Natürlich war ich ein wenig ungeduldig, die Urkunde irgendwann in den Händen zu halten. Das Studium hat mir Spaß gemacht und es war toll, ständig etwas neues zu lernen, aber natürlich hat mich auch die Aussicht auf ein greifbares Ergebnis meiner Mühen angetrieben. Wobei die eigentliche Hoffnung ja war, durch das Studium einen Einstieg in ein neues Arbeitsfeld zu finden. Das hat nun sogar schon knapp vor dem Abschluss geklappt. Insofern war die Urkunde keine Eintrittskarte sondern vor allem das Ende eines langen Weges.
Ich finde, sie sieht recht chic aus, und bin ganz froh, dass meine noch von der FH Dortmund ausgestellt wurde.
Mein neues Leben sieht nun so aus, dass ich Montags bis Mittwochs im Biozentrum der Uni Würzburg arbeite. Dort programmiere ich Steuersoftware für biologische Experimente. Mir gefällt zum Beispiel, dass ich in der schönen und für mich neuen Sprache Go programmieren darf.
Donnerstags und Freitags arbeite ich weiterhin im Kindergarten. Meine Stundenzahl dort wurde jüngst wieder etwas erhöht, so dass ich insgesamt nun fast wieder Vollzeit arbeite. Der Gegensatz zwischen meinen beiden Arbeitswelten ist natürlich enorm. Ich erlebe inzwischen ziemlich bewusst, wie anstrengend die Arbeit in einem Kindergarten ist, nicht nur nervlich sondern auch körperlich, was mir vorher gar nicht so klar war. Trotzdem freue ich mich jeden Mittwoch aufs Neue auf die Kinder. Aktuell sieht es so aus, als würde ich noch bis zum Ende des Kindergartenjahres zweigleisig fahren. Mal sehen, wie es danach weitergeht, denn die Stelle am Biozentrum ist befristet.
Doch unterm Strich bin ich bislang ganz zufrieden, wie der Übergang vom Studium in eine neue Berufspraxis sich anlässt.
Allmählich nehme ich mir auch wieder Zeit für andere Interessen. Ich hatte ja wegen einer Handverletzung mein Instrument - die klassische Gitarre - aufgeben müssen. Noch während des Studiums hatte ich es mit einem Digitalpiano versucht. Das ist mit der Bachelorarbeit aber wieder eingeschlafen. Inzwischen habe ich mir eingestehen müssen, dass es nicht nur am Zeitmangel lag. Das Piano war als Ausgleich zum Informatikstudium keine so gute Idee. Wenn man ohnehin schon viel sitzt und Tasten drückt, dann ist es nicht sehr reizvoll, in der knappen Freizeit schon wieder zu sitzen und Tasten zu drücken. Inzwischen habe ich ein neues Instrument gefunden, das mir sogar noch mehr Spaß macht als damals die Gitarre. Auch lese ich endlich mal wieder Bücher, die nichts mit Informatik zu tun haben.
Abgesehen von der Urkunde gab es noch zwei nette Details, die ich gerne im Blog erwähnen wollte. Das erste ist die sogenannte AbsolvEnte, die in meinem Studiengang seit langem mit der Urkunde überreicht wird. Diese Tradition hat bereits den Wechsel von der W3L zu Springer Campus überlebt. Ich habe keine Ahnung, ob auch die SRH Riedlingen eine AbsolvEnte überreichen wird, aber ich schätze mich glücklich, dass ich meine noch bekommen habe. Das Studienbüro hat sie mir schon in der Adventszeit zugeschickt, darum sieht das Photo so weihnachtlich aus.
Außerdem bekam ich dieser Tage noch sehr nette Glückwünsche von Springer Campus übermittelt. Nicht nur irgendein Formschreiben sondern wirklich individuell bezogen auf meine neue berufliche Situation. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut.
Mein Fernstudium B.Sc. Web- und Medieninformatik ist nun allerdings in jeder denkbaren Hinsicht beendet. Insofern schließe ich heute diesen Blog. Ich hoffe, er hat dem einen oder anderen Mut gemacht, sich für ein Fernstudium zu entscheiden. Es ist toll, sich durch Bildung und Lernen weiterentwickeln zu können.
Macht's gut und Danke für Euer Interesse!
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