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kurtchen

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Beiträge von kurtchen

  1. Am 7.10.2019 um 09:45 , TomSon schrieb:

    Das stimmt aber auch schon aktuell für die Open University nicht. Dort zahlen auch EU-Ausländer mehr als Einheimische. Auch wenn zu erwarten ist, dass die Studiengebühren nochmal deutlich höher werden (für Ausländer), wenn der Brexit dann mal vollzogen ist.

    Das würde ich gerne etwas präziser formulieren.

     

    Es war schon vor der deutlichen Erhöhung der Studiengebühren in England so, dass Studierende im europäischen Ausland eine erhöhte Gebühr zahlen mussten. Europarechtlich sollten Studierende aus EU-Ländern auch damals eigentlich die gleichen Gebühren zahlen. Zulässig waren die erhöhten Gebühren, weil die OU argumentierte, für die Studierenden im Ausland erhöhte Ausgaben zu haben. Zum Beispiel durch Studienzentren, so dass man für Klausuren nicht unbedingt nach England reisen musste.

     

    Diese Kosten sollten nur von denen getragen werden, die sie verursachten. Sie fielen auch für britische Studierende an, wenn sie vom EU-Ausland aus studierten. Umgekehrt zahlten EU-Ausländer die gleichen Gebühren wie britische Studierende, wenn sie während des Studiums in England lebten. Es gab also eine Unterscheidung nach Wohnort und nicht nach Nationalität.

     

    Nach einen EU-Austritt muss man befürchten, dass von EU-Ausländern deutlich höhere Studiengebühren verlangt werden.

  2. Studiengänge wie Chemie und Biologie sind stark durch Laborpraktika geprägt. Das ist im Fernstudium naturgemäß schwierig. Mir fallen zwei Möglichkeiten ein.

     

    Die britische Open University bietet einen B.Sc. Natural Sciences. Den kann man auch mit den Schwerpunkten Chemie oder Biologie studieren. Bei einigen Modulen gehören sogenannte Residential Schools dazu. Das sind im Endeffekt Präsenzpraktika. Dafür musst Du nach England anreisen. Der Umfang der Praktika ist verglichen mit einem Studium dieser Fächer in Deutschland überschaubar. Daher stellt sich die Frage, wie ernst so ein Abschluss hier genommen wird, auch wenn er formal anerkannt ist. Die Studiengebühren der Open University sind hoch. (In England zahlt man allgemein hohe Studiengebühren.) Schließlich gibt es eine gewisse Unsicherheit durch den Brexit. So ist es an britischen Hochschulen bislang üblich, dass EU-Ausländer die gleichen Studiengebühren zahlen wie Einheimische, Studierende aus anderen Ländern aber deutlich mehr. Das könnte sich mit einem Brexit ändern. Insgesamt würde ich diese Option für deine anvisierten Studienfächer nicht empfehlen. (Bei vielen anderen Disziplinen halte ich die Open University für eine sehr interessante Option, wenn die Studiengebühren aufbringen kann.)

     

    In Deutschland gibt es die Möglichkeit, sowohl Chemie als auch Biologie über Springer Campus zu studieren. Das sind Fernstudiengänge mit Präsenzphasen. Das Problem sind die Zugangsbedingungen. Diese Studiengänge sind nur zugelassen für ausgebildete Technische Assistenten, die natürlich im Rahmen ihrer Ausbildung eine sehr umfangreiche Laborpraxis erwerben. Eine Möglichkeit wäre also, eine TA-Ausbildung zu beginnen und dann im zweiten Schritt das Fernstudium anzugehen. Durch die Tätigkeit als TA hätte man eine gute Möglichkeit, die Studiengebühren zu finanzieren.  Zugleich hätte man beim Abschluss des Studiums bereits Berufserfahrung. Dieser Weg dauert ein bisschen länger. Ich halte ihn aber für erfolgversprechender.

  3. Zitat

    Was mich jedoch irritiert, an der IUBH schließt man das Studium mit einem Bachelor of Arts ab und an der Euro FH mit einem Bachelor of Science. Ich nehme an, das liegt an den Inhalten des Studiums? 

    Von der reinen Bezeichnung B.A. oder B.Sc. kann man nicht zuverlässig auf die inhaltliche Ausrichtung schließen. Wenn man in Oxford oder Cambridge Informatik studiert, bekommt man z.B. einen Bachelor of Arts.

  4. Ich bin in Bonn aufgewachsen. Bad Honnef kenne ich ein bisschen, weil ich dort in einem Kindergarten mein Anerkennungsjahr als Erzieher gemacht habe. Aber ich lebe nun schon seit Ewigkeiten in Bayern. Weil ich noch Verwandte in Bonn habe, bin ich so 2-4 mal im Jahr da. Manchmal fahre ich dann nach Rhöndorf, von der Rückseite den Drachenfels hoch oder mal auf den Breiberg. Über den IUBH-Campus bin ich schon spaziert. Ich meine mich zu erinnern, dass die früher mal mit Hotelmanagement und solchen Sachen angefangen haben. Hat sich ganz schön entwickelt seitdem.

  5. Zitat

    die mündlichen Prüfungen im werden wie gewohnt als Online-Präsentation abgehalten - es handelt sich hierbei also nicht um neue Prüfungsformen, sondern um die mündlichen Prüfungsformen "Fachpräsentation" und "Projektpräsentation", die bereits im Fernstudium an der IUBH bestehen.

    @IUBH Fernstudium

    Wäre es denn möglich, solche mündliche Prüfungen auch von Angesicht zu Angesicht in Bad Honnef abzulegen?

  6. Ich möchte hier gerne noch mal darauf verweisen, dass es mittlerweile recht pfiffige Bücher gibt, mit denen man sich für Programmierer nützliche Mathematik-Kenntnisse aneignen kann, indem man mit Code spielt. Zu nennen wären hier z.B. "Math for Programmers" von Manning oder "Math Adventures with Python" von No Starch Press. In beiden Büchern programmiert man mit Python. Das schöne für Informatiker ist, dass man sofort sieht, wie man mathematische Konzepte beim Programmieren anwenden und nutzen kann. Zum Beispiel für Graphik und Visualisierung. Das macht ja auch Spaß, wenn am Bildschirm etwas buchstäblich Form annimmt.

     

    Man kann den Computer auch nutzen, um Mathematik auf eine ästhetische Art und Weise zu erfahren. Tariq Rashid hat z.B. zwei schöne Bücher über Fraktale und algorithmische Kunst geschrieben. Gerade in der Informatik könnte man wirklich sehr schöne Sachen mit Mathematik machen.

  7. Es gab mal eine Plakatwerbung für eine Fluggesellschaft. Da drauf waren die Buchstaben des Alphabets und der Name der Fluggesellschaft. Das Plakat betrachteten Flugreisende, die beim Check-in in der Schlange standen. Und die fragten sich natürlich, was das sollte.

     

    Es fehlte der Buchstabe Q. Die Aussage war also: No queue. Bei uns geht der Check-in schnell. Man muss nicht anstehen.

     

    Das ist natürlich auch irgendwo von hinten durch die Brust ins Auge.

  8. vor 9 Stunden, Chepre schrieb:

    Ich hatte z.B. Matrizenberechnungen im Bachelor und nach dem Abschluss dieses Moduls habe ich diese Techniken NIE wieder gebraucht bzw. irgendwo erwähnt, was der tatsächliche praktische Nutzen dafür ist.

    Ich habe Matritzen in meiner Projektarbeit gebraucht und jetzt in meiner Bachelorarbeit spielen sie auch wieder eine Rolle.

     

    Ich zeichne in ein Koordinatensystem und möchte die Darstellung scrollen und zoomen können. Dazu muss ich die Koordinaten umrechnen. Dabei hilft mir eine Transformationsmatrix. Mit der kann ich elementare Operationen wie die Parallelverschiebung (scrollen), Skalierung (zoomen) aber auch Rotation und Scherung durchführen.

     

    Das muss ich zum Glück nicht von Hand programmieren, weil Frameworks wie JavaFX mir entsprechende Klassen bieten, die so etwas schon implementieren. Aber um so eine Transformationsmatrix benutzen zu können, muss man verstehen, wie sie funktioniert.

     

    Das wäre z.B. so ein Punkt, wo man  Mathestoff in Code umsetzen könnte, um ihn in Aktion zu erleben. Wie man das praktisch anwendet hab ich mir nämlich mit entsprechender Literatur selbst raustüfteln müssen. Allerdings war ich in dem Moment froh, wenigstens schon eine theoretische Grundlage zu haben.

  9. Ich habe den Eindruck, dass derartige Fehler auch in klassischen Druckmedien wie Zeitungen, Zeitschriften oder sogar Büchern häufiger werden. Meine Vermutung ist, dass das auch daran liegen könnte, dass heute ein Text vom Verfassen bis zum Druck durch weniger Hände geht und von weniger Augen gesehen wird.

     

    Man sollte meinen, dass eine automatische Rechtschreibkorrektur hilft, trotzdem ein hohes Qualitätsniveau zu halten. Aber anscheinend reicht das nicht. Es gibt auch kostenpflichtige Dienste wie Language Tool oder Duden Korrektor, die viele Fehler finden, die eine normale Autokorrektur übersieht. Für ein Unternehmen, das Inhalte im Internet publiziert, wäre es meiner Meinung nach sehr empfehlenswert, solche Werkzeuge zu nutzen. Wenn offensichtliche Fehler an prominenter Stelle auf der Homepage landen, kann das einen Eindruck mangelnder Sorgfalt vermitteln.

     

    Die Virtuelle Hochschule Bayern (VHB) bietet ein Modul "Schlüsselkompetenz Rechtschreibung". Das richtet sich an Studierende, die ihre Rechtschreibung verbessern wollen. Im Rahmen der Plattform OpenVHB  steht es inzwischen nicht mehr nur Studierenden sondern jedem Interessierten offen. Als darüber kürzlich bei heise online berichtet wurde, gab es für dieses Modul Spott. Rechtschreibung solle nicht an Hochschulen vermittelt werden, konnte man dort in den Kommentaren lesen.

     

    Beispiele wie das von Ihnen angesprochene bestärken mich in meiner Ansicht, dass solch ein Angebot auch an Hochschulen sinnvoll ist. Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass vor Jahrzehnten an der Schule erworbene Kenntnisse in Rechtschreibung für ein ganzes Berufsleben reichen. Ich glaube jedenfalls, dass mir so ein Kurs nicht schaden würde. Als Erwachsener möchte man vielleicht auch nicht mit Lernhilfen für die Primar- und Sekundarstufe üben. Warum also nicht ein Angebot an den Hochschulen, bei dem der Stoff auf einem anderen Abstraktionsniveau und in einem anderen Tempo vermittelt wird, als das zu Schulzeiten möglich war?

     

    Ich denke jedenfalls, dass es sich lohnen würde, dem Thema regelgerechtes Schreiben Aufmerksamkeit zu widmen.

  10. Bei Aufnahme meines Fernstudiums der Web- und Medieninformatik habe ich das Thema Mathematik durchaus als Knackpunkt empfunden. Zwar mochte ich Mathematik zu Schulzeiten und war darin auch ganz gut. Aber meine letzte Beschäftigung damit lag auch eine ganze Weile zurück. Während ich der Ansicht war, die Mittelstufen-Mathematik eigentlich noch ganz gut zu können, hatte ich den Eindruck, die Oberstufen-Mathematik komplett vergessen zu haben.

     

    Dieser Eindruck erwies sich als nicht ganz zutreffend. Die entsprechenden "Trampelpfade" im Hirn waren zwar "zugewachsen" und somit nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar, aber sie waren da und ließen sich - mit entsprechender Mühe - wieder freilegen. Also: Abneigung gegen Mathematik gab es keine, wohl aber die Sorge, ob ich das noch einmal schaffen würde. Zumal mir die Anforderungen in Mathematik auch immer wieder als Grund für einen Studienabbruch genannt wurden.

     

    Ich war dann entsprechend froh, dass ich mit dem ersten Mathematik-Modul einen sanften Wiedereinstieg ins Thema finden durfte, mit sehr guter Betreuung durch meinen Tutor. Insgesamt hat mich die Mathematik im Fernstudium zwar viel Zeit und Mühe gekostet aber mir durchaus auch Spaß gemacht.

     

    Mathematik wird häufig als unverzichtbar für die Informatik gesehen. Sie beschäftigt sich mit formalen Strukturen und schult das abstrakte Denken. Davon profitiert man als Informatiker. Allerdings denke ich mittlerweile, dass die vermittelten Themen häufig nicht optimal für Informatiker sind. In vielen Studiengängen wird vor allem Analysis und lineare Algebra vermittelt. Informatiker profitieren auch auch von Logik, Mengenlehre, Numerik, Graphentheorie, analytischer Geometrie, Statistik und Zahlentheorie (als Grundlage der Kryptographie). Ich glaube, dass es sich in einigen Studiengängen lohnen würde, die Themen etwas anders zu gewichten.

     

    Als Informatiker hätte ich es natürlich cool gefunden, wenn das ganze eine stärker "algorithmische" Ausprägung bekommen hätte. Wir haben Mathematik mit Papier und Bleistift betrieben. Aber man kann mathematische Konzepte auch in Code ausdrücken. Das schafft Möglichkeiten, mit Mathematik zu "spielen und experimentieren". Ich glaube daher, dass es sich lohnen könnte, nach anderen Formen der Vermittlung zu suchen. 

     

    Was Mathematik im Psychologie-Studium angeht: Ich glaube, das Problem ist dort, dass vielen Studierenden unzureichend bewusst ist, dass Psychologie zunächst einmal eine empirische Wissenschaft ist. Wenn man im Alltag mit einem Psychologen zu tun bekommt, dann dürfte das meistens in einer beratenden oder therapeutischen Situation sein. Das prägt wahrscheinlich die Erwartungen im Hinblick auf ein Studium. Ein psychologischer Psychotherapeut wird in seinem beruflichen Alltag ja auch tatsächlich mit Statistik nicht mehr viel zu tun haben.

     

    Möglicherweise verbessert sich diese Situation ja mit der Einführung neuer Studiengänge für Psychotherapie, so dass Leute, die eigentlich kein ausgeprägtes wissenschaftliches Interesse an Psychologie haben, in einem anderen Studiengang sitzen. Natürlich wird man auch dort der Statistik nicht entkommen können.

  11. @Markus Jung

    Ich glaube, der Begriff "Bedenken" trifft es nicht richtig. Bislang hatte ich immer mit staatlichen Hochschulen zu tun. Springer Campus ist zwar ein privater Anbieter, bietet aber alle Fernstudiengänge in Kooperation mit staatlichen Hochschulen an. Das Modell gefiel mir gut. Mit privaten Hochschulen habe ich einfach noch keine eigenen Erfahrungen. Das wäre also Neuland.

     

    In meinem aktuellen Studium ist es so, dass mein Professor, der meine Projektarbeit betreut hat und nun auch meine Bachelorarbeit begleitet, ganz normal im Lehrbetrieb der FH Dortmund steht, also dort für Lehrveranstaltungen verantwortlich ist und im permanenten Kontakt mit Studierenden ist. Das war z.B. auch spürbar, als ich vor meiner Projektarbeit seine Sprechstunde aufgesucht habe. Ich hatte den Eindruck, als Fernstudent nicht weiter aufzufallen. Die FH Dortmund hat Studierende im Fachbereich Informatik und manche von denen studieren eben berufsbegleitend und online.

     

    Allerdings ist auch die IUBH keine reine Fernhochschule. Es gibt den Campus in Bad Honnef und dort finden Präsenzstudiengänge statt. Da der Fernstudienbereich in den letzten Jahren schnell gewachsen ist, dürfte das Verhältnis von Fernstudierenden und Präsenzstudierenden freilich ganz anders sein als z.B. an der FH Dortmund.

     

    Ja, die Präsenztage in Dortmund gefielen mir gut und ich finde es schade, dass dieses mittlerweile freiwillige Angebot von so wenigen Studierenden in Anspruch genommen wird. Allerdings denke ich, dass ich inzwischen anders dastehe als im September 2015, als ich mein Fernstudium bei Springer Campus begonnen habe. Möglicherweise könnte ich heute auch mit einem anderen Fernstudien-Konzept umgehen. Beziehungsweise mir Gelegenheiten für Präsenzen und Austausch anderweitig und selbstständig suchen.

     

    @Muddlehead

    Mir spukt seit längerem eine Idee für etwas rum, das man mit KNNs umsetzen könnte. Das wäre die Masterarbeit, die ich gerne schreiben würde. Falls ich denn je eine schreibe.

     

    Die Kosten sind natürlich ein gewichtiger Punkt. Die Studiengebühren für den Bachelor aufzubringen, war durchaus eine erhebliche Kraftanstrengung für jemanden, der im Kindergarten arbeitet.

  12. Ich studiere bei Springer Campus bzw. der FH Dortmund. Zu Beginn meines Fernstudiums waren die Präsenztage verpflichtend. Wenn man aus zwingenden Gründen verhindert war - z.B. Krankheit - so musste man sich vorher abmelden.

     

    Aufgrund einer Gesetzesänderung wurde die Anwesenheitspflicht an Hochschulen in NRW zum WS2014/2015 generell abgeschafft. Das betraf also nicht nur Fernstudierende sondern Studierende aller Hochschulen in diesem Bundesland. Eine Anwesenheitspflicht konnte nur noch verlangt werden, wo sie aus sachlichen Gründen geboten war, z.B. für Laborpraktika oder dergleichen.

     

    In diesem Zusammenhang wurde die Anwesenheitspflicht für Präsenztage auch für meinen Studiengang abgeschafft. Die Teilnehmerzahlen gingen sofort merklich zurück. Die Folge war schließlich, dass weniger Präsenztage angeboten wurden. Der Aufwand für die Hochschule war hoch, aber kaum einer nutzte das nun freiwillige Angebot.

     

    Die Abschaffung der Präsenzpflicht in NRW wurde von vielen Lehrenden kritisch gesehen. Es gab auch viele Beschwerden, wenn Lehrende eine Präsenzpflicht einforderten und Studierende der Ansicht waren, dies sei sachlich nicht unbedingt zwingend.

     

    Ab dem WS2019/2020 dürfen Hochschulen wieder eine Anwesenheitspflicht einfordern. Ob und gegebenenfalls wie sich das auf meinen Studiengang auswirken wird, weiß ich noch nicht.

  13. Ich habe gerade entdeckt, dass die IUBH ab Februar 2020 zwei neue Masterstudiengänge im IT-Bereich anbieten will. Einen M.Sc. in Data Science und einen M.Sc. in Artificial Intelligence. Beides finde ich durchaus interessant.

     

    Zwar hätte ich es gut gefunden, einen Master an einer staatlichen Hochschule zu erwerben. Das ginge ja z.B. bei der WINGS oder auch mit VAWI. Allerdings interessiert mich der angebotene fachliche Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik nicht so richtig. Hier im Forum hatte ich ja auch schon einmal von Überlegungen geschrieben, mich in den Master Praktische Informatik der FU Hagen einzuschreiben. Die bieten seit neuerer Zeit Module wie "Scientific Programming in Python" oder "Künstliche Neuronale Netze", was ich inhaltlich schon spannend finde. Aber die Schwerpunkte "Data Science" und "Artificial Intelligence" habe ich mir schon seit längerem gewünscht. Die Aussicht, mich in einem Masterstudium fast ausschließlich mit Themen zu beschäftigen, auf die ich wirklich neugierig bin, ist schon attraktiv. Das könnte ein Grund sein, einer privaten FH eine Chance zu geben.

  14. Ich studiere nicht an der IUBH, aber Fehler in Skripten können überall vorkommen. (Genau wie Fehler in Lehr- und Fachbüchern auch renommierter Verlage.)

     

    Ich möchte nicht behaupten, dass mir das egal wäre. Manchmal löst so etwas nur eine kurze Irritation aus, aber in Einzelfällen und gerade, wenn man Schwierigkeiten hat, den Stoff zu verstehen, kann so etwas auch viel Zeit kosten. Zum Beispiel wenn man die Umformung einer Gleichung nicht nachvollziehen kann oder ein Codebeispiel partout nicht zum laufen kriegt. Wenn sich das häuft, schafft es auch Unsicherheit für das nächste Mal. Man fragt sich: "Liegt es an mir oder ist das wieder ein Fehler?"

     

    Trotzdem: Als Ausschlusskriterium für die IUBH müsste es meiner Meinung nach schon konkreter sein. Eine Hochschule, an der nicht ab und zu ein Fehler im Skript ist, musst du erst mal finden.

     

    Das Problem dürfte generell vor allem neue Skripte betreffen. Aber in vielen Fächern ist es ja auch wünschenswert, dass die Inhalte sehr aktuell sind. Statt der n-ten korrigierten Auflage ist es dann sinnvoller, ein neues Skript zu verfassen, das natürlich auch wieder "Kinderkrankheiten" hat.

     

    Manche amerikanische Fachbuchverlage bieten Vorabversionen ihrer EBooks deutlich vor dem Veröffentlichungstermin an. Manning hat so etwas z.B. unter dem Label MEAP (Manning Early Access Program). Zum Teil kann man so Kapitel für Kapitel erleben, wie ein Buch entsteht. Fehler gehören dann dazu. Die Rückmeldungen der Early Access Leser helfen, Fehler oder missverständliche Passagen zu entdecken. Ich nutze das häufig, weil es nicht selten die erste und einzige Möglichkeit ist, ein richtiges Buch zu einem aktuellen Thema zu bekommen. Und das ist eben trotzdem etwas anderes als eine schnell zusammengestellte Online-Dokumentation.

  15. Ich war in meinem Leben mehrfach in der Situation, dass ich Studienleistungen anerkennen lassen wollte. Keine MOOC-Zertifikate sondern reguläre, benotete Scheine von staatlichen Hochschulen. Meine Erfahrung ist, dass so etwas durchaus recht bürokratisch ablaufen kann. Die entsprechenden Sachbearbeiter sind ja auch nicht unbedingt in der Materie drin. Kann also gut sein, dass es gar keine so große Rolle spielt, welche Kenntnisse du nun erworben hast, sondern inwiefern die Bescheinigung darüber in einem Kriterienkatalog gelistet ist.

     

    Insofern der Rat: Erst abklären, ob's anerkennungsfähig wäre. Nur dann Zeit und Geld investieren.

  16. Coursera hat ziemlich gute Kurse im Angebot. Aber ob eine Teilnahmebescheinigung oder ein Zertifikat von Coursera von deiner anvisierten Fernhochschule anerkannt wird, ist zumindest ungewiss. Wenn es darum geht, solltest du das vorher mit der Hochschule klären.

     

    Bei MOOCs und ähnlichen Formaten sollte man zwei Aspekte klar unterscheiden:

    i. Die Möglichkeit, etwas interessantes zu lernen.

    ii. Den dokumentierten Nachweis einer Qualifikation.

     

  17. Es ist unter anderem das Beispiel USA, das mich zweifeln lässt, dass sich die Geburtenrate auf diese Weise steigern lässt.

     

    Man kann diese Leistungen natürlich auch aus anderen Gründen für sinnvoll halten. Ich finde es ja gut, dass es Kindergeld, flächendeckende Kinderbetreuung zumindest im Kindergartenalter, Mitversicherung in der GKV und so weiter gibt. Will ich ja nicht abschaffen.

  18. vor 1 Stunde, thb schrieb:

    Vergleicht man dann Lebensumstände von Haushalten mit vergleichbaren Einkommen, ist es egal, ob man nach Europa, Westafrika oder in die Mongolei schaut: die wesentlichen Dinge werden sich gleichen. [...] Je besser es den Menschen wirtschaftlich betrachtet geht, desto weniger Kinder bekommen sie.

    Wahrscheinlich hast du mich missverstanden. Oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich glaube, dass Menschen in anderen Kulturen ebenfalls weniger Kinder bekommen würden, wenn sie in vergleichbaren wirtschaftlichen Umständen leben würden.

     

    Das ändert aber nichts daran, dass ich nicht glaube, dass höhere direkte Geldleistungen an Familien (unter unseren sozioökonomischen Umständen) einen positiven Effekt auf die Geburtenrate hätten.

     

  19. Es ist durchaus fraglich, ob mehr finanzielle Transfers zu Gunsten von Familien die in Deutschland niedrige Geburtenrate steigern würden. Im internationalen Vergleich findet da ja durchaus eine Menge statt.

     

    Ich denke, dass das Kinderwunschmotiv sich verändert hat. Menschen in technologisch weniger entwickelten Ländern erhoffen sich von Kindern z.B. tatkräftige Mithilfe in der Landwirtschaft oder im Kleingewerbe. Kinder werden in vielen Kulturen auch als individuelle Altersabsicherung gesehen. Mehr Kinder bedeuten dann mehr Mithilfe und mehr Absicherung.

     

    Diese Motive spielen in unserer Kultur keine Rolle mehr. Man bekommt Kinder aus emotionalen Gründen, also um in einer positiven Beziehung mit einem Kind zu leben, sich selbst in der Elternrolle zu erleben. So ein emotionales Motiv ist mit ein bis zwei Kindern ganz gut zu befriedigen. Mehr bringt nicht mehr.

     

    Ein Stück weit ist ein Kind für viele auch ein Lebensprojekt. Aus dem Kind soll was werden. Man selbst möchte die Elternrolle gut ausfüllen, das Kind fördern, unterstützen, emotional begleiten. Geteilte Aufnerksamkeit macht es schwieriger, diese erhöhten Ansprüche an die Elternrolle zu erfüllen. In dieser Logik kann es sinnvoll erscheinen, die begrenzten Ressourcen in ein bis zwei Kinder zu investieren, statt in drei oder mehr. Mehr Geld löst dieses Problem nicht. Heutige Eltern erwarten von sich mehr als materielle Daseinsfürsorge.

     

    Das könnte jedenfalls der Grund dafür sein, dass sich Deutschland eine vergleichsweise teure Familienpolitik leistet, bestehende Leistungen ausbaut, neue Leistungen erfindet und die Leute sich trotzdem nicht dafür entscheiden, mehr Kinder zu bekommen. Und der Grund dafür, dass global betrachtet viele Kinder vor allem dort geboren werden, wo es seitens der Politik wenig Unterstützung für Familien gibt.

     

    Eine wesentliche Rolle dürfte auch spielen, dass Frauen heute gut ausgebildet sind und (zu recht) Ansprüche an Selbstverwirklichung außerhalb von Heim und Familie haben. Das ist mit Kind schwierig und mit vielen Kindern umso schwieriger. Das führt insbesondere bei hochqualifizierten Frauen dazu, die Familiengründung weit hinauszuschieben, oft bis es zu spät ist. Auch hier hilft Geld nur bedingt. Eine promovierte Frau wird sich ihre Ambitionen auf eine wissenschaftliche Karriere nicht für mehr Kindergeld und einen Steuervorteil abkaufen lassen.

     

    Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben könnte manchen den Mut machen, sich für ein weiteres Kind zu entscheiden. Hier investiert die Politik in jüngerer Zeit auch. Ein Problem hierbei ist: Die Vereinbarkeit soll allein vom Staat in Form von Kinderbetreuung hergestellt werden. Die Arbeitswelt soll sich möglichst nicht ändern. Mama und Papa können Vollzeit arbeiten, weil die Kinder ganztags in Krippe, Kindergarten, Schule und Hort sind. Das passt aber nicht gut zum emotionalen Kinderwunschmotiv und zum Anspruch, persönlich da zu sein.

     

    Echte Vereinbarkeit bräuchte eine Arbeitswelt, in der man Chancen auf berufliche Entwicklung hat, obwohl man als Mutter und als Vater persönlich für seine Kinder da sein möchte. Von so einer Arbeitswelt sind wir noch weit entfernt. Im Moment bauen wir Betreuungssysteme um die bestehende Arbeitswelt herum und wundern uns, dass die Leute trotzdem nur ein bis zwei Kinder wollen. Eine solche Arbeitswelt kann die Politik wohl auch nicht im Alleingang verordnen. Da müsste sich auch in den Unternehmen etwas verändern.

  20. vor 14 Stunden, stefhk3 schrieb:

    Das ist natuerlich alles seeehr diskutabel, z. B. die "umfangreichen mathematischen / formalen Kompetenzen" bei "beispielsweise Biologen" lassen sich diskutieren.

    Meine Partnerin ist Biologin. Sie hatte im Grundstudium Mathematik, Statistik, Physik. Der Umfang in ECTS war vergleichbar mit dem, was ich im meinen Informatikstudium an der FH hatte, das Niveau eher höher. Hinzu kamen Fächer wie physikalische, anorganische und organische Chemie, die durchaus formale Kompetenzen aufbauen. Und dann natürlich die eigentlichen Module in Biologie mit Fächern wie Physiologie, Genetik, Neurobiologie. Biologie ist im 21. Jahrhundert ein bisschen mehr als Schmetterlinge und Käfer aufspießen.

     

    Informatiker erwerben auch formale Kompetenzen, schließlich ist Informatik eine Strukturwissenschaft. Zumindest als FH-Informatiker würde ich mir aber nicht einbilden, dass ich da per se besser aufgestellt bin als ein Biologe.

     

    Die Entscheidung, Informatiker nicht zuzulassen, finde ich allerdings auch nicht nachvollziehbar. Mit den Zulassungskriterien der FU Hagen hatte ich ja auch schon zu tun und fand sie recht "kniebohrerisch".

  21. Zitat

    Es geht mir primär nicht darum so viel Geld wie nur möglich zu machen, sondern darum so viel Geld zu machen, dass ich nach z.b. nach der Ausbildung erstmal 1-2 Jahre das Abi fertig mache und dann während des Studiums das jobben kann, worin ich ausgebildet worden bin

    Ich denke, genau so ist es gemeint. Wenn du dank einer vernünftigen Ausbildung jobmäßig nicht mehr ständig im Schleudersitz säßest und auch der finanzielle Druck ein bisschen nachließe, dann hättest du einen stabilen Rahmen, ein Fernabi in akzeptabler Zeit zu schaffen.

  22. Die Ausbildung zum Fachinformatiker halte ich für solide. Die meisten meiner Kommilitonen haben vor ihrem FH Studium diese Ausbildung gemacht. Inhaltlich hätte das auch für mich interessant sein können, aber in meiner Lebenssituation kam nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage.

     

    Die meisten berufsbegleitenden Studiengänge in Informatik sind an FHs. Der dort vermittelte Stoff ist meist anwendungsbezogener, auch in Mathematik. Auch die Fernuni Hagen bietet ein Studium der Informatik. Der Lehrplan kommt mir etwas theoretischer vor. So, wie Du Dich schilderst, würde ich vermuten, dass Dir eher ein FH-Studium gefallen würde.

     

    Ausgangspunkt für eine Recherche könnten Modulhandbücher sein. Dort werden die Inhalte der einzelnen Module eines Studiums mehr oder weniger detailliert beschrieben. So kannst Du erkunden, ob das für Dich interessant sein könnte. Gute Modulhandbücher haben z.B. die Anbieter OnCampus, Springer Campus und die Fernuni Hagen. An der Fernuni Hagen kann man zu vielen Modulen auch Leseproben herunterladen. (Ich finde, an denen merkt man schon, dass es an der Uni ein bisschen theoretischer zugeht.)

     

    Ebenfalls empfehlen kann ich, einmal ein einführendes Lehrbuch der Informatik zu lesen. Gut finde ich z.B. "Informatik - Eine praktische Einführung mit Bash und Python" von Tobias Häberlein. Programmieren kannst Du ja schon, aber dieses Buch geht am Beispiel der Sprache Python durch verschiedene grundlegende Themen der Informatik. Es vermittelt also einen gewissen Überblick davon, was Gegenstand eines Informatikstudiums ist. Ebenfalls empfehlen möchte ich "Algorithmen kapieren" von Aditya Y Bhargava. Beide Bücher sind nicht sehr dick, also schnell zu lesen. Wenn Du das interessant findest, könnte ein Studium der Informatik etwas für Dich sein.

     

    Zur Mathematik: In meinem Studiengang waren es 4 Module a 5 ECTS. Ein Bachelor hat 180-210 ECTS. Mathematik spielt also eine Rolle, steht aber - zumindest an FHs - nicht im Mittelpunkt. Falls Du kein Abitur hast, musst Du damit rechnen, für Mathematik mehr Zeit und Mühe aufzuwenden, weil Dir die sehr nützliche Grundlage der Oberstufenmathematik fehlt. Ich habe aber viele Kommilitonen ohne Abitur, die Mathematik trotzdem geschafft haben.

     

    Ich studiere seit 2015 Web- und Medieninformatik bei Springer Campus und führe hier im Fernstudienforum einen Blog mit Beschreibungen aller Module. Da ich inzwischen scheinfrei bin und "nur noch" an meiner Bachelorarbeit schreibe, zeigt der Blog inzwischen fast einen vollständigen Studienverlauf. Du könntest dort also mal schauen, wie ein Modul "Rechnerarchitektur" oder auch die Mathematik-Module aus Teilnehmerperspektive aussehen.

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