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AlexanderEh

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Alle Inhalte von AlexanderEh

  1. Dankeschön. :) Ich habe vor den anstehenden Aufgaben sehr viel Respekt, aber auch jede Menge Lust darauf. Seit Wochen denke ich über die vielen Änderungen nach, die ich im Team umsetzen soll. Und ich erkenne mehr und mehr, wie viele Konfliktebenen ich dabei bearbeiten muss. Es wird viel Fingerspitzengefühl erfordern, um erfolgreich zu sein. Die Leitung hat recht zielsicher unsere Probleme im Team erkannt. Ich schließe mich ihrer Diagnose an. Daher sehe ich die in Zukunft eingeleiteten Maßnahmen der Organisation als Unterstützung und Chance an, während mein Teamleiter das wohl eher als Kontrolle und Misstrauen interpretierte. Vielleicht werde ich in Zukunft einen Blogbeitrag dazu verfassen, der etwas konkreter wird. Aber vorerst möchte ich abwarten, wie ich mich als Teamleiter schlage. Mein Teamleiter ist noch bis Juni bei uns. Parallel dazu werde ich noch geschult und mache eine Art Hospitation bei anderen Abteilungen.
  2. Hallo Leute, in meiner Abteilung wird leider bald unser Teamleiter gehen. Für unser gesamtes Team ist das, wenn ich ehrlich bin, ein schmerzhafter Verlust. Er ist die Art von Mensch, der einen Haufen unterschiedlicher Leute gut zusammenhalten konnte und uns gleichzeitig vom Stress und Druck der Leitungsebene ferngehalten hat. Eine Führungskraft, die auch mich beim Einstieg sehr unterstützt hat und mir die Angst genommen hat, Fragen zu stellen. Er hat mir zu Anfang den Zahn gezogen, mich beweisen zu müssen oder mich zu schämen, wenn ich etwas scheinbar „Selbstverständliches“ nicht wusste. Obwohl er selbst keinen akademischen Background hat, hatte er ein ziemlich gutes Gespür dafür, was man realistisch von mir erwarten kann. Das war am Anfang oft weniger, als ich mir selbst zunächst eingestehen wollte. Andererseits konnte er auch Potenziale in anderen erkennen und stupste bestimmte Personen, auch mich, in diese Richtung. Er ist für das Team so eine Art, und ich weiß, das klingt jetzt ziemlich cringe, Papa. Wann immer einer von uns nicht weiter wusste, konnten wir ihn fragen, und er wusste sehr oft Rat. Das lag auch daran, dass dieser Mann ein umfassendes technisches und organisatorisches Wissen hat. Und das Allerwichtigste: starke Nerven und viel Geduld. Auf seinen Bildschirm klebt ein Yoda-Sticker, den wir ihm mal frecherweise draufgeklebt hatten. So sehr unser Teamleiter von uns geschätzt und respektiert wird, blieben die zunehmenden Konflikte mit der Leitungsebene nicht verborgen. Unser Teamleiter war letztes Jahr öfters krank. Man sah ihm seine zunehmende Unzufriedenheit an. Im Unternehmen übernehmen die Millennials mehr und mehr das Ruder. Das gefällt nicht jedem: Es wird nun gegendert, es wird sehr viel mehr zahlenorientierter gearbeitet und viel automatisiert. Mein Teamleiter bevorzugte persönlichen Austausch und Erfahrungswerte, während die Leitungsebene auf Automatisierung und straffe Prozesse setzte, mit dem Ziel, Wissen aus den Köpfen in Prozesse zu verlagern. Mein Teamleiter will Menschen weiterentwickeln – die Leitungsebene eher Prozesse. So zumindest sein Eindruck. Es kam, wie es kommen musste. Es erfolgte der Bruch, und unser Teamleiter hat seine Entscheidung bekannt gegeben, das Unternehmen zu verlassen. Zu groß sind anscheinend die Gräben zwischen ihm und der Leitungsebene geworden. Warum erzähle ich das alles? Naja, während mein Teamleiter sich verabschiedet, kam die Leitungsebene Anfang Januar auf mich zu und hat mir das Angebot unterbreitet, seine Position einzunehmen. Für mich war das sehr überraschend. Warum ich? Es scheint, dass die Personal- und technische Leitung mich schon länger im Auge hatten, viel Positives über mich gesprochen wurde, ohne mein Wissen. Mein gutes Verhältnis zur technischen Leitung und die Vertretung unseres Teamleiters im letzten Jahr ließen mich wohl in gutem Licht erscheinen. Ohne es bewusst anzustreben, hatte ich schon eine Weile mehr Verantwortung als andere im Team übernommen, traf Entscheidungen, unterstützte das Team und teilte mein Wissen. Und ich habe mit meiner Arbeit in den letzten Jahren stets Erfolge verbuchen können. Schließlich stehe ich mehr hinter dem aktuellen Kurs im Unternehmen. Ich sagte zu und werde nun Teamleiter (für 4 Units bzw. "Gruppen", also ca. 18 - 21 Leute, +/- Werkstudenten/Praktikanten die kommen und gehen). Da ich in den letzten Wochen mich auf die Übernahme der neuen Aufgabe vorbereitet habe, habe ich das Studieren im Januar und Februar hintenangestellt. Das KI-Studium will ich aber unbedingt beenden, da dieses Thema auch in meinem Unternehmen mehr und mehr in den Vordergrund drängt. Aktuell studiere ich das Einführungsmodul zur KI. Sobald ich damit durch bin, geht es hier im Blog weiter.
  3. Hier sind meine Erfahrungen aus dem Bereich Software-Entwicklung in einem großen Unternehmen. Um es ganz brutal zu sagen: Keine Chance. Es werden ausschließlich Personen eingestellt mit: - Ausbildung aus dem Bereich IT - Technisches Studium Vor allem wenn du in ein Arbeitsgebiet wie der Software-Entwicklung neu einsteigen möchtest, sind Ausbildung oder Studium essentiell. Quereinsteiger gibt es bei uns nicht (mehr). Wenn du dich bei uns bewirbst, könntest du wahrscheinlich eine Ewigkeit auf eine Antwort warten, nur um dann letztendlich eine Absage zu erhalten. Und wahrscheinlich würde die Personalabteilung deine Bewerbung gar nicht an die Fachabteilung weiterleiten. Wir haben viele Projekte in denen Python eingesetzt wird. Für diese Projekte suchen wir auch oft Werkstudenten. Aber: In diesen Projekten geht es nicht alleine um Programmierung, sondern oft um Automatisierung/DevOps-Kram. Programmieren ist nur ein Baustein im gesamtem Mosaik. Dieser Punkt darf man nicht unterschätzen! In unserem Unternehmen ist das sehr wichtig. Und Ausgangspunkt ist (zumindest bei Berufseinstieg) der vorliegende Abschluss. Also Firmen hier vor Ort stellen Absolventen auch ohne tiefere praktische Erfahrung zum Berufseinstieg ein. Bei der örtlichen FH haben die Studis oft 1 Praktikum und schreiben häufig die Bachelorarbeit in Unternehmen, das reicht dann schon um unterzukommen. Mein Kollege (der quasi 1 Jahr nach mir eingestellt wurde) hat an der Uni studiert und seinen Job quasi an der dortigen Jobmesse bekommen. Den musste ich Git, Gitlab und Docker beibringen 😅. Programmieren konnte er so, wie er es im Rahmen des Studiums gelernt hatte (also nicht viel). Er war aber sehr interessiert und hatte sich sehr schnell einarbeiten können. Eigene Projekte finden wir natürlich sehr nice und im (Team-)Bewerbungsgespräch reden wir kurz darüber. Aber zumindest in unserem Team haben wir noch nie die möglichen Projekte auf Github genauer inspiziert. Dafür fehlt uns die Zeit (und wahrscheinlich die Lust). Ich finde es schwer vorher abzuschätzen, ob ein Berufseinsteiger es bei uns packt. Wir hatten auch schon einen Nerd, den wir nach der Probezeit gekickt haben, weil er einfach zu krass introvertiert war, obwohl seine technischen Skills gut gepasst hätten. Viele Kollegen waren als Werkstudenten im Unternehmen tätig und das scheint mir der goldene Weg zu sein. War bei mir nicht anders. Wie sich das in kleineren Unternehmen oder im Zusammenhang mit dem Fernstudium verhält, kann ich nicht sagen. ---
  4. Mal wieder sehr spannend geschrieben! Ich habe auch Erfahrungen mit Schlafparalysen gemacht: Man ist wach, kann sich nicht bewegen, fühlt einen Sog und erlebt anfangs Angst und Verwirrung. Das Schlimmste dabei war, dass ich auch eine Art Präsenz gespürt habe. Meine erste Schlafparalyse hatte ich als KInd. Ich habe niemandem davon erzählt, weil es sich lächerlich anhört (in diesem Punkt kann ich dem oben genannten Patienten nachempfinden). Das Phänomen hat mich beunruhigt, aber zum Glück hatte ich keine starke Angst davor. Aus irgendeinem Grund hatte ich alle 2-3 Jahre eine Schlafparalyse. Erst Anfang 20 bin ich über einen Artikel zur Schlafparalyse gestolpert. Mit diesem Wissen verlor das Phänomen vollständig seinen Schrecken für mich. Daraufhin habe ich auch mit anderen Bewusstseinszuständen experimentiert, wie zum Beispiel dem luziden Träumen. Aber ich stelle es mir übel vor, wenn man Dämonen oder Außerirdische als Erklärung dafür heranzieht...
  5. Syntea ist bislang nicht in allen Kursen verfügbar. Zum Beispiel hat der Statistik 1 Kurs keine Syntea-Unterstützung. Ein wenig habe ich bereits mit Syntea gearbeitet, greife aber aktuell lieber auf die ChatGPT-App auf meinen iPad zu.
  6. Hallo Community, In den ersten Wochen an der IU habe ich meinen Probemonat abgeschlossen und mich erfolgreich in allen geplanten Kursen eingeschrieben. Allerdings gibt es Probleme bei der Einschreibung, da ich bereits vor Wochen die Meldung meines Studiums an die Krankenkasse gemäß § 199a SGB V vorgenommen habe, was mir auch schriftlich von meiner Krankenkasse bestätigt wurde. Leider ist hier die IU anderer Meinung. Auch werde ich in (automatisch erstellten) E-Mails gebeten Dokumente hochzuladen, die schon seit Wochen hochgeladen sind. Das nervt natürlich etwas, vor allem bekommt das selbst die Fernuni Hagen in einem Rutsch hin. Ich hoffe, dass sich das alles klären wird. Ach ja, und das iPad wurde in wenigen Tagen geliefert. Das ging flott. Zum iPad kommt noch eine mit dem IU Logo aufgedruckte neonblaue Hülle dazu. Der Online-Campus 'mycampus.iu.org' macht einen positiven Eindruck auf mich. Die Oberfläche ist minimalistisch und übersichtlich, besonders im Vergleich zur Fernuni und meiner vorherigen Hochschule. Der Onboarding-Prozess ist nett gestaltet. Jeder Kurs besitzt eine eigene Übersichtsseite, die zu Online-Skripten, PDFs, Videos und Literaturempfehlungen führt. Die Skripte sind über das Web oder die IU-Lernapp verfügbar, und es besteht die Möglichkeit, jeweils ein gedrucktes Exemplar zu bestellen. Die IU hat auch eine Online-Bibliothek und man kann sich die weiterführende Literatur digital beschaffen. Die Lektionen in denen Skripten sind gut strukturiert, begleitet von Online-Tests zur Wissensüberprüfung. Das alles ist gut gelöst. Für die Kommunikation mit Tutoren und anderen Kommilitonen ist Microsoft Teams wichtig. Es gibt spezifische Teams für meine Kurse (sogenannte Course Feeds), die verschiedene Channels wie 'Allgemeines', 'Feed', 'Klausur', 'Intensive Live Sessions' und 'Learning Sprints' enthalten. Einmal im Monat gibt es eine Frage-Meeting (Live-Sessions). Teilweise werden diese aufgezeichnet und stehen als Video abrufbar bereit. Leider gibt es keine klassische Online-Vorlesung, wie z.B. in meinem Psychologie-Studium an der FernUni Hagen. Meine Kurse - ein erster Eindruck Mein Eindruck ist gemischt: Die Programmierkurse enttäuschen mich. Besonders der Kurs 'Objektorientierte und funktionale Programmierung mit Python' vermittelt nichts; er bietet lediglich Aufgabenstellungen. Zwischen diesem Kurs und dem Einführungskurs klafft eine erhebliche Lücke. Im Einführungskurs werden den Studierenden außer dem Erlernen der Syntax keine Problemlösungen abverlangt. Im darauf folgenden Kurs erwartet die IU plötzlich ein Dashboard mit objektorientierter Modellierung in UML und einer Datenbankanbindung, was für mich nicht passend erscheint. Das Wissen über OOP, UML und Grundkenntnisse in Datenbanken müssen die Studierenden anderweitig erwerben. Obwohl das heutzutage nicht so gravierend ist (dank YT und den ganzen Coding-Angeboten), hätte ich mir eine solide Einführung in OOP (und funktionales Programmieren, wie es im Kurstitel angegeben ist) für Erst- und Zweitsemester gewünscht. Bei diesen Kursen wurde mir schon etwas mulmig - könnten weitere Kurse ähnlich dünn sein? Aber ich wurde auch sehr positiv überrascht. Der Kurs, vor allem das Skript, Statistik 1 "DLBDSSPDS01_D" gefällt mir auf den ersten Blick sehr gut. Er führt in Wahrscheinlichkeit ein und nimm sich sehr viel Raum das Thema Zufallsvariablen und multivariate Verteilungen ordentlich zu erläutern. Themen sind daneben auch Erwartungswert, Varianz, algebraische und zentrale Momente, momenterzeugende Funktionen etc. Im Vergleich zu den Inhalten aus meinen vorherigen Studium, geht das schon mehr in die Tiefe. Was für ein KI-Studium (sowie Data Science) auch angemessen sind. Der Kurs "Artificial Intelligence" ist eine Einführung und handelt von der Geschichte der KI (Vorlauf auf KI, Hypes und KI-Winter, Arten von KI-Systemen) und den Anwendungsgebieten heutiger KI-Systeme. Weitere Themen sind Reinforcement-Learning, NLP und Computervision. Aktuelle Entwicklung wie Transformer im maschinellen Lernen werden nur angerissen (BERT, aber nicht GPT). Die Tutorin wirkt auf mich sehr engagiert. Als "Willkommenskurs in das KI-Studium" finde ich den Kurs nett. Soweit meine Eindrücke. Ich bin ingesamt zufrieden. Es scheint so, als hätte jede Hochschulen ihre Macken und ihre Stärken. Aktuell fühlt sich die IU komfortabel an (abzüglich der stockenden Einschreibung).
  7. Hallo zusammen, Ich möchte in diesem Beitrag das Informatik-Studium im Bachelor mit dem KI-Studium an der IU vergleichen. Als Vergleichsbasis nehme ich hier das Informatik-Studium, das ich im Bachelor an einer technischen Hochschule absolviert habe. Ich glaube, dass viele Studiengänge ähnlich aufgebaut sind. Dies ist übrigens meine persönliche Sichtweise und spiegelt keine wissenschaftliche Abhandlung wider. Gemeinsamkeiten: Mathematik und Programmierausbildung Zunächst fallen mir ein paar Gemeinsamkeiten auf. Die Mathematikausbildung umfasst 20 Creditpoints. Es werden auch sehr ähnliche Themen behandelt, wobei es in meinem damaligen Studium auch das Modul "Grundlagen der Mathematik und Diskreten Mathematik" gab – ein Sammelsurium aus verschiedensten Themen: von Beweistechniken wie vollständiger Induktion bis hin zu Zahlentheorie und algebraischen Strukturen wie Ringe und Körpern usw. Es wurden auch komplexe Zahlen und andere (damals für mich) esoterische Zahlenbereiche wie Quaternionen angesprochen. Die anderen Mathematikmodule dürften insgesamt ähnliche Inhalte wie die Module an der IU beinhalten. Leider scheint dem Analysis-Modul noch etwas wie die Differentialrechnung in mehreren Variablen zu fehlen (zumindest laut dem Modulhandbuch). Die Statistikausbildung im Informatikstudium war übrigens grottenschlecht. Der Dozent war öfter krank als anwesend – das führte dann dazu, dass die gesamte Inferenzstatistik gegen Ende im Schnelldurchlauf durchgepeitscht wurde. Die Aufgaben wiesen ab und zu Fehler auf (Zahlendreher, unverständliche Texte usw.), und teilweise enthielten selbst die Lösungsvorschläge Fehler. Die Erläuterungen zur Statistik wurden lustlos mit PowerPoint-Folien projiziert. Die anderen Mathematikprofessoren hingegen waren sehr gut und entwickelten Sätze, Ableitungen, Beweise und Beispielaufgaben an der Tafel. Da erhoff ich mir mehr im Psychologiestudium (was ich auch parallel absolviere, siehe hier) und/oder im KI-Studium. Weil ich vieles aus der Mathematik vergessen habe, werde ich die Module absolvieren, obwohl ich es nicht müsste (und mir sicher bin, dass ich meine alten Module anrechnen lassen könnte). Außerdem bin ich neugierig darauf, wie die IU abschneidet. Weil ich generell neugierig bin, wie die IU das Studium organisiert, und weil ich früher Tutor in Programmieren war (und mich auch die Umsetzung von digitaler Lehre interessiert), habe ich darauf verzichtet, die Programmiermodule anrechnen zu lassen. Allerdings bereitet mir das Modul und das Skript (welches ich an einem Tag durchgelesen habe) bereits jetzt schon körperliche Schmerzen. Ich hoffe, dass die Probeklausur nicht das Niveau der Klausur oder gar der gesamten Hochschule widerspiegelt. Selbst ich habe von den Studierenden damals (viel mehr) verlangt. Mir fehlt einfach der Knobelfaktor. Andererseits sind die meisten Studierenden berufstätig und haben wahrscheinlich keine Lust, mehrere Stunden über Übungsblättern (die es an der IU nicht gibt) / Übungsaufgaben zu sitzen. Unterschiede: Kern-Studium Nun gut, kommen wir zum Kernstudium. Das Informatikstudium war ziemlich logisch aufgebaut. Man durchläuft einfach die Schichten der Rechnerarchitektur, beginnend bei den Schaltungen, über die Mikroarchitektur bis hin zum Betriebssystem. Zusätzlich mussten wir auch Maschinenprogrammierung / Assemblerprogrammierung auf einer ausgewählten Architektur erlernen (bei uns war es MIPS-R2000). In den Klausuren wurde hauptsächlich gerechnet oder programmiert. Bei Durchsicht meiner Unterlagen ist mir bewusst geworden, wie viel wir programmiert haben(in Rechnerarchitektur Assembler/C, in Betriebssysteme /Rechnerkommunikation mit Java), obwohl es mir während des Studium immer relativ wenig vorkam. Spannend und sehr praxisrelevant waren dann die Fächer Datenbanken, Web-Technologie und Software-Architektur. Da konnte ich direkt für die Praxis profitieren. Theoretische Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen und Kryptografie waren größtenteils mathematisch aufgezogen. Des Weiteren gab es Wahlpflichtfächer, die jedoch irrelevant waren. Im Bachelor konnte man sich damit natürlich nicht wirklich spezialisieren. Man wählte einfach eine bunte Mischung, häufig mit dem Ziel der Notenverbesserung. Ich bin dankbar, dass ich im Informatikstudium kaum auswendig lernen musste. Stattdessen habe ich viele Stunden mit Übungsaufgaben verbracht. Viele Studierende waren als Werkstudent oder Hiwi angestellt, wodurch sie trotz einer größtenteils theoretischen Ausbildung genug Berufsluft schnuppern konnten. Als Info-Student, so hatte ich damals das Gefühl, kam man fast überall rein, wenn man sich nicht gerade blöd angestellt hat. Das KI-Studium weicht hier doch stark vom gewöhnlichen Informatikstudium ab. Was ich übrigens sehr gute finde. Im Zentrum stehen vor allem das Studium autonom lernender Systeme: Maschinelles Lernen, Neuronale Netze und Reinforcement Learning. Nach meiner bisherigen Erwartung sollte es dann so sein, dass die Module Computervision und NLP Anwendungen dieser Grundlagen sind. In NLP und Computervision werden zudem Projekte durchgeführt. Ergänzend gibt es noch Fächer wie Cloud Computing, Robotik, IT-Sicherheit, User Experience und ein Ethik-Fach über Data Science. 30 CP kann man als Wahlfach vergeben, sodass man dem Studium eine Ausrichtung geben, z.B. solche: Ich bin gespannt wie tief die Inhalte sind. Das Ziel dieses Studiums ist zunächst eine Grundlagenschaffung im Bereich KI. Dazu wird die IU mir den Rahmen geben, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich (freiwillig) weitere Literatur mir anschaffen werde, wie z.B. das Standwerk "Künstliche Intelligenz" von Stuart Russell. Einen Master habe ich auch schon in Sicht, der wäre aber im Präsenz. Den könnte ich auch jetzt schon in Angriff nehmen, aber ich möchte mir diese 3 - 4 Jahre geben um die ganze KI-Landschaft in Deutschland zu beobachten. Es kann auch sein, dass die Sprachmodelle sich ökonomisch nicht rentieren und wir gegen aktueller Erwartungen in eine Art KI-Winter schlittern (d.h. Finanzierung und Förderung von KI-Projekten werden größtenteils eingestellt / was ich übrigens nicht glaube). Oder die ökonomische Krise in Deutschland/Europa/Welt verschärft sich. Auch deshalb will ich mich erst in Ruhe im Fernstudium damit beschäftigen. So viel zu meinem Vergleich. Ich bin gespannt, wie sich die Qualität der Lehre an der IU darstellen wird.
  8. Wow, wirklich toller Beitrag! Werde mir deine anderen auch durchlesen! Ich kann mir vorstellen, dass man für diesen Beruf in sich und bei sich im Leben aufgeräumt haben muss, um nicht Situationen bzw. Personen ungerechtfertigte Projekten zu unterstellen. Spannend!
  9. Hallo zusammen, die oben gestellte Frage habe ich für mich bereits beantwortet: Ja, ich studiere Angewandte KI B.Sc. an der IU. In diesem und im nächsten Blogbeitrag möchte ich einen Vergleich zum klassischen Informatik-Studium ziehen und Interessierten dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus möchte ich mein aktuelles Psychologie-Studium an der FernUni Hagen mit dem an der IU vergleichen. Natürlich handelt es sich dabei lediglich um meine Meinung und Sichtweise. Heute geht es zunächst um das Warum: Wir erleben gerade so etwas wie einen KI-Frühling und mehr Menschen als je zuvor setzen sich mit KI-Technologien auseinander. Sprachmodelle rütteln das Bildungssystem ordentlich durch und stellen viele Gewissheiten in Frage. Es drängt sich die Überlegung auf, wie wir mit generativer KI umgehen sollen und wohin uns dies alles noch führen könnte. Einige sprechen sogar von einer Technologie, die existenzielle Bedrohungen mit sich bringen kann. Daneben ergeben sich interessante Fragestellungen für die Psychologie und Kognitionswissenschaften. Schließlich wird KI wahrscheinlich zu einer wirtschaftlichen Herausforderung. Wie wird sich der Beruf des Software-Entwicklers in Zukunft gestalten? Und der Beruf des Lehrers? Brauchen wir in unserem Betrieb KI-Technologie, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Wie können wir uns vor Betrug schützen? Oder vor raffinierten Cyberangriffen, die von KI unterstützt werden? All dies trifft auf eine ohnehin überforderte Menschheit. Es fällt mir schwer, all dies einzuordnen. Ich bin regelmäßig von Kollegen überrascht, die einfach abwinken und all das als Unsinn abtun, quasi als nächste Modeerscheinung. Mich erstaunen auch Aussagen von Menschen, die KI-Systeme als bloßen stochastischen Papagei betrachten, ohne selbst eine klare Definition von "Denken" liefern zu können und menschliche Fähigkeiten dabei mystifizieren. Das Studium an der IU soll mir ermöglichen, mich in den nächsten 3 bis 4 Jahren (und darüber hinaus) systematisch und grundlegend mit einigen dieser Fragestellungen auseinanderzusetzen. Diese Fragen haben mich bereits vor 10 Jahren interessiert. Darüber hinaus plane ich, in meiner Freizeit vermehrt Software zu entwickeln, die sich mit diesen Themen beschäftigt, beispielsweise indem ich hiermit experimentiere. Ich habe mich für die IU entschieden, weil das Curriculum für mich sehr sinnvoll erschien und ich nach dem Bachelorstudium einen vertiefenden Master in KI (in Präsenz) absolvieren möchte, der Kenntnisse im Bereich des maschinellen Lernens voraussetzt. Dies ist Teil eines größeren Umbruchs in meinem Leben, von dem ich möglicherweise Stück für Stück erzählen werde. Ein Vergleich zwischen der IU und der FernUni möchte ich jedoch in einem separaten Beitrag behandeln. Aktuell bin ich sehr zufrieden, aber auch erstaunt/verwundert über die Erfahrungen mit der IU. Mehr dazu im nächsten Beitrag. Zu diesem Blog führe ich auch einen Schwesterblog ("Mensch und Computer"), der sich auf Psychologie und das Psychologie-Studium konzentriert. Bis bald!
  10. @MimiMüller Stimmt, das habe ich beim Überfliegen des Kurses "Forschungsmethoden" wohl überlesen. Und ja, die Gruppenarbeit verläuft tatsächlich etwas zäh. Die Geschwindigkeit der Antworten meiner Team-Mitglieder über das Moodle-Forum ist so in etwa auf dem Niveau von Brieftauben.
  11. Hallo zusammen, in diesem Beitrag möchte ich euch das Modul M1 aus dem Studiengang Psychologie der FernUni Hagen vorstellen. Das Modul M1 bringt mir bei Bestehen der Klausur 15 Creditpoints ein und ist das "größte Modul", das ich bisher studiert habe. In meinem vorherigen Informatik-Studium an einer Präsenz-Hochschule hatten die Module zwischen 5 und 10 Creditpoints, wenn man die Abschlussarbeiten, Projekte usw. nicht mit einbezieht. Eine Tour durch M1 Das Modul M1 zerteilt sich in vier Unterkurse, die wiederum quasi wie eigene Module behandelt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass jedes Modul seine eigenen Regelungen hat. Der eine Unterkurs hat Prüfungsvorleistungen, der andere wiederum nicht. Auch doppeln sich Inhalte aus den Kursen. M1 ist für mich daher groß, umfangreich und als Erstsemester vor allem eins: unübersichtlich. Zum Glück gibt es aber auch Unterstützung bei der Organisation, wenn man bereit ist, sich in die Untiefen von Moodle zu begeben. Doch zunächst zu den Inhalten: Wie bereits erwähnt, hat jeder Kurs seine eigenen Regeln, seinen eigenen Aufbau in Moodle sowie sein eigenes Moodle-Forum und gegebenenfalls seine eigenen Gruppen. So gibt es in dem Kurs "Einführung in die Psychologie" eine asynchrone Gruppe, in der man Fragen zum Stoff gemeinsam behandeln kann. Auch soll man an einer gemeinsamen Zusammenfassung arbeiten. Prinzipiell keine schlechte Idee. Im Kurs "Wissenschaftliches Arbeiten" hat man wiederum eine neue Gruppe, die ebenfalls an einer gemeinsamen Zusammenfassung arbeiten soll. Hier ist es aber eine Prüfungsvorleistung. Vieles sind freiwillige Angebote, den Stoff zu vertiefen. Das Minimalprogramm ist wohl das Ableisten der Prüfungsvorleistung, das Ansehen und Anlesen der Vorlesung bzw. Pflichtliteratur. Möchte man wirklich alle Aktivitäten absolvieren, muss man erheblich mehr Zeit in M1 investieren. Da sind dann sicherlich bei dem ein oder anderem auch mehr als die veranschlagten 19 Stunden pro Woche für die 15 CP. Die Stoffmenge für die Klausur ist dann doch etwas überwältigend (für mich): Es sollen für die 15 Creditpoints ca. 1500 Seiten (in 12 Pt / Arial, mit Spacing 1) durchgearbeitet werden (Pflichtliteratur, Vorlesung, Moodlebooks). Man muss den Stoff natürlich komprimieren, aber gleichzeitig darf es nicht zu oberflächlich sein, denn die FernUni prüft sehr gerne Detailwissen gepaart mit Distraktoren. Da hilft es auch nicht, dass in der Psychologie sehr viele Begriffe in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben und nichts mit der Alltagsbedeutung zu tun haben (z.B. Intention nach Franz Brentano). Das ist in anderen Wissenschaften zwar auch so, aber in der Psychologie aufgrund der scheinbaren Alltagsnähe und den vielen Paradigmen tritt das Phänomen öfter und gravierender auf. Wie die FernUni ihre Studierende unterstützt - Vorlesung, Tutorium, Vodcasts, Betreuung der Foren, Bearbeitungstakt Jeder Kurs kocht sein eigenes Süppchen, wenn es darum geht, die Studierenden zu unterstützen. In "Einführung in die Psychologie" gibt es einen wöchentlichen Vodcast, der auf die gesammelten Fragen der vorherigen Lektion eingeht. Der Kurs wirkt auch insgesamt sehr gut betreut und durchdacht. Zudem gibt es neben den Vorlesungen manchmal auch Interviews mit Forschenden und Professor:innen. In "Forschungsmethoden" wiederum gibt es ein begleitendes Tutorium, das die Vorlesung vertiefen und anschaulich machen soll. In "Kulturelle Vielfalt" arbeitet man mit einem interaktiven Moodle-Book. Dort finden sich Karteikarten, Videos, usw. Auch ganz nett, aber ich bevorzuge dann doch Vorlesungen und gegebenenfalls Vodcast oder Tutorium. Wie bei Moodle üblich, gibt es Foren, die ebenfalls betreut werden. Dennoch werden zunächst alle Fragen innerhalb der Studierendenschaft im Forum diskutieren, bevor sich der Uni-Mitarbeitende einschaltet. Die FernUni ist von der Struktur her eher an einer öffentlichen Präsenzuniversität angelehnt. Es gibt Winter- und Sommersemester, und man kann auch nur zu festgelegten Terminen Klausuren schreiben. Im Vergleich zu den anderen Anbietern im Bildungsmarkt für Fernunterricht wirkt das etwas altmodisch, hat jedoch den Vorteil, dass so ein Lernen in der Kohorte möglich ist. Ich habe zum Beispiel bereits eine Lerngruppe für ganz M1 gefunden. Wir alle müssen, dürfen und sollen uns an einen Bearbeitungstakt für die Studieninhalte halten. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Die Flexibilität wird hier gegen das Erfahrungswissen seitens der Hochschule eingetauscht, die die Studierenden vor allzu heftigem Bulimielernen schützen möchte. Für die FernUni Hagen gibt es zudem eine App, bei der man andere Kommilitonen in der Umgebung zum Lernen finden kann. Da alle in der Horde äh Kohorte lernen, ist das etwas einfacher, als mit anderen Studienmodellen. Die App sieht so aus und gibt es für iOS und Android: Wie ich lerne - MindMap, Anki, Selbst-Vorträge, ChatGPT Abschließend möchte ich euch noch zeigen, wie ich lerne. Phase 1: Mind-Map "Big Picture" anlegen Folien Gliederung mit Gliederung im Buch (und Wikipedia) vergleichen und bevor ich die Vorlesung ansehe oder das Kapitel durchlesen, versuche ich den Stoff in einer MindMap zu strukturieren. Ich schreibe zu den Oberpunkten Hypothesen/Assoziationen auf, um was es gehen könnte oder wenn ich mir gar keinen Reim daraus mache, versuche ich mir Fragen auszudenken. Phase 2: Nach Vorlesung und Durchlesen verfeinere ich die Mind-Map. Sie muss auf ein Din-A4 Blatt passen. Keine Zusammenfassungen von epischer Breite. Phase 3: Ich gehe nun jeden Zweig der MInd-Map durch und lerne dazu mit Anki die Facts. Ich zwinge mich bei einer Lernsession in einem Kurs nicht mehr als 7 - 10 Karteikarten anzulegen. Dadurch kann eine Bearbeitung einer Lektion etwas länger dauern, aber ich halte mich lose an den Bearbeitungstakt und mehrere Lektionen überlappen sich bei mir. Insgesamt verfeinere ich iterativ die Zweige der Mind-Map jeden Tag etwas mehr, ohne eine Zusammenfassung zu schreiben. Phase 4: In meinem Arbeitszimmer habe ich ein kleines White-Board worauf ich die Themen durchgehe und so tue als sei ich der Dozent. Dazu male ich den Stoff auf und spreche mit mir selbst. Nach einer gewissen Zeit, wechsle ich die Rolle in eines absichtlich dummen Studierenden und merke oft, wenn meine Erklärungen schief oder löchrig sind. Gegebenenfalls muss ich nachrechechieren. Da ich während meines Informatikstudium Tutor für Mathe und Programmieren war, mache ich Phase 4 sehr gerne. Phase 5: Ich nutze ChatGPT als Assistent um mir Multiple-Choice Fragen zu generieren. Das klappt ganz gut, wenn ich Phase 4 gut durchlaufen habe (um auch falsche Antworten von ChatGPT erkennen zu können). Auch führe ich mit ChatGPT ein Dialog und fordere es auf, eine Art Dozent zu spielen, der mein Wissen abfragen möchte. Das ist recht lustig und regt die Auseinandersetzung mit dem Stoff an. Noch ein Schlusswort: Ich bin mit der Entscheidung Psychologie an der FernUni zu studieren sehr zufrieden. Das liegt auch daran, weil ich die Macken des Hochschulsystems kenne und ich keine falschen Erwartungen an ein Studium habe. Ein Studium ist immer nur ein Rahmen zum Selbststudium. Das war schon im Informatikstudiengang so und das wird auch an der FernUni Hagen so sein. Mir gefällt das Lernen in der Kohorte und die Aufbereitung des Stoffes. Die FernUni ist heute erheblich zugänglicher als vor 10 Jahren, als nur Studienbriefe versandt worden und man bis auf dem Klausurtermin nur wenig mit der Hochschule zu tun hatte. Apropos Studienbriefe... die gibt es nicht mehr. Aber ganz ehrlich: Wenn ich an die Studienbriefe von vor 10 Jahre denke, bin ich nicht allzu traurig darum. Man ist an der FernUni richtig, wenn man sich auf die Spielregeln einer staatlichen Uni einlässt, die nun mal steif sind. Andere Anbieter sind hier besser. Prüfungen können flexibel geschrieben werden. An der FernUni gibt es im Semester einen einzigen dramatischen Termin für die Klausur. Und wenn man diesen verpasst, dann hat man erst im nächsten Semester die nächste Chance. Auch darf man von der Studienverwaltung/Studienservice keinen großen Service erwarten... es ist halt immer noch Uni. Ich bin ja schon froh, dass die Prüfungsordnung nur recht wenige Schikanen enthält :-D. Bis zum nächsten Blogbeitrag!
  12. @Markus Jung Genau, ich studiere wieder Psychologie an der FernUniversität. Ich finde es zudem spannend die Lehre von heute mit der von vor 10 Jahren zu vergleichen. Aus meiner Sicht hat sich vieles zum Positiven verändert. Dein Fernstudium-Forum ist mir Erinnerung geblieben und ich erlebe die Community hier als sehr hilfreich und sachlich. Von daher bin ich gerne zurückgekehrt. :)
  13. Es sind mehr als 10 Jahre vergangen, seitdem ich meinen achten Blog-Eintrag hier auf fernstudium-infos.de geschrieben habe. Mein ambitionierter Plan, zwei Studiengänge gleichzeitig zu studieren, ging nicht auf. Was war der Grund? Mein Abi-Schnitt zwar sehr gut, aber bei Weitem nicht gut genug, um realistische Chancen auf einen Studienplatz in Psychologie an einer Präsenz-Universität zu haben. Damit hatte ich im Vorfeld natürlich gerechnet und deshalb habe ich mich für die FernUniversität entschieden. Trotz meiner Begeisterung für Psychologie als Studienfach zweifelte ich jedoch insgeheim an der Sinnhaftigkeit des Studiums in Hagen. Berufliche Perspektiven schienen damals eher schwer greifbar zu sein, und meine Recherchen zu Psychologen-Jobs außerhalb des klinischen Bereichs waren ernüchternd. Auf der anderen Seite interessierte mich Informatik. Das Jobangebot war weitaus besser - Informatiker waren damals heiß begehrt. Zumindest war das mein Eindruck während meiner Abiturzeit. Dieser Eindruck sollte sich als zutreffend erweisen, da ich tatsächlich Informatik studierte und bereits während meines Studiums von verschiedenen Unternehmen quasi umworben wurde. Ein wesentlicher Grund, mein Vorhaben, zwei Fächer zu studieren, aufzugeben, war die Notwendigkeit praktische Skills in der Informatik zu erwerben. Informatik kann, abhängig von der Universität, durchaus anspruchsvoll sein, aber es reicht nicht aus, nur Informatik zu studieren. Fast alle Bewerbungsgespräche, die ich während meines Studiums (und auch danach) führte, thematisierten meinen akademischen Werdegang in ca. 2-3 Minuten. Die Unternehmen waren in den meisten Fällen eher an Projekten, Werkstudententätigkeiten, früheren Arbeitsstellen usw. interessiert. Neben dem Studium musste ich daher viel Zeit investieren, um "Fit for IT" zu werden. Dabei waren Programmieren und Programmiersprachen nicht einmal das aufwändigste, sondern die vielen Frameworks, das ganze drumherum in der IT. Und der allerwichtigste Faktor: ein gutes Team. Selbst wenn du gut bist und potential hast - nur in einem guten Team, das dich fördert, kann dieses wachsen. Das ist ein Thema für sich, das ich gerne mal in einem späteren Blog-Post aufgreifen werde. Aus diesem Grund blieb mir keine Zeit, parallel zu meinem Informatikstudium Psychologie zu studieren, zumal das Psychologiestudium in Hagen damals äußerst anspruchsvoll und zeitaufwändig war. (Und das sage ich im Rückblick als Informatiker.) Das Informatikstudium hat sich zweifellos ausgezahlt. Während meines Studiums konnte ich ein hervorragendes Praktikum bei einer außeruniversitären Forschungsorganisation absolvieren und später eine Position in einem großen Konzern ergattern. Zuerst als Werkstudent und dann als Vollzeitangestellter. Bewerbungsgespräche verliefen reibungslos, Assessmentcenter oder andere Rekrutierungsinstrumente blieben mir erspart. Die Gespräche wurden schnell fachlich. Scheinpsychologische (ala Was sind ihre Schwächen?) oder bewerbungsesoterische Fragen (Wie viele Eiffeltürme benötigen sie um bis zum Erdkern zu kommen) blieben mir erspart. Beruflich bin ich sehr zufrieden und habe mich in den letzten zehn Jahren ausschließlich auf die IT und ein wenig auf Softskills konzentriert. Mittlerweile habe ich mir Zeit und Raum geschaffen, um ein altes Interesse wiederzubeleben: die Psychologie. Daher habe ich mich in diesem Semester als Psychologiestudent eingeschrieben. Nicht, weil ich mir berufliche Perspektiven erhoffe, sondern um diesem alten Bedürfnis und meiner Neugierde nachzugeben. Ganz ohne den Druck, dies unmittelbar in meiner Karriere nutzen zu müssen. Daher geht dieser Blog nach mehr als zehn Jahren wieder weiter :).
  14. Das letzte Mal habe ich davon erzählt, mit welcher Freude ich die staubtrockenen Studienbriefe von Prof. Dr. Karl-Heinz Renner gelesen und genossen habe. Unvergessen waren für mich die Girlanden aus Schachtelsätzen rund um das Thema Philosophie und Geschichte. Beim Öffnen der Studienbriefe überkam mich eine Welle tiefer Müdigkeit, die ich nur durch den exzessiven Konsum von Energy-Drinks einer bestimmten Marke brechen konnte. Aber da musste ich wohl durch, dachte ich, als Psychologie-Studen... *räusper*...dierender (im Akademiestudium), der nebenbei sein Abitur machte und in einer beliebten Supermarktkette Regale auffüllte. Und wie jeden Dienstagabend um 21 Uhr, nachdem ich mich als Arbeitskraft an eben dieser Supermarktkette verkauft hatte, stand ich mit meinen Kollegen an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Er, nennen wir ihn Karlo, 20 Jahre älter mit Kind und Frau, sprach eigentlich immer über die gleichen Themen. Oft war es die Schule, die angeblich Karlos Kind benachteiligte. Die Lehrerin könne nicht unterrichten, gebe schlechte Noten und so weiter, ihr könnt es euch denken. Irgendwann kam die Frage: "Was willst du studieren?" Und ich antwortete: Informatik. Karlo verzog seine Mundwinkel nach unten und nickte tief. Ich deutete das als anerkennende Geste. Dann fügte ich hinzu: und Psychologie. Sein Gesicht verzog sich, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Das Ganze kulminierte in der Frage aller Fragen: "Und was willst du damit machen?" Mein Auftritt. Ich hob meine Hände und begann mit meinen Ausführungen. Ich erzählte von KI, interaktiven Systemen, schwierigen Kommunikationsprozessen, psychologischem Wissen im Gaming und notwendigem Wissen in der Führung. Ich reihte Buzzword an Buzzword. Dem freien Redefluss aus Blabla folgten meine rhythmischen Handbewegungen, die den Redefluss unterstützen sollten. Ich versuchte, Karlo eine Vielzahl von Ideen zu vermitteln, von denen ich, um ehrlich zu sein, nicht wusste, was sie in der Praxis bedeuten sollten. Dann erzählte ich irgendwas von Doppelstudium. Das ich schon während meiner Abi-Zeit bereits gerade studiere. Das ich später an einer Präsenz-Uni studieren möchte, jetzt gerade aber an der Fernuni, später dann an beiden Unis, weil ich ja zwei Dinge studiere möchte, aber gerade erst eines, während ich mein Abi mache. Aber für beides brauche ich Abi als Zugangsvoraussetzung. Psychologie studiere ich aber schon im Voraus. Und nein, der Prof schreibt mir an der Fernuni keine Briefe, das sind Hefte, die so dick sind wie Bücher, aber zu den Heften brauche ich andere Bücher, damit ich die Hefte verstehe. Einige Bücher sind Pflichtliteratur, die Hefte aber auch... also die muss ich auch lesen, ich brauche beides, aber das lese ich ja in den jeweiligen Studienbriefen. Karlo blickt da nicht nicht durch. Und unterbrach mich irgendwann mit: "Interessant. Schau mal, der Bus kommt." Irgendwie regte mich das so auf, dass er nicht versteht, was ich verstehe. Ist das so schwer zu verstehen, wie gut Psychologie und Informatik zusammenpassen? Karlo merkte meine Stimmung und ermahnte mich: "Egal was du für Pläne machst. Es kommt anders, als du denkst..." Okay, Boomer. Daheim angekommen öffnete ich die heiligen Studienbriefe Dr. Renners. Ich holte mein Block heraus, bereit die Zusammenfassung meines Lebens zu schreiben. Und ich schrieb, ich schrieb... ich schrieb... ich schrieb erstmal keine Zusammenfassung, sondern logischerweise ein Blogeintrag auf fernstudium-infos.de: Hallo zusammen, ich hoffe ihr hattet angenehme Weihnachtstage. Mit meinem Studienfortschritt bin ich ganz zufrieden (...) Mittlerweile versuche ich auch systematisch die Inhalte (...) zu wiederholen. Wenn alles nach Plan läuft bin ich kommende Woche mit den Studienbrief Kurs 3400 Teil 2 durch. (...) Bis Bald :-) Ich war so müde, in einem anderen Blog-Eintrag würde ich dann die Inhalte aus dem Studienbrief genauer vorstellen. Und die Zusammenfassung mache ich dann einfach morgen. Dachte ich mir am 27. Dezember 2012...
  15. Hallo zusammen, ich hoffe ihr hattet angenehme Weihnachtstage. Mit meinem Studienfortschritt bin ich ganz zufrieden und eigentlich muss ich nur noch 3 große Brocken aus den Weg räumen: den Lück + einige andere Pflichtliteratur, dem Geschichtsstudienbrief und der Bibliothekskurs. Mittlerweile versuche ich auch systematisch die Inhalte aus Forschungsmethoden, der Einführung und dem wissenschaftlichen Arbeiten zu wiederholen. Wenn alles nach Plan läuft bin ich kommende Woche mit den Studienbrief Kurs 3400 Teil 2 durch. Aber dieser Studienbrief hat es wirklich in sich. Ich trete auf der Stelle, kann mich nur schwer motivieren mich mit den Geschichts- und Philosophiekram auseinanderzusetzen. Wellen der Müdigkeit überkommen mich sobald ich den Studienbrief öffne. Aber so ist das im Studium, nicht alles kann einen gleichermaßen interessieren. Bis Bald :-) P.S.: Versuchspersonenstunden sollte ich auch mal wieder machen
  16. Hallo zusammen, vor zwei Woche habe ich endlich den ersten Studienbrief abgeschlossen, nämlich den ersten Teil zur Einführung der Psychologie. Wenn alles glatt läuft werde ich nächste Woche den Kurs Forschungsmethoden und den ersten Teil zum wissenschaftlichen Arbeiten durchgearbeitet haben. Übrig bleiben noch die Geschichte der Psychologie, der Lück und der Bibliothekskurs. Das erste Kapitel der Einführung der Psychologie war für mich recht happig. Es ging um die Definition der Psychologie verbunden mit einer Art "Erkenntnistheorie light". Der Rest des Kurses behandelt Grundlagen- und Anwendungsfächer sowie die Berufsfelder und Berufsverbände der Psychologie. Ich habe für mich eine klare Affinität zur Sozialpsychologie entdeckt. Abschreckend hingegen war die Persönlichkeitspsychologie, die recht hölzern daherkommt und bei dem der Verdacht aufkommen könnte, dass die Psychologie sich in diesem Gebiet als "Wissenschaft der Fragebögen" entpuppt. Unangenehm war auch die Vorstellung der Allgemeinen Psychologie, was mehr an dem Schreibstil lag und an der teils (für mich) verwirrenden Einteilung der Biologischen Psychologie. Insgesamt habe ich schon das Gefühl, dass der Kurs eine gute Einführung in die Psychologie ist, auch wenn die Qualität der einzelnen Kapitel schwankt. Bei den Forschungsmethoden bin ich bereits bei den "Experimentellen Untersuchungsdesigns" angelangt. Bislang fand ich den Kurs im Großen und Ganzen verständlich. Er beginnt mit der Abgrenzung der wissenschaftlichen Psychologie von der Alltagspsychologie und stellt die Methoden (mitsamt der Statistik) in den Mittelpunkt des psychologischen Arbeitens. Daraufhin folgt ein Exkurs in die Wissenschaftsgeschichte der Psychologie, dabei regen die wissenschaftstheoretische Ansätze der Psychologie durchaus zum vertieften Nachdenken über das Wesen der Wissenschaft an. Der Kurs fährt danach die "harten" Geschütze auf und führt die empirische Untersuchung, Messen und Testen sowie Datenerhebung ein. Aber das Ganze ist gut geschrieben und mit einleuchtenden Beispielen garniert. Zum Glück habe ich eine tolle Lerngruppe gefunden, mit denen man die ein oder andere schwierige Frage klären kann. Zudem nehme ich jeden Sonntag an ein Tutorium teil. All das hilft mir das Studium in den Griff zu bekommen, trotz meiner mittlerweilen Dreifachbelastung.
  17. Hallo Leute! Was ist das Schwierigste am Studieren für einen Studienanfänger? Ganz klar die Organisation! Soll ich am morgen, oder am Abend lernen? Soll ich Karteikarten nutzen oder Audio-Aufnahmen anfertigen? Soll ich nun diese Literatur für die Vertiefung lesen, oder es lassen? Welchen Kurs soll ich zuerst abarbeiten? Soll ich mich an den Zeitplan der Uni halten? Soll ich mehrere Kurse parallel abarbeiten? Mein Schreibtisch sieht zur Zeit aus wie ein Schlachtfeld: Studienunterlagen vermischen sich fröhlich mit den Schulunterlagen und lose Blätter herum. Diese Woche habe ich mich fast schon erschlagen gefühlt, was aber auch unter anderem daran lag, dass ich mein "Lernsystem" noch einmal auf dem Kopf stellen musste. Karteikarten in diesem Studium funktionieren nicht. Zumindest für mich nicht. Mal abgesehen, dass die einzelnen Kärtchen sich auch gerne mal unter meinen Unterlagen verstecken oder sonst wo herumfliegen, ist die Menge einfach zu viel. Schon in der ersten Woche habe 150 Kärtchen produziert. Das wären im Monat 600 Karteikarten. Vielleicht gehe ich zu kleinteilig vor. Vielleicht nehme ich zu viele Einzelheiten für wichtig. Mein erster Fehler im Studium: Karteikarten. Die Karteikarten habe ich ersetzt durch Zusammenfassungen. Ansonsten lassen sich die Studienbriefe sehr gut lesen. Bislang glaube ich den Inhalt verstanden zu haben. Ein bisschen zäher wurde es mal bei den erkenntnistheoretischen Grundlagen im Kurs Forschungsmethoden.
  18. Guten Morgen zusammen, am Freitag habe ich endlich meine Studienbriefe bekommen. Meine Reaktion: "Yuhuu, sie sind da..." ---> 3. Sek. später ---> "Mist, sie sind da...". An sich sieht das alles schon machbar aus. Soweit ich abschätzen kann muss ich etwa 1200 Seite bis März verarbeiten und gut verinnerlichen, dazu kommen noch ein paar Online-Vorlesungen. Hab dann gleich einen Studienplan für mich erstellt, der sich eng an den Zeitvorgaben von Prof. Renner, dem Dozenten im 1. Semester, hält. Und so lautet "der Plan" in der Version 1.0: - das 1. Semester bearbeite ich in einem 2 -Wochen-Rhythmus - ich versuche bestimmte Tätigkeiten zu bündeln (lesen, Karteikarten schreiben, Zusammenfassungen) - da ich Frühaufsteher bin, nutze ich diesen Vorteil für das Studium und "studiere" früh am Morgen - ich gliedere die 2 Wochen in 3 Phasen: Lesen, Vertiefen, Memorieren [table=width: 500, class: grid] [tr] [td]Sa / So[/td] [td]Mo - Fr[/td] [td](2) Sa/So[/td] [td](2) Mo - Fr [/td] [/tr] [tr] [td]Studienbriefe durchlesen, Begriffe klären (3h + 4h), Leistung: 120 - 200 Seiten[/td] [td]Karteikarten schreiben, Fakten memorieren (5h - 7h)[/td] [td]Vorlesung, Vertiefung, Aufgaben (3h - 6h)[/td] [td]Wiederholung durch Karteikarten (5h - 7h)[/td] [/tr] [/table] Unter Woche werde ich noch vor Schulbeginn Karteikarten schreiben, Mind-Maps anfertigen und Studienbriefe durchgehen. Neben dem lege ich einen Personen- und Studienregister an, damit ich die wichtigsten Fakten auf einen Blick hab. Am Wochenende bin ich flexibel und lern halt dann, wann es mir passt. Eine Zeitreserve von 2 Wochen habe ich eingeplant, falls ich mal krank werden sollte. Für die Klausurvorbereitung habe ich 3 - 4 Wochen eingeplant. Die Studienbriefe lese ich ausschließlich in der Uni-Bib, daheim lenken mich Facebook, Fernsehen und meine Kumpels zu sehr ab . Heute werde ich mal die Uni-Bib aufsuchen und mir Forschungsmethoden ansehen. Bis Bald
  19. Moing, so jetzt ist es also soweit: Ich bin nun ein Student-Schüler-Hybrid. Was das ist? Dazu später mehr. Zunächst einmal möchte ich euch zeigen, was sich so auf meinem Schreibtisch tummelt: Ganz links sieht ihr das Standardwerk der Psychologie schlechthin: Der Zimbardo. Im Zimbardo bekommt ihr einen guten Überblick über die groben Themengebiete in der Psychologie. Ich habe das Buch schon seit mehr als vier Jahren und schon recht viel geschmökert. Für Einsteiger eigentlich ideal. Das andere grüne Buch ist der Lück. Eine der Pflichtliteratur im ersten Semester. Hier gehts im wesentlichen um die Geschichte der Psychologie, den Schulen und Strömungen und den damit verbundenen Paradigmen. Am Ende bekommt ihr eine kurze Einführung in die Grundlagen- und Anwendungsfächer der Psychologie. Mit gerade mal 190 Seiten ein Fliegengewicht und zudem in einem akzeptablen Sprachstil verpackt. Die Postkarten mit den motivierenden Sprüchen sind vor ein paar Tage eingetroffen. Sie wurden zusammen mit einem Uni-Magazin und einem Türhänger ausgeliefert. Die Studienbriefe wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen ;-). In der Mitte befindet sich etwas sehr interessantes: der "Stundenplan" des 1. Semesters. Wenn man so viel, habe ich vier Fächer: Einführung in die Psychologie, Forschungsmethoden, Wissenschaftliches Arbeiten und der Bibliothekskurs. Wobei Wissenschaftliches Arbeiten und der Bibliothekskurs ein Kurs (034002) bilden. Die Uni Hagen scheint den Bibliothekskurs bitter ernst zu nehmen, ihm wird ein großer Raum im Stundenplan zugeteilt. Auf dem Stundenplan steht auch, zu welchen Lerneinheiten Vorlesungen verfügbar sind. Es sind nicht allzu viele. Insgesamt sollen mich 6 Vorlesungen erwarten. Allerdings kann ich zur Zeit auf 13 Online Vorlesungen zugreifen. Inwieweit die anderen 7 Vorlesungen relevant sind, muss ich noch herausfinden ;-). Komm ich zeig euch noch mein Bücherregal: Diese Bücher und noch ein paar mehr, habe ich im Laufe der letzten Jahre gekauft. Oft aus Interesse. Ich weiß, dass ein Teil dieser Bücher auch für das Studium relevant sind. Der Asendorpf zum Beispiel. Schön und interessant ist Sozialpsychologie. Persönlich freue ich mich schon sehr auf das entsprechende Modul. Das Buch Körpersprache kann man sich getrost sparen. Das ist für ein Psychologiestudium nicht besonders relevant. Schön, aber ebenfalls für ein Uni-Studium unwichtig, ist das Buch "Aktiv Zuhören". Das aktive Zuhören ist eine Gesprächstechnik, die nach meiner Meinung von jedem Psychologen beherrscht werden sollte. Zuhören, Paraphrasieren, intelligente Fragen stellen und dabei seine eigene Meinung nicht den anderen aufdrängen wollen sind wichtige Fähigkeiten, die sich für mich privat hier und da sich schon ausbezahlt haben ;-). Von mir eine Empfehlungen. Ich hatte auch noch weitere Bücher^^, aber im Frühjahr musste ich einfach mein Regal entrümpeln. Die blauen Bücher Psychologie/Pädagogik Band 1 - 3 sind übrigens meine Schulbücher für das entsprechende Abifach. Apropos Abitur: Mit diesem Buch habe ich echt mich herumgeschlagen. Auf der BOS haben wir die ganzen Klassiker der Psychologie behandelt: Freund, Skinner, Throndike, Maslow, Rogers, Pawlow, Bandura. Dazu gab es eine ordentliche Einführung in Allgemeine Psychologie: Wahrnehmen, Denken, Gedächtnis, Emotionen und Motivaton. Daneben gab es die obligatorische Einführung die Wissenschaft (Validität, Reliabilität. Objektivität, Ziele der Psychologie / Pädagogik, Merkmale von Wissenschaft und so'n Kram). Aber das war der Stoff nur für ein Jahr und auch nur für das Fachabitur. Ich sagte bereits, ich bin ein Student-Schüler-Hybrid. Ich besuche dieses Jahr die BOS 13 und gleichzeitig studiere ich an der FernUni. Vielleicht ergeben sich hier und da ein paar Synergieeffekte. Dieses Jahr beschäftigen wir uns vertieft mit Methoden und Erkenntnistheorie, klinischer Psychologie und der Arbeits- und Organisationspsychologie. Ich denke morgen werden die Studienbriefe kommen. Bin schon ganz gespannt. :-D !
  20. AlexanderEh

    #3: Vorurteile

    BLOG OFF ON In meinem Bekanntenkreis hat die FernUniversität Hagen noch keinen allzu hohen Bekanntheitsgrad (da ich ein Arbeiterkind bin, haben die meisten meiner Bekannten kaum Berührung mit der akademischen Welt). Vor einem Jahr kannte ich die FU Hagen auch nicht und die erste Reaktion auf ein Fernstudium, mit "erschreckend" niedrigen Gebühren und einem Bachelor in Psychologie ohne NC war Skepsis. Auch meine Bekannten ziehen eher die Augenbraue hoch und fragen mich, ob ich nicht etwas "gescheites" machen möchte. Ist schon meine Studienwahl für einige sehr suspekt (...wie bitte? Psychologie?), schießt das Fernstudium aus denen ihrer Sicht den Vogel ab. Da fallen schon öfters Sätze wie "...ich dachte du willst auf eine 'richtige' Uni" oder noch schlimmer "das ist bestimmt nicht seriös". Das alles finde ich sehr schade. Die FernUniversität Hagen, aber auch Allgemein die Möglichkeit eines Fernstudiums, würde vielen helfen Studienfinanzierung, Arbeit und Wunschstudiengang in Einklang zu bringen. Die NC-Problematik umschifft man nebenbei auch noch. Den schlimmsten Vortrag eines Bekannten durfte ich mir letzten Mittwoch anhören, wo das Fernstudium mit dem Verfall der akademischen Güte vermengt wurde. Ganz selbstverständlich stand ein Fernstudium für ein Schmalspur-Studium. Natürlich stehe ich über solchen Dinge und ich bin mir bewusst, dass hier ein Defizit von Information seitens meines Gesprächspartner vorliegt, der offenkundig nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Dennoch wurmte es mich schon ein wenig. Dies führt mich zu einem interessanten Phänomen, von dem ich hoffe mehr im Studium zu erfahren: Vorurteile. Ich finde es verblüffend, wie schnell Menschen Urteile bilden, selbst dann wenn so gut wie keine Informationen vorhanden sind. Viele Menschen verteidigen Vorurteile vehement und bauen sie in ihr persönliches Glaubens- und Überzeugungssystem ein. Ein interessantes Phänomen, dass leider in meinen Psychologiekurs an der BOS nur unzureichend... ach was sage ich da... gar nicht behandelt wurde. Ich finde ohnehin die ganze Sozialpsychologie eine wirklich spannende Sache und freue mich schon auf Modul 4. Apropos Studium: Der Gebührenbescheid kam angeflattert! Und ich habe die vielen Funktionen der Uni-Bibliothek getestet. Dabei habe ich eine Reihe von kostenlosen eBooks (z.B. von Beltz, UTB, etc.) entdeckt. Ich glaube im nächsten Blogeintrag erzähle ich von meiner Lernstrategie und der Brücke zwischen dem Abifach Psychologie an der BOS und einem Psychologiestudium. BLOG OFF ON
  21. AlexanderEh

    #2: Ziele

    Blog OFF ON: Das letzte Mal habe ich euch erzählt, dass ich neben dem Fernstudium in Psychologie ein anderes, ein technisches Fach studieren möchte. Die meisten Leute reagieren erstaunt, denn sie können sich nicht vorstellen, wie sich die Psychologie und die Technik verbinden lassen. Ich möchte euch gerne erzählen, wo ich mit dem Studium der Psychologie hin möchte und warum ich den Weg eines beschwerlichen Doppelstudiengangs gehe. Zu den wichtigsten und kritischsten Fragen im Psychologie-Studium gehören die Fragen nach der beruflichen Perspektive und Weiterentwicklung. Sehr viele möchten in die klinische Schiene oder in die Arbeits- und Organisationspsychologie. Gerade ersteres wird den Hagener Fernstudenten doch sehr erschwert - was ich recht schade finde. Ich hingegen möchte weder in die klinische Psychologie, noch in die A-O-Psychologie. Es gibt eine kleine, aber sehr interessante Nische. Es ist der Schnittbereich zwischen Psychologie und Informatik. Die Informatik ist die Wissenschaft der systematischen Informationsverarbeitung (durch Automaten). Ferner interessiert sich die Informatik für die Diskretisierung mathematischer Strukturen und stellt Fragen hinsichtlich der Berechenbarkeit und der Komplexität mathematischer Strukturen. Mag jetzt ein wenig abschreckend klingen ist aber höchst interessant. Aus der Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Informatik lassen sich für Anwendungen interessante Ansätze ableiten, die man in der Programmierung und Softwaretechnik umsetzen kann. Diese zunächst technische Sichtweise verleitet dazu, Technik als Selbstzweck zu sehen. Eine andere, aber ebenso wichtige Sichtweise, ist die des Subjekts. Typischerweise bedienen nicht die Erfinder von Maschinen und Software ihre Produkte, sondern andere. Es ist die Frage nach der Interaktion zwischen dem Menschen (und seinen psychischen Prozessen) und der Maschine. Diese Frage kann man vernünftigerweise nur dann (wissenschaftlich) erschöpfend beantworten, wenn man sowohl psychologische, als auch technische Expertise besitzt. Dieser ganze Bereich nennt sich Human Computer Interaction. In diesem Bereich geht es um Software Ergonomie, interaktiven Systemen und Informationsdesign. Für mich ist der Bereich dadurch interessante, da man hier sehr interdisziplinär denken muss. Einerseits geht es um die technische Umsetzung von Systemen und Anforderungen, aber auch um Design. Andererseits kommt dazu die Expertise aus der Psychologie, vor allem aus der allgemeinen Psychologie (Wahrnehmung und Kognition), Sozial- und Arbeitspsychologie (Ergonomie) und der pädagogischen Psychologie und Medienpsychologie (E-Learning). Hier bietet Hagen nicht nur passende Inhalte, sondern ich erlebe in „real“, was E-Learning bedeutet. Überrascht war ich doch sehr, wie gefragt dieser Bereich ist. Durchforstet man Stellenanzeigen nach Usability Engineering (und ähnlichem), dann wird sehr oft nach dieser Kombination gefragt. Zu den interessanten Arbeitgebern, die ich im letzten halben Jahr gefunden habe, gehören Automobil-Firmen wie BMW oder die ESA. Ein interessanter Fakt ist auch, dass das Usability Engineering nicht von Ingenieuren oder Informatikern, sondern von Psychologen dominiert wird: http://www.fit-fuer-usability.de/archiv/die-usability-branche-ein-wilder-spross/ Erwähnenswert ist auch, dass die Universitäten beginnen entsprechende Studiengänge anzubieten: http://www.uni-wuerzburg.de/?id=87783 http://hci.wineme.fb5.uni-siegen.de/ http://www.bachelor-psychologie.de/index.html (TU Darmstadt) Ich selbst plane zunächst den Bachelor in Psychologie und in Informatik. Nennt mich altmodisch, aber ich halte es immer für besser das Spektrum an Breite und Tiefe einer reinen Wissenschaft zu beherrschen, um sich dann zu spezialisieren. (Außerdem ist das noch eine Art „Exit-Strategie“. Ich kann mich immer noch später für die reine Informatik oder die reine Psychologie entscheiden) Ein Master in Human Computer Interaction halte ich aber für verlockend, vor allem weil ich hier die zwei Bachelor-Studiengänge Informatik und Psychologie sinnvoll verschmelzen und „abrunden“ könnte. Übrigens gibt es neben Human Computer Interaction eine Reihe weiterer Bereiche um als psychologischer Informatiker oder informationtechnischer Psychologe (wie immer man sich nennen mag ;-) ): z.B. http://cogsci.uni-osnabrueck.de/ Und jetzt genieße ich erst mal das herrliche Wetter. :-D :Blog OFF ON
  22. AlexanderEh

    #1: Intro...

    Blog OFF ON: Test… Test… Test… Gut, scheint alles zu funktionieren. :-D Ja, ich bin der Neue hier unter den Fernstudenten-Bloggern. Zunächst zu mir: Mein Name ist Alex, bin 24 Jahre alt und habe mich als Akademiestudent in Psychologie an der FernUni Hagen eingeschrieben. Akademiestudent bin ich deshalb, weil ich noch nicht die Voraussetzungen erfülle um ein Bachelor-Studium aufzunehmen. Ich hoffe das ändert sich nächstes Jahr, wenn ich mein Abitur in den Händen halte werde. Ich schnuppere schon mal ins Studium und werde mir dann die erbrachte Studienleistung vom Prüfungsamt anrechnen lassen. *Ich hoff das das klappt* Warum blogge ich? Ich erhoffe mir dadurch eine kleine Motivationshilfe für mich und auch für euch. Ich möchte als Fernstudent nicht alleine versauern, sondern möglichst viel Kontakt zu den Mitstudierenden in meiner Umgebung und „Leidensgenossen“ im Internet haben. Warum Psychologie? Ich interessiere mich schon seit einer langen Zeit für Psychologie. Die eigentlichen Wurzeln für dieses Interessere liegen in meinem Interesse an Gesellschaft und Politik. Schon immer habe ich mich gefragt, weshalb Person A sich für Option B und Person B für Option A entscheidet. Wie wirkt sich Option A auf Person A aus und was ist sozial gerecht in einer Welt voller Optionen und unabsehbaren Konsequenzen? Warum wählt A Partei C und B Partei F. Warum nutze ich Buchstabensalat für mein Beispiel und gestalte es nicht anders? Warum bin ich überhaupt in der Lage über mich nachzudenken, wie funktioniert das genau und welche Prozesse sind daran beteiligt? Was hat mein Gehirn damit zu tun und wie kann ich mich verändern? Was heißt überhaupt Verändern? Wie schlagen sich Veränderungen biochemisch nieder und wie beeinflusst dies mein Verhalten und Erleben? Was ist überhaupt Erleben? Und warum mache ich mir solche Gedanken, während andere scheinbar gedankenlos ihren Alltag leben? Auf welcher Grundlage handeln diese Menschen? Bauchgefühl? Ja, aber was ist dann dieses Bauchgefühl? Warum Fernstudium? Ich stand vor der Entscheidung mich zwischen Psychologie und einem anderen Studiengang zu entscheiden. Ich musste einen echten innerlichen Konflikt durchleben [ging ein ganzes Jahr :- ( ], weil ich mich nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte. Am Ende habe ich einen „Kompromiss“ gewählt: Ich studiere beide Fächer, eines in Teilzeit im Fernstudium und ein anderes nächstes Jahr an der FH. Aus diesen Kompromiss wurde eine echte berufliche Perspektive: Ich versuche Technik und Psychologie zu verbinden. Deshalb heißt mein Blog auch Mensch und Computer. So, dass war es erst einmal. Ich melde mich demnächst wieder und bin schon ganz gespannt, wann die ersten Studienbriefe eintreffen. :Blog OFF ON
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