden.
    Geschmack der Rezepte: Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert – mir fehlen einfach die Bilder, um ein Gericht auszuwählen.


    Der absolute Bringer war dieses Buch für mich eher nicht; es hätte in Schulnoten so in etwa eine vier bekommen: nicht berauschend, aber es geht noch gerade so. Um so verblüffter war ich dann, als ich auf dem Backcover folgenden Werbespruch las: „Einfach und genial – das ist der Anspruch, dem dieses Buch gerecht wird.“

    „Genial“ soll das Buch also sein. A-Ha! Da hat aber jemand ein ordentlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein! Vielleicht habe ich ja einen etwas absonderlichen und altmodischen Genialitätsbegriff, aber „genial“ war das Buch meiner Meinung nach nun wirklich nicht.

    Großsprecherei als Programm

    Diese Form der Großsprecherei ist offenbar zumindest im Ratgebergenre recht weit verbreitet; dazu ein paar Buchtitel:

    „Depressionen erfolgreich behandeln: Wie Sie in nur 3 Monaten Ihre Depressionen ohne Psychotherapie und Psychopharmaka los werden können!“

    „Genial einfach investieren: Mehr müssen Sie nicht wissen – das aber unbedingt!"

    „Die Eichhörnchen-Strategie: Glücklich und erfolgreich mit den genialsten Tricks der Tiere“

    Diese Liste könnte man sicherlich noch lange, lang fortsetzen.

    Geniale Autoren weisen den genialen Weg aus der Not?

    Es stellt sich dabei die Frage, welches Bild von ihrer Zielgruppe diese Autoren (bzw. deren Verlage) eigentlich haben: Sie scheinen zu vermuten, dass ihre Leser im Grunde strohdumm sind und noch nicht einmal die geringste Ahnung vom Thema haben. Zum Glück für diese strohdummen Leser gibt es ja die wunderbaren (genialen!) Autoren (und Verlage), die uns grenzdebilen Menschen aus ihrer Notlage helfen und ihnen in wenigen Tagen oder Wochen mit ihren genialen Tipps den Weg aus der Krise weisen. (Gerade im Bereich der Gesundheitsratgeber ist eine solche Großsprecherei dann nicht nur nervend, sondern u.U. auch richtig gefährlich.)

    Aber – es scheint zu klappen

    Zu meiner großen Verwunderung scheint solche Angeberei und Besserwisserei aber durchaus bei den Lesern anzukommen, denn diese „genialen“ Buchtitel sind nicht unbedingt diejenigen, die sich besonders schlecht verkaufen.
    Anne Oppermann

    P.S: Wie reagiert Ihr auf solche "genialen" Bücher?
  16. Fernstudienakademie
    So mancher Newcomer im Sachbuchbereich ist so hin und weg von seiner Buchidee, dass er sich wochenlang in seinem Arbeitszimmer einschließt, begeistert in die Tasten haut und dann mit seinem fertigen Wunderwerk auf die Verlagssuche geht. Der Haken ist bloß: Kein Mensch (und vor allem kein Verlag!) scheint gewillt, dieses Buch überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.

    Was ist da schief gelaufen?

    Dieser begeisterte Neu-Autor hat einen Grundsatz der Sachbuch-Zunft nicht beherzigt: Geh niemals mit einem fertigen (!) Sachbuchmanuskript auf die Verlagssuche! Warum ist das eigentlich so wichtig?

    Jeder Verlag hat sein eigenes Profil

    Jeder Verlag hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie seine Bücher z.B. hinsichtlich ihrer Gliederung, ihrer Tonalität und hinsichtlich ihres Umfangs aufgebaut sein sollen. Oft gibt es auch recht rigide Design-Vorgaben, wie eine bestimmte Buchreihe auszusehen hat. Wenn ein Autor nun – vielleicht sogar ein wenig nass-forsch – mit seinem fertigen Manuskript antanzt, würde es (dem Autor und dem Lektorat) wahrscheinlich verdammt viel Mühe machen, dieses Buchmanuskript nach den Vorgaben des Verlags umzustricken. Selbst wenn der Titel "eigentlich" ins Verlagsprogramm passen würde, winkt in einem solchen Falle so mancher Verlagslektor dankend ab – und nimmt lieber einen Autor an, der gemeinsam mit ihm die Gliederung und die Struktur des Buches entwickelt.

    Erfahrene Verlagslektoren haben ein Gespür für den Buchmarkt

    Sachbuch-Autoren-Neulinge sind sicherlich Fachleute auf ihrem Gebiet, aber als "Schreiberlinge" sind sie meist noch relativ unerfahren. Das ist weder verwunderlich noch schlimm, aber ihnen fehlt im Normalfall einfach das Gespür für den Buchmarkt. Sie wissen weder, was sich vermutlich gut verkaufen wird, noch warum dies der Fall ist. Hier kann ein erfahrener Lektor schon während des Entstehungsprozesses des Buches wertvolle Hilfe leisten, damit das Buch nicht nur gut wird, sondern eben auch gut verkäuflich.

    Es gibt auch schwarze Schafe in der Verlagsbranche

    Wer sein komplettes Manuskript – und das dann am besten auch noch in elektronischer Form – beim Verlag abgibt, bevor der Vertrag unterzeichnet ist, agiert zudem ziemlich blauäugig. Wenn dieser Autor so richtig, richtig viel Pech hat, reißt der Verlag sich diesen Text unter den Nagel – und veröffentlicht ihn unter eigenem Namen. Der eigentliche Autor guckt dann ziemlich dumm aus der Wäsche und muss mühsam beweisen, dass er der wirkliche Urheber dieses Textes ist. Wahrlich kein leichtes Unterfangen!

    Anne Oppermann
  17. Fernstudienakademie
    Im Moment ist ja ein echter Social-Media-Hype ausgebrochen: Fast jeder macht einen auf Facebook, Google+ und Co. und in den verschiedenen Fachforen im Internet tummeln sich jede Menge Menschen, die sich und ihre Produkte vorstellen wollen. Das lassen sich natürlich auch Autoren (und auch ich, die ich für die Fernstudienakademie mit diesem Blog ins Rennen gehe) nicht entgehen.

    Social Media sind transparent

    Das Gute an diesen Social-Media-Aktivitäten ist, dass sie inzwischen recht transparent sind: Jeder, der hier mein Blog schon etwas länger liest, weiß z.B., dass ich von der Anbieterseite komme, er bekommt ohne große Probleme meinen Klarnamen heraus (Anne Oppermann) und weiß, dass ich gemeinsam mit Markus das Buch „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ veröffentlicht habe.

    Allzu viele weitere Geheimnisse sind bei mir wohl nicht zu erwarten; selbst meine Lieblingskaugummi-Sorte (und damit mein „legales Schreibdoping“ kennt Ihr schon: Airwaves-Kaugummis.)

    Manche Autoren wollen immer noch „durch die Brust ins Auge“

    Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass sich einige Autoren mit dieser Transparenz sehr schwer tun, aber dann trotzdem die unbestrittenen Werbeeffekte, die man im Bereich der Social-Media-Kommunikation „abgreifen“ kann, mitnehmen wollen – ohne dafür mit dem eigenen Namen gerade zu stehen.

    So gab es mal eine Autorin, die sich vor längerer Zeit (wenn ich mich richtig erinnere) unter einem Nick (!) beim Online-Forum einer großen deutschen Frauenzeitschrift anmeldete und immer und immer wieder ein Buch (= ihr Buch) zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ vorstellte und immer und immer wieder Diskussionen über Einzelthemen des Buchinhalts vom Zaun brach – jedes Mal unter Nennung des kompletten Buchtitels und mit Link zu Amazon. Okee, ihr Nick war wohl nicht wirklich "Hase", aber sie benahm sich schon gewollt "unschuldig".

    Das war früher – und heute?

    Diese Aktionen sind allerdings auch schon ein paar Jahre her – es ist also zu hoffen, dass auch diese Autorin dazu gelernt hat. Der Effekt dieser „unerkannten Dauerwerbesendung“ war nämlich eher negativ: Die Userinnen waren in erster Linie genervt und die Moderatorinnen klopften der Autorin wohl mehr als einmal auf die Finger, um sie von ihrem Tun abzuhalten.

    Über den Einfluss dieser Werbenachrichten auf die Verkaufszahlen kann ich allerdings nichts sagen. Vielleicht ist die Autorin ja schon längst Auflagen-Millionärin und lacht sich kaputt über Autoren, die sich mit solchen Werbemethoden schwer tun...?

    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    Neulich bin ich in der Xing-Gruppe "Blogbuster" auf eine ganz spannende Idee gestoßen, nämlich aus den eigenen Blogbeiträgen ein Buch zu machen.

    Spezialanbieter

    In der Diskussion des Xing-Forums wurde auch ein auf diese Marktnische spezialisierter Verlag genannt, den ich aber nun nicht wirklich so toll fand: Die Bücher sind oftmals schweineteuer – wer mag schon bis zu 58 (!) Euro für ein paar gesammelte Blogposts bezahlen, die ja im Normalfall im Internet frei verfügbar wären? Ich jedenfalls nicht!

    Die Idee hat was...

    Trotzdem muss ich sagen, dass die Idee eines "Blogbuches" durchaus etwas hat. Was sind die Vorteile eines solchen Buches?


    Man erreicht mit einem solchen Buch u.U. auch diejenigen Leser, die nicht so besonders internetaffin sind.
    In Sachen Selbstmarketing und Kundenakquise hat ein "gedrucktes Buch" oftmals einen höheren Stellenwert als eine Sammlung von Blogposts im Internet.
    Man kann als Autor bei einem solchen Buch die eigenen Beiträge neu ordnen und neu gewichten – und u.U. auch Beiträge unter den Tisch fallen lassen, die nicht so wirklich gelungen sind.
    Ein Blogger kann mit einem Buch einen ganz guten Schlusspunkt zu seinem Blog setzen – und hat dann auch den Kopf freier für etwaige Nachfolgeprojekte.
    Falls sich ein Blogbuch besonders gut verkaufen sollte, kann man damit Geld verdienen. (Damit dies gelingt, muss man das eigene Netzwerk allerdings schon sehr gut im Griff haben, damit die User für ein Buch, dessen Inhalt sie ja bereits kostenlos (!) im Internet lesen durften, tatsächlich noch ein paar Euronen springen lassen.)



    Ein Blogbuch ist auch – ein Buch

    So ein Blogbuch ist – bei allem Charme dieser Idee – aber auch "nur" ein ganz normales Buch. Auch hier muss man sich die ganz normalen Gedanken rund um die Zielgruppe, das Alleinstellungsmerkmal des Buches und dessen "Bewerbung" machen. Da wäre es schon empfehlenswert (dieser Tipp kam von Jörg Krüger aus der Xing-Gruppe...), schon zu Beginn des Bloggens regelrecht zu planen, dass hinterher ein "echtes" Buch daraus werden soll.

    Wer zahlt dafür?

    Das ganz große Fragezeichen ist m.E., ob überhaupt noch jemand Geld für Blogbeiträge bezahlen will, wenn es alle Inhalte bereits frei zugänglich im Netz gibt. Bei vielen Blogs wäre da sicherlich ein preiswerteres E-Book eine gute Alternative...

    Würdet Ihr Geld für ein Blogbuch bezahlen? Welchen Preis für, sagen wir mal, 100 gesammelte Blogposts guter Qualität zu einem für Euch wichtigen Thema haltet Ihr für angemessen? Muss es wirklich ein "echtes" Buch sein oder würde Euch auch ein E-Book genügen?

    Wie seht Ihr das?

    Anne Oppermann
  19. Fernstudienakademie
    Autoren haben gemeinhin nicht allzu viel Geld und Verlage haben nur begrenzte Budgets, wenn es um die Bewerbung ihrer Titel geht. Die Werbesaison, die ein Verlag einem Buch zugesteht, ist sowieso nur recht kurz, so dass irgend wann nur noch der Autor selbst da ist, um sein Werk der geneigten Öffentlichkeit zu präsentieren.

    Guerilla-Marketing für Bücher

    Sagte ich bereits, dass Autoren gemeinhin nicht allzu viel Geld haben? Ich glaube, ja!

    Für diese Gruppe der finanziell nicht allzu gut ausgestatten „Werbetreibenden“ ist es deshalb wichtig, dass sie mit möglichst geringem Ressourcen-Aufwand ein Maximum an Werbung für ihr Buch „raus hauen“ können. Auf diese Form des Marketings ist nun das sog. Guerilla-Marketing spezialisiert. Warum sollten also Autoren nicht ebenfalls einen auf „Guerillero“ machen?

    Guerilla-Marketing ist im Prinzip ein ganz spannender Ansatz, bloß muss man sich klar machen, dass man mit solchen Guerilla-Methoden nicht unbedingt auf ungeteilte Bewunderung und Anerkennung der Zielgruppe trifft. Manchmal nervt es auch ganz einfach!

    Guerilla-Aktion im Wartezimmer

    Neulich fand ich einen Guerilla-Tipp für Autoren: Warum nicht einmal eine Lesung im Wartezimmer?

    „Denken Sie zum Beispiel einmal daran, wie öde die Wartezeiten in den Wartezimmern von Ärzten oft sind. Haben Sie Mut zu etwas Außergewöhnlichem? Dann stellen Sie sich den Wartenden kurz vor und fragen Sie, ob sie eine kurze Passage aus Ihrem Buch vorlesen dürfen, weil Sie gern ein Feedback hätten. Was denken Sie, wird man Ihnen die Bitte verwehren? Nein! Vielleicht werden Sie ein paar verwunderte oder verunsicherte Blicke bekommen, dann jedoch wird man Ihr Angebot sicher gern annehmen und sich freuen, bei seinem Arztbesuch einen echten Autoren / eine echte Autorin kennengelernt zu haben. Seien Sie mutig und probieren Sie ungewohnte Dinge aus! Sie werden sehen, dass Sie nicht auf taube Ohren stoßen und das eine oder andere Buch dabei verkaufen können. Eine solche Aktion wird gern weitererzählt. Damit haben sie eine prima Mundpropaganda!“

    Quelle: http://www.autoren-im-web.de/1240-mut-zu-ungewohnlicher-buchwerbung/

    Guerilla-Marketing nervt oft

    Bei einer solchen Aktionen gruselt es mich, ehrlich gesagt!

    Ich als Patientin würde mich bestimmt durch einen solchen Auftritt genervt fühlen, vielleicht weil gleich ein emotional anstrengendes Gespräch mit meinem Arzt ansteht, vielleicht weil ich lieber arbeiten möchte oder mich schon auf die Yellow-Press-Zeitschriften gefreut habe oder vielleicht auch, weil ich endlich mal zehn Minuten Ruhe haben will.

    Als Autorin käme für mich ein solcher „Spaß“ ganz bestimmt nicht in Frage: Ich will nämlich meine Umgebung nicht über Gebühr nerven. Außerdem ist zu vermuten, dass die Zielgruppe meines Buches gar nicht im Wartezimmer vertreten ist. Es sei denn, ich wäre gerade in einer Orthopädie-Fachpraxis und präsentierte mein neues Buch zum Thema „Sportunfälle müssen nicht sein“. Und das wäre dann auch ziemlich gemein für die anderen sportverunfallten Patienten im Wartezimmer.

    Anne Oppermann

    Habt ihr schon mal gute Guerilla-Marketing-Aktionen erlebt? Vielleicht sogar aus der Buchbranche?

    P.S.: Eine witzige und "geflügelte" Guerilla Aktion des Eichborn Verlags („der Verlag mit der Fliege“) gab es mal auf der Frankfurter Buchmesse:

    http://www.jvm.com/de/ideas/#/7_177/eichborn-lebender-werbebanner/
  20. Fernstudienakademie
    Autoren wollen bei ihrer Schreib-Arbeit eigentlich immer ihr Bestes geben. Das ist ganz normal und auch im Grunde wünschenswert, weil sonst keine wirklich guten Bücher dabei herum kämen.

    Manche Autoren haben perfektionistische Züge

    Problematisch wird das Ganze aber dann, wenn ein Autor perfektionistische Züge an sich entdeckt, die ihn daran hindern, überhaupt „zu Potte zu kommen“:


    Schon die Grob-Gliederung des späteren Buches bedeutet für solche perfektionistischen Autoren eine enorme Herausforderung.

    Wenn die Gliederung dann doch irgendwie abgeschlossen wurde, geht es richtig los mit dem Stress: Das Buch will ja erst einmal geschrieben werden – und am besten jeden Tag und in kleinen Häppchen. Und jeden Tag hat ein perfektionistischer Autor dann das Gefühl, dass sein Text an allen Ecken und Enden fehlerhaft ist und nicht die nötige Qualität aufweist.

    In solch einer Lage schmeißt mancher „perfekte“ Autor ganz einfach hin: Wer sich mit einem Buchprojekt erst gar nicht in die Öffentlichkeit begibt, kann auch keine Fehler machen. Und Fehler wären ja das Schlimmste, was einem Perfektionisten passieren könnte!



    Was kann ein „perfekter“ Autor tun?


    Der erste Schritt zur Besserung besteht wohl darin, dass ein „perfekter“ Autor bemerkt, dass er sich in der Perfektionismus-Falle befindet: Er will unbedingt fehlerlos sein – und macht dann aus lauter Angst vor Fehlern am liebsten gar nichts mehr. Wer an sich solche perfektionistischen Züge erkannt hat, ist meist schon auf einem ganz guten Weg zur Veränderung der Lage!

    Danach hilft oft ein Gedankenspiel: Was würde denn passieren, wenn das eigene Buch nicht fehlerlos wäre? Dabei sollte man möglichst tief in die gedankliche Trickkiste greifen und sich verschiedene „Worst-Case-Szenarien“ ausmalen. Und zwar so richtig „worst“! Meist kommt bei solchen Gedankenexperimenten nämlich heraus, dass in Wirklichkeit gar nicht so viel Schlimmes passiert: Der Autor fällt selbst bei einem „schlechten“ Buch nicht tot um, seinen Job verliert er auch nicht und die mit ihm konkurrierenden Autorenkollegen werden vielleicht schmunzeln – den „Fall“ dann aber doch schnell wieder zu den Akten legen.

    Viele Perfektionisten „therapieren“ sich selbst dadurch, dass sie ganz bewusst anfangen, schlampiger zu arbeiten, um so dem Perfektionismus-Teufelskreis zu entkommen. Das Interessante dabei ist, dass selbst solche „schlampigen“ Arbeiten in den meisten Fällen immer noch „überdurchschnittlich gut“ sind.

    Ein „fehlerhaftes“ Buch bietet übrigens einige Vorteile: Leser schätzen nämlich im Normalfall diejenigen Autoren, die nicht immer alles richtig machen, sondern zu ihren Fehlern stehen. Das Buch (und damit auch der Autor) wirkt dadurch meist auch authentischer und überzeugender.

    Manches nicht perfekte Buch besitzt zudem das Potenzial, interessante Diskussionen mit und über den Autor zu initialisieren. So hat der Autor die Gelegenheit, sich in verstärktem Maße der Öffentlichkeit zu präsentieren: Eben als kompletter Mensch mit Ecken und Kanten – und Fehlern!



    Anne Oppermann

    P.S.: Kennt Ihr selbst bei Eurer Arbeit das „Perfektionismus-Gen“? Wie geht Ihr damit um?
  21. Fernstudienakademie
    Im Internet ist man inzwischen relativ ungeduldig geworden mit Zeitgenossen, die sich nicht selbst die Mühe machen, nach einer bestimmten Frage zu googeln, sondern – ohne vorherige Internetrecherche – mit jedem ihrer Probleme umgehend Foren oder Mailinglisten „belästigen“.

    Googeln ist heute ein Muss!

    Googeln gehört also für alle diejenigen, die irgendwie zum „Internet-Volk“ gehören, längst zum Alltagsgeschäft. Welche Konsequenzen bringt das denn eigentlich für angehende Sachbuchautoren mit sich?


    Die avisierte Leserschaft ist dazu bereit und gleichzeitig auch in der Lage, sich die wichtigsten Informationen zu einem bestimmten Thema selbst aus dem Netz zu fischen.
    Bevor zu einer bestimmten Frage ein Sachbuch gesucht und konsultiert wird, sind Google, Wikipedia und entsprechende Themenportale (etwa im medizinischen Bereich) schon längst abgegrast.
    Internetuser sind daran gewöhnt, dass die Informationen, die sie im Internet erhalten, immer auf dem neusten (Forschungs-) Stand sind.


    Wo bleibt denn da noch der Bedarf nach Sachbüchern?

    Vor diesem Hintergrund stellt sich nun die Frage, wie denn ein Sachbuch überhaupt noch gegen diese Google-Wikipedia-Konkurrenz „anstinken“ kann. Was macht also das Einzigartige an einem gut gemachten Sachbuch aus?


    Sachbuchautoren sind in der Regel echte Fachleute für ihr Thema, deren Wissen über die „Häppchenkultur“ bei Google und Co. deutlich hinausgeht.
    Sie können auf einen breiten Erfahrungsschatz zu ihrem Thema zurückgreifen und können die verschiedenen Strömungen und „Lager“, die es in ihrem Fachgebiet gibt, richtig einordnen und bewerten.
    Sachbuchautoren nehmen immer eine Auswahl vor, was denn in ihrem Sachbuch überhaupt besprochen werden soll; die unwichtigen und überflüssigen Teile nehmen sie gar nicht erst in ihren Text auf.
    Durch ein sorgfältiges Lektorat wird sicher gestellt, dass der Sachbuchtext für die Leser möglichst gut verständlich ist und ihnen bei ihren Fragen wirklich weiter hilft.



    Ich glaube deshalb, dass auch in den Zeiten von Google, Wikipedia und Co. noch weiterhin Platz für gute Sachbücher bleibt – wenn diese Bücher wirklich informativer und besser aufbereitet sind als die ersten 20-30 Links, die Google bei seiner Suche ausspuckt.

    Gab/gibt es bei Euch auch (private oder berufliche) Themen, bei denen Eure Internetrecherchen nicht ausreichten? Wie oft kauft Ihr heute noch Ratgeber oder Sach- und Fachbücher?

    Anne Oppermann
  22. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit bin ich durch einen Tipp von Petra van Cronenburg auf eine bestimmte Literaturgattung aufmerksam worden, die ich bislang gar nicht kannte: die sog.“ ChickLit“. Um was geht es dabei?

    Was ist das Besondere an ChickLit?

    Bei ChickLit handelt es sich um Bücher, die von (oftmals mehr oder weniger jungen) Frauen (= „Chicks“) geschrieben wurden, und in denen das Schicksal einer „ganz normalen Heldin“ mit Gewichtsproblemen, Liebeskummer und PMS auf humoristische Weise erzählt wird.

    Bekannte belletristische ChickLit-Werke sind z.B.:

    Helen Fielding: Schokolade zum Frühstück oder
    Ildikó von Kürthy: Mondscheintarif

    Das Besonders an dieser Literaturgattung ist wohl das folgende Merkmal: „ChickLit sind Bücher, die Männer niemals in die Hand nehmen, geschweige denn lesen würden.“ Quelle: http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/ChickLit
    Die männlichen Leser dieses Blog können sich jetzt also direkt weg klicken...

    Gibt es ChickLit auch im Sachbuchgenre?

    Ich habe nun meine wunderbaren Buchhändler-Schwester einmal gefragt, ob es solche ChickLit-Bücher auch im Sachbuchgenre gibt. Ihre Antwort: „Aber nicht zu knapp!“

    Hier mal eine kurze Auflistung relativ aktueller Titel:

    Susanne Föhlich: Moppel-Ich
    Sabine Asgodom: Live your Life. Wie jede Frau zur Königin des eigenen Lebens wird
    Mireille Guilino: Warum französische Frauen nicht dick werden

    Diese Liste könnte man sicherlich bis zum Umfallen weiter führen.

    Frauenbücher – ein riesiger Markt

    Solche Bücher bedienen einen riesigen Markt – Frauen lesen einfach erheblich mehr Bücher als Männer. Trotzdem ist es nicht gerade leicht, in diesem ChickLit-Bereich Fuß zu fassen und langfristig Erfolg zu haben:


    Verlage betrauen im Grunde nur VIPs mit solchen Buchprojekten – als Newcomerin kommt man dabei kaum zum Zuge.
    Dieser Sachbuchbereich ist enorm schnelllebig: Wenn heute Pilates in ist, wird morgen schon die nächste „Fitness-Sau“ durchs Dorf getrieben. Wer dann noch mit einem neuen Buch zu Pilates landen will, ist ganz einfach zu spät dran.
    Diese „Frauen-Bücher“ werden zudem enorm schnell verramscht und landen dann für 2,99 in der Grabbelkiste des modernen Antiquariats.
    Wer als Autorin einmal auf diesen „Frauen-Zug“ aufgesprungen ist, bekommt in anderen Sachbuchgattungen kaum noch ein Bein an die Erde: Der eigene Autoren-Name ist für andere (nicht frauenspezifische) Themen damit schlicht und einfach „verbrannt“!



    P.S.: So, Ihr Damen (und wenigen Herren, die bis hierher gelesen haben;)): Was haltet Ihr von solchen Frauen-Sachbüchern?
  23. Fernstudienakademie
    Heute gibt es keinen "echten" Blogbeitrag, sondern "nur" einen Linktipp:

    Die Fantasy-Autorin Hilke-Gesa Bußmann führt im November ein Vlog zu ihrem neuen Schreibprojekt:



    Hier kann man der Autorin einmal bei der Arbeit über die Schulter gucken und mitbekommen, was in dieser Zeit gut lief, wo sie Probleme hatte und wie sie sich täglich fürs Schreiben motiviert.

    Ich finde das schon eine recht spannende Geschichte, ein solches Vlog zu führen...
  24. Fernstudienakademie
    Viele Sachbuchautoren stehen auf Zitate, um ihr Thema aufzulockern oder ihm eine gewisse Würze zu geben. Das scheint auch ganz gut zu klappen, denn sonst würden diese Autoren sich ja nicht immer und immer wieder dieses Stilmittels bedienen.

    Hierbei meine ich übrigens nicht Fachzitate, die in jedem wissenschaftlich orientierten Text ganz klar ihre Berechtigung haben und einfach ein „Muss“ sind. Mir geht es bei diesem Blogbeitrag eher um Zitate, die den Text auflockern sollen und dazu die „Weisheiten vergangener Dichter- und Denkergenerationen“ nutzen möchten.

    Welchen Eindruck machen Zitate?

    Wer häufig solche „sinnhaften Zitate“ in seine Texte einbaut, erweckt damit immer auch einen gewissen Eindruck bei den eigenen Leserinnern und Lesern – und der muss nicht ausschließlich positiv sein...

    Für das Verwenden von Zitaten sprechen einige Punkte:


    Die Inhalte, die der Autor vermitteln will, werden u.U. besser auf den Punkt gebracht und vielleicht auch humoristisch gebrochen.
    Nicht jeder Autor muss das Rad wirklich neu erfinden, sondern kann auf das Wissen vergangener Dichter- und Philosophengenerationen zurückgreifen.
    Der Autor weist durch die Verwendung von Zitaten nach, wie belesen er ist.


    Es gibt aber auch einige Gründe, die gegen die allzu häufige Verwendung sprechen:


    Der Autor wirkt u.U. ziemlich besserwisserisch, wenn er seine Belesenheit immer wieder durch Zitate beweisen will.
    Zitate sind heute in bestimmten Kreisen gerade schwer in Mode – und mancher mag einfach keine Lebensweisheiten aus dritter Hand mehr lesen. (Facebook – ick hör Dir trapsen...)
    Wenn ein Text mit allzu vielen Zitaten geschmückt ist, erscheint es manchmal so, als ob der Autor gar nichts Eigenes mehr zustande brächte, sondern in erster Linie die Bon Mots anderer auflistet.


    Wie findet Ihr in Sach- und Fachbüchern solche Zitate auf dem Niveau von Lebensweisheiten? Gelungene Abwechslung oder doch eher nervend?

    Anne Oppermann

    Und weil es so schön ist, gebe ich jetzt mal eines der wenigen Zitate zu Gehör, die ich wirklich klasse finde:

    „Das Wort ‚Familienbande‘ hat einen Beigeschmack von Wahrheit.“
    Karl Kraus
  25. Fernstudienakademie
    Erinnert Ihr Euch noch an diese seltsamen Tamagotchis, die man regelmäßig bekümmern, bespaßen und versorgen musste, damit sie nicht eines qualvollen elektronischen Todes starben? So ein ähnliches Dingen habe ich jetzt auch zu Hause – bloß nennt man es heutzutage nicht mehr Tamagotchi, sondern E-Book-Reader.

    Er will immer mit zu mir ins Bett

    Zu Beginn habe ich es gar nicht so richtig gemerkt, aber Petra van Cronenburg wies mich vor einiger Zeit auf diese Parallele hin: So ein E-Book-Reader verlangt – wie ein Tamagotchi – die volle Konzentration, will ständig (mit Lesestoff) gefüttert werden und so richtig wohl fühlt er sich nur, wenn ich ihn mit ins Bett nehme.

    Mein E-Book-Reader und ich haben also inzwischen eine richtig innige Beziehung: Ich nehme ihn mit auf jede Reise, mit zu jedem Frisörtermin und mit zu jedem Arztbesuch, und wenn mal ein kleines Minütchen Langeweile droht, kommt das liebliche Wesen direkt auf meinen Schoß und wird von mir umkümmert.

    Meine Umgebung findet ihn nicht soo toll

    Was mich allerdings etwas traurig macht: Meine Umgebung liebt meinen treuen Begleiter nicht wirklich. Mal mault mein Umfeld, dass dieses doofe Geklicke beim Umblättern nerve, mal fragt mein Mann ganz spitz, ob ich denn jetzt – wo niemand so genau erkennen kann, was ich denn eigentlich derzeit lese – auch bei diesem Shades-of-Grey-Hype mitmache. Nein, ich mache nicht mit bei diesem SM-Gedönse, aber es ist schon trotzdem ganz schön, dass nicht jeder auf einen Blick erkennen kann, dass ich mir schon wieder einen Krimi reinziehe.

    Aber mich nervt es auch manchmal

    Allerdings muss ich gestehen, dass mich – nicht mein Reader, den ich hab ich ja lieb! – sondern diese neue Buchform E-Book schon manchmal nervt. In meiner Anfangseuphorie habe ich mir so manches 99 Cent-Schätzchen heruntergeladen – und sehr schnell die Lektüre abgebrochen, weil mir meine Lebenszeit für den Blödsinn, der da angeboten wird, einfach zu schade ist. Bei diesen Titeln steht dann zwar eine blumige 5-Sterne-Rezension nach der anderen bei Amazon, die aber vielleicht doch eher von wohlmeinenden Bekannten verfasst wurden.

    Einkaufsverhalten ändert sich

    Inzwischen hat sich mein Einkaufsverhalten geändert: Die 99 Cent-Schätzchen umgehe ich und fange erst ab einem Preis von 4,50 Euro plus an zu überlegen, ob das Buch vielleicht etwas für mich wäre. Bei diesen Werken ist nämlich ein Autor unterwegs, der von sich selbst und seiner Leistung so überzeugt ist, dass er seine Werke nicht zu absoluten Dumpingpreisen auf den Markt wirft. Das lässt m.E. schon eine gewisse Qualität erwarten. Bei diesen etwas "höherpreisigen" E-Books hatte ich (bislang) übrigens noch keine Totalausfälle – also bleibe ich zunächst einmal bei dieser Einkaufsstrategie.

    Anne Oppermann
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