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kurtchen

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Kommentare zu Blogbeiträgen von kurtchen

  1. Regelmäßiger Sport ist ja nicht nur ein Zeitfresser sondern auch eine sinnvolle Investition in die eigene Gesundheit. (Jedenfalls solange man es nicht übertreibt.) Das kann dann indirekt auch wieder vorteilhaft fürs Studium sein. Wäre in meinen Augen keine sinnvolle Option, den eigenen Körper 3 bis 4 Jahre auf Verschleiß zu fahren, um mit dem Studium zügiger voran zu kommen. Ich merke z.B., dass ich besser schlafe, wenn ich regelmäßig Sport mache. Außerdem kann ich Stress am Arbeitsplatz besser verarbeiten und mich besser und länger konzentrieren. So viel Sport wie Du habe ich zwar nicht gemacht. Aber ich finde es auch wichtig, dass man ein paar rote Linien zieht, was das Studium NICHT kosten darf. Klingt doch eigentlich ganz gut, wie es sich bei Dir anlässt.

  2. In meinem Erststudium habe ich zeitweise viel mit Mindmaps gearbeitet, um große Stoffmengen für mich zu strukturieren und zu verdichten. Die Erstellung hat natürlich viel Arbeit gemacht. Eigentlich hatte ich vor, die Mindmaps zum Wiederholen vor Klausuren zu nutzen. Das habe ich dann aber bald gelassen, weil es für mich total langweilig war. Wenn man so eine Mindmap selbst erstellt hat und sich da wirklich Gedanken gemacht hat, wie man sie aufbaut und warum man sie so und nicht anders aufbaut, dann kennt man die ziemlich gut. Das war dann für mich eher einschläfernd, die nochmal durchzugehen. Im Prinzip habe ich kontinuierlich gelernt aber nicht vor einer Klausur für die Klausur gelernt. Das hat ganz gut funktioniert.

     

    Aber es kommt auch immer auf das Fachgebiet an. Für mein derzeitiges Studium fand ich Mindmaps weniger geeignet und habe sie auch nicht benutzt.

     

    Karteikarten habe ich manchmal auch mit gutem Erfolg eingesetzt. Mein Eindruck ist, dass es mir nur etwas bringt, wenn ich die selbst erstelle. Darum würde ich keine fertigen Karteikarten kaufen oder welche von anderen verwenden. Mein Lernprozess ist, das Material zu erstellen. Am Ende landet es oft unbenutzt in der Tonne.

  3. Hier einmal ein Codebeispiel in der funktionalen Sprache Clojure. Es ist die Definition einer Funktion by-sample, die für den Sintflut-Algorithmus einen anfänglichen Wasserspiegel bestimmt. Dieser sollte so gewählt werden, dass zu Beginn der Optimierung jede noch so schlechte Routenvariante akzeptiert wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Eine vergleichsweise einfache Möglichkeit ist, eine überschaubare Anzahl zufälliger Routen zu erzeugen, deren durchschnittliche Länge zu bestimmen und diese mit einem Korrekturfaktor zu multiplizieren.

    Zitat
    
    (defn by-sample [route dist-function]
      (as-> (repeatedly #(shuffle-route route)) x
            (take sample-size x)
            (map  #(length-route %1 dist-function) x)
            (reduce + x)
            (/ x sample-size)
            (* x factor-sample)))

     

    • Die Funktion erhält in Zeile 1 als Parameter eine Rundreise und eine Funktion zur Bewertung des Abstandes zwischen zwei Bohrlöchern. Die Funktion by-sample ist eine Funktion höherer Ordnung, weil ihr eine Funktion als Parameter übergeben wird. Die folgenden Zeilen zeigen die in der funktionalen Programmierung häufig auftretende Verkettung von Funktionen. So etwas nennt man auch Chain of Operations.
    • In Zeile 2 wird mittels der Funktion repeatedly eine prinzipiell unendliche Sequenz zufälliger Routenvarianten erzeugt. Die Funktion arbeitet mit lazy evaluation, d.h. sie tut zunächst einmal gar nichts. Es genügt, dass prinzipiell bekannt ist, wie Routenvarianten erzeugt werden.
    • In Zeile 3 werden der unendlichen Sequenz ein paar Elemente als Stichprobe entnommen. Das macht die Funktion take. Die Konstante sample-size gibt an, wie groß die Stichprobe ist. Erst im Moment der Entnahme, werden von repeatedly tatsächlich Routenvarianten erzeugt. Und auch nur genau so viele, wie in diesem Moment benötigt werden. Man erhält so eine Liste einer bestimmten Länge mit zufälligen Routenvarianten.
    • In Zeile 4 wird mittels der Funktion höherer Ordnung map eine Bewertungsfunktion auf jede Route der Liste angewendet. Man erhält so eine neue Liste der Routenlängen. Die ursprüngliche Liste der Routenvarianten bleibt davon unberührt.
    • In Zeile 5 wird die Liste der Routenlängen mit der Funktion höherer Ordnung reduce auf einen einzelnen Wert reduziert. Ihr wird dazu die Funktion + übergeben. Die Elemente der Liste werden somit aufaddiert zur Summe der Routenlängen.
    • In Zeile 6 wird diese Summe durch die Größe der Stichprobe geteilt und somit die durchschnittliche Routenlänge bestimmt. In Zeile 7 wird diese durchschnittliche Routenlänge mit einem Korrekturfaktor multipliziert und somit der anfängliche Wasserspiegel festgelegt. Wie in der funktionalen Programmierung üblich, wird das Ergebnis dieses letzten Ausdrucks implizit als Ergebnis der Funktion zurückgegeben.

     

    In Zeile 2 steht das Threading Macro as->. Er reicht das Ergebnis jeder Zeile als Wert x an die jeweils nächste Zeile weiter. Auf diese Weise entsteht eine Art Verarbeitungs-Pipeline aus Funktionsaufrufen, die sogenannte Chain of Operations.

     

    Clojure ist ein LISP-Dialekt. Lispoide Sprache haben eine eigenwillige Syntax mit ineinander geschachtelten Funktionsaufrufen. Das führt dazu, dass der Code oft viele Klammern und Klammerebenen enthält. Hier fällt das dank des Threading Macros as-> sogar noch recht moderat aus. Wer LISP nicht mag, stört sich oft an den Klammern.

     

    Allerdings hat LISP der Vorzug, ein einfaches syntaktisches Prinzip stur und ohne Ausnahmen durchzuziehen. Ein LISP-Ausdruck ist eine Liste, deren Elemente durch eine Klammer eingeschlossen sind. Das erste Listenelement ist eine Funktion. Die restlichen Listenelemente sind die Argumente, die die Funktion verarbeitet. Listen sind die grundlegende Datenstruktur in LISP. Zugleich ist jedes LISP-Programm eine Liste, also eine Datenstruktur, die durch LISP erzeugt oder verarbeitet werden kann. Dieses Sprachmerkmal nennt man auch Homoikonizität. Man umschreibt dies auch mit dem Schlagwort: "Code is data, data is code." Es ist daher in LISP vergleichsweise einfach, Programme zu schreiben, die LISP-Code verarbeiten oder LISP-Code erzeugen. Dies bezeichnet man als Metaprogrammierung.

  4. Die Ausbildung zur Erzieherin wird auch in DQR6 eingeordnet. Trotzdem haben viele meiner Kolleginnen einen zusätzlichen Aufwand betrieben, um mit ihrer staatlichen Anerkennung zugleich auch die fachgebundene Hochschulreife zu erlangen. Und manche studieren Kindheitspädagogik oder soziale Arbeit, um einen Bachelor zu erlangen.

     

    DQR hin oder her: Die Leute können durchaus zwischen beruflicher Bildung, Allgemeinbildung und einem akademischen Studium unterscheiden. Und zwischen Werbung und Berichterstattung.

  5. Na, abgesehen von den 8 Jahren Boheme ist das doch ein ganz solider Weg. Mittlere Reife, Sozialassistent, Erzieher, Studium der Sozialen Arbeit. Wer weiß, vielleicht kannst du deine musikalischen Fähigkeiten ja gut in die soziale Arbeit einbringen. Ich finde, das klingt gut und vielversprechend. Ich wünsche viel Erfolg und hoffe auf Blogbeiträge.

  6. Die Möglichkeit, umfangreiche Praxiserfahrungen zu sammeln, sollte man gerade bei einem pädagogischen Studium nicht verachten. Meiner Meinung nach lässt das Nebeneinander von Studium und Praxis einen erheblichen Mehrwert erwarten, auch und gerade für Dein Studium. Wenn Du denn zeitlich alles unter einen Hut kriegst und Dein Studium trotzdem vorantreibst. Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass es Dich reizt, diese Chance zu ergreifen.

  7. Zu dem Termin eher nicht. Ich arbeite in Bayern im Kindergarten, bin Bezugserzieher für die 3-4jährigen. Da ist es schwer, im September frei zu nehmen, weil Eingewöhnung ist. Das ist für die Kinder ja schwer genug, aus der Krippe in den Kindergarten zu wechseln. Kann natürlich passieren, dass man krank wird, aber sich da geplant eine Woche frei zu nehmen ist schon ein bisserl gemein. Die laufen einem in der Zeit wie die Entenküken hinterher.

     

    Wobei ich glaube, dass so ein Vorkurs was bringen kann, wenn die Schulzeit schon etwas zurückliegt.

  8. Ach ja, andere Leute wissen immer ganz genau bescheid, was für einen richtig ist.

     

    Ich persönlich hätte mir zwar keinen Diplomstudiengang mehr ausgesucht, aber ich habe zwei Leute kennengelernt, die bei der Wings WI auf Diplom studieren und damit zufrieden sind. Insbesondere habe ich an der Wings das Modul "Theoretische Informatik" aus eben diesem Studiengang als Gasthörer belegt und mit Klausur abgeschlossen. Ich hatte einen tollen engagierten Prof und eine lohnende Präsenzveranstaltung. Mir hat diese Zeit mit der Wings Spaß gemacht. Da ich mit BWL nicht so gut zurechtkomme, hätte ich nicht Wirtschaftsinformatik studieren wollen, aber sonst wäre die Wings für mich durchaus eine Option gewesen.

     

    Insofern: Wenn dich ein Diplom WI an der Wings reizt und der Studiengang kommt zustande, dann mach es. Auf pauschale Aussagen wie "Fernstudium bringt eh nix" kannst du pfeifen. Das kommt durchaus drauf an.

     

    Neunmalkluge Sprüche darfst du dir übrigens auch als Präsenzstudent anhören.

  9. Zitat

    Die letzten Wochen war ich ansonsten recht "faul", bzw. habe meine Prioritäten anderweitig gesetzt. So habe ich mich jetzt wieder meiner alten Leidenschaft dem traditionellen Taekwon-Do gewidmet und mich in einem ansässigen Verband angemeldet. Mal sehen ob ich es zeitlich 1-2 pro Woche hinkriege zu trainieren. Ich erhoffe mir dadurch wieder etwas mehr Ausgleich zum Job und dem Studium. Resilienz wird ja allzeit und überall von allen Seiten propagiert. 

    Wow, das finde ich toll. Ich habe als Jugendlicher und junger Erwachsener auch eine Kampfkunst trainiert, aber irgendwann mit Studium und Eintritt ins Berufsleben habe ich die Zeit nicht mehr gefunden. Aber schade war es schon.

     

    Kampfkünste sind ja so ein vielseitiges Training: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination, Balance... es ist einfach alles dabei.

     

    Weil Kampfkünste technisch anspruchsvoll sind, ist man auch mental sehr gefordert. Man muss sich konzentrieren, die eigenen Bewegungen und den eigenen Körper sehr bewusst wahrnehmen und nicht zuletzt braucht man auch Selbstdisziplin.

     

    Gerade die ist neben einem Fernstudium schwierig aufzubringen. Allerdings glaube ich, dass man aus so einem Hobby indirekt auch viel für sein Studium gewinnen kann, wenn man es denn zeitlich irgendwie unter einen Hut kriegt. Ich drücke Dir die Daumen, dass das klappt.

  10. An der Benotung hat das Nachfragen nie etwas geändert. Das hätte ich auch nicht gut gefunden. Aber der Austausch mit den Tutoren hat mir oft geholfen, die Bewertungskriterien besser zu verstehen. Oder meine Fehler. Das ist wichtig für die Präsenzklausur. Die Benotung der Einsendeaufgaben ist an meiner Hochschule nicht relevant für die Modulnote.

  11. vor 17 Stunden, Muddlehead schrieb:

    Ich habe mir angewöhnt bei jedem Modul wenigstens 1-2 Mails mit den Tutoren auszutauschen. Meist merkt man dann auch den Anspruch. [...] Und der akademische Anspruch ist es, die Details zu können und, da hast du Recht, neigt man als "alter Hase" drüber "hinwegzusehen".

    Die Kontaktaufnahme zu den Tutoren halte ich auch für wichtig und hilfreich. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn mir Kommilitonen erzählen, dass sie diese Möglichkeit gar nicht nutzen. Manche schicken nur Einsendeaufgaben und nehmen die Benotung zur Kenntnis.

     

    Gerade wenn eine Aufgabe nicht gut bewertet wurde, kann sich eine Nachfrage lohnen. Ich habe dann oft besser verstanden, nach welchen Kriterien meine Lösung bewertet wurde. Das waren manchmal andere, als ich vermutet hätte, und das war für die spätere Präsenzklausur wichtig.

  12. Eine charmante Darstellung des Rundreiseproblems findet sich im Artikel "Die optimierte Odyssee" der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft". Aufhänger ist hier die von Homer besungene Irrfahrt des Odysseus von Ithaka. Bei effizienter Routenplanung hätte er schneller zu Hause sein können.

     

    Eine zugängliche Darstellung des Sintflut-Algorithmus bietet der Artikel "Toleranzschwelle und Sintflut" ebenfalls in "Spektrum der Wissenschaft". Der Artikel hat mich auf die Idee gebracht, dieses Fallbeispiel für meinen Vergleich der Programmierparadigmen zu wählen. Leider enthalten beide online verfügbaren Artikel nicht die Illustrationen.

     

    In diesem Youtube-Video kann man verschiedenen Optimierern zusehen, wie sie eine möglichst kurze Rundreise durch Städte der USA planen. Der komplexeste hier gezeigte Optimierer ist Simulated Annealing. Das natürliche Vorbild für dieses Verfahren ist das Abkühlen und Erstarren einer Metallschmelze. Am Anfang ist die Schmelze heiß, die Molekülbewegungen sind heftig. Für die Optimierung bedeutet dies, dass auch Änderungen akzeptiert werden, die zu einer Verlängerung der Route führen. Auf diese Weise können lokale Minima überwunden werden. Mit der Abkühlung der Schmelze werden die Molekülbewegungen langsamer. Die Wahrscheinlichkeit lokale Minima zu überwinden, sinkt, so dass gegen Ende nur noch Verbesserungen der Route akzeptiert werden.

     

    Meinen Einstieg in das Thema funktionale Programmierung habe ich mit dem Buch "Schreibe Dein Programm" von Herbert Klaeren und Michael Sperber gefunden. Es ist eines der seltenen Beispiele für eine erste Einführung in die Programmierung mittels einer funktionalen Sprache. Als Lehrsprache wird Racket verwendet, ein Dialekt aus der Lisp-Scheme-Familie. Man kann das Buch nicht kaufen, aber es ist als PDF kostenlos unter der CC-Lizenz verfügbar. Es war mein "Urlaubsprojekt" im Sommer 2017.

     

    Will man funktionale Programmierung in ihrer reinsten Form kennenlernen, sollte man sich mit Haskell beschäftigen. Das Buch "Learn you a Haskell for Great Good!" kann man online gratis lesen. Der Autor setzt voraus, dass man schon eine imperative Sprache gelernt hat. Das Kapitel "So what's Haskell?" bringt gut und knapp auf den Punkt, was funktionale Programmierung ist. Es vermittelt zugleich eine interessante Eigenschaft der Sprache Haskell: Die verzögerte Auswertung bzw. Lazy Evaluation.

  13. Inzwischen liegt mir ein Klausurergebnis vor und ich bin zufrieden damit. Die Korrekturzeit war mit knapp sechs Wochen im von der Hochschule abgesteckten Rahmen. Sonst kann ich gar nicht mehr viel dazu sagen, weil ich inzwischen recht intensiv an meiner Bachelorarbeit schreibe. Mein Kopf ist also voll von anderen Themen und die Klausur Electronic Business scheint mir subjektiv schon lange her zu sein.

     

    Über die Bachelorarbeit werde ich an anderer Stelle mal berichten, falls ich Zeit dafür finde.

  14. Da mir inzwischen ein Ergebnis der Online-Abschlussklausur vorliegt, hierzu noch ein Nachtrag:

    Es gab insgesamt 8 Aufgaben, die auf recht verschiedene Themen des Modul abzielten. Zum Teil erschienen mir die Aufgaben recht umfangreich. Allerdings fällt es mir oft schwer, mich kurz zu fassen. Gut möglich, dass andere Studierende hier schneller auf den Punkt gekommen wären.

     

    Die Rückmeldungen meiner Tutorin waren differenziert. Sie wären im Hinblick auf die Präsenzklausur für mich sehr wertvoll gewesen. Leider kamen sie dafür zu spät. Das lag aber nicht an meiner Tutorin. Ich hatte die Online-Klausur nämlich am letztmöglichen Termin vor der Präsenzklausur geschrieben, weil ich mit der Bearbeitung des Moduls langsamer vorangekommen war, als ich geplant hatte. Das kenne ich ja schon von Modulen mit BWL-Themen. Jedenfalls war es angesichts des eingereichten Textumfangs klar, dass eine Rückmeldung noch vor der Präsenzklausur unrealistisch war. Für meinen eigenen Lernprozess war das Feedback natürlich dennoch wertvoll.

     

    Ein paar Bonuspunkte konnte ich mir erarbeiten und darf so das Ergebnis der Präsenzklausur etwas gelassener erwarten.

  15. Vermutete Gründe für "Programmieren auf Papier":

    - Einfachere Prüfungsorganisation. Man braucht z.B. keinen Raum mit Computern. Die Prüfungsaufsicht muss nicht in der Lage sein, eventuelle technische Probleme zu beheben. Papier und Bleistift stürzen nicht während der Klausur ab.

    - "Bring your own device" wäre eine Alternative dazu, Rechner bereit zu stellen. Aber dann müsste man irgendwie kontrollieren, was die Studierenden an möglicherweise unerlaubten Hilfsmitteln nutzen.

     

    Klausuren dauern ja auch nur wenige Stunden. Da ist es ohnehin nicht möglich, etwas komplexeres zu programmieren. Um das zu prüfen, braucht es Projekte oder eben eine umfangreichere eigenständige Arbeit wie die Bachelorarbeit. In Klausuren soll in der Regel soll geschaut werden, ob Grundkonzepte verstanden wurden. Das geht mit Stift und Papier.

     

    Manchmal Problematischer ist: Oft entwickelt man Code schrittweise. Ein Snippet schreiben, testen, erweitern, testen... Das geht mit Papier nicht. Da muss man sich vorher Gedanken machen. Wie schon Markus Jung erwähnte, ist das manchmal so gewollt.

     

    Ich merke, dass ich mittlerweile so wenig von Hand schreibe, dass das tatsächlich ungewohnt und für mich an Prüfungstagen auch manchmal physisch anstrengend ist. Daher denke ich mir manchmal, dass ich mal an meiner Handschrift arbeiten müsste. Die war leider nie besonders gut, auch weil ich mitten in der Grundschulzeit von lateinischer Ausgangsschrift auf vereinfachte Ausgangsschrift umlernen musste, was mich damals ziemlich verwirrt hat. Meine (natürlich idiotische) Lösung war dann, ab der 5. Klasse Druckschrift zu schreiben. Die war lesbarer, aber ich verzichtete so auf die Vorteile einer flüssigen Handschrift.

     

    Leider ist es nicht ganz einfach, daran als Erwachsener zu arbeiten. Es gibt Kaligraphie-Bücher, aber das ist etwas anderes als eine praxistaugliche Handschrift. Und natürlich gibt es Übungsbücher, die sich an Grundschüler richten. Aber ein gutes Lehr- und Übungsbuch für Erwachsene, die mit vertretbaren Aufwand eine gut lesbare, angenehm und schnell zu schreibende Handschrift entwickeln wollen, könnte aus meiner Sicht durchaus eine Marktlücke sein. Ich vermute, dass es in den kommenden Jahren immer mehr Leute geben wird, die die Schule verlassen, ohne eine gute Handschrift entwickelt zu haben.

  16. Dir persönlich dürfte es nichts nützen, aber konstruktive Kritik könnte helfen, die Situation für künftige Studierende zu verbessern. Die müsste natürlich differenziert und auf konkrete Punkte bezogen sein.

     

    So etwas wird selten schnelle Änderungen nach sich ziehen, aber wenn viele etwas konkretes sagen und sich daraus ein Gesamtbild ergibt, dann darf man hoffen, dass das bei einer Überarbeitung des Moduls auch verücksichtigt wird.

     

    Wennes um die Art und Weise geht, in der Lehrveranstaltungen durchgeführt werden, können Verbesserungen auch schneller möglich sein.

  17. Ich wäre schon gerne schneller gewesen. Aber gegen Ende blieben ein paar Module übrig, die mir nicht so lagen, und die ich vor mir hergeschoben hatte. Ich habe unterschätzt wie sehr sich das auswirken würde.

     

    Aber egal, das ist jetzt geschafft. Der Blick geht nach vorne auf die Bachelorarbeit. Hab heute eine Kommilitonin getroffen, die schon total weit ist mit ihrer. Immer interessant, zu hören, wie's bei den Mitstreitern läuft.

  18. Das Erlebnis, Dinge zu verstehen, bei denen man das nicht für möglich gehalten hätte, stelle ich mir ziemlich motivierend vor.

     

    Die Sache ist ja die: Man versteht irgendeine Kleinigkeit, aber fühlt sich noch gar nicht wie ein Erfolg an. Dann versteht man mit viel Mühe die nächste Kleinigkeit. Und so weiter.

     

    Aber wenn man nach einer Weile zurückschaut, stellt man manchmal fest, dass man doch ganz schön weit gekommen ist. Das ist wichtig.

  19. @roth

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Zusammenhang zwischen Mathematik und Elektrotechnik doch inniger ist als der zwischen Mathematik und Informatik. Die meisten meiner Mitstudierenden nennen jedenfalls Mathematik als den Teil des Studiums, der ihnen schwer gefallen ist. So berichten es mir auch Studierende anderer Hochschulen, egal ob nun Fern- oder Präsenzhochschule, FH oder Uni.

     

    In den meisten Informatik-Studiengängen wird in Mathematik ein Schwerpunkt auf lineare Algebra und Analysis gelegt. Das dürfte daran liegen, dass die Informatik in ihren Anfängen noch näher an der Elektrotechnik war, und man daher eher Mathematik für Ingenieure vermittelt hat.

     

    Relevant für die meisten Entwickler sind vergleichsweise grundlegende Kenntnisse in Logik, Mengenlehre und evtl. Graphentheorie. Wer in irgendeiner Form mit Datenanalyse zu tun hat, findet Statistik nützlich. Meiner Meinung nach wäre es durchaus eine Überlegung wert, die in Mathematik behandelten Themen zumindest in manchen Informatik-Studiengängen anders zu gewichten. Ein bisschen weniger Analysis und lineare Algebra, dafür mehr Statistik, Graphentheorie oder Grundlagen der Kryptographie.

     

    Theoretische Informatik ist natürlich noch mal ein Gebiet für sich. Ich kenne wenige Informatiker, die sich dafür interessieren. Man könnte sagen, dass das der "philosophische" Teil der Informatik ist. Den meisten Informatikern, die ich kenne, ist das zu "abgehoben". Die sind eher Macher und wollen konkrete Probleme lösen.

  20. @SvenJJ

    Noch ein Tipp, für den Fall, dass die Luft doch noch nicht so ganz raus ist.

     

    Der Manning Verlag bringt bald das Buch "Math for Programmers" raus. Inhaltlich deckt es Bereiche der Mathematik ab, die in jedem Fall zum Curriculum eines Informatik-Studienganges gehören. Also z.B. Dinge wie Vektoren, lineare Algebra und affine Abbildungen, die Grundlage für Vektorgrafik sind. Diese Kapitel sind schon fertig. Aber auch Analysis, z.B. um Dinge wie Bewegung und Beschleunigung zu simulieren. Hier ist bislang erst ein Kapitel fertig, aber es kommen nach und nach neue hinzu. Im letzten Teil des Buches soll es um mathematische Grundlagen künstlicher neuronaler Netze gehen. Davon ist noch nichts fertig, aber ich würde annehmen, dass z.B. Matrizenrechnung eine Rolle spielt.

     

    Der besondere an dem Buch: Mathematik wird hier nicht mit Papier und Bleistift betrieben sondern "in Code". Alle vorgestellten mathematischen Sachverhalte werden als kleine Programme realisiert, in diesem Fall am Beispiel der Sprache Python, die ja für Einsteiger auch recht zugänglich ist. Auch Visualisierung spielt früh eine Rolle. Dazu benutzt man z.B. die Bibliothek PyGame. Die Übungsaufgaben sind meist kleine Programmieraufgaben. Vielleicht wäre das ja motivierender für dich? Du würdest Dich mit relevanter Mathematik beschäftigen, aber eben durch die Brille der Programmierung und indem du programmierst. Es gibt also mittlerweile durchaus andere Zugänge zur Mathematik eines Informatikstudiums an der FH, auch wenn Du für eine Klausur trotzdem lernen und üben müsstest, den Kram auch mit Papier und Bleistift zu können. Aber zumindest wäre bei diesem Ansatz klar, was Mathematik mit Informatik zu tun hat.

     

    Voraussetzung ist natürlich die Fähigkeit, Englisch lesen zu können, aber das lässt sich in der Informatik ja ohnehin nicht vermeiden. Man erwirbt solche Vorabveröffentlichungen als PDF zu einem reduzierten Preis, erhält automatisch Benachrichtungen, wenn neue Kapitel verfügbar sind und natürlich auch die endgültige Version, wenn es fertig ist.

     

    Für so etwas könnte man sich ja mal ein Jahr lang Zeit nehmen, um zu testen, wie nachhaltig das Interesse an Informatik ist. Ohne den Druck, dass in bestimmter Zeit etwas fertig sein muss. Habe ich übrigens ähnlich gemacht. Ich habe das Buch "Java lernen mit BlueJ" durchgearbeitet, auch die ganzen Übungen und kleinen Programmierprojekte gemacht, um zu schauen, ob mir so etwas überhaupt Spaß machen könnte. Hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert, aber das hat mir bei meiner Entscheidung für das Studium sehr geholfen.

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