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kurtchen

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  1. Was für ein Master war es denn und in welcher Variante?
  2. Im allgemeinen halte ich wenig davon, im Lebenslauf einer Bewerbung Hobbys anzugeben. Bei Schülern mag das noch angehen. Die haben ja keine Berufserfahrung und nur allgemeine aber keine einschlägige Bildung. Da kann die Angabe eines Hobbys zumindest darauf hinweisen, dass man in der Lage war, abseits des schulischen Pflichtprogrammes eigene Interessen zu entwickeln und zu pflegen. Hinsichtlich der Vorstellung, ausgeübter Mannschaftssport sei ein Hinweis auf einen guten Teamplayer, möchte ich mich @KanzlerCoaching anschließen: Auch ich halte das für Küchenpsychologie. Nicht jeder, der in einer Mannschaft spielt, ist ein Teamplayer. Es gibt auch auf dem Sportplatz Leute, die lieber im Mittelpunkt stehen möchten und persönlichen Triumph über den Erfolg der Mannschaft stellen. Es gibt in Mannschaften durchaus auch Gehässigkeiten gegenüber Mitspielern, die weniger geschickt oder leistungsfähig sind. Auch Menschen, die sich ehrenamtlich in einer Religionsgemeinschaft oder einer Hilfsorganisation engagieren, sind zu Mobbing und Intrigen fähig. Es mag spezielle Fälle geben, in denen die Angabe eines Hobbies einen gewissen Informationswert für den Arbeitgeber hat. Zum Beispiel könnte eine Erzieherin, die Gitarre spielt, damit den pädagogischen Alltag theoretisch unmittelbar bereichern. Andererseits: Wer gekonnt klassische Gitarrenliteratur von Carcassi und Carulli spielt, muss nicht unbedingt auch Freude an Liedbegleitung haben. Informativer als die reine Nennung des Hobbies wäre die Aussage, dass man praktische Erfahrung mit elementarer Musikerziehung hat. Das ist aber schon etwas anderes als die Angabe eines Hobbys. Ich gebe in meinen Bewerbungen jedenfalls keine Hobbys mehr an. Was ich in meiner Freizeit mache, halte ich für meine Privatangelegenheit. Das ist auch nichts, was ich in einem Bewerbungsgespräch mit einem potentiellen Arbeitgeber besprechen möchte.
  3. Als ich mich vor Jahren für meinen Bachelor entschieden habe, spielte auch eine gewisse Rolle, dass meine Hochschule für bestimmte Modulkombinationen Hochschulzertifikate ausstellte. Die motivierten mich als Etappenziele auf dem Weg zum Bachelor. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich nach langer Pause den Wiedereinstieg in die Mathematik schaffen würde. Hinzu kam, dass ich noch voll in der Familienphase war. Da stellte sich die Frage, ob ich den hohen Zeitaufwand für ein Fernstudium auch über Jahre stemmen können würde. Darum gefiel mir die Vorstellung, ein Ergebnis in der Hand zu haben, falls es für einen kompletten Bachelor nicht reichen sollte. Inzwischen meine ich, dass mir mit solchen Hochschulzertifikaten sogar ein früherer Berufseinstieg möglich gewesen wäre. Ich sehe in meiner Branche viele Quereinsteiger, i.d.R. mit fachfremdem Hochschulabschluss, die zum Einstieg nötige Kenntnisse irgendwie nachgerüstet haben. (Bislang zwar noch nicht auf diesem Weg, aber das wäre ja eine Möglichkeit.) Heute interessieren mich Hochschulzertifikate als Weiterbildungsmöglichkeit. Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich mich frage, ob sich der Langstreckenlauf zum Master noch lohnt. Da müssten sich Inhalte und persönliches Interesse schon sehr weitgehend decken, um die Motivation noch einmal so lange aufrecht erhalten zu können. Aber solche Zertifikate wären vielleicht eine gute Möglichkeit, in überschaubarer Zeit Wissen zielgerichtet nachzutanken. Oder sich sogar ein neues, fachlich angrenzendes Aufgabengebiet zu erschließen. Außerdem wären Zertifikate auch eine Möglichkeit, punktuell Dinge nachzuholen, die ich mir im Studium gewünscht hätte aber nicht bekommen habe. Mir ist z.B. damals aufgefallen, dass es in manchen Wirtschaftsstudiengängen auch Module zur Wirtschaftsethik gab. Und in manchen Medizinstudiengängen auch Module zur Bio- und Medizinethik. Aber in meinem Informatikstudium gab es noch nichts vergleichbares. Ich hätte meinen Bachelor als "vollständiger" empfunden, wenn wir auch ein Modul "Informatik und Ethik" oder "Informatik und Gesellschaft" gehabt hätten. Inzwischen habe ich entdeckt, dass die RPTU Kaiserslautern-Landau am DISC ein Hochschultzertifikat Technoethik mit den Schwerpunkten "Technoethik der Informatik" und "Technoethik der Medizin" anbietet. Zwar glaube ich nicht, dass mir so etwas beruflich nutzen würde. Aber ich empfände das als ein schönes Projekt, mich in so einem Rahmen und über einen noch überschaubaren Zeitraum von einem Jahr mit solchen Themen zu beschäftigen. (Die Kosten lassen mich allerdings zögern.) Gesamtgesellschaftlich meine ich, dass Hochschulzertifikate in einer sich immer schneller wandelnden Arbeitswelt helfen könnten, Beschäftigte anschlussfähig zu halten oder wieder zu machen.
  4. Ich hatte zunächst erfolglos versucht, Haskell zu lernen, aber das Buch, das ich verwendet habe, war sehr theoretisch. Dann habe im Urlaub eine Einführung in Scheme durchgearbeitet. Das ist ein LISP-Dialekt. Das ging deutlich besser und es fing dann auch an, Spaß zu machen. Weil ich mich gerne noch länger mit funktionaler Programmierung beschäftigen wollte, habe ich dann als Bachelorarbeit eine Fallstudie gemacht, wo ich einen Optimierer objektorientiert in Java und funktional in Scala in Clojure implementiert habe. Darüber habe ich einen Blogbeitrag geschrieben. Heute bin ich Java-Entwickler, nutze aber mittlerweile intensiv die funktionalen Sprachmerkmale, die mit Java 8 verfügbar wurden. Es gibt leider nicht viele Stellen wo man in rein funktionalen Sprachen entwickelt. Aber in meinem Unternehmen wird immer mehr Kotlin eingesetzt, wie Scala eine Hybridsprache, mit der sich sowohl objektorientiert als auch funktional programmieren lässt. Und der Trend geht bei uns im Unternehmen stark zum funktionalen Stil.
  5. Delphi entwickelte sich ja aus Pascal. Das war noch strukturierte Programmierung und dazu passten die Nassi-Shneidermann-Diagramme ganz gut.
  6. Ich finde, ich hatte an meiner FH Glück. In Java haben wir eine ganz ordentliche Grundlage bekommen. Und wir hatten recht gute Module zur Software-Technik, wo's unter anderem drum ging, wie man was entwirft, das man später noch durchschaut, warten und erweitern kann. Beim Berufseinstieg habe ich natürlich gemerkt, dass es noch viel zu lernen und viele Lücken gab. Aber es reichte, um loszulegen. Was Lenny über Motivation schreibt, spielte sicher auch eine Rolle. Wenn man Interesse und Freude an Programmierung hat, macht man mehr als zum Bestehen der Module nötig wäre. Ich war zum Beispiel enttäuscht, dass funktionale Programmierung relativ kurz kam. Deshalb wollte ich unbedingt auch eine funktionale Sprache lernen. Das hat mir viel gebracht. Ich wäre auch immer noch neugierig, mal "exotischere" Sprachen auszuprobieren. (Zum Beispiel würde ich gerne mal mit Erlang spielen, weil die Sprache eng mit den Aktorenkonzept zur nebenläufigen Programmierung verbunden ist.) Wenn man eine Fremdsprache lernt, lernt man ja auch gleichzeitig die eigene Sprache besser kennen. Das ist bei Programmierung ähnlich und darum macht es Spaß, ab und zu mal über den Tellerrand zu schauen.
  7. Ich möchte bemerken, dass einführende Programmierkurse an vielen Hochschulen nicht so besonders gut sind. Ich habe da schon grauenhafte Skripte gesehen. Zum Beispiel kann man das Thema Objektorientierung so theoretisch vermitteln, dass dem Lernenden völlig entgeht, was man eigentlich davon hat. Da liest man dutzende Seiten über Klassen, Vererbung und Polymorphie und fragt sich: "Was soll mir das nun?" Noch verwirrender wird das beim Thema funktionale Programmierung. Es bleibt mir ein Rätsel, warum so viele Profs sich die Mühe machen, selber Skripte von zweifelhafter Qualität zu verfassen, obwohl es auf dem Buchmarkt didaktisch gelungene Einführungen gibt.
  8. Mit den Struktogrammen konnten vor 15 Jahren durchaus noch Nassi-Shneiderman-Diagramme gemeint sein. Die stammen noch aus der Zeit der strukturierten Programmierung. Viele einführende Programmierkurse behandeln erst mal die strukturierte Programmierung und sparen das Thema Objektorientierung für etwas später auf. Wenn ihr euch also erst einmal mit so Sachen wie Schleifen und bedingten Verzweigungen befasst, kann das sein, dass die guten alten Nassi-Shneidermann-Diagramme zum Einsatz kamen.
  9. Ich habe mit über 40 Jahren ein Fernstudium in einem Fachgebiet begonnen, das keinerlei Bezug zu meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit hatte. Danach Berufseinstieg ohne jegliche Berufserfahrung. Bei Bewerbungen in der freien Wirtschaft war weder mein Alter noch der Umstand, dass ich meinen Abschluss im Fernstudium erworben habe, ein Thema. Bei Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes habe ich z.T. andere Erfahrungen gemacht.
  10. In diesen Zusammenhang fällt mir noch ein, dass es vor Jahren auf Heise eine unterhaltsame Meldung über eine Turing Maschine aus dem 3D-Drucker gab. Leider funktioniert in dem Artikel der Link auf das Video nicht mehr, aber auf Youtube wurde ich noch fündig.
  11. Danke für den ausführlichen Einblick in die Themen dieses Moduls. Das ist genau die Art von Eindrücken aus Studierenden-Perspektive die ich damals gerne VOR meiner Entscheidung für ein Fernstudium gehabt hätte. Danke auch für die Literaturhinweise. Ich fühle mich gerade an mein eigenes Modul "Theoretische Informatik" erinnert. Die Themen sind ja durchaus trocken, aber insbesondere die Beschäftigung mit Automatentheorie hat mir dann doch auch Spaß gemacht. Wir haben damals JFLAP genutzt, eine Java-Anwendung, mit der man Automaten in einem GUI "zusammenklicken" und ihnen beim Arbeiten zuschauen konnte. Vielleicht gibt es inzwischen etwas hübschere Tools. (Eventuell als Web-App im Browser?) Jedenfalls finde ich es bei diesem naturgemäß abstrakten Thema schön, wenn man nicht nur Begriffe und Definitionen lernt und Beweise führt sondern auch etwas ausprobieren, erleben und erfahren kann.
  12. Ich finde Markus Jung hat einen Punkt. Finde aber auch, dass dies ein vergleichsweise gut moderiertes Forum ist, in dem noch gewisse Umgangsformen gelten.
  13. Ich halte ja gelegentlich auch Ausschau nach einem berufsbegleitenden Master im Bereich der Informatik. Ein Schwerpunkt Data Science könnte mich dabei interessieren. Insofern finde ich es gut, dass es inzwischen einige Fernhochschulen gibt, die etwas anbieten. Leider habe ich bislang noch nichts gefunden, was mich richtig überzeugt. Interessant finde ich den Master der HS Albsig. Die machen das schon etwas länger. Allerdings rufen die auch nochmal etwas höhere Studiengebühren ab als so manche private FH. Außerdem liegen die Präsenzen für mich inzwischen geographisch sehr ungünstig. Bei den neueren Studiengängen zum Thema ist es oft noch schwierig, Informationen aus erster Hand zu bekommen. Florian Dalwigk studiert den Master Data Science an der SRH und hat dazu einen Beitrag in seinem Youtube-Kanal eingestellt. Da geht es aber noch nicht um Inhalte der Module, weil er noch ziemlich am Anfang steht. Im Falle der SRH musste ich für mich das vorläufige Fazit ziehen, dass mir die Informationen aus dem Modulhandbuch nicht reichen, um eine Entscheidung für das Studium zu treffen. (Die FU Hagen stellt für manche Module ihrer Studiengänge Leseproben zur Verfügung, z.B. ein Inhaltsverzeichnis und ein Probekapitel aus einem Skript. Das hilft schon, einen Eindruck von Art, Umfang und Tiefe des behandelten Stoffs zu bekommen. Leider nutzen private Hochschulen diese eigentlich naheliegende Möglichkeit selten.) Speziell im Bereich Data Science entstehen derzeit auch kürzere Formen der wissenschaftlichen Weiterbildung, die dann z.B. mit einem Hochschulzertifikat abschließen. So etwas hat dann einen Umfang von ca. 15 ECTS. Erstaunlich sind für mich z.T. die Preise, die dafür abgerufen werden. Wenn man etwas Englisch kann, findet man viele Kurse privater Akteure, die Themen aus dem Bereich Data Science interaktiver und mehr "hands-on" vermitteln, allerdings ohne akademischen Ritterschlag. Ob da eine vergleichbare Tiefe erreicht wird wie bei den Angeboten der Hochschulen, kann ich selten sagen, auch weil die Hochschulen selbst vergleichsweise wenig Einblick geben, was sie in welcher Tiefe behandeln. Data Science Weiterbildung an deutschen Hochschulen kann durchaus heißen, dass man Statistik und Datenvisualisierung mit R lernt. Das ist ja auch prinzipiell nicht verkehrt, aber unter Data Science stelle ich mir dann doch noch etwas mehr vor. Leider habe ich bei den bisher verfügbaren Angeboten die Befürchtung, dass ich als Absolvent lediglich in der Lage wäre, über Datenanalyse und/oder Machine Learning zu reden und dabei einigermaßen informiert rüberzukommen. Das würde mir nicht reichen. Insofern hoffe ich, dass hier in Zukunft mehr Studierende in solchen Studiengängen und Zertifikatskursen in Form von Blogs einen Einblick geben, was genau sie lernen.
  14. Ich mag das Humble Bundle, aber bei Büchern und Medien aus dem Packt Verlag war ich regelmäßig enttäuscht. Die produzieren sehr schnell neue Titel zu Trendthemen. Dabei scheint öfter die Qualität auf der Strecke zu bleiben. Mal so als Hinweis, auch wenn man sich bei dem Preis nicht beschweren kann.
  15. Die Möglichkeit, Prüfungen flexibel alle 6 bis 8 Wochen ablegen zu können, kann die Studienzeit tatsächlich stark verkürzen. Zum einen verliert man nicht gleich 1-2 Semester, wenn man ein Modul mal nicht in der veranschlagten Zeit bewältigen kann oder privat oder beruflich etwas dazwischen kommt. Zum anderen gibt es vereinzelt Module, die man aufgrund von Vorkenntnissen sogar etwas schneller bearbeiten kann als von der Hochschule veranschlagt. Dann kann man zeitliche Rückstände auch wieder aufholen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Modulreihenfolge frei wählen zu können. Oft kann man nämlich einigermaßen einschätzen, welche Inhalte einem aufgrund von Neigung und Begabung leichter oder schwerer zugänglich sein werden. Man kann dann individuell leichte und schwere Module kombinieren und so (mit etwas Glück) eine gleichmäßige Studienbelastung und ein gleichmäßiges Fortkommen erzielen. Bei fester Modulreihenfolge kann es auch mal vorkommen, dass man im einen Semester nicht ausgelastet und im nächsten überfordert ist. Flexibilität hat einen hohen Preis aber gerade bei einem berufsbegleitenden Studium auch einen hohen Nutzen.
  16. zu Frage 1: Ja, ein recht ausführliches Modulhandbuch existiert (für diesen Studiengang). Ich würde empfehlen, per E-Mail beim Studienbüro zu fragen, ob es Dir zur Verfügung gestellt werden kann.
  17. Ich wäre sehr interessiert, zu erfahren, wie Du im Selbststudium vorankommst, mit welchen Themen Du Dich beschäftigst und wie die Zertifizierung abläuft. Insofern hoffe ich auf Folgebeiträge.
  18. Ich komme morgens schwer in die Gänge. Aber Overnights habe ich auch für mich entdeckt. Mir gefällt daran vor allem, dass mein Frühstück schon vorbereitet ist. Das kommt mir als Morgenmuffel entgegen. Nach dem Frühstück sitze noch ein Weilchen im Sessel und trinke Tee; dabei lese ich oder spiele mit der Babbel-App. Danach bin ich bereit für eine halbe Stunde Arbeitsweg per E-Bike.
  19. Ich freue mich, dass @lippi auf den schönen aber wenig bekannten M.A. Kindheits- und Sozialwissenschaften verwiesen hat, möchte allerdings bemerken, dass dieser Studiengang der HS Koblenz einen deutlich ausgeprägten Praxisbezug hat. Er kann mit verschiedenen Schwerpunkten studiert werden, z.B. Kinderschutz, Bewegung & Gesundheit oder Management & Beratung. Aber die HS Koblenz ist eine FH und insofern steht hier eher die Anwendung soziologischer und anderer sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse in einem (sozial-)pädagogischen Setting im Mittelpunkt. Das könnte für jemanden mit einem Lehramtsstudium ja auch durchaus eine spannende Sache sein. Nun hat der Threaderöffner angegeben, Soziologie aus Interesse studieren zu wollen. Wenn die Zielrichtung des Studiums nun eher "l'art pour l'art" ist, wenn es vor allem darum geht, tief in soziologische Theorien einzutauchen und diese Wissenschaft auch in ihrer Geschichtlichkeit zu erfassen, dann dürfte das Angebot der FU Hagen das einzige im deutschsprachigen Raum sein, dass solchen Ansprüchen genügt. Aber gucken kann man ja mal, denn MAKS ist wirklich ein schöner Studiengang.
  20. Sehe ich genau so. Ich habe mein letztes Fernstudium mit 42 Jahren angefangen, habe während des Studiums 30 Stunden gearbeitet und hatte noch ein Familienleben mit 2 schulpflichtigen Kindern. Trotzdem habe ich den Bachelor in ca. 4 Jahren geschafft. Das lag auch daran, dass ich die Inhalte wirklich interessant fand und fast immer gespannt aufs nächste Modul war. Damals dachte ich, dass ich wohl zügig einen Master dranhängen würde. Aber nach dem Bachelor habe ich gemerkt, dass mich die vergangenen Jahre doch sehr viel Kraft gekostet hatten. Obwohl unsere Kinder inzwischen beide ausgezogen sind, unser Feierabend entspannter und unser Leben auch allgemein in "ruhigerem Fahrwasser" ist, könnte ich mir aktuell nicht mehr vorstellen, noch einmal in so einem Tempo zu studieren. Vielleicht kommt er ja eines Tages noch, der Master. Aber falls ja, dann mit deutlich weniger ECTS pro Semester. Ich meine, das Studientempo ist auch im Vorfeld nicht zu hundert Prozent planbar. Du solltest natürlich abchecken, wo Du in der Woche Lernzeiten freischaufeln kannst. Auch in welchem Umfang Dein Partner Dich eventuell entlasten könnte, um zusätzliche Ressourcen freizuschaufeln. Ich meine auch, dass man bei allem Ehrgeiz ein gewisses Maß an Freizeit und Regeneration einplanen muss. Ein Fernstudium dauert zu lange, als dass man das währenddessen aufschieben könnte. Aber wie sehr Dich das Studium fordert und wie schnell Du neben Deinen anderen Verpflichtungen wirklich voranschreiten kannst, erfährst Du eigentlich erst, wenn Du mal angefangen hast. Wenn Du die Module des ersten Semesters bestanden hast, kannst Du wahrscheinlich realistischer abschätzen, wie lange Dein Studium dauern wird.
  21. Es hängt doch noch ein bisschen mehr dran. Stellen für Sozialpädagogen sind ja oft in sozialen Einrichtungen, die staatliche Zuschüsse erhalten. Nicht selten sind dann Fachkräftevereinbarungen einzuhalten, d.h. der Träger muss nachweisen, dass er Fachkräfte mit bestimmten Qualifikationen einsetzt und da ist dann eben oft die staatliche Anerkennung gefordert. Der Träger würde einen dann nicht einstellen, weil er seinen Zuschuss gefährden würde. Darum sollte man die staatliche Anerkennung mitnehmen. Zumal eine Erzieherin bei einem berufsbegleitenden Studium die geforderte Praxisphase in der eigenen Einrichtung ableisten kann, sofern es eine Kollegin gibt, die die Praxisanleitung übernehmen darf.
  22. Entscheidend ist hier die staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge. Ohne die, darfst Du Dich Bachelor of Arts nennen, hast aber sonst nicht viel von dem Abschluss. In der Regel wirst Du dafür außer dem reinen Studium auch eine Praxisphase nachweisen müssen. Die könntest Du als Erzieherin womöglich sogar in der eigenen Einrichtung ableisten, sofern Du dort eine Anleiterin mit geeigneter Qualifikation hast. Die Details solltest Du vor der Einschreibung mit der Hochschule klären.
  23. Zu Frage 5: Je nach Hochschule kann die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin für ein Studium Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik mit 30 bis 60 ECTS angerechnet werden. Die Studiendauer würde sich so um ein bis zwei Semester verkürzen (bei Vollzeitstudium). Zum Beispiel ermöglicht die Fachhochschule des Mittelstands Erzieherinnen ein Top-up Studium BA Sozialpädagogik & Management in 4 Semestern. Ich wäre überrascht, wenn Du eine Hochschule fändest, die für Dein Montessori-Diplom oder ähnliche Zusatzqualifikationen noch weitere ECTS anerkennt.
  24. Ich finde den Tipp mit Vue.js gut. Im Vergleich zu Angular ist der Einstieg viel einfacher. Angular ist ein sehr vollständiges Framework, aber man muss sich auch ganz und gar auf den "Angular way" einlassen. Bei Vue kann man erst mal "klein" mit dem reinen DOM-Rendering einsteigen und nach und nach so Sachen wie State Management oder Routing hinzufügen. Dafür gibt es dann Libs, die gerne mit Vue kombiniert werden, aber immer auch Alternativen. Das erlaubt es einem, sich etwas auszusuchen, was nicht unnötig komplex ist. (Allerdings kann diese Möglichkeit, frei zu kombinieren, auch manche wieder überfordern.) Design ist auch nicht meine Stärke. Wenn ich CSS "von Hand klöppeln" soll, ist das bei mir regelmäßig Trial and Error. Daher finde ich auch den Tipp, ein CSS-Framework einzusetzen, für bekennende Design Daus ganz gut. Ich mag ganz gerne Bulma. Mir scheint, das Tailwind mächtiger ist, aber wenn ich für ein Toy Project schnell mal ein GUI brauche, das einigermaßen aufgeräumt aussieht, nehme ich Bulma.
  25. Zum Ungarischen... Was Frau Kanzler beschreibt, deckt sich mit meinen Erfahrungen. Es gibt ein paar Wörter, die offensichtlich aus Österreich übernommen wurden, z.B. zsemle für die Semmel. Aber es passiert so gut wie nie, dass einem ein ungarisches Wort bekannt vorkommt. Der Computer heißt z.B. számítógép. Auch die Grammatik ist für uns sehr fremdartig. Die Deklination hat viel mehr Fälle, weil viele Dinge, die bei uns mit Präpositionen ausgedrückt werden, im Ungarischen einen eigenen Fall erfordern. Also nicht nur: das Haus, des Hauses, dem Haus, das Haus. Sondern z.B. auch Fälle für im Haus, in das Haus, aus dem Haus heraus, auf dem Haus, auf das Haus rauf, vom Haus runter, beim Haus, zum Haus hin, vom Haus weg. Da hat man am Anfang gut zu tun. Ungewohnt ist auch die Vokalharmonie: Vokale sind eingeteilt in zwei Gruppen und in einem Wort kommen nur Vokale einer Gruppe vor. Schließlich ist die Sprache agglutinierend. Man kombiniert Wörter mit Suffixen und Präfixen zu regelrechten Bandwurmwörtern. Die ungarische Sprache hat aber auch Eigenschaften, die es dem Lerner einfacher machen: - Die Aussprache ist vergleichsweise schnell gelernt. - Insbesondere ist die Laut-Buchstaben-Zuordnung sehr konsequent. Wenn man die einmal kapiert hat, kann man unbekannte Wörter lesen und korrekt aussprechen. - Die Grammatik hat relativ wenige Ausnahmen. Der Einstieg ist hart, aber dann kann man die Regeln anwenden und sich alles mögliche erschließen. - Die Sprache ist ein Baukasten. Sobald man einige Prä- und Suffixe kennt, kann man sich den Sinn vieler unbekannter Wörter erschließen. Insofern würde ich sagen, der Einstieg ist zwar um einiges schwieriger als z.B bei romanischen Sprachen, aber danach ist's sogar einfacher.
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