Der Weg zum deutschen Pass? Asylbewerber dürfen in Deutschland keine Arbeitsstelle annehmen, solange ihr Asylverfahren läuft. Wenn du jetzt Menschen aus Polen, Rumänien oder mittlerweile auch Spanien, Portugal, Griechenland meinst, die hier als Pfleger arbeiten: Diese werden doch teilweise gnadenlos ausgenutzt und bekommen nur ein Taschengeld von ihren Arbeitgebern bezahlt.
Da man also weiß, dass man schlecht bezahlt wird im Bereich Erziehung und Pflege, sollte man also - deiner Meinung nach - in die Industrie gehen? Und wer pflegt dann die alten, kranken oder behinderten Menschen? Wird ein Schlosser, Verwaltungsfachwirt oder der von dir angeführte Müllmann mehr gebraucht, als eine Krankenpflegerin oder ein Lehrer? Zudem hat jeder Mensch seine eigene Neigungen, was die Berufswahl angeht. Zum Teil drängen auch gesellschaftliche Normen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu einer bestimmten Berufswahl. Daher sind ja in Deutschland v.a. Frauen im Pflege- und Erziehungsbereich tätig.
Was die Wasserkopfstellen in der Verwaltung angeht: Diese gibt auch in der freien Wirtschaft, ist also kein spezielles Problem von öffentlichen Betrieben.
Gute Betreuung sollte zudem keine Frage der Bezahlbarkeit sein. Deutschland ist ein reiches Land, und wenn die Ressourcen einigemaßen gerecht verteilt wären, käme die Frage nach der "Bezahlbarkeit" erst gar nicht auf. Die Frage nach der Bezahlbarkeit impliziert zudem, bei konsequentem Weiterdenken, auch die Frage danach, wer ist es wert Pflege- und/oder Erziehungsdienstleistungen zu bekommen. Und wenn ja, in welchem Umfang. Dies ist dann das Herunterbrechen des ganzen Problems auf eine rein technische betriebswirtschaftliche Ebene, wie sie im momentanen Neoliberalismus vorherrscht. Wie soll man aber den Wert eines menschlichen Lebens berechnen? Es geht hier doch mehr als nur um die Frage der "Bezahlbarkeit".
Gruß