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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Palliative Care
    Die Prüfungsleistung im Modul Palliative Care ist zwar schon ein paar Wochen her, aber ich möchte noch eine Zusammenfassung dazu geben. 
    Für das Referat mussten wir ein Thema mit dem Modulverantwortlichen absprechen und konnten entweder ein eigenes Thema suchen oder aus einem Portfolio, das sich nach den Inhalten des Moduls richtet, eines auswählen. Ich hatte mir das Thema Gesprächsführung überlegt, da ich während eines Einsatzes im Hospiz und auch später in meiner Zeit auf Intensivstation viel Erfahrung damit sammeln konnte. Es war superinteressant, mir dazu mit passender Fachliteratur einen theoretischen Background zu schaffen, und die Reduktion auf 15 Minuten Vortrag war das anspruchsvollste daran. 
     
    Die Reihenfolge der Gruppen wurde gelost, und ich hatte das Pech, als letzte an der Reihe zu sein. Trotzdem waren alle Vorträge sehr interessant und informativ. Es gibt für Pflegefachkräfte die Weiterbildung zur Fachkraft für Palliative Care, und das i-Tüpfelchen wäre noch, wenn die 6CP aus dem Studium auf die Weiterbildung angerechnet werden könnten, oder wenn man mit den 6 CP und beispielsweise einer Praxisphase die Weiterbildung anbieten könnte. Zur Zeit gibt es leider noch keine Verzahnung von beruflicher Weiterbildung und Studium.
     
    Das Highlight dieses Moduls war ganz klar der Dozent. Angemeldet war ich am Studienzentrum Nürnberg, und meines Wissens nach ist er dort immer der Dozent für dieses Modul. Er ist selbst Fachkraft für Palliative Care und arbeitet zu einem kleinen Prozentsatz noch auf einer Palliativstation, so dass er sämtliche Inhalte absolut authentisch, praxisnah und fachlich kompetent rüberbringt. In der Prüfungssituation ist er sehr wertschätzend und freundlich. Einer der besten Dozenten des Studiums!
     
    Für mich geht es nun weiter mit der Prüfungsleistung für Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen sowie den Studienbriefen des Moduls Advanced Nursing Practise. Ich bin gespannt!
     
    Euch eine gute Restwoche!
    Silberpfeil
  2. Silberpfeil

    Management von Bildungseinrichtungen
    Ich habe ja schon im Forum über die Stolpersteine der Gruppenarbeit im Modul Management von Bildungseinrichtungen berichtet. Am Ende habe ich mich durchgewurstelt, weil jede Diskussion auf völliges Unverständnis gestoßen ist und es mir die Energie dann nicht wert war. Zum Glück war die Endnote in Ordnung.
     
    Zum Modul. Die Studienbriefe behandeln die Themen:
    1. Organisation und Führung
    2. Personalmanagement
    3. Arbeitsrecht
    4. Qualitätsmanagement
    5. Edupreneurship und Ressourcenmanagement.
     
    Als Prüfungsleistung sollte in Gruppen ein Konzept für ein neues Bildungsangebot ausgearbeitet werden. Das war mal ein interessanter Perspektivwechsel, denn ich habe mich mit der Finanzierung und der Kostenkalkulation beschäftigt. Da muss man auch im Auge behalten, ob man an einer gemeinnützigen Einrichtung oder bei einer Aktiengesellschaft beschäftigt ist, wie die Konkurrenzsituation ist und was der Markt an Zielgruppe her gibt. Das sieht bei mir am Harzrand ganz anders aus als im Rhein/Main-Gebiet und ist generell eine ganz andere Herangehensweise, denn als Pädagogin hat man eher eine idealistische Herangehensweise.
    Ich habe mich also lieber mit dem Inhalt beschäftigt, für die Präsentation in den "Augen-zu-und-durch-Modus" geschaltet und für mich als Lehrkraft daraus gezogen, dass ich nie nie nie Gruppenarbeit ohne spezielles Ziel und Bewertung einsetzen werde. Was ja immerhin auch eine Erkenntnis ist. 🙂
     
    Als nächstes geht es für mich weiter mit der Prüfungsleistung im Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen. Ich werde berichten.
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  3. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Am Wochenende ging es in Teil 1 der KÜ für das Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen (KUP), und auch diese fand online statt.
    Ein Unterschied zum Bachelor ist sehr deutlich: die online Vorlesungen zu den Modulen sind zwar wie im Bachelor weiterhin freiwillig, aber bereits in mehreren Modulen wurden Prüfungsleistungen ohne die Teilnahme kompliziert. In den Präsenzen werden beispielsweise Themen für Referate oder Gruppen ein- und zugeteilt, so dass es schwer ist, ohne diese Informationen arbeiten zu können. Da es aber ein Masterstudium ist, finde ich den erhöhten Aufwand absolut gerechtfertigt. 
     
    In Teil 1 der KÜ haben wir begonnen, eine kompetenzorientierte Prüfung zu erstellen. Wir durften  auch Prüfungen samt Erwartungshorizont nutzen, die wir bereits für die Arbeit erstellt haben, und glücklicherweise habe ich gleich mehrere in petto, so dass ich mir eine passende aussuchen konnte. Für die Teilnehmer, die auf kein Material zurückgreifen können, bedeutet dieser Teil allerdings schon erhöhten Aufwand, denn allein mit der Neukonzeption einer Prüfung kann man locker mehrere Tage zubringen. Das Format der Prüfung - schriftliche Klausur, mündliches Prüfungsgespräch oder praktische Prüfung bzw. Simulation - ist freigestellt.
     
    In der Zeit bis zur KÜ Teil 2 (diese soll ca. 4 Wochen später stattfinden) müssen wir nun eine Kompetenzmatrix erstellen, in der jede einzelne Frage (oder Prüfungsaufgabe) darauf geprüft wird, welche Kompetenzen damit gefördert werden. Außerdem gehört eine curriculare Verortung und Lernziele ebenfalls zu der Prüfungsleistung, die wir bis zwei Wochen vor KÜ Teil 2 beim Modulverantwortlichen abgeben müssen. In der KÜ Teil 2 haben wir dann 15 Minuten Zeit, unsere Prüfung samt Ergebnis zu präsentieren. Und damit ist dieses Modul ein ziemliches Brett, denn das ist alles sehr aufwändig. 
     
    Außerdem gehört KUP zu einer Reihe von Modulen, die thematisch aufeinander aufbauen: Die Inhalte der Module Diagnostik und Förderung, KUP, Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege sowie die Praxisstudien sollen nicht umsonst in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Und sie sind eine inhaltliche Fortsetzung der pädagogischen Module im Bachelor. Das alles ist sehr durchdacht und gefällt mir gut. 
     
    Ich schwanke also sehr zwischen "Das Studium ist toll" und "Es soll vorbei sein, ich will nur noch Motorrad fahren".😀😉 Denn abgesehen von KUP bearbeite ich noch andere Module, aber dazu in an anderer Stelle.
     
    In diesem Sinne: Haltet durch! 😎
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  4. Silberpfeil

    Palliative Care
    Und am Kalender? Unglaublich, wie schnell die Zeit herum geht und das Studium voranschreitet. Von den beiden Hausarbeiten haben ich leider noch kein Ergebnis. Weil Warten so viel Freude macht. 🙄
     
    Die Komplexe Übung im Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen musste verschoben werden, da der Dozent erkrankt ist. Folgetermin fällt leider auf den Samstag nach meinem Geburtstag... Pech. 🙂
    Ich konnte aber an der Präsenzveranstaltung für das Modul Palliative Care teilnehmen. Das Modul gehört zu den Fachwissenschaften Pflege und kann auch einzeln als Weiterbildung gebucht werden. Die Studienbriefe behandeln die Themen:
    1. Grundlagen und Rahmenbedingungen von Palliative Care und Hospizarbeit
    2. Ethisch-rechtliche Aspekte der Palliativpflege
    3. Symptomerfassung und -Kontrolle, medizinisch-pflegerische Aspekte der Palliativpflege
    4. Symptomerfassung und -Kontrolle, psycho-soziale Aspekte der Palliativpflege
    5. Symptomerfassung und -Kontrolle, religiös-spirituelle und existentielle Aspekte und multiprofessioneller Teamansatz.
     
    Sowohl die Präsenzveranstaltung als auch die KÜ findet online statt. Ich habe mich aus Termingründen beim Studienzentrum Nürnberg angemeldet, weil es Überschneidungen gab mit dem Termin in Kassel. Die Präsenzveranstaltung ist zwar keine Pflicht, aber man muss für die Studienleistung Referat, welches in der KÜ gehalten wird, ein Thema mit dem Modulverantwortlichen vereinbaren. Das konnte ich zwar bereits vorher per Mail, aber ich habe trotzdem teilgenommen, da das Thema Palliative Care sehr interessant ist. Während meiner Ausbildung konnte ich viel Erfahrung im Hospiz sammeln, und mein späteres Arbeitsfeld Intensivstation hat viele Überschneidungen in den Themen. 
     
    Zum gewählten Referatsthema muss eine PPP angefertigt werden, die Präsentation soll 15 Minuten dauern, und anschließend soll es eine zehnminütige Diskussion geben. Mein Referat und meine Präsentation sind fertig, und ich bin gespannt auf den KÜ-Termin, an dem ich es vorstellen werde. Ich werde berichten!
     
    So langsam kommt das Frühlingswetter auch bei uns im Harz an, und wir sind schon die erste Runde mit den Mopeds gedreht! 🏍️
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
  5. Silberpfeil

    Psychopathologie
    Ich bekomme immer noch Schnappatmung beim Gedanken an letzten Freitag. 😱😕 Eigentlich war meine Hausarbeit im Modul Psychopathologie so gut wie fertig. Geplant hatte ich bis zum Abgabetermin am 27.1. zwei Hausarbeiten, eben diese und die im Modul Pharmakologie. Begonnen hatte ich die für das Modul Psychopathologie, und als ich so gut wie fertig war, hatte ich eine zündende Idee für die im Modul Pharmakologie. So dachte ich also, wenn ich die Hausarbeit in Pharma beendet habe, lese ich die für Psychopathologie Korrektur und schicke sie dann ab. Und das sollte nun am Freitag passieren. 
     
    Es war meine erste Hausarbeit seit dem Bachelor, und Thema waren pflegerische Interventionsmöglichkeiten während einer Krise. Die Idee ist entstanden, weil man als Pflegekraft häufig erster Ansprechpartner für Menschen in einer Krise ist, sei es bei lebensverändernden Diagnosen und dem Tod eines nahen Angehörigen. In Pharmakologie habe ich die Wirkweisen von zwei verschiedenen Medikamenten miteinander verglichen und konnte zurückgreifen auf eine große Anzahl Studien, Metaanalysen und Behandlungsleitlinien. Als ich nun Korrektur gelesen habe für Psychopathologie, fiel mir auf, dass ich zwar eine Menge pflegerische Interventionsmöglichkeiten gefunden habe, aber keine einzige davon in Bezug auf ihre Wirksamkeit untersucht worden ist. Tatsächlich habe ich auch noch ein Fachbuch, eine Behandlungsleitlinie (aus der Psychotherapie) und eine aktuelle Forschung der Uni München gefunden, die aber gerade erst in der Auswertungsphase ist. 
    Das bedeutet, alles was ich in meinem Fazit geschrieben hatte, war im Prinzip auf dem Niveau einer Frauenzeitschrift und hatte nichts mit Wissenschaft zu tun. 🙈😱💩
     
    Also musste ich noch mal alles überarbeiten, um dann in meinem Fazit zu dem Schluss zu kommen, dass die Wirksamkeit nicht belegt ist und Forschungsbedarf besteht. Ich bin nicht mal sicher, ob man in einer Hausarbeit zu so einem Ergebnis kommen darf. Ist das schon mal jemandem hier passiert? 
    Eigentlich ist mein größter Wissenszuwachs in dem Modul, dass pflegerische Handlungen viel zu wenig wissenschaftlich erforscht sind. Das ist zwar spannend und im Masterstudium sicher auch sinnvoll, aber trotzdem hoffe ich, die Hausarbeit trotzdem bestanden zu haben. 
     
    Euch einen guten Start in die Woche!
    Silberpfeil
  6. Silberpfeil

    Allgemeines
    In der letzten Woche habe ich meinen Fokus neu ausgerichtet. Bisher habe ich vier Tage die Woche in der Schule gearbeitet, da ich eine 30 Stunden Stelle habe. Irgendeinen Nebenjob habe ich für den fünften Tag immer gefunden: Arztpraxis und Flüchtlingsunterkunft im letzten Jahr, und davor (im staatlichen Schuldienst) hatte ich neben der 100% Stelle in der Schule noch eine 25% Stelle auf Intensiv. Das war vor allem der Tatsache geschuldet, dass ich die Studiengebühren im Bachelor und im Modulstudium selbst zahlen musste, aber auch Geld für Hobbys haben wollte (der A Führerschein und die Ducati haben sich leider nicht selbst bezahlt. 😁) Das Resultat war aber auch, das ich gefühlt immer alles im Dauerlauf gemacht habe und meiner Gesundheit das nicht gut getan hat.
     
    Der Job in der Flüchtlingsunterkunft war nur vorübergehend, da diese Notunterkunft nur einige Monate bestehen wird. Und so sah ich mich zum neuen Jahr damit konfrontiert, „nur“ noch die 30 Stunden Stelle zu haben. Natürlich hatte ich einige Bewerbungen laufen für einen Nebenjob, aber bis das neue Jahr angelaufen war, hatte sich noch nichts getan. Und auf einmal fiel mir auf, wie gut es ist, einen Tag die Woche mehr für das Studium zu haben. Denn im Master übernimmt mein AG die Gebühren, so dass ich diese Last zumindest los bin.
     
    Mir ist aufgefallen, dass ich so schneller mit dem Studium fertig werde. Und ehrlich gesagt tut es nach 6,5 Jahren Fernstudium, Arbeit und Einarbeitung im neuen Job sehr gut, sich mal eine Stunde mehr Zeit nehmen zu können für Sport und Freizeit. Das ist definitiv mit Geld nicht aufzuwiegen. Also habe ich alle Angebote, die dann für einen Nebenjob kamen, abgesagt und habe wieder richtig Spaß daran, mir gleich das nächste Modul zur Bearbeitung vorzunehmen: Palliative Care.
     
    Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil🏍️
  7. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Nach den beiden Hausarbeiten starte ich das neue Semester mit dem Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen. Studienleistung sind zwei KÜ, und dazwischen sollen wir eine kompetenzorientierte Prüfung erstellen. Die Studienbriefe haben die Themen:
    1. Kompetenzorientierung in der Berufsbildung
    2. Förderung einer ganzheitlichen Kompetenzentwicklung
    3. Handlungsorientierter Unterricht
    4. Problemorientiertes Lernen
    5. Kompetenzorientiertes Prüfen
     
    Was sperrig klingt, ist gefühlt das neue Eldorado in der Berufsbildung: alle Lerninhalte sollen sich an zu erwerbenden Kompetenzen orientieren und kein träges Wissen erzeugen. Akademisch klingt das erst mal gut und sinnvoll, auch hier im Forum ist ja häufig Thema, dass niemand gern "Bulimie-Lernen" mag und anwendungsbezogenes Wissen bevorzugt wird.
    Was mir für die Pflegeausbildung noch nicht klar ist, ist wie man ohne Fachwissen Kompetenz entwickeln soll. Beispiel Arzneimittellehre: Ich brauche erst mal Fachwissen über die Wirkweisen, Herstellungsprozesse und chemischen Zusammensetzungen über Medikamente, um sicher mit Medikamenten arbeiten zu können.
     
    Kompetenzorientiert ist aber die Studienleistung, denn so müssen wir das Gelernte gleich anwenden. Und es gefällt mir, dass das Modul auf Vorwissen aus dem Bachelor aufbaut, und das "Wiederentdecken" dieses Vorwissens macht Spaß. 
     
    Ich bin wieder voll drin im Leben einer Fernstudentin. 🙂 Hab ständig und überall Studienbriefe dabei, um bei Leerlauf lesen zu können. Diskutiere mit Kollegen über Studieninhalte und wende das Wissen gleich an.
    Es ist ein großer Bonus, dass mein Arbeitgeber das Studium finanziert. Im Bachelor war das für mich sehr schwierig mit den Studiengebühren, da ich deshalb keine Arbeitszeit reduzieren konnte. Ich habe mal wieder in meinem Bachelorblog gestöbert (stellt den eigenen Kompetenzerwerb gut dar 😀) und weiß noch, wie mich die Doppelbelastung gestresst hat.
    Nun versuche ich, richtig Gas zu geben. Bei schlechtem Wetter im Studium, und wenn das Wetter besser ist, doch lieber mit dem Motorrad. 🏍️
     
    Viele Grüße aus dem popokalten Harz! (Heute morgen -11 Grad 😰 😱😰❄️
    Silberpfeil
  8. Silberpfeil

    Allgemeines
    Schon ist wieder ein Semester vorbei. Theoretisch mein erstes, da ich seit dem 01.07. immatrikuliert bin. Da ich aber schon vorher einige Module aus dem Master abgeschlossen habe, war es schon mein zweites Semester. Kinder, wie die Zeit vergeht. 🫣
    Zu Beginn des Semesters habe ich mich noch schwer getan, mich wieder in den Alltag des Fernstudiums einzufinden. Immerhin war Sommer und ich seit dem 18.7. stolze Besitzerin des A Führerscheins. Meine Ducati hat mich einfach mehr gelockt als der Schreibtisch und hatte auch überzeugendere Argumente. 😁
     
    Doch mit dem Herbst kamen auch die ersten Studienleistungen in Form von Komplexen Übungen, und so kam der Stein langsam wieder ins Rollen. Ich hatte mir vorgenommen, fünf statt vier Module zu schaffen, so dass ich jetzt zum Jahresende noch mal richtig Gas geben musste, um zwei Hausarbeiten fertig zu bekommen. Weil ich etwas aus der Übung bin, habe ich eine gerade bei der Schreibberatung der HFH eingereicht. Dort kann man online fünf Seiten einer Hausarbeit einreichen und bekommt ein Feedback zur Gliederung, Argumentation und wissenschaftlicher Schreibweise. Das habe ich im Bachelor schon sehr gern in Anspruch genommen, da das Feedback ausgesprochen hilfreich war. Ich bin nun sehr gespannt auf die Antwort. Im Anschluss werde ich noch die notwendigen Änderungen vornehmen und dann beide pünktlich abgeben. Wenn ich beide Hausarbeiten bestanden habe, habe ich mein Semesterziel erreicht.
     
    Aber zum Ausruhen hat ein Fernstudent keine Zeit. 😁 Das nächste Semester hat es auch wieder ins sich, aber ich freue mich auf die Inhalte. Bis jetzt hat das Studium meine Erwartungen noch übertroffen. Ich könnte nicht mal sagen, welches Modul mir am besten gefallen hat, denn alle waren sehr interessant und vor allem hilfreich im Arbeitsalltag an der Schule. Pharmakologie hat tolle Studienbriefe, und das Thema meiner Hausarbeit habe ich so gut gewählt, dass ich richtig Spaß daran habe, auch wenn es ganz schön viel Arbeit ist. 
    Mein Gefühl ist also wie auf dem Bild: ich habe schon einen steilen Anstieg genommen, aber es liegt auch noch einiges vor mir auf dem Weg zum Gipfel. Trotzdem kann man mal die Aussicht genießen. 🙂
    Das Bild ist übrigens entstanden im Urlaub in den wunderschönen Schweizer Alpen. 
     
    Nächster Halt: Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen. 
     
    Kommt alle gut ins neue Jahr!
  9. Silberpfeil

    Pharmakologie
    Ausgerechnet vor den Feiertagen hat mein Mann und mich das böse C-Virus erwischt. Nicht, dass ich ein großer Fan von Weihnachten wäre. Meine persönliche Meinung ist: entweder man ist christlich und feiert die Geburt von Jesus Christus, oder aber man hat gar nichts zu feiern. Dieser Wahnsinn zu den Feiertagen, egal ob man im Supermarkt oder im Straßenverkehr ist, ging mir schon immer auf die Nerven. Allerdings gibt es auch einen großen Vorteil: die halbe Welt hat freie Tage. Für uns bedeutet das normalerweise schon fast Freizeitstress 😉, weil wir auf Familienessen und bei Freunden eingeladen sind und im Normalfall mehrere "Termine" pro Tag haben. Und einen Tag vor Heiligabend findet bei uns traditionell ein großes Konzert statt, zu dem ca. 500 - 600 Besucher kommen. Mein Mann hat schon mehrfach mit verschiedenen Bandformationen auf der Bühne gestanden, und auch dieses Jahr sollte es wieder so weit sein... wenn nicht am Montag der böse Test positiv gewesen wäre. 😑😷 So mussten wir alle Termine absagen. Das hat aber mehr Charme als gedacht, denn mit den Katzen auf dem Sofa zu lümmeln ist doch auch sehr gemütlich.
     
    Abgesehen davon habe ich noch zwei Hausarbeiten auf dem Plan stehen: die für das Modul Psychopathologie ist schon fast fertig und braucht nur noch den letzten Schliff. Im Modul Pharmakologie musste ich mir erst ein Thema aussuchen, und da beinahe 15 Jahre auf Intensivstation mich sehr geprägt haben, wird es um Schmerztherapie gehen. Das wusste ich eigentlich schon, als ich gesehen habe, dass der 2. Studienbrief "Analgesie und Anästhesie" behandelt, denn im Bereich Arzneimittel (auf Intensivstation praktisch der Hauptarbeitsbereich) war das schon immer mein Lieblingsthema. Und auch für die Unterrichtsvorbereitung konnte ich die meisten Inhalte der Studienbriefe nutzen.
     
    Damit kann ich hervorragend an @Vicas Blogbeitrag anknüpfen, denn auch ich bin schon fast unerträglich zufrieden mit meinem Studium. 😁 Die medizinisch-naturwissenschaftlichen Module sind sehr anspruchsvoll, aber wenn ich an Karl Lauterbachs neuesten Vorstoß in Bezug auf das Pflegekompetenzgesetz denke, das Pflegefachkräften mit entsprechenden Qualifikationen mehr Kompetenzen übertragen soll, bin ich darüber überaus dankbar. Die HFH war schon 2017 mit dem Bachelorstudiengang sehr innovativ und setzt das mit dem Master fort. 
     
    Von daher kommt mir die Zwangsauszeit doch sehr gelegen, denn wäre Cordula Grün nicht eingezogen, wäre ich sehr beschäftigt gewesen und hätte viel weniger Zeit für das Studium gehabt. 😉😇
     
    Euch schöne freie Tage!
    Silberpfeil
  10. Silberpfeil

    Pflegewissenschaft
    Obwohl ich bereits 20 CP in Pflegewissenschaft erworben habe, musste ich das Modul Pflegewissenschaft belegen. Die 20 CP bestanden ausschließlich aus Bachelormodulen und konnten daher nicht angerechnet werden. Die Themen der Studienbriefe waren mir aber bekannt:
     
    1. Pflegewissenschaft (Inhalte: Pflegetheorien)
    2. Pflegeforschung
    3. Evidence-based Nursing
    4. Forschungsethik
     
    Die Prüfungsleistung fand online in Form einer KÜ statt. Wir bekamen einen Fall und jeder eine Rolle zugeteilt, in der wir dann eine ethische Fallbesprechung durchführen sollten. Der Fall handelte von einem Paar mit Migrationshintergrund in der Pflegeausbildung, denen die Abschiebung bei Nichtbestehen des Examens drohte. Das war für mich in mehreren Punkten sehr nah am Leben: Ich habe mehrere Auszubildende mit Migrationshintergrund, und durch meinen Nebenjob in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen kenne ich mich  mittlerweile mit aufenthaltsrechtlichen Status einigermaßen aus.
    Die Zeit ging also ziemlich schnell vorbei, und einige Kontakte in meiner Gegend konnte ich auch knüpfen.
     
    Anschließend war noch Zeit für eine größere Party. 😀🍻 Der Erholungsfaktor kam leider viel zu kurz am Wochenende, und ich habe das Gefühl, ich bin zu alt für so was. Ob fürs Studium oder für Partys überlege ich  noch. 😉
    Euch eine schöne Woche!
  11. Silberpfeil
    Bis Januar habe ich mich gleich für zwei Hausarbeiten angemeldet, denn ich muss durch das Zertifikatsstudium keine Klausuren mehr schreiben. Ich starte im Modul Psychopathologie. Geplant ist, diese Hausarbeit bis Ende November fertig zu stellen, so dass ich dann den Dezember (inklusive Urlaub) und den Januar für die zweite Hausarbeit im Modul Pharmakologie habe.
     
    Es ist meine erste Hausarbeit seit dem Bachelor, und ich muss sagen, was das Drumherum einer Hausarbeit ausmacht (Literaturbeschaffung und Recherche, Themenfindung, bis hin zur fertig formatierten Datei), hat die Bachelorarbeit doch sehr geübt. Gefühlt habe ich im Bachelor viel länger allein für die Vorbereitungen gebraucht. Und ich bin nun auch geübter mit der Online-Literatursuche der Uni-Bibliothek.
     
    Thematisch ist das Modul mal wieder super interessant. Die Themen der Studienbriefe sind:
    1. Affektive Störungen und Suizid
    2. Angst-, Zwangs-, Belastungs- und somatoforme Störungen
    3. Psychisch-körperliche Störungen
    4. Persönlichkeitsstörungen, Psychotische Störungen und Schizophrenie
    5. Störungen durch Substanzkonsum.
     
    Relevant für die Arbeit an einer Berufsfachschule Pflege sind die Themen allemal: sie sind Bestandteil des psychiatrischen Unterrichts, und gelegentlich hat man auch mal Schülerinnen oder Schüler mit psychischen Problemen. Natürlich therapiert man nicht als Lehrperson, aber man kann eine Störung vermuten oder erkennen und dann entsprechende Hilfe vermitteln. Im schlimmsten Fall scheiden diese Auszubildenden dann aus.
     
    Nun weiß ich nicht, ob es am Aufbau des Moduls oder an meiner Übung liegt, dass ich so schnell ein Thema gefunden habe. 😉 Aber mir war schnell klar, dass ich ein Thema mit pflegerischem Bezug bearbeiten möchte. Es wird also um pflegerische Interventionsmöglichkeiten in einem krankheitsbezogenen Kontext gehen. Und da in den letzten Tagen kein Motorradwetter war, habe ich schon eine Gliederung und ein Kapitel fertig.
     
    Abgesehen vom Studium habe ich einen neuen Nebenjob: es wurde im September praktisch über Nacht eine Notunterkunft für geflüchtete Menschen eröffnet. Dort wurde medizinisches und Pflegepersonal zur Besetzung einer Krankenstation gesucht, und da ich in der Schule nur 30 Wochenstunden arbeite, bin ich nun einen Tag die Woche auf der Krankenstation. Da schlägt mein Krankenschwesternherz 💓gleich höher, denn die Arbeit dort reicht von Säuglingen mit Fieber bis hin zu schweren Wunden - die Google-Translater App ist mein neuer bester Freund. 🙂
    Nicht nur aufgrund der Hausarbeit frage ich mich mal wieder, warum die Woche eigentlich nur 7 Tage und ein Tag nur 24 Stunden hat.
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil

    Professionalität in der Berufsbildungspraxis
    Die KÜ am Samstag im Modul Professionalität in der Berufsbildungspraxis fand online statt und befasste sich mit Antinomien - also unauflösbaren - Widersprüchen im Lehrerberuf. Dabei sind wir vorher auf verschiedene Antinomien eingegangen, z.B.:
    - die Lehrkraft soll auf die Individualität aller Lernenden eingehen, aber ein formal definiertes Bildungsziel erreichen.
    - zwischen Lernenden und Lehrenden ist ein asymmetrisches Machtverhältnis, trotzdem sollen Lernende zum "selbstgesteuerten" Lernen angeregt werden.
    Insgesamt haben wir uns mit elf Antinomien beschäftigt und sind anschließend in Gruppen eingeteilt worden. In den Gruppen sollten wir einen Fall konstruieren und später im Rollenspiel vorstellen, der dann durch die anderen zu einer Antinomie zugeordnet werden sollte. Im Anschluss wurden Lösungswege erarbeitet.
     
    Keine Gruppe musste einen Fall konstruieren, alle konnten einen Fall aus ihrem Alltag schildern. Durch diese Vorgehensweise ist dieses eher theoretische Modul sehr praxisnah geworden, was auch an der hervorragenden Moderation der Dozentin lag. Es war ihr wichtig, dass wir nicht nur etwas akademisches lernen, sondern davon auch einen Mehrwert für unsere tägliche Arbeit haben. Wenn man diesen Mehrwert dann noch an einem theoretischen Modell ausrichten und begründen kann, hat das auch Masterniveau.
     
    Alles in allem war es mal wieder ein sehr lehrreiches Modul. Außerdem baute das Modul auf verschiedene Inhalte aus dem Bachelor auf, was für mich toll war, denn ich habe nun selbst das Gefühl einer Weiterentwicklung. 🙃 So darf es gerne weitergehen! Als nächstes bearbeite ich die Hausarbeit für Psychopathologie weiter.
     
    Euch eine gute Woche!
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil

    Professionalität in der Berufsbildungspraxis
    Die nächste KÜ im Modul Professionalität in der Berufsbildungspraxis steht auf dem Plan. Das Modul beschäftigt sich mit der Lehrerbildung im Allgemeinen und Lehrenden in der Berufsbildung im besonderen und mit Antinomien, also Widersprüchen im Berufsalltag. Das ist grundsätzlich - wie so oft in den Modulen der HFH - spannend, weil man sich im akademischen Rahmen mit einem Spannungsfeld, dem man täglich ausgesetzt ist, auseinandersetzen kann. Aus dem Bachelorstudium weiß ich, dass es wichtig ist, solchen Gedanken Raum zu geben. Im Bachelor ging es um Themen wie Leistungsbewertung und Vergabe von Qualifikationen, und ich finde es bis heute wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein.
     
    Die Themen der Studienbriefe sind:
    1. Professionelle Kompetenz von Lehrenden
    2. Professionalisierung des Berufsbildungspersonals
    3. Berufsbildungsforschung
    4. Professionalisierung und Akademisierung
    5. Gesundheit im Lehrberuf.
     
    Meiner Meinung nach kommen die Besonderheiten von Lehrenden in Pflegeberufen allerdings etwas kurz. Die ganze Berufsausbildung in der Pflege ist in Deutschland komplett anders aufgebaut als in anderen Ausbildungsberufen, und auch die Lehrenden haben ganz andere Biografien als Lehrende in anderen Ausbildungsberufen. Ich selbst habe schon Schwierigkeiten, wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde: Bin ich nun Lehrerin, oder bin ich Krankenschwester, die auch Lehrerin ist? Ich sage immer: ich bin hauptberuflich Lehrerin, identifiziere mich aber als Krankenschwester. 😁 Aber es ist vielschichtig und nicht so einfach zu beantworten und irgendwie auch eine Antinomie. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die KÜ.
     
    Weiterhin ist leider bei uns gar kein Motorradwetter, und wenn es doch mal trocken ist, liegt zu viel Laub auf der Straße. Ich vermisse den Wind im Gesicht und freue mich immer über Menschen, mit denen ich wenigstens hemmungslos über Motorräder reden kann. 🙂
     
    Übrigens: in Niedersachsen ist heute Feiertag. 😛
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  14. Silberpfeil

    Diagnostik und Förderung
    Wenn ich mich manchmal "von früher" reden höre, fühle ich mich wie meine eigene Oma. 🫣 In der Feedbackrunde der KÜ am Samstag fiel mir wieder ein, dass ich an den meisten KÜ`s noch in Präsenz teilgenommen habe. Das war ein ziemlich großer logistischer Aufwand, da die KÜ`s im Bachelor in Hamburg stattgefunden haben. Den größten Aufwand hatte ich für die KÜ im Modul Innere Medizin, die zu dem Zeitpunkt leider ausschließlich in Präsenz in Nürnberg (über 400km) angeboten wurde.
     
    Aber seit der Pandemie hat die HFH die meisten KÜ`s auf online umgestellt, so auch diese im Modul Diagnostik und Förderung. Prüfungsleistung war es, in Einzel- oder Gruppenarbeit einen Diagnosebogen für eine fiktive oder auch bestehende Lerngruppe zu erstellen. Das Thema für den Diagnosebogen war frei wählbar. Ich hatte mir im Vorfeld für mich selbst entweder Sprachverständnis (Deutsch) oder Leseverständnis bzw. Informationsverarbeitung überlegt und mich dann für Informationsverarbeitung entschieden. Für Pflegefachkräfte ist es immer wieder entscheidend, wie schnell sie aus einer Masse an Informationen die entscheidenden heraus selektieren können, daher finde ich das Thema spannend. In den Examensprüfungen Pflegefachfrau / Pflegefachmann gibt es Fallbeispiele, die die Azubis bearbeiten müssen, daher ist es wichtig, dass die Azubis mit vielen Infos umgehen können.
    Ich musste also Items finden, die die Informationsverarbeitung nach wissenschaftlichen Gütekriterien testen können, und habe Kernaussagen erfassen, Gewichtung nach Relevanz, Dauer der Bearbeitung und noch einige mehr in meinen Bogen aufgenommen. Ich bin zwar nicht fertig geworden (keine Gruppe ist das), aber das war auch nicht das Ziel. Spannend war es, sich mit Messbarkeit, Bezugsnormen, aber auch mit Fehlerquellen auseinanderzusetzen. Die Dozentin hat sich sehr viel Zeit in den einzelnen Gruppen genommen und sich sehr in unsere Themen eingebracht, so dass es viel Spaß gemacht hat, mit ihr zu arbeiten. 
     
    Obwohl ich eine volle Woche hatte und mich mit einer Erkältung herumärgere, ist die Zeit schnell herum gegangen, und wie üblich bei HFH Modulen habe ich eine Menge für den beruflichen Alltag mitgenommen.
    Weiter geht es mit der Hausarbeit in Psychopathologie. Ich werde berichten!
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil

    Diagnostik und Förderung
    Seit Mitte Juli bin ich stolze Besitzerin des Motorradführerscheins und einer Ducati Monster. Ich muss gestehen, ich habe bis jetzt deutlich mehr Zeit mit der Ducati als mit meinen Studienbriefen verbracht. 😀🏍️ So interessant die auch sind, der Wind im Gesicht ist ein Gefühl, das mit kaum etwas anderem vergleichbar ist. Und natürlich habe ich herausgefunden, dass nur 6,2% der Frauen in Deutschland einen Motorradführerschein besitzen. Ein bisschen Statistik muss sein. 🙃
     

     
    Die erste komplexe Übung, an der ich teilnehmen werde, wird im Oktober im Modul Diagnostik und Förderung stattfinden. Zur Zeit bin ich mit der Lektüre der Studienbriefe beschäftigt:
     
    1. Grundlagen der pädagogischen Diagnostik
    2. Pädagogisch-psychologische Diagnostik und Evaluation
    3. Diagnostik in der Schulpsychologie
    4. Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung
    5. Förderung individueller Lernprozesse
     
    Grundsätzlich also absolut relevant für die tägliche Praxis in der Schule. Ich bin Klassenleitung einer Klasse, die eben das 2. Lehrjahr begonnen hat, und bei 19 Azubis zwischen 17 und 50, mit verschiedenem Sprach- und Bildungshintergrund ist es schwer, jedem gerecht zu werden, wenn man nicht einen diagnostischen Blick auf Lernverhalten hat und seinen Unterricht darauf abstimmt. Leistungsmessung sollte immer nicht nur objektiv sein. Dass ein Leistungsnachweis auch reliabel ist - also das misst, was es messen soll, und nicht beispielsweise Sprachverständnis und Lesegeschwindigkeit in Klausuren - ist immer wieder eine Herausforderung. Ich erhoffe mir noch mehr Tipps zu diesen Themen und werde berichten.
     
    Im Herbst habe ich bestimmt mehr Zeit für das Studium. Wobei die Ducati ganzjährig angemeldet ist. 😄 Ich habe aber das Gefühl, dass ich das im Master alles etwas gelassener sehen kann. Zum Glück habe ich auch keine Klausurmodule mehr.
    Was lenkt Euch vom Studium ab?
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  16. Silberpfeil

    Allgemeines
    Heute überbrachte mir der Postbote ein Einschreiben. Darin waren eine hübsche Mappe mit dem eingeprägten Logo der HFH, die verschiedene Dokumente enthielt.
    Die Urkunde selbst und das Prüfungszeugnis, alles auf hochwertigem Papier. Das beigelegte Schreiben war zwar sicher ein Standardwerk, aber trotzdem hat sich da jemand wirklich Mühe gegeben.
    Wenn ich auch ein Fan davon bin, meine Dokumente zu digitalisieren, aber das alles in der Hand zu halten, ist schon ein tolles Gefühl! 
    Das Dokument führt für mich im TV-L direkt zu einer Höhergruppierung... einen materiellen Wert hat es also auch. 🙂
     
    Die große Party, mit der ich mich eigentlich belohnen wollte, wird definitiv nachgeholt. Im Sommer feiert es sich sowieso besser. 🙂
     
    Bleibt gesund! 
    Viele Grüße 
    Silberpfeil 
  17. Silberpfeil

    Allgemeines
    Nun bin ich also auch offiziell seit dem 1. Juli wieder Studierende an der HFH. Die Studienbriefe und Unterlagen kamen aber schon eine Woche vorher. Außerdem habe ich mir wieder einen Bibliotheksausweis für die Universitätsbibliothek der Uni Göttingen besorgt. Auch wenn ich nicht mehr in Göttingen arbeite und einen 35km langen Weg dorthin habe, hat mir der Ausweis im Bachelor zum einen viel Geld für Bücher gespart, und zum anderen kann man vor Ort hervorragend Bücher nach passendem Inhalt durchsuchen. So vermeidet man teure Anschaffungen, die man unter Umständen nicht mal nutzen kann.
    Außerdem habe ich mir zu Beginn im Webcampus einen Überblick über die Studienleistungen aller Module verschafft und eine Liste erstellt.. Für Hausarbeiten ist es beispielsweise wichtig zu wissen, wie viele Seiten sie haben sollen oder wie die Themen vereinbart werden sollen, denn auch das nimmt Zeit in Anspruch. Für manche Komplexe Übungen sollen Themen vorbereitet oder im Nachgang ausgearbeitet werden.
     
    Da ich bereits vier Module im Zertifikatsstudium abgeschlossen habe, werde ich versuchen, mir das Studium so zu organisieren, dass ich in drei Semestern mit den Modulen fertig bin. Wenn es nicht klappt und doch länger dauert, ist das aber auch kein Beinbruch. Im Bachelor hatte ich noch mächtig Zeitdruck, da ich den Abschluss brauchte, um Prüfungen abnehmen zu dürfen. Der Master ist zwar auch wichtig, aber ein Semester länger oder kürzer wird mich nicht hetzen. 🙂Motorrad fahren ist auch wichtig. 🏍️
    Die Module Didaktik der beruflichen Fachrichtung Pflege, Praxisstudien sowie Empirische Forschung hängen zusammen bzw. bauen aufeinander auf. Empirische Forschung ist außerdem die Vorbereitung für die Masterarbeit und Masterkolloquium. Und in den Praxisstudien ist ähnlich wie im Bachelor eine Komplexe Übung, eine Hausarbeit sowie eine Lehrprobe Pflicht, so dass das Modul sehr umfangreich wird. Daher würde ich mich im 3. Semester am liebsten ausschließlich mit diesen Modulen befassen und alles andere abgeschlossen haben.
     
    Im Gegensatz zum Bachelor sind seit der Pandemie so gut wie alle Komplexen Übungen auch online möglich, was für mich eine große Verbesserung und Kosten- und Zeitersparnis darstellt. Auch thematisch schließt der Studiengang nahtlos an den Bachelor an, die Module sind ein Mix aus Pädagogik, Pflegewissenschaft und Bezugswissenschaften wie Medizin und Psychologie. 
     
    Ich hab Bock! 😀
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  18. Silberpfeil
    Da bin ich wieder. 👋
    Und ich gebe zu, ich habe das Studium im letzten Jahr kein Stück vermisst. 😀
     
    Aber von vorne: Nachdem ich festgestellt habe, dass staatliche Schulen in Niedersachsen als Arbeitgeber nicht für mich in Frage kommen, habe ich wieder an einer Berufsfachschule zu unterrichten begonnen. Eigentlich war der Plan, nebenbei die Freiberuflichkeit auszubauen, aber es hat sich anders ergeben. Es gefällt mir so gut an der Schule, dass ich  mich bis auf einen kleinen Nebenjob auf die Arbeit hier konzentriere. Wir sind ein kleines Team, in dem wir uns gut abstimmen können in Bezug auf anfallende Arbeiten und Unterrichtsthemen, und ich fühle mich sehr wohl. Ich habe gleich eine Kursleitung übernommen und mich u.a. in das Antragswesen des Digitalpaktes eingearbeitet.
    Nun gab es aber 2020 eine Gesetzesänderung u.a. in Bezug auf die Qualifikation der Lehrenden für Pflegeberufe. Konnte man dafür früher eine Fortbildung besuchen, muss nun jede Lehrkraft, die hauptamtlich an einer Berufsfachschule Pflege beschäftigt ist, einen Masterabschluss haben. Zur Zeit gilt noch eine Übergangsfrist bis 2028 (daher bin ich mit Bachelor beschäftigt), die in jedem Bundesland anders ist. Mein Arbeitgeber hat sich dazu bereiterklärt, die Kosten für das Studium zu übernehmen, was im Gegensatz zum Bachelor, den ich selbst finanziert habe, eine große Last weniger für mich bedeutet. Ich hatte sogar die Wahl zwischen verschiedenen Studiengängen, über die ich mich dann auch informiert habe:
     
    IU: M.A. Pflegepädagogik TU Kaiserslautern DISC: M.A. Erwachsenenbildung HFH: M.A. Berufspädagogik mit verschiedenen Schwerpunkten  
    Die TU hatte ich ursprünglich wegen der geringeren Kosten in Betracht gezogen. Prinzipiell dagegen spricht aber, dass bei diesem Studiengang kein Pflegeschwerpunkt vorliegt. Nach Rücksprache mit dem regionalen Landesamt für Schule und Bildung hätte der Studiengang bei mir aber trotzdem zur Anerkennung als Lehrkraft geführt, da ich schon die medizinischen und pflegewissenschaftlichen Module an der HFH studiert habe.
     
    Meine Kolleginnen studieren M.A. Pflegepädagogik an der IU. Die Prüfungsformate dort gefallen mir aber nicht.
     
    Es war nicht so schwer und letztlich mehr eine Bauchentscheidung, den Master an der HFH zu studieren. Inhaltlich hat mir das Studium immer gut gefallen und viel genützt, die Prüfungsformate kenne ich und weiß, wie ich mich auf jedes am besten vorbereiten kann, was ja auch weniger Organisationsaufwand bedeutet. Außerdem bekomme ich die Module aus dem Zertifikatsstudium voll angerechnet und kann so hoffentlich ein Semester verkürzen. Also habe ich mich für den Schwerpunkt Fachwissenschaften Pflege Plus entschieden und heute meine Anmeldeunterlagen für den 1.07. abgeschickt. 
     
    Einerseits freue ich mich, weil das Studium eine neue Herausforderung bedeutet. Andererseits habe ich mir einen großen Traum erfüllt und mich in den letzten Monaten hauptsächlich mit Motorradfahren beschäftigt.🏍️😀 Zur Zeit noch 125ccm, aber bald hoffentlich unbegrenzt (der A-Schein ist noch nicht ganz fertig). Mein Mann fährt auch, und gemeinsam abendliche Runden zu drehen und den Wind im Gesicht zu haben, ist einfach unbeschreiblich gut. Dafür dann weniger Zeit zu haben schmerzt jetzt schon, aber ich weiß auch, wenn man erst angefangen hat, läuft es schon.
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
  19. Silberpfeil
    Am Wochenende stand endlich mal wieder eine Komplexe Übung an. Nicht, dass ich meine Wochenenden nicht lieber zuhause verbringen würde. 🙂 Aber es war auch mal wieder schön, meine Lerngruppe zu treffen. Wir kommen aus so verschiedenen Ecken Deutschlands, dass wir uns abseits der Präsenzen nicht sehen, bis auf die zwei Hamburger.
     
    Spannend ist, dass wir zusammen eine Entwicklung gemacht haben. Zum einen hatten nicht alle (mich selbst eingeschlossen) zu Beginn des Studiums Unterrichtserfahrung, und da sind wir natürlich rein gewachsen.
    Außerdem haben zwei meiner Kommilitoninnen Babys bekommen, beide Ende des 4. Semesters. Ich finde es absolut bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommen. Babybetreuung ist ja kein Ponyhof. Das Pubertier meines Mannes ist da eher nicht mehr so betreuungsintensiv. 😉😉😁
    Allerdings drehte sich ein Teil der Gespräche sehr um Geburt, Vorher/Nachher, körperliche Veränderungen usw, was nach zwei Stunden doch eher 🙄😴 ist.
     
    Das Thema der Präsenz war "Phänomene im Behandlungs- und Betreuungsprozess". Die Studienbriefe handelten von verschiedenen Gruppen und eben deren Besonderheiten im Behandlungs- und Betreuungsprozess. Beispiel: der Studienbrief "Gender" handelte von gesundheitlichen Unterschieden bei Männern und Frauen (die Sterberate männlicher Säuglinge ist höher, Männer haben häufiger Herzkrankheiten, Frauen häufiger psychische Krankheiten, usw). Die Themen der anderen Studienbriefe war Alter, Migration, Menschen mit Behinderung und Jugend.
    Studienleistung war, in Gruppen- oder Einzelarbeit ein Behandlungs- oder Betreuungskonzept für eine Zielgruppe seiner Wahl zu entwickeln. Wir arbeiten ja absolut selbstgesteuert, und je mehr Freiheiten uns gelassen werden, umso besser und produktiver wird es.
    Die Dozentin hat uns das ermöglicht und sich zurückgezogen, war aber jederzeit ansprechbar. So hatten wir am Ende 3 fertige Konzepte von 5 Personen zu präsentieren, was auch wirklich Spaß gemacht hat.
    Eine Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, ist definitiv das Halten von Präsentationen.
     
    In Bezug auf meinen letzten Eintrag, in dem es darum ging, dass es für Hausarbeiten bzw. den Zeitaufwand dafür zu wenig CP`s gibt, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dafür für dieses Modul deutlich weniger Stunden gebraucht habe als veranschlagt. Die Studienbriefe lasen sich leicht runter, bzw. quer lesen ging auch an manchen Stellen. 🙂 Und natürlich haben wir alle für unsere Präsentationen Themen genommen, in denen wir uns ohnehin gut auskennen. 
     
    Abseits der Präsenz musste ich  mir dieses Mal in Hamburg ein Hotelzimmer suchen, da meine Freundin Nachtdienst hatte. Tatsächlich habe ich nahe der HFH eine tolle Unterkunft gefunden, die sogar eine Miniküche im Zimmer hat (so dass man nicht gezwungen ist, Essen zu gehen), und im Keller gibt es einen Fitnessraum.
    Seit ich vor einem Jahr wieder mit Sport begonnen habe, den ich ab Beginn des Studiums vernachlässigt hatte, bin ich ein großer Fan von Kraftsport geworden und liebe Hanteltraining und schwere Gewichte.
     
    Mein Mann sagt, wenn es so weitergeht, muss ich die Bierkisten rein tragen. 😉😁💪
     
    Nun werde ich mich um die letzte Hausarbeit im Modul "Betriebliches Bildungsmanagement" kümmern. Mein Themenwunsch dafür ist genehmigt worden.
    Aber erst ab morgen! Heute ist Sonntag und es wird gefaulenzt!
     
    Euch auch einen lazy Sunday! ☀️
    Silberpfeil
     
  20. Silberpfeil

    Allgemeines
    In den letzten Monaten habe ich also deutlich gemerkt, dass mich das Schulsystem buchstäblich krank machen würde. Die Notbremse zu ziehen war das einzig richtige. Es war auch absolut sinnvoll, dieses zum Ende des Schuljahres zu tun, da ich so noch meine Klassenleitungstätigkeit und meine Unterrichtsthemen zum Ende bringen konnte.
     
    Ich habe schon länger nach Alternativen gesucht, und wie gesagt, wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen. An meine Tür klopfte mehr zufällig eine Firma an, die Fortbildungen im E-Learning Format für Kunden im Sozialwesen anbietet. Ich hatte ja meine Bachelorarbeit zum Thema Selbstgesteuertes Lernen im E-Learning geschrieben und mich in dem Rahmen sehr ausgiebig mit verschiedenen Formaten und E-Didaktik befasst. Jemand, der sich nun mit Pflege und E-Learning Konzepten auskennt, passt gut ins Team. Gleich nach meinem ersten Gespräch wusste ich schon, dass ich das unbedingt machen will, da mich die Konzeption von E-Learning Inhalten einfach begeistert. An staatlichen Schulen ist die Digitalisierung noch so weit entfernt, dass ich froh bin, dass wir nicht mehr mit Steinen auf Schiefertafeln kratzen, und ich hatte immer das Gefühl, dass meine kreative und IT-affine Seite verkümmert.
     
    Zeitgleich hatte ich Konflikte in meiner Schule, da wiederholt Versprechungen aus meinem Vorstellungsgespräch nicht eingehalten wurden. Dieses führte beispielsweise dazu, dass ich viel häufiger als geplant den Weg in die fast 50km entfernte Stadt auf mich nehmen musste – und das bei dem bekannten Anstieg der Dieselpreise. Außerdem wurde der Eintritt in die Sondermaßnahme wegen Mangel an Lehrkräften auf ungewisse Zeit verschoben, was mir die Perspektive auf eine unbefristete Beschäftigung nahm (denn ohne Sondermaßnahme keine unbefristete Beschäftigung für Quereinsteiger). Abgesehen davon habe ich das als einen Vertrauensbruch empfunden, denn um von meiner Seite die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Sondermaßnahme zu erfüllen, habe ich das Zertifikatsstudium absolviert und ziemlich viel Geld investiert.
     
    Aber bin ich durch das Studium nicht dümmer geworden. Die Module kann ich mir auf den Master anrechnen lassen. Den Start in den Master habe ich aber erst für nächstes Jahr geplant, um im Job erst mal durchstarten zu können. Denn E-Learning ist nicht alles. Wenn ich das ausschließlich machen würde, würde ich den Kontakt zu den Schüler:Innen und die Begleitung der praktischen Ausbildung vermissen. So habe ich mich beworben an einer kleinen Berufsfachschule Pflege, die im Gegensatz zum Land Niedersachsen unbefristet einstellt und eine ganze Entgeltgruppe höher eingruppiert. Außerdem reduziert sich damit meine Fahrstrecke um die Hälfte. Dort werde ich in Teilzeit einsteigen und diese Teilzeit an bestimmten Wochentagen ableisten. Auch der Einsatz im Homeoffice ist besprochen. Der Konzeption von E-Learning Inhalten werde ich mich freiberuflich widmen und habe so ganze Wochentage zur Verfügung. Durch die Kombination aus Festanstellung in Teilzeit und Freiberuflichkeit sind meine Fixkosten abgedeckt und ich kann erst mal schauen, wie es läuft.
     
    Ich bin echt gespannt! Der Start für beides ist am 1. September, denn ich habe so gekündigt, dass die Sommerferien in die Kündigungsfrist fallen.😎 Selten hatte ich freie Tage so nötig wie jetzt, denn die letzten Monate waren turbulent und alles andere als angenehm.
     
    Euch allen einen schönen, C-freien Sommer!☀️🌞
    Silberpfeil
     
  21. Silberpfeil

    Allgemeines
    Eines ist sicher: in den letzten Wochen und Monaten habe ich eine Menge über mich gelernt. Als ich damals mit dem Studium begonnen habe, dachte ich noch, eine Anstellung als Lehrkraft könnte genau das richtige für mich sein. Nach aufreibenden Jahren auf Intensivstation wollte ich es etwas komfortabel angehen lassen. Und komfortabel ist es auf jeden Fall als Lehrkraft: keine Wochenenddienste, keine Schichten, keine Feiertage, keine schwere körperliche Arbeit, Bezahlung nach Tarifvertrag es öffentlichen Dienstes.
     
    All das hatte ich eigentlich gefunden, und an einer staatlichen BBS sogar noch mehr: Schulferien und ein qualifizierendes Studium, für das ich bei vollem Gehalt für die Hälfte der Arbeitszeit freigestellt werden sollte (die Sondermaßnahme). Warum nur wollte sich absolut kein Glücksgefühl einstellen?
    Stattdessen nervte mich zusehends die Hierarchie und der bürokratische Dschungel, in den ich geraten war. Auf einer Intensivstation ist es normal, dass man jede Entscheidung, die andere getroffen haben, hinterfragt. Nicht, weil man ein Schlaumeier ist, sondern weil sich die Situation instabiler Patienten so schnell ändern kann, dass zwei Stunden später die Visite von morgens praktisch veraltet ist. Und niemand nimmt es persönlich, wenn man etwas hinterfragt. Im Gegenteil, das gehört einfach zur Tätigkeit.
    Das deutsche Schulsystem ist aber absolut preußisch organisiert und streng hierarchisch. Vorgesetzte werden Vorgesetzte, weil sie in ihrer Beamtenlaufbahn mit den Jahren aufsteigen, und dazu gehört eben eine Führungsposition. Kritik ist weder erwünscht, noch ist es irgendjemand gewöhnt, dass jemand Kritik übt. Die einzigen Neulinge, die sonst an eine Schule kommen, sind Referendare, die auf eine Verbeamtung hoffen. Ich sag mal so... da sind ein paar Welten aufeinander geprallt. 😁 Die Pflegeausbildung ist seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 im Umbruch, aber es gibt noch viele, die an alten Zöpfen festhalten. Neue Ideen, die ich gern umgesetzt hätte, wurden sehr kritisch beäugt, denn Innovation hat keinen Platz in einer strengen Hierarchie. Genauso wie Quereinsteiger: das Schulsystem ist eigentlich nicht divers ausgelegt. Ohne Lehramtsstudium bleiben einem bestimmte Positionen - zumindest in Niedersachsen - verwehrt. Menschen, die noch nie in meinem Beruf gearbeitet haben, dürfen mir nicht nur erzählen, wie ich meine Arbeit zu tun habe. Sie dürfen auch weitreichende Entscheidungen treffen beispielsweise über die Ausgestaltung oder das Bestehen von Examensprüfungen von Auszubildenden. Das sind Diskrepanzen, die ich nur schlecht aushalten kann.
    Dazu kam noch die Bürokratie: Für jede kleine Entscheidung braucht man drei Formulare, eine Gesamtkonferenz, ein Zehntel Plutonium und drei Spinnenbeine. 
     
    Weil ich ja im Soziologie Modul aufgepasst habe und mir Niklas Luhmanns Systemtheorie viele schlaflose Nächte beschert hat, weiß ich, dass sich bestehende Systeme immer selbst aufrecht halten und man sie von innen heraus nicht ändern kann.🙃 Ich hatte nun die Wahl: sollte ich das alles erst mal schlucken und mir einen Platz im Team suchen, um es mir komfortabel einzurichten? Aber je näher die ca. dreijährige Sondermaßnahme rückte, desto mehr kam bei mir Beklemmung auf. Ich habe immer so gern studiert, aber etwas zu lernen, weil ich es muss, ist etwas anderes, als wenn man sich damit neue Möglichkeiten erschließen will. Und ehrlich gesagt ist mir meine Lebenszeit zu schade dafür, etwas zu tun, was andere von mir wollen, wovon ich aber selbst nicht 100% überzeugt bin. Ich habe also gelernt, dass mir Komfort nicht wichtig ist. Herausforderung und Abenteuer sind schon viel eher dazu geeignet, mich morgens zum Aufstehen zu motivieren. 
    Also habe ich lange nach Alternativen gesucht und verschiedene Gespräche geführt. Und wie das immer so ist: wenn man Möglichkeiten sucht, öffnen sich Türen.
     
    Wie es bei mir weitergeht, erzähle ich im nächsten Beitrag.
     
    Bleibt immer ihr selbst, denn die anderen gibt es schon!
    Silberpfeil
  22. Silberpfeil

    Studium
    Ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich das Zertifikatsstudium an der HFH gestartet habe, ist mein (vorerst) letztes Modul abgeschlossen. 50 CP musste ich nachstudieren, um an einem Aufbaustudium teilnehmen zu dürfen, um ohne Lehramtsstudium an einer staatlichen Schule in Niedersachsen Pflege unterrichten zu dürfen. Klingt bürokratisch? Ist auch so. 🙄
     
    Zur Organisation:
    Um einzelne Module mit spezifischen Inhalten zu studieren, musste ich das Fernstudium wählen, da es an Präsenzhochschulen kaum möglich ist, als Gasthörer einzelne Module zu belegen. Das hat zwar eine Menge Geld gekostet, war aber organisatorisch unschlagbar. Ich konnte bis auf eine Prüfung (Modul Anatomie und Physiologie) alle weiteren online ablegen, und auch die weitere Organisation wie Anmeldung/Immatrikulation erforderte keine Anwesenheit und Fahrerei. Da ich ein alter HFH Hase bin und dort meinen B.A. absolviert habe, musste ich nicht mal Unterlagen einschicken zur Zugangsberechtigung, da alles bereits vorlag. Die HFH hat es mir dann noch besonders unbürokratisch gemacht. Ich musste nur noch der für die Zertifikatsmodule zuständigen Mitarbeiterin meine Anmeldung für das jeweils nächste Modul per Mail schicken, und innerhalb einiger Werktage wurde alles im Webcampus freigeschaltet und die Studienbriefe gesendet. Im Gegensatz dazu hätte an einer Präsenzhochschule unendlich viele Laufwege, Anfahrten und Gespräche angestanden. Das hat für mich den höheren Preis auf jeden Fall gerechtfertigt.
    Und da es organisatorisch so schön einfach war, liebäugle ich natürlich mit weiteren Modulen. 😇
     
    Zum Inhalt:
    Wenn man genau hinschaut, ist es absoluter Wahnsinn, was das Kultusministerium da verlangt. Zumal man mit dem B.A. Berufspädagogik an nicht staatlichen Pflegeschulen mit Kusshand genommen wird. Diese unsinnigen Vorgaben nerven mich eigentlich bis heute, und ich musste aufpassen, dass mir das nicht das Lernen verleidet.
    So ist es aber zum Glück nicht gekommen. Inhaltlich habe ich unglaublich viel mitgenommen und fast alles auch für meinen Unterricht nutzen können. Insofern war es tatsächlich eine Investition. Am meisten begeistert hat mich Biopsychologie, da viele Inhalte aus den Studienbriefen so kaum in Anatomie-Büchern zu finden sind. 
     
    Der Zeitaufwand:
    Ist sehr abhängig vom Vorwissen. Für die medizinischen Module habe ich viel weniger Zeit als vorgegeben benötigt, für die pflegewissenschaftlichen teilweise die angesetzten 15 - 20 Stunden pro Woche.
     
    Ergebnis:
    Heute kam die Nachricht vom Kultusministerium, dass ich durch die Module für die Nachqualifizierung zugelassen bin. Diese besteht aus drei Teilen:
    - das pädagogische Seminar, das mit anderen Seminarteilnehmern ein Mal pro Monat stattfindet
    - 70 CP in einem Zweitfach. Hierfür müssen wir noch einen Studienplatz finden, dann kann ich näheres dazu erzählen, welches Fach es werden wird. Denn natürlich ist auch hier das Problem, dass an Präsenzhochschulen selten Gasthörer zugelassen werden.
    - 30 CP in Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Hier will ich versuchen, mir mein Erststudium anerkennen zu lassen.
     
    Leider führt die pädagogische Nachqualifikation zu keinem Mastertitel, was im Endeffekt auch bedeutet, dass sie ausschließlich für die Arbeit an einer staatlichen Schule nützlich ist. Ich bin grundsätzlich aber kein Mensch, der unbedingt "den sicheren Job" für immer sucht, sondern ich mag gern neue Herausforderungen. Insofern schmeckt es mir nicht, mich so sehr festzulegen. Dazu kommt, dass ich das preußische, bürokratische und vor allem hierarchische Schulsystem an vielen Stellen nicht mag. Da fühle ich mich auch nach über einem Jahr sehr fremd. 
    Dafür ist die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern so gut und lässt mir besonders in der Pflege so viel gestalterischen Freiraum, dass auch die andere Seite der Waagschale sehr voll ist.
     
    Es wird sich zeigen, wohin der Weg führt.
    Bis bald!
    Silberpfeil
     
     
  23. Silberpfeil

    Spezielle Krankheitslehre
    Zur Zeit bearbeite ich das vorerst letzte Modul in meinem Zertifikatsstudium, welches aus dem Master Berufspädagogik entnommen ist. Das Modul habe ich über das neue, virtuelle Studienzentrum belegt, so dass alle Veranstaltungen online stattfinden. Meiner Meinung nach eine super Neuerung an der HFH, und falls ich weitere Module buche, hoffe ich, sie ebenfalls am virtuellen Studienzentrum belegen zu können. Momentan besteht leider noch nicht bei jedem Modul die Möglichkeit. 
    Studienmaterial ist ein Buch (Allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Thieme Verlag) und Prüfungsleistung ist eine komplexe Übung in zwei Teilen:
    - Teil 1: besteht aus Einteilung der Gruppen und Zuteilung der Themen. Jede Gruppe sucht sich ein Thema aus der Krankheitslehre aus, alle aus dem Bereich der Inneren Medizin: Diabetes Mellitus, COPD (eine Lungenkrankheit), die weiteren sind mir gerade entfallen. Die Dozentin achtet aber darauf, dass sich die Themen nicht doppeln.
    In der Gruppenphase arbeitet man an einem Fallbeispiel die pflegerischen Versorgungsschwerpunkte der jeweiligen Krankheit aus, und zwar so, wie man die Krankheit an Berufsfachschulen unterrichten könnte, um eben auf Frontalunterricht verzichten zu können. Man hat also gleich eine Art Vorlage für den Unterricht.
    - Teil 2: vier Wochen nach Teil 1 findet dann die Präsentation der Gruppenarbeiten statt.
     
    Im Vorfeld der komplexen Übungen gab es einige Vorlesungen, die wohl die wichtigsten Krankheitsbilder aus dem Buch zum Thema hatten. An diesen habe ich aber aus Zeitmangel nicht teilgenommen, und das waren auch keine Pflichtveranstaltungen.
     
    Die komplexen Übungen sollen jeweils drei bis vier Stunden dauern. Zur Zeit befinde ich mich am Ende der Gruppenphase, die wirklich gut geklappt hat. Wir haben in mehreren Zoom Meetings unsere Einteilung und die Präsentation besprochen und sind sozusagen startklar.
    Ich muss gestehen, ich hätte mir ein andere Krankheitsbilder gewünscht, da ich alle „Klassiker“ der Inneren Medizin schon häufig unterrichtet habe und für mich nicht viel neues dabei ist. Andererseits finde ich es vom Prinzip her gut, dass für die Studierenden genau diese Krankheiten besprochen werden, da sie für Auszubildende unbedingt relevant sind und die Lehrkräfte sie daher gut kennen müssen. Von daher gibt es vom fachlichen Anspruch an den Masterstudiengang überhaupt nichts zu meckern.
    Ich finde die Innere Medizin nur so laaaaaaaaangweilig, und nachdem ich im Dezember das Modul Innere Medizin abgeschlossen habe, hatte ich gehofft, wenigstens den Schlaganfall als Gruppenarbeit zu kommen (irgendwie ist die Formulierung unglücklich 😀). Jede Gruppe hat 30 Minuten Zeit: 20 für Präsentation und 10 Minuten für Nachbesprechung und Fragen. Wenn ich mir den Umfang unserer Arbeit so anschaue, hoffe ich doch sehr, dass wir das Zeitfenster beachten, damit wir am Ende nicht fünf Stunden für die KÜ benötigen. 
     
    Sobald ich das Zertifikat für das Modul bekommen habe, habe ich alle Voraussetzungen erfüllt, um in die Sondermaßnahme zum Einstieg in Schuldienst in Niedersachsen zugelassen zu werden. Der weitere Weg wird dann von meiner Schulleitung organisiert. Das sogenannte Seminar, das ich besuchen werde, soll im August starten, und bisher habe ich immerhin die Anmeldeunterlagen erhalten. 
    Zu dem Zertifikatsstudium bin ich gekommen, weil eine Sachbearbeiterin vom Niedersächsischen Kultusministerium das Modulhandbuch meines Bachelorstudiums geprüft hat und dabei festgestellt hat, dass mir CP`s in Pflegewissenschaften und Medizin fehlen (die mir an meinen vorherigen Schulen nicht gefehlt haben). Nun ist diese Sachbearbeiterin nicht mehr da, und hoffe sehr, dass ihre Nachfolger:Innnen nicht noch andere Voraussetzungen stellen.
    Auch, wie und wann es mit meinem Zweitfach losgeht, kann mir noch niemand beantworten. Gewünscht habe ich mir Werte und Normen oder evangelische Religion, und die Fachgruppe an meiner Schule würde mich lieber heute als morgen in ihrem Team begrüßen. 
     
    Es bleibt spannend!
     
    Drückt mir die Daumen!
    Silberpfeil
     
    Titelbild: www.pixabay.com
  24. Silberpfeil

    Schule
    Nach dem Klausurmarathon im Dezember hatte ich die Hoffnung, dass es anschließend ruhiger wird. Leider ist das Gegenteil eingetreten. In meiner Naivität hatte ich zum neuen Schuljahr eine Klassenleitung übernommen, die mir mit zwei bis drei Wochenstunden Arbeitsaufwand verkauft wurde.
     
    Zur Erklärung ist es wichtig zu wissen, dass die Arbeitszeit von Lehrkräften nicht nach tatsächlicher Arbeitszeit bemessen wird. Als Vollzeitkraft mit einer 39,5 Stunden Woche müsste man, um die Ferienzeit „vorzuarbeiten“, 48,74 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht bei einer 5-Tage-Woche ein Tagessoll von ca. 9,7 Stunden. Der Hauptfaktor bei der Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist aber die Unterrichtszeit, also die Wochenstunden Unterricht. Die sind je nach Schulform und Bundesland verschieden. In Niedersachsen muss ich als Berufsschullehrerin 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. Weder Vor- und Nachbereitungszeit, Klausuren, Klassenleitungstätigkeiten noch Konferenzen werden darauf angerechnet.
     
    Und was alles zu Klassenleitungstätigkeiten gehört, habe ich im letzten halben Jahr erfahren. Von Eltern- und Ausbildersprechtagen, der kompletten Dokumentation der An- und Abwesenheiten der Schüler:innen (inklusive entschuldigter und unentschuldigter Fehltage), Schülergesprächen, Elterngesprächen, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen (Verteilung der Tests, Kontrolle der Testergebnisse, Führen der Listen etc.), Konferenzen zum Leistungsstand und dem Arbeitsverhalten und der Erstellung der Zeugnisse hat mir leider im Vorfeld niemand etwas erzählt. Mehrarbeit bzw. Überstunden gibt es eben  auch nicht.🥵
     
    Überhaupt ist die Erstellung der Zeugnisse ein Musterbeispiel für die Digitalisierung und die Bürokratie in der Schule: es gibt einen sogenannten Zeugnisklient, für den man als Klassenleitung einen Zugang bekommt. Dieser Zugang ist aber nicht aus dem Homeoffice möglich, sondern ausschließlich über einen Rechner in der Schule. Dort kommen auf einen Rechner ca. 10 Lehrkräfte… man muss also Glück haben. Aus dem Klient druckt man eine Notenliste aus, die man in einen Ordner im Lehrerzimmer heftet. Dort tragen dann alle Lehrkräfte ihre Noten per Hand ein. Anschließend muss die Klassenleitung diese Zahlenkolonnen dann wieder in den Zeugnisklient übertragen. Diese fertige Notenliste wird dann ausgedruckt, damit alle beteiligten Lehrkräfte noch mal kontrollieren können, ob ihre Noten korrekt übertragen wurden. Wenn das der Fall ist, kann die Klassenlehrkraft die Datei exportieren und an den zuständigen Kollegen schicken (der vermutlich Anrechnungsstunden dafür bekommt), der dann die fertige Datei ans Sekretariat weiterleitet, wo die Zeugnisse gedruckt werden. Und das ist nur ein Beispiel von Digitalisierung in der Schule. Hier macht sich niemand Gedanken über Arbeitsprozesse, sondern es geht um Datenschutz, Finanzierungsprobleme (externe Berater werden nicht finanziert über den Digitalpakt) und natürlich Befindlichkeiten – viele haben halt lieber Papier in der Hand.🤦‍♀️
     
    Auf Intensivstation habe ich Digitalisierung weitgehend als Arbeitserleichterung empfunden. Da haben sich Leute wirklich Gedanken gemacht über die einzelnen Schritte von Arbeitsprozessen und diese digital abgebildet. Beispiel Pflegedokumentation: das ist mittlerweile so gut geworden, dass man auf meiner Station nur noch so selten Stifte benötigt, dass man die im seltenen Anwendungsfall erst mal suchen muss. Und ob Schwester Uschi und Dr. Brinkmann vor der Rente keine Lust mehr haben, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kann bei bei der Einführung keine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu kommt mir dieses bürokratische Monster, mit dem ich jeden Tag in der Schule zu tun habe, einfach absurd vor. Für alles gibt es mindestens ein Formular, eine Konferenz und ein Gespräch. Was für eine gigantische Ressourcenverschwendung das ist, wenn man mehr mit der Bürokratie beschäftigt ist als mit den Problemen, die man lösen könnte. In den letzten Monaten hat es mich eine Menge Energie gekostet, immer wieder gegen Betonwände zu laufen.😕
     
    Auf der Haben-Seite kann ich allerdings phantastische Schüler:innen verbuchen, die sogar in der 9. Stunde noch schlaue Fragen stellen und für Spaß im Unterricht jederzeit zu haben sind. Was für Details sie noch aus Unterricht abrufen können, der teilweise monatelang zurück liegt, erstaunt mich jedes mal. Und so einen kaputten Overheadprojektor kann man super nutzen, um noch mal über den IV. Hirnnerv – den Augenrollnerv - zu sprechen. Den muss man ja schließlich auch nutzen.🙄🙄🙄
     
    Eine Prüfungsleistung in meinem Zertifikatsstudium steht noch aus. Das Modul Spezielle Krankheitslehre wird eine geteilte Prüfungsleistung haben – im März und im April – die zum Glück beide online stattfinden. Ich werde berichten.
    Mal schauen, wie es danach weitergeht.
     
    Haltet durch!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  25. Silberpfeil

    Allgemeines
    Heute räume ich mein Büro auf, und dabei ist ein erschreckend hoher Stapel Papier zusammen gekommen. Bestehend aus Unterlagen, die weggeheftet werden müssen, und einem bunten Haufen Unterrichtsmaterial zu allen möglichen Themen, der sich seit den Sommerferien angesammelt hat, wurden die verschiedenen Stapel (Alltag, Schule, Studium) immer unüberschaubarer, was meine Motivation zum Aufräumen nicht gerade gesteigert hat. Letzten Endes ist so viel zusammengekommen, weil ich es im alltäglichen Wahnsinn einfach nicht geschafft habe.
     
    Nachdem ich 2020 einen neuen Job beim alten Arbeitgeber begonnen und im Dezember meine Bachelorarbeit abgegeben hatte, dachte ich eigentlich, dass 2021 ruhiger wird. Mehr aus Neugier bewarb ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle an einer staatlichen Schule. Der neue Job beim alten AG war zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht toll. Vielleicht, weil ich eigentlich nicht so richtig auf der Suche war, lief das Vorstellungsgespräch super. Ich lernte ein sehr engagiertes Schulleitungsteam kennen, denen bestimmte Werte wirklich wichtig sind, und das Angebot war so gut, dass ich es nicht ablehnen konnte. Denn der Job an einer staatlichen Schule bedeutet Schulferien, und wenn man 25 Jahre mit den üblichen 30 - 34 Urlaubstagen (durch Schichtdienst) auskommen musste, ist das geradezu paradiesisch.
    Der einzige Haken: für eine dauerhaft unbefristete Stelle muss man sich pädagogisch und mit einem Zweitfach nachqualifizieren, und um dafür zugelassen zu werden, musste ich 50 CP nachstudieren.
     
    Dafür wiederum brauchte ich Geld, denn das Zertifikatsstudium wird mich rund 4500 Euro kosten, so dass ich eine geringfügige Tätigkeit beim alten Arbeitgeber auf Intensivstation aufnahm. Die neue Arbeitsumgebung in der Schule, die Prüfungsleistungen im Studium, der Nebenjob, der mit steigenden Inzidenzen auch mehr Zeit in Anspruch nimmt (durch Personalmangel), und alles, was man "nebenbei" so hat: Familie, Freunde, Haustiere, Haus, Garten, Hobbys... und weil das auch noch nicht gereicht hat, hatte ich 2021 so viele Autoreparaturen, dass ich in den sauren Apfel beißen und das alte verkaufen und ein neues kaufen musste... 😰
    ... kurz bevor im Dezember der Klausurmarathon mit drei Klausuren dem Jahr die Krone aufgesetzt hat. Am 23.12. hatte ich dann noch einen letzten Spätdienst auf Intensivstation (inklusive Notfall), und dann waren endlich Ferien.
     
    Diese Ferien verbringe ich zwar nicht tatenlos (mein Mann hat renoviert und ich habe in vielen anderen Ecken des Hauses aufgeräumt und entrümpelt), aber doch sehr entspannend. Wir haben viele Freunde getroffen, Filme und Serien geschaut, Spiele gespielt, Bücher gelesen und die Katzen verwöhnt, so dass ich mich richtig aufgetankt fühle. So langsam trudeln auch die Ergebnisse der Prüfungsleistungen ein:

    Auch wenn (oder vielleicht gerade weil) ich auf Noten keinen großen Wert lege, sind sie doch sehr gut ausgefallen. Am meisten freut mich Biopsychologie, denn zum einen war der Inhalt eins meiner all-time-Lieblingsthemen, und zum anderen war die Prüfungsleistung sehr kniffelig.
     
    Zwar habe ich noch mindestens zehn Ideen, was ich alles machen möchte, denn die HFH hat noch einige Module im Angebot, die mich sehr interessieren. Aber ich habe mir fest vorgenommen, 2022 mindestens einen Gang zurückzuschalten, denn die Module laufen ja nicht weg. Für das kommende halbe Jahr bleibt noch ein Modul im Zertifikatsstudium, Hauptjob und Nebenjob bleiben natürlich, und ich will wieder unbedingt mehr Sport treiben und mich um die Dinge kümmern, die im letzten halben Jahr viel zu kurz gekommen sind.
     
    Wie gut, dass in Niedersachsen noch Ferien sind.😁
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
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