Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ich habe sie mehrfach gelesen und musste ein wenig darüber nachdenken, deshalb melde ich mich erst heute zurück.
Genau das wäre möglich. Ob und wie weit man einen technischen Background als UX Designer benötigt, hängt nach Durchsicht unzähliger Stellenangebote wohl mit der Branche zusammen. Als UX Designer für den Bereich Web wird häufig nur HTML, CSS, Javascript vorausgesetzt. Will man UX in der Software-Entwicklung betreiben, werden hingegen explizit Leute aus der IT gesucht. Aber auch dies lässt sich nach meiner Recherche nicht vereinheitlichen. Dafür ist das Feld wohl noch zu jung und die Wege noch zu unheinheitlich.
Ich denke hier insbesondere an die gestalterischen Kompetenzen. Du musst wissen, dass ich mich selbst nicht als sonderlich kreativ (i.S. der Gestaltung, Design) bezeichnen würde. Ich habe nie gerne gezeichnet, gemalt oder mich sonst grafisch ausgedrückt. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich ein sehr großes Interesse am Thema User Experience und Usability habe. Fachbücher zu diesem Thema lese ich sehr gern und ich bin in internen Projekten oft der "Anwalt des Kunden" und diese Rolle gefällt mir sehr gut. Es scheint, dass ich für dieses Thema einen guten Blick habe (zumindest in einem Umfeld, in dem keine anwesende Person UX-Designer ist). Zudem mache ich mir sehr gerne Gedanken, wie bestimmte Prozesse oder Anwendungen gestaltet werden sollen, um die Ziele des Nutzers optimal zu unterstützen. Manches versuche ich dann schon mit Tools wie Sketch nachzubauen. Da könnte ich Stunden dran arbeiten, ohne die Lust zu verlieren.
Trotzdem, es gibt natürlich Dinge, für die ist man einfach nicht talentiert. Und auch wenn ein UX Designer kein Grafikdesigner ist, so wird diese Kompetenz doch oft vorausgesetzt. Kann man das lernen oder hat man dafür ein Talent?!
Und ich schätze, dass kann ich nur durch das "Doing" und Feedback herausfinden. Fürs Erste denke ich darüber nach, ein paar Tage ein Praktikum in einer UX-spezialisierten Agentur zu machen, um den Arbeitsprozess einmal genau kennenzulernen. Ich bin mir nämlich noch nicht sicher, ob mir diese vielen Meetings, Workshops und das methodische Arbeiten nicht irgendwann total auf den Geist geht.
Danke thd, dass du deine Erfahrung mit mir teilst. Das ist sehr hilfreich für mich!
Du hast absolut Recht, dass ich mich mit MI breiter aufstelle und den Background habe, um auf Augenhöhe mit Entwicklern zu kommunizieren. Für mich persönlich wäre eine IT-Abschluss ebenso wichtig... um es mir zu beweisen, dass ich nicht zu "doof" dafür bin. Eigentlich bescheuert, aber tatsächlich wäre ich schon sehr stolz, wenn ich das Studium absolvieren würde (und etwas stolzer, als wäre es "nur" ein B.A. UX Design).
ABER: Aktuell bin ich ein Generalist und ich habe für mich noch nicht abschließend bewertet, ob ich Generalist bleiben oder Spezialist werden möchte. Es gibt so viele Argumente, die für mich dafür oder dagegen sprechen. Durch eine Spezialisierung erhoffe ich mir, nicht in allen Bereichen Bälle in der Luft halten zu müssen. Mit dem UX Design-Studium habe ich das Gefühl, richtig in die Materie einzusteigen und gut gerüstet zu sein für den Beginn. Wenn ich dich richtig verstehe thd, dann meinst du: Selbst wenige Module in UX (und gleichzeitig "learning by doing", lesen, etc.) hätte in Kombination mit dem MI Studium einen höheren Wert als der B.A.?
Anbei habe ich übrigens mal die Studiengänge miteinander verglichen. Bei grünen Pfeilen sind die Module identisch, bei gelben Pfeilen sind sie zumindest ähnlich - soweit ich das aktuell beurteilen kann, da noch kein Modulhandbuch zu UX Design vorliegt.
Was meint ihr?