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Ziele bei nebenberuflichen WiWi-Promotionen


chillie

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Ohne etwas unterstellen zu wollen: viele hätten einfach gerne diesen Grad für's Ego (und natürlich für die Karriere). Meiner Meinung nach ist der Doktorgrad in der freien Wirtschaft so gut wie überflüssig bzw. wird dem Grundgedanken dort nicht gerecht. Er ist dazu da, um eine herausragende Befähigung für Forschung und wissenschaftliches Arbeiten zu dokumentieren/honorieren.

Ich denke das trifft es im Allgemeinen; am Ende wird eine Wiwi-Promotion in der freien Wirtschaft doch wohl als ein zusätzlicher Karriere-Booster gesehen (was m.E. auch in Ordnung ist).

Das die Promotion "überflüssig" ist sehe ich hingegen nicht so! Eine Promotion dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit; das kann auch in der freien Wirtschaft sehr nützlich sein...

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Ich finde es kommt auch darauf an in welchen Umfeld man sich bewegt. Meine englischen (Naja eigentlich australischen aus dem Londoner Büro) Koillegen haben sich einmal tagelang über eine deutsche Beraterin lustig gemacht die einen Dr. in Tax hatte. Im Gespräch wurde dann deutlich das nach deren Meinung ein Doktor nur Sinn macht und angebracht ist wenn man selber lehren will, man sich in der freien Wirtschaft damit aber eher lächerlich macht. Das ist meine Erfahrung mit der angelsächsischen Sichtweise.

Das ist eine typische angelsächsische Sichtweise. Wer dort einen PhD macht, insbesondere in Fächern wie BWL, der geht gewöhnlicherweise in die Lehre. Dem gegenüber steht aber bspw. an manchen Unis der DBA (für BWLer), der eher eine anwendungsorientierte Promotion darstellt. Allerdings ist das nicht sonderlich weit verbreitet, da es sehr viel weniger auf Titel ankommt als bei uns. In den meisten Fällen ist im Ausland ein guter oder sehr guter MBA selbst für BWLer die sinnvollere Alternative zum PhD.

Ich denke das trifft es im Allgemeinen; am Ende wird eine Wiwi-Promotion in der freien Wirtschaft doch wohl als ein zusätzlicher Karriere-Booster gesehen (was m.E. auch in Ordnung ist).

Ich denke hier müssen wir sehr stark in den Fächern unterscheiden. Während in Chemie oder Physik bzw. Medizin ohne "Doktor" quasi nichts geht (je nach Sichtweise ist es jetzt der Zwangsbooster oder schlicht Standard und mit null Karriereboost ausgestattet), ist in bspw. Wirtschaftswissenschaften der Doktor durchaus fragwürdig was sein Karriereboostpotential im Verhältnis zum Zeit- und Geldaufwand mit sich bringt. Tendentiell bevorteilt sind hier sicherlich noch die VWLer in BWL kann es sein, dass es nichts bringt.

Allerdings sollte man im Hinterkopf behalten, dass der deutschsprachige Raum durchaus titelgeil ist. Da wird häufig eine gedankliche Verneigung vor einem Doktor gemacht, egal ob er mehr kann als der Azubi oder nicht.

Nur für Karriere und Geld würde ich mir die Promotion allerdings - als BWLer - schon überlegen.

Das die Promotion "überflüssig" ist sehe ich hingegen nicht so! Eine Promotion dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit; das kann auch in der freien Wirtschaft sehr nützlich sein...

Überflüssig? Nein, aber häufig nicht nötig. Wie oben angedeuted kommt es stark auf verschiedene Aspekte an ob ein Doktor Vorteile hat oder nur haben kann oder wirklich unnötig ist. Denn den Nachweis der Befähigung vertiefter wissenschaftlicher Arbeit ist in vielen Bereichen einfach eines - egal. Den Job kann jemand mit Master oder gar Bachelor im Zweifel genauso gut machen. So weiß ich aus Erfahrung, dass bei einigen Big4-Bereichen bspw. Doktoren, selbst mit einschlägiger Promotion aber ohne Erfahrung nicht anders eingestellt werden als Kollegen ohne. Selbst wenn sie berufspraktische Erfahrung gesammelt haben neben der Promotion, wurden sie höchstens ein Grade hochgestuft. Dafür dass der normale Absolvent diesen Sprung in zwei bis vier Jahren gemacht haben sollte, die meisten Doktoranden für ihre Diss aber drei bis fünf Jahre brauchten, kann man die Wertschätzung bzgl. der Promotion sehen....dort. Wenn er später extern in einen Konzern wechselt kann er damit evtl. Vorteile haben.

Also kurz um - wer promovieren möchte, ex- oder intern, der sollte sich dringend fragen:

a) Warum will ich das?

B) Bringt es mir wirklich das, was ich will?

Nebenbei vielleicht nur etwas zum Unterschied zwischen dem angelsächsischen PhD und dem deutschen Doktor. Auch wenn in D die Meinung weit verbreitet ist, so sind zwar beides "Doktoren" aber doch recht unterschiedlich. So muss man immer bedenken, dass der Doktor in D nur der vertieften wissenschaftlichen Befähigung Ausdruck verleiht ist der PhD nicht nur dieses sondern in aller Regel auch mit der Berechtigung verbunden an einer Uni lehren zu dürfen. Diesen Punkt beinhaltet der deutsche Doktorgrad in der Regel nicht sondern ist eher Teil der Habilitation (die es wiederum im Ausland meist nicht gibt).

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