Zum Inhalt springen

Englisch im Studium


jedi

Empfohlene Beiträge

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Den Artikel habe ich kürzlich auch schon gelesen. Die Bedenken sind meines Erachtens schon berechtigt. Man spricht ja nicht nur in der Muttersprache, sondern man denkt auch in ihr und philosophiert und entwickelt Ideen in der Muttersprache. Ich habe mal in einem Buch vor einiger Zeit gelesen, dass ein Volk, das in seiner Sprache kein Wort für "Zeit" hat, über "Zeit" auch nicht nachdenken kann - wie auch. In der Vorstellung dieser Sprache gibt es ja keine "Zeit", sonst gäbe es ein Wort dafür. Jede Sprache hat Wörter (entwickelt), die es in einer anderen Sprache gar nicht gibt (umweltbedingt, kulturellbedingt, etc.). Die Bedeutung, die die Muttersprache für ein Volk hat, beschränkt sich also nicht nur auf: "Reich mir mal das Bier rüber".

Ein Modul, Semester oder auch mal einen Studiengang in Englisch zu halten, wäre wohl kein Problem. Aber ich bin kein Befürworter dafür,dass der Trend dazu über geht, dass immer mehr Studiengänge in Englisch gehalten werden. Nicht weil alleine Deutsch die besondere Sprache ist, sondern weil alle Sprachen etwas Einzigartiges sind.

Ausserdem geht die internationale Bedeutung einer Srache oft Hand in Hand mit der wirtschaftlich-politischen Bedeutung eines Landes. Wurde ein Land z.B. vom Feind besetzt, ist die Feindessprache oft als Amtssprache eingeführt worden; das nur als Beispiel, dass zwischen der Bedeutung oder Macht eines Landes und der Sprache eines Landes ein Zusammenhang besteht. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas wird auch Chinesisch vermehrt in Studiengängen angeboten (seit einiger Zeit auch im Angebot der Open University oder in anderen renommierten Sprachschulen wie SDI in München oder FASK Mainz Germersheim). Es wurde sogar schon diskutiert, ob Chinesisch Englisch als Weltsprache ablösen wird, etc.

Wenn wir als deutsches Volk also gerne verblassen möchten, können wir ja schon mal damit anfangen dafür zu sorgen, dass die deutsche Sprache international immer mehr an Bedeutung verliert. Genauso wie Kühe lila sind, sind wir dann eines Tages ein Bundesstaat von Amerika.

Mein Wort zum Sonntag - etwas verfrüht vielleicht.:)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Ich kann die Bedenken zwar verstehen - aber die Bedeutung der 'deutschen' Wissenschaft wird wohl nicht daher kommen, dass man eine Quote für deutsch-, bzw englischsprachige Studiengänge einführt. Ich finde es wichtig, dass es eine Sprache gibt in der man sich in der Wissenschaft verständigen kann. Persönlich hätte ich sonst das Problem (ganz aktuell), dass ich mindestens zwei weitere Sprachen lernen müsste, und zwar fliessend und eben 'wissenschafts-tauglich, um meine Master-Diss schreiben zu können. Das würde mich - ganz ehrlich - durchaus davon abhalten. :)

Ich glaube ausserdem nicht, dass sich mehr deutschsprachige Studiengänge in mehr deutschen Veröffentlichungen und daher mehr Bedeutung für Deutschland in der Wissenschaft niederschlagen würden. Sehr viel eher würde wohl Deutschland in der Bedeutungslosigkeit versinken.

Was die von dem Fachbüro für internationales Bildungsmanagement vorgebrachte Klage der auslänischen Studenten, die sich mehr Deutsch wünschen, angeht - ich kann da um ehrlich zu sein nur ein wenig den Kopf schütteln. Wissenschafts- und Alltagssprache sind zwei recht unterschiedliche Paar Schuhe - und ganz nebenbei, es hindert diese Studenten doch niemand daran, mit deutschen zu interagiren und Deutsch in ihren Alltag zu integrieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...