Zum Inhalt springen

Marsimella

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    4
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Marsimella

  1. Da ich nur sporadisch auf fernstudium-infos.de unterwegs bin, finde ich den Newsletter recht gut. Für mich bietet er eine gute Übersicht und ich kann Themen nachlesen, die ich verpasst habe.
  2. Hallo zusammen, erstmal vielen Dank @AllieBelle für deine Offenheit und Mut diesen Thread zu beginnen. Als AD(H)S betroffene Person ist man oft vielen Vorurteilen und Ratschlägen ausgesetzt. Öffentlich eine Frage zu stellen, ist also nicht selbstverständlich. 😊 Ich bin auch ADHSlerin, also der Mischtyp mit klammerlosen H. Gerade das Thema Lernen und Studium macht mir besonders viele Schwierigkeiten. Aktuell bin ich in keinem Fernstudium, aber wieder am liebäugeln und beruflich in der Fernstudienbranche unterwegs. Mein Eindruck ist, dass ein Fernstudium viele Menschen mit AD(H)S quasi anzieht. Oftmals haben wir einen steinigen Bildungsweg hinter uns, z. B. brechen AD(H)Sler häufiger die Schule oder Ausbildung ab als neurotypische Menschen - so zumindest laut Fachliteratur und auf mich trifft es jedenfalls zu. Ein Fernstudium ist also eine Chance Abschlüsse nachzuholen oder einfach endlich den (beruflichen) Weg einschlagen zu können, der einem früher nicht möglich war. Hier wurden ja schon sicherlich viele tolle Tipps gegeben und Erfahrungen ausgetauscht. Ehrlich gesagt habe ich (noch) nicht alle im Detail gelesen – Danke schon mal. 😊 Ergänzen mag ich noch dieses Fachbuch, welches sich erst mal dem Berufsleben mit AD(H)S widmet, wobei aber Bildung nicht ausgeklammert wird Mit ADHS erfolgreich im Beruf | SpringerLink. Es ist auch recht aktuell, was ich bezüglich AD(H)S sehr wichtig finde, da es hier in den letzten Jahren wichtige Erkenntnisse in der Forschung und damit auch Diagnostik gab. Apropos Diagnostik: Hier haben einige auch geschrieben, dass sie womöglich AD(H)S haben. Ich wünsche allen auf diesem Weg viel Stärke und Durchhaltevermögen. Hier alle Hürden aufzuführen, die auftreten, wenn man eine professionelle Diagnose erhalten möchte, sprengt den Rahmen des Threads. Dass die Gesundheitsversorgung bezüglich psychischer Störungen leider mittel bis schlecht ist, ist den meisten sicherlich bekannt – zudem ist AD(H)S noch ein spezielles Feld. Für den Anfang gebe ich den Tipp sich erst mal einzulesen. Hier wurden gute Quellen bereits genannt. Ggf. kann man sich danach mit einer nahestehenden Person reflektieren und sich mit einer regionalen Selbsthilfegruppe austauschen (i.d.R. sind auch Menschen willkommen, die noch keine Diagnose haben, sicherheitshalber per Mail fragen). Über den Verein AD(H)S Deutschland werden die Selbsthilfegruppen bundesweit organisiert.
  3. Ich habe vor Urzeiten meinen Fachwirten abgeschlossen und möchte berichten, wie das meiner Erfahrung nach in der Berufswelt aufgenommen wird. In der Zwischenzeit habe ich Richtung Wirtschaft/Medien sowohl an einer staatlichen Uni als auch an einer Fernhochschule (an)studiert. Somit habe ich gewisse Vergleichswerte. Ich bin sehr stolz auf meine Fachwirt-Qualifikation, denn der Weg dort hin war anspruchsvoll und der Stoff umfangreich. Im beruflichen Kontext bin ich mit der Haltung konfrontiert "Du hast ja nur eine Ausbildung gemacht". Das sagt einem nur selten jemand ins Gesicht, aber im Berufsalltag macht sich das manchmal in der Wertschätzung bemerkbar, insbesondere dann, wenn das Umfeld über akademische Abschlüsse verfügt und sicherlich ohne böse Absicht, Dinge erklärt werden, die fachlich in meinem Berufsfeld vorausgesetzt werden können. Manchmal wurden mir trotz langjähriger Berufserfahrung Kompetenzen aufgrund meiner vermeintlich geringeren Qualifikation abgesprochen. Ich denke, dass vielen Kolleg*innen gar nicht klar ist, was hinter diesen Qualifikationen steckt und dass z. B. der Fachwirt mit einem Meister und wie ich jetzt gelernt habe, sogar mit einem Bachelor-Abschluss vergleichbar ist. Das "Vergleichbar" ist aber auch der Knackpunkt und ich würde vielen Argumenten, die sich kritisch zu der neuen Bezeichnung äußern, zustimmen. Meine Fachwirt-Qualifikation ist inhaltlich nicht vergleichbar mit einem Bachelor-Studium. Ganz einfach gesagt, weil der Fachwirt auf recht konkrete Berufsziele, meist auf Leitungsebene, abzielt. Das Lernziel im Bachelor-Studium ist meiner Erfahrung nach anders ausgerichtet (z. B. wissenschaftliches Arbeiten). Auch wenn die Berufsfähigkeit nicht ausgeschlossen wird, so steht sie m.E. weniger im Fokus als beim Fachwirten. Was allerdings die Breite und Praxisnähe des Fachwirten angeht, habe ich hier mehr unterschiedlichen Stoff verarbeiten müssen, als in meinen Studiengängen, die doch weitaus spezialisierter waren. Sicherlich kommt es hier auch darauf an, welchen Studiengang und welchen Fachwirten/Meister man macht. Fazit: Für mich geht es nicht um besser oder schlechter, sondern um anders. Das Niveau beider Qualifikationen habe ich tatsächlich als recht gleichwertig erfahren. Als Maßnahme gegen die schlechte Reputation des Fachwirten, so wie ich es erlebt habe, finde ich den Titel auf den ersten Blick nicht schlecht. Und die internationale Vergleichbarkeit (falls es wirklich so ist?), hätte ich als frisch gebackene Absolventin damals sehr begrüßt, denn ich hätte gern wie meine Freunde, die studiert hatten, Auslandserfahrungen gesammelt. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass es zu mehr Verwirrung führt, denn auch nicht jeder Personaler und das Gros an Kolleg*innen, insbesondere in KMU, verstehen, was hinter diesen Titeln steckt - meiner Erfahrung nach wurde ja nicht mal die Fachwirt-Qualifikation richtig verstanden. Dann stellt sich die Frage, ob diese neue Bezeichnung überhaupt jemand hilft.
  4. Hallo Kwilma, danke, dass du deine Hintergründe so genau beschrieben hast. So kann ich das gut nachempfinden. Meine Geschichte ist deiner etwas ähnlich und ich habe daher im März den Studiengang Kommunikationsdesign an der IUBH angefangen. Die Entscheidung habe ich mir aber nicht leicht gemacht. Ich habe mir sehr ausführlich die Modulhandbücher durchgelesen und verglichen. Ich komme ursprünglich auch aus dem kaufmännischen Bereich und darauf mit "Management" weiter aufzubauen, erschien mir sinnvoll. Allerdings hab ich keine Leidenschaft dafür und mich für den "unvernünftigeren", kreativeren Studiengang entschieden. Da ich im Marketing arbeite passen allerdings alle Varianten, deswegen war ich in der bequemen Lage es mir frei auszusuchen. Aus deiner Geschichte würde ich eher schließen, dass du mit Medienmanagement tatsächlich am breitesten aufgestellt bist, z. B. falls du dich als Fotograf irgendwann selbstständig machen oder den Arbeitsbereich erweitern möchtest. Es kommt aber auch darauf an, wie viel Input du noch für die Kreativarbeit benötigst. Ich bin zwar noch am Anfang des Studiums und kann dir deswegen nur einen begrenzten Einblick geben, denke aber, dass es für jemanden mit Vorkenntnissen wenig Mehrwert bietet. Da muss man eben anhand der Modulhandbücher prüfen, mit welchem Wissen man sein Leben bereichern möchte. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.
×
  • Neu erstellen...