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Also selbst zusammengestellte Studiengänge? Wird das nicht gemacht? Hast du woanders schon etwas dazu geschrieben? Ich frage mich, ob ich es nur ungewohnt finde, dass ein geisteswissenschaftliches Studium so aussehen kann wie an der IU oder ob ich es nicht gut finde. Ich kann mir das Studieren zu Texten und Sprache irgendwie schwer ohne richtige Seminare und Forschung und ohne interdisziplinäre Erfahrungen vorstellen. Aber vielleicht sehe ich es nur deshalb so bei den Geisteswissenschaften, weil das halt mein Vergleich ist, den ich persönlich machen kann: Germanistik und Philosophie an einer klassischen Präsenz-Universität und Informatik an der IU.
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Vermutlich ist das wieder sehr viel Stoff gepresst, den man an sich noch sehr viel vertiefen und ausdehnen kann. Ich habe mal Germanistik im Präsenzstudium gemacht. Wir hatten bis zur Zwischenprüfung (also vergleichbar mit dem Bachelor) drei Proseminare zur Älteren Deutschen Philogie, Grammatik- und Übesetzungskurse mit Klausur (weiß nicht mehr wieviele) mit passenden Tutorien und diverse Vorlesungen, aus denen man auswählen konnte. Das war vermutlich der größte Umterschied: die ganzen spezifischen Themen in den Vorlesungen und die Diskussionen und Vertiefungen durch den engen Kontakt mit Wissenschaftlern in der Forschung während der Lehrveranstaltungen und darüber hinaus. Ich vermute aber mal, dass grob die Inhalte alle an der IU genannt werden. Und wenn man es richtig ordentlich studieren will, ist viel mehr Aufwand nötig als verlangt, um einfach nur die Scheine zu bekommen. So geht es mir zumindest mit dem Informatikstudium. Also in der Übersicht erscheint mir das nicht sehr verschieden vom Präsenzstudium, nur gepresster.
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Welches Nicht-Studium-Buch lest Ihr gerade?
Nadja_studiert_Informatik antwortete auf chillie's Thema in Off-topic Forum
Gerade gelesen: Hrsg. Friederike Schmitz: „Tierethik. Grundlagentexte“ Das ist eine gute Auswahl von philosophischen Texten zum Thema Tierethik. Bernd Ladwig: „Politische Philosophie der Tierrechte“ Wie der Titel sagt geht es in dem Buch auch um die politische Umsetzung. Sehr zu empfehlen für Leute, die gerne philosophische Texte lesen und sich für das Thema interessieren. Momentan am Lesen: Friederike Schmitz: „Anders satt. Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt“ Ein sehr gutes Buch. Ich rege mich aber auch viel auf über das, was politisch Alles schief läuft. Daher komme ich nicht gut voran beim Lesen. Ich habe einfach häufig keine Lust darauf. Martha Nussbaum: „Gerechtigkeit für Tiere. Unsere kollektive Verantwortung“ Das ist auch ein tolles Buch zum Thema Tierethik für Leute, die mit philosophischen Texten nicht so vertraut sind. Ich persönlich stimme ihr in Vielem zu. Noch mehr jedoch stimme ich Christine Koorsgard zu (für mich eine der besten in dem Thema), mit der Martha Nussbaum den üblichen ethischen Aristoteles-Kant-Graben diskutiert. Beide Philosophinnen stehen sich dennoch sehr nahe. Die eine hat auch die Dissertation der anderen betreut. Als nächstes: Hrsg. Angelika Krebs: „Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion“ Mit Tierethik habe ich mich in der Vergangenheit schon beschäftigt, mit Naturethik noch nicht. Es tauchen immer Widersprüche auf zwischen Tierschutz-, Tierrechts- und Naturethik, die Vertreter gerne veranlassen, sich auf ihr Thema zu beschränken und die anderen Forderungen / Konsequenzen abzulehnen. Die Angst vor moralischer Gleichgültigkeit schwingt da häufig mit. Ich halte alle drei Bereiche für so wichtig, dass ich diese Ausgrenzungen für keine gute Idee halte. -
Zu wenig Freude bei so vielen tollen Optionen
Nadja_studiert_Informatik erstellte ein Blogbeitrag in Nadja studiert Informatik an der IU
Ich frage mich warum ich immer so wenig optimistisch bin. Vermutlich liegt es im Moment an der Erschöpfung, die immer noch nicht ganz abgeklungen ist, dass ich mich so wenig über die vielen vielversprechenden Türchen freue, die sich mir öffnen. Ich bin seit ein paar Wochen krankgeschrieben. Nun geht es mir wieder recht gut. Ich kann wieder ein paar Stunden am Tag lesen und etwas für das Studium machen. Noch vor ein paar Wochen war es so als hätte jemand den Stecker gezogen und als ob mein Kopf heruntergefahren ist. Zuerst habe ich jetzt mal Sachen gelesen, die ich wegen des Studiums schon länger nicht mehr gelesen habe: philosophische Texte zu Tierethik und Naturethik. Mittlerweile bin ich wieder bei Informatik und Krankenhaus-IT. Nun hatte ich ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten wie wir mein Wiederankommen nach meiner Krankheit gestalten und mit welchen Aufgaben ich wieder starte. Ich war unglaublich gerührt wieviele Gedanken sie sich gemacht hat dazu wie ich gut bei uns im Team weiterarbeiten kann, was sie und mein anderer Vorgesetzter für mich tun können oder ob ich mich in einem anderen Team mit anderen Aufgaben wohler fühlen würde. Sie ist wirklich sehr wertschätzend und betont meine Wichtigkeit meiner Arbeit trotz meiner Schwierigkeiten in der letzten Zeit. Das bedeutet mir sehr viel. Da es bei uns im Team aufgrund der Natur unserer Aufgaben immer sehr unübersichtlich und für meinen Geschmack zu unstetig und unvorhersehbar zugeht, gibt es zum Beispiel die Möglichkeit eine freie Stelle bei uns in der Softwareentwicklung zu besetzen. Ich denke gerade darüber nach und werde mir das anschauen. Es geht dabei auch um langfristige Perspektiven, da im Dezember mein Zeitvertrag ausläuft, man mich aber gerne weiterhin dort beschäftigen möchte, was mich auch sehr freut. Aufgrund der tollen Offenheit und Ehrlichkeit meiner Kollegen habe ich auch die Lebenspläne von meinem Freund und mir erwähnt. Da hat sich nämlich auch etwas getan: Mein Freund hat eine super tolle passende und viel besser bezahlte Stelle in Wien angeboten bekommen. Es sieht gut aus, dass das klappt. Natürlich würde er die Stelle nicht annehmen, wenn ich nicht einverstanden wäre. Ich habe darüber nachgedacht. Schließlich bin ich glücklich bei uns am Klinikum, auch wenn sich an der derzeitigen Arbeit etwas für mich ändern muss. Und die Aussicht auf so eine fantastische Bachelorarbeit ist natürlich auch toll. Schließlich habe ich ihm aber doch zugestimmt, dass wir nach Wien ziehen können. Vielleicht dauert das mit dem Umzug eh eine Weile. Er muss vielleicht nicht so häufig vor Ort sein und wenn, dann eher länger am Stück. Es kann also sein, dass das mit dem Umzug noch eine Weile dauert. Und es muss ja eh erstmal sicher klappen. Es gibt also mehrere Optionen. Falls ich nicht mehr hier bin gegen Ende des Studiums, verdient mein Freund auch so gut, dass es auch möglich ist, dass ich nicht arbeite und mich ganz auf das Studium konzentriere. Das hat halt eindeutig Vor- und Nachteile. Wir heiraten im Juli. Wir dachten, das wäre jetzt mal ein guter Zeitpunkt, wenn man so Sachen plant wie nach Österreich auszuwandern. Mit dem Studium lief es (wie ich letztes Mal schon geschrieben habe) in letzter Zeit sehr schleppend. Das Projekt im Modul Softwareentwicklung nimmt aber auch extrem viel Kapazität in Anspruch. Das geht den anderen Projektmitgliedern auch so. Im Verhältnis zu dem Entwicklungsaufwand sind die Aufwände für die Planung und Dokumentation enorm. Ich sehe den Wert darin, dass die IU gerne möchte, dass wir alle diese Dinge lernen. Fünf Credit Points sind allerdings viel zu wenig für so ein Projekt, wenn man es so gewissenhaft wie wir macht. Ich habe erfahren, dass andere Gruppen einfach eine Person entwickeln lassen und bei der Dokumentation entsprechend schummeln. Wir machen wirklich vollständiges Qualitätsmanagement mit agilem Arbeiten, Reviews, Code-Tausch, Refactoring,… und eben parallel der dreifachen Dokumentation, die die IU verlangt. Die Planungsphase war auch sehr lang durch die Spezifikation, für die wir uns selbst entschieden haben und die ganzen Konzepte, die verlangt waren. Im Arbeitsleben würde die Bezahlung für so ein Projekt jedenfalls anders aussehen. Aber wir lernen auch sehr viel dabei. Ich hoffe, das Ergebnis wird auch ein entsprechendes in der Note. Ich finde, unser Ergebnis sieht sehr gut aus. Es fehlt auch nicht mehr viel. In der Realität wünsche ich mir eine Mischung aus den Projekten bei uns auf Arbeit, unserem Projekt an der IU und agileren Projekten. Gut definierte Anforderungen, Vision und Ziele, eine feste Struktur mit gutem Qualitätsmanagement, aber nicht so starkes Overengineering und früher Beginn der Entwicklung mit laufenden Anpassungen. Das wäre toll… Da wir einen Monat länger insgesamt für das Projekt brauchen, gebe ich den Schein auch erst im nächsten Semester ab. Ich hätte mir für das letzte halbe Jahr offiziell besser ein Urlaubssemester genommen. Aber das kann ich auch erst jetzt im Nachhinein sehen, da es für mich nicht absehbar war, wie Alles zusammenkommen würde. Ich hoffe, es läuft jetzt im neuen Semester wieder besser. -
Pause
Nadja_studiert_Informatik kommentierte Nadja_studiert_Informatik's Blogbeitrag in Nadja studiert Informatik an der IU
Das ist nicht korrekt. Sonst hätte ich ja nicht nach Hilfe gesucht und wäre man ja auch gar nicht darauf gekommen. Ohne Probleme und Leidensdruck macht es keinen Sinn in eine Psychiatrie zu gehen. Ja schon. Das ganze Thema ist halt aber sehr persönlich, vor allen Dingen wegen Komorbidität und dem Zusammenhang von Erfahrungen in der Kindheit und Jugend etc. Das sind keine Themen, die ich gerne in ein öffentliches Forum schreibe. Ich will wie gesagt auch kein großes Geheimnis daraus machen und überlege was ich gerne mitteilen möchte und aus welchen Gründen. Aber Vieles, was ich verarbeiten muss, ist einfach sehr intim. -
Pause
Nadja_studiert_Informatik kommentierte Nadja_studiert_Informatik's Blogbeitrag in Nadja studiert Informatik an der IU
Ich danke euch für eure motivierenden Worte! Nachdem ich gestern diesen Blogeintrag veröffentlicht habe, habe ich heute die Hälfte meiner Fallstudie in dem Modul „Kryptografische Verfahren“ geschrieben. Ich weiß nicht warum. Vielleicht sollte ich öfter mal Druck aus Allem rausnehmen. Vielleicht würde das helfen. -
Ich mache eine Pause im Forum. Im Studium passiert gerade nicht viel. Dieses Semester schaffe ich einen Schein, das Projekt mit drei anderen Studierenden. Wir brauchen ein ganzes Semester dafür. Es läuft gut mit dem Modul. Ansonsten läuft es schlecht. Ich bin absolut nicht in der Lage gerade ein zweites Modul parallel zu absolvieren. Generell mache ich lieber ein Modul nach dem anderen und kann mich nicht auf mehrere Themen gleichzeitig konzentrieren. Zurzeit geht es überhaupt nicht anders. Jegliche Planung, die ich mache, scheitert komplett in der Umsetzung. Die Autismus-Diagnose zu verarbeiten ist extrem belastend gerade und ich habe insgesamt wenig Kapazitäten für andere Dinge. Ich werde das Projekt fertig bearbeiten mit den Anderen, nach Unterstützung für in Zukunft suchen (Nachteilsausgleich oder Ähnliches) und dann schauen wie ich mein Studium fortsetze. Im Moment geht einfach nicht mehr. Schließlich muss es auf der Arbeit auch immer funktionieren.
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Wintereinbruch und Corona
Nadja_studiert_Informatik kommentierte Markus Jung's Blogbeitrag in Fernstudium-Infos.de bloggt
Gute Besserung! -
Das ist ja perfekt! 😃 Vielleicht kommt ja auch irgendwann ein weiteres Familienmitglied dazu. Man sollte es eh vom eigenen Alltag abhängig machen und schauen, ob die Bedürfnisse des Tiers dazu passen. Also bei einem Hund: Geht man eh jeden Tag gerne raus, bei jedem Wetter? Hat man Lust auf Erziehungsthemen und Hundeschule? Hat man Lust auf regelmäßige Treffen mit anderen Hundehaltern zwecks Sozialkontakte? Kann man den Hund mit in den Urlaub nehmen oder bleibt man im Urlaub gerne zuhause? Usw. Bei Katzen: Wohnt man so, dass die Katze nicht sofort überfahren wird, wenn sie das Haus verlässt? Wieviele Katzen leben bereits in der Nachbarschaft / im Revier? Kann jemand die Katze versorgen, wenn man im Urlaub ist? Oder wird es eine Wohnungskatze und ist die Wohnung dafür geeignet? Usw. Es ist wichtig, am Anfang so viel Zeit mit dem Tier zu verbringen wie man es auch auf Dauer immer tun wird. Ein Tier gewöhnt sich nicht an weniger Aufmerksamkeit, beziehungsweise das wäre nicht fair. Anders ist es vielleicht nur bei Welpen, die ständig noch lernen und raus müssen und so. Und dann später wieder, wenn das Tier alt ist und mehr Versorgung braucht als bisher. Also ein Leben mit einem Tier ist auf Dauer ein komplett anderes Leben. Das braucht viel Planung, einschließlich Finanzen, Versicherung, Infrastruktur. Aber es ist sooo schön!
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Das ist unsere Summer. 🥰 Sie ist ein Setter-Saluki-Sonstwas-Mix aus Griechenland, eine super Sichtjägerin, schnelle Läuferin, intelligente Schnüfflerin, ausdauernde Rauferin, manchmal hysterisches Sensibelchen und extrem verschmustes Familienmitglied.
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Autismus
Nadja_studiert_Informatik kommentierte Nadja_studiert_Informatik's Blogbeitrag in Nadja studiert Informatik an der IU
Ich würde für mich vor allen Dingen das Wort „auswendig“ noch an den ersten Satzteil hängen. Ich überlege gerade, was ich eigentlich LERNE durch die Anpassungsversuche. Ich weiß es gar nicht und bin gerade verwirrt. Mir fallen nur so Dinge wie Einsamkeit und sich anders fühlen ein. Aber das kann ja irgendwie nicht sein. 🤔 Ich habe gerade einen Knoten im Kopf. Ich weiß, warum mein Freund und ich gerne unter uns leben! Das klingt anstrengend. Ich kriege nicht nur Meltdowns aus Überforderung bei dem Thema, sondern auch regelmäßige Wutanfälle. Ich halte mich für seeehr sensibel und empathisch. Aber ich muss halt schon erstmal wissen wie es jemandem geht. Entweder jemand sagt mir das halt deutlich oder ich muss es mir irgendwie logisch ableiten und das kann daneben gehen. Bei Tieren funktioniert das (vermutlich durch meine berufliche Erfahrung) sogar besser als bei Menschen. Geschockt bin ich jedoch über so viele komplett unempathische Menschen, die ja angeblich so toll intuitiv die Gefühle der Anderen verstehen, dann aber rassistisch sind, die Tierindustrie unterstützen, Mobbing betreiben, sich über Unfälle Anderer in YT-Videos lustig machen und und und… Mir ist es ein Rätsel wie man sich so Verhalten kann und denke solche Menschen haben viiiel zu viel Distanz. Oder sind logisch komplett broken. Oder beides. Ich höre besser auf jetzt… Danke für den Hinweis. Ich bin mit Facebook, Instagram etc. irgendwie nie warm geworden. -
Autismus
Nadja_studiert_Informatik kommentierte Nadja_studiert_Informatik's Blogbeitrag in Nadja studiert Informatik an der IU
Vielen Dank, das freut mich. Ich fand auch, dass du das Interview sehr gut gemacht hast. Prinzipiell kann ich sagen, dass ich eigentlich nicht so bin wie in dem Video. Mein Freund hatte auch zugesehen und gesagt, ihm ist aufgefallen was für ein gutes Schauspiel ich gemacht habe. Er erlebt mich ja fast immer nur privat. Ca. einmal oder zweimal im Jahr sind wir mit Freunden zusammen und das ist dann nochmal anders. Es ist halt gar nicht meine natürliche Art sondern ich wende bewusst gelernte Kommunikationsregeln an. Weil diese für mich nicht intuitiv sind, sondern gelernt und bewusst angewendet, passt es nicht immer sehr gut. Ich nenne Beispiele: Ich habe oft versucht lächelnd in die Kamera zu schauen. Manchmal klappt es einigermaßen und manchmal sieht es in den Situationen so aus als würde ich ins Leere starren. Ein paar mal wirkt es wie Kichern, als ich versucht habe, bestätigend zu lächeln. Während Videomeetings schaue ich auch immer mein Bild an, zum Beispiel um zu schauen, dass ich eine glatte Stirn mache, um nicht böse zu gucken, damit der Mund normal aussieht usw. Außerdem verliere ich den Faden, wenn ich die Bilder der Anderen anschaue. Ich kann Mimik nicht richtig lesen. Das heißt, ich brauche viel Zeit, um die Gesichtsteile zu untersuchen und nach Regeln zu interpretieren. Wenn ich reden oder mich inhaltlich konzentrieren muss, geht es sowieso gar nicht und ich lasse es dann lieber gleich und konzentriere mich lieber auf meinen Gesichtsausdruck, den Inhalt und den Gesprächsfaden. Das ist bereits extrem anstrengend, bekomme ich aber hin. Vermutlich kann man gar nicht viel damit anfangen, wenn man mich privat nicht kennt. Ich mache dieses Schauspiel sehr gut. Ich verwende in Meetings, die ich moderieren muss, auch immer logische Diagramme, um zu schauen, was ich tun muss, wenn geschwiegen wird oder wenn ich unterbrochen werde usw. Sonst könnte ich gar nicht reagieren. Mein Freund beschreibt es so: Ich bin ein Chatbot. Also einer der alten KI-Sorte, ein Expertensystem. Ich bin gut in solchen Expertensystemen. Das funktioniert so gut, dass den meisten Menschen im Gespräch nichts auffällt. -
Ich bin Autistin. Ich weiß das noch nicht lange. Zum Zeitpunkt des Interviews mit Markus wusste ich es zum Beispiel noch nicht. Ich habe mir das Video auf YouTube nochmal angesehen, was sehr interessant ist, weil ich durch die Diagnostik Vieles über Autismus gelernt habe, was man zum Beispiel auch in dem Interview sehen kann. Hier im Forum möchte ich gerne eine Stimme aus dem Autismusspektrum sein und ein bisschen über die Herausforderungen mit dem Fernstudium für mich als Autistin sprechen. Meine Vorgesetzten kennen meine Diagnose auch. Insgesamt habe ich vor ganz offen mit dem Thema umzugehen. Ein paarmal hatte ich ja bereits einen nicht so tollen Gesundheitszustand angesprochen und Autismus ist auch nicht der einzige Grund bei mir für gesundheitliche Probleme. Autismus ist ja auch keine Krankheit. Ich bin noch mit den Ärzten am Herausfinden, welche Schwierigkeiten welche Ursache haben. Grundsätzlich hat das Fernstudium für mich den Vorteil, dass es viel weniger Barrieren als ein Präsenzstudium oder eine betriebliche Ausbildung hat: Reize in der Umwelt sind selten ein Problem: Da ich das komplette Studium von zuhause aus machen kann, habe ich große Kontrolle über Licht, Geräusche und Gerüche und kann bequeme Kleidung tragen. In meinem ersten Studium bin ich schon häufig auf dem Hinweg zur Uni umgedreht, weil Alles zu viel war oder ich habe Zusammenbrüche im Hörsaal bekommen. Damals hielt ich diese für Panikattacken. Jetzt weiß ich, dass es Meltdowns und Shutdowns waren. Ich bin ziemlich flexibel, was meine Bedürfnisse betrifft: Ich kann Pausen machen, langsam studieren, Reihenfolge und Intervalle anpassen. Es gibt keinen Zwang soziale Kontakte zu haben. Und vor allen Dingen: Kommunikation ist fast komplett asynchron und schriftlich möglich. Es spart enorm viele meiner eh schon geringen Ressourcen, wenn ich niemandem gegenübersitzen muss und nicht gezwungen bin direkt mit Menschen zu kommunizieren, sondern das geplant, strukturiert und dosiert, also nach meinen Fähigkeiten und Bedürfnissen abläuft. Dadurch dass ich auch noch arbeite, verliere ich mich nicht komplett in theoretischen Gedankenkonstrukten sondern bin immer wieder gezwungen am realen Leben teilzunehmen. In meinem früheren Studium konnte ich mich tagelang in meiner Wohnung einsperren und pausenlos philosophieren, auch ohne Essen oder so, wodurch es mir häufig sehr schlecht ging. Dass ich Freunde hatte, die mich quasi mitgeschleift haben, war rettend für mich damals. Das Fernstudium hat hauptsächlich Vorteile aus meiner Sicht, aber es gibt auch Nachteile: Defizite in den Bereichen die eigenen Handlungen zu steuern und zu überwachen machen es mir oft sehr schwer voranzukommen. Ich bin zwar sehr gut darin zu strukturieren und zu planen. Doch diese Pläne sind häufig nicht zielführend sondern viel mehr komplexe und abstrakte Theorien. Ich kann schwer bis gar nicht von ihnen abweichen, sie konkret umzusetzen ist extrem schwer für mich und den Überblick zu behalten erst recht. Studieren, arbeiten und einen Haushalt zu führen ist eigentlich nicht machbar für mich. Die Belastung ist enorm hoch. Ich bin sowieso dauerhaft erschöpft, weil bereits meine Umwelt selbst mit ihren ganzen Barrieren schon so belastend ist. Eigentlich bin ich nach einem Teilzeit-Job schon so müde, dass ich alleine keinen Haushalt führen kann. Ich brauche extrem viel Rückzugsmöglichkeiten und viel Zeit für meine Interessen für mich als Ausgleich. Dadurch studiere ich nicht viel und die gesamte Studienzeit zieht sich sehr lang. Arbeiten ist aber notwendig. Ich denke in der Regel gehören behinderte Menschen zu denen, die kein Geld haben, um einfach nur zu studieren und nicht zu arbeiten. Mein Lebenslauf ist vermutlich ein typischer unter behinderten Menschen. Was ein Vorteil ist (siehe vierter Punkt bei den Vorteilen), ist auch ein Nachteil: Ich benötige viel mehr Zeit, um auf meine Art zufriedenstellend durch die Studieninhalte zu kommen. Ich gehe sehr akribisch und genau vor und brauche viel Zeit für Details und Vertiefungen, die ich nicht habe. Permanente Unterbrechungen erschweren meine Vorgehensart und ich bin nicht in der Lage inhaltlich abzukürzen oder ungeplante Abzweigungen zu machen. Ich denke Alles zu Ende und ich komme gar nicht damit zurecht, wenn das nicht möglich ist. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist ansonsten noch allgemein etwas zum Thema Autismus zu schreiben. Vielleicht lasse ich mal zuerst den Fokus auf dem Thema dieses Forums: Fernstudium. Mal sehen wie sich das entwickelt und ob es Fragen oder sonstige Gedanken dazu im Forum gibt. Vielleicht gibt es ja noch andere autistische Fernstudierende, die das auch nicht verheimlichen. Einen guten und hilfreichen Beitrag einer neuro-diversen Person zum Thema ADHS gibt es ja bereits.
- 8 Kommentare
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Ich weiß nicht mehr was die Frage 7 war. 😅 Was genau ist das für ein Experiment? Was wollt ihr herausfinden? Ich bin verwirrt.
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Ich überlege die ganze Zeit, ob es so trivial ist. Vermutlich nicht. Zumindest zu Beginn sahen die Beispiele auch häufig nicht so aus. Ich war zumindest erstaunt wie häufig Chat GPT wieder ganz vorne im Gespräch angefangen hat oder alles Vorige weg war aus dem Kontext oder eine Schleife entstanden ist und nur noch Abbrechen geholfen hat. Es ist viel besser mittlerweile, aber nicht perfekt. Die neue Version habe ich noch nicht. Ich bin aber auch nicht genug in der Materie drinnen, um das bewerten zu können. Ich tue mich wirklich sehr schwer dazu zu Antworten ohne dummes Zeug zu reden.
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Vielleicht lachen sich die IU-Mitarbeiter gerade kaputt, wenn sie unsere Überlegungen lesen. Vielleicht sind sie auch froh über einen Hinweis. 😂😂😂 Ich wüsste es wirklich gerne. 🙂 Auf jeden Fall denke ich, dass wir in den nächsten Jahren immer wieder mit Tools, die in progress sind, arbeiten werden. Die Verwendung der neuen Transformer ist halt ein sehr frisches und weitreichendes Thema und es verändert sich ständig sehr viel. Ich hätte auch mal gerne Syntea in einem Modul, werde wohl aber noch ein paar Wochen geduldig sein müssen…
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Ich weiß halt nicht was normalerweise passieren soll und warum es keine Antworten in vielen Fällen gibt. Bestimmt soll man jedoch nicht einfach nur zur KI gelangen, sondern es wurden sich noch passende Regeln mit Skript-Bezug überlegt und in diese ein Prompt mit der Frage eingebettet. Das ist ja auch logisch, sonst könnten die Studierenden einfach selbst eine KI wie ChatGPT verwenden. Ich vermute schon, dass das, was in diesen Fällen mit den Großbuchstaben passiert, nicht der Plan ist, auch wenn du natürlich im Moment mehr davon hast. 😅 Sonst würde der Unterschied keinen Sinn machen. Oder was könnte es sonst sein?