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Bachelor und Meister gleichwertig?


Konfu

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Das ist jetzt ein anderes Thema, eigentlich! Aaaaber:

Man sollte bei den ganzen Bewertungen (und damit verbundenen Abwertungen von nicht-akademischen Ausbildungsgängen) sich der Tatsache bewusst sein, dass nicht nur Hochschulfernstudenten hier sind. Und die anderen sich vielleicht bald nicht mehr trauen, hier ihre Fragen zu stellen bzw. mitzudiskutieren.

Was mich erstaunt in dieser Debatte: Dass sich hier für mein Gefühl viel akademischer Snobismus zeigt. Das finde ich etwas bedenklich und auch traurig, weil Sie ja alle über den zweiten Bildungsweg kommen. Damit werten Sie in meinen Augen Ihren bisherigen Berufsweg ab.

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Als "akademischen Snobismus" würde ich das nicht bezeichnen. Da ich vier Jahre lang den Techniker gemacht habe und jetzt gerade im zweiten Semester meines Studiums stecke, kann ich halt einfach auch die beiden "Bildungsformen" vergleichen. Und der Techniker ist einfach kein Vergleich zum Bachelor. Ich habe allein in den ersten drei Monaten Studium mehr gelernt und mehr Zeit investiert als in den vier Jahren Techniker zusammen. Für mich ist die Gleichstellung einfach Quatsch.

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Wobei jetzt mal konkret diskutiert: Für einen Bachelor Wirtschaftsrecht fällt mir einfach keine entsprechender Meistertitel / staatl gepr Betriebswirt ein, den ich stattdessen hätte machen können.

Vielleicht noch der Bilanzbuchhalter, aber da fehlt das allg. Recht so gut wie komplett. Und wenn ich mir Stellenausschreibungen ansehe, sind das immer sehr differenzierte Einsatzgebiete.

Was mir aber den Bachelor sicher verzuckert hat, war der Anspruch selber denken (zu dürfen!) und Lösungen zu finden. Im Gegensatz zu meiner Auswendiglern-Erstausbildung (Steuerrecht).

Und die Bandbreite innerhalb des Studienganges ist auch sehr groß, da passt kein Lebenslauf zum anderen, aber ich bin sicher die meisten werden ihren Weg machen. Und sei er noch so unterschiedlich, das ist für mich das Gewürz darin. Das findet man in einem Meisterkurs sicher nicht.

Und mit knapp dreißig glaub ich auch nicht, dass es die letzte Fortbildung war. Ich schließe auch nicht aus, dass die nächste nach dem Master subakademisch wird.

Gruß,

chrisa

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Hmmm... für mich klingt einigen der letzten Beiträgen ein ganz unguter Ton durch: "Jetzt studiere ich doch mühsam, damit ich endlich auch so ein feiner (um nicht zu schreiben: grosskotziger) Akademiker sein kann - und jetzt soll das alles nicht mehr wert sein als ein popeliger Meister". Klingt für mich wirklich ein bisschen nach quengeligem Kleinkind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde!

Ich möchte es noch einmal erwähnen: Für den 0815 Studenten kurz vor dem Bachelor ist eine Meisterprüfung mindestens eben so weit weg von dem, was er gelernt hat, wie ein Bachelorabschluss für euch!

Dass ein Meister dem Bachelor gleichgestellt werden soll, bedeutet ja nicht, dass man das gleiche können muss, sondern dass die Ausbildung gleichhoch eingestuft wird. Der Inhalt kann komplett verschieden sein. Es muss nicht heissen, dass man gleichviel theoretisches Wissen angesammelt haben muss!

Meisterprüfungen werden hinterhergeschmissen? So? Wie oft habe ich das schon über Studiengänge gehört?

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Natürlich ist ein Bachelor direkt nicht mit einem Meister oder ähnlichen vom Wissen vergleichbar, im NQR gibt es jedoch 3 Schienen,

diese wären, Kompetenz (Verantwortung, Selbständigkeit), die Kenntnisse und Fertigkeiten. Durch diese 3 Schienen ergibt sich durch Mittelwertbildung die NQR Einteilung zwischen 1 und 8.

6 ist im Prinzip der Bachelor Level

7 der Masterlevel

8 der Doktorlevel

dies sind alles formale Qualifikationen, durch den NQR werden auch nicht formal erworbene Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten erfasst.

Zum Beispiel ist in Österreich auf Level 4 das Abitur/Matura eines Gymnasiums eingeordnet, ebenso der Lehrabschluss

auf Level 5 der Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule,

auf Level 6 der Bachelor und der HTL Ingenieur, sowie der Handwerksmeister

auf Level 7 ist neben dem Master, der Baumeister, der beratende Ingenieur und die Ziviltechniker eingeordnet

auf Level 8 neben dem Doktor, der Wirtschaftsprüfer.

Die Briten sehen das A-Level also die Matura/Abitur auf Level 3,

auf Level 5 ist das sogenannte higer national diploma angesiedelt, sowie einige Kurzstudien

auf Level 6, 7 und 8 die akademischen Bildungen wie gehabt.

Durch den NQR wird vor allem festgestellt welcher Qualifikation in Europa welcher andere Qualifikation entspricht, die heißt aber nicht unbedingt, dass ein Handwerksmeister ohne Zusatzausbildung einen Masterabschluss machen kann. Speziell bei EU weiten Ausschreibungen können als Qualitätsicherung z.b. 5 Personen im NQR 6 verlangt werden, oder 5 im NQR Level 7. Das heißt dass dann auch Meister (L6) als Bachelor mitzählen. Dies ist der Hauptgrund des NQR.

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Was mich erstaunt in dieser Debatte: Dass sich hier für mein Gefühl viel akademischer Snobismus zeigt. Das finde ich etwas bedenklich und auch traurig, weil Sie ja alle über den zweiten Bildungsweg kommen. Damit werten Sie in meinen Augen Ihren bisherigen Berufsweg ab.

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Es geht hier definitiv nicht um "akademischen Snobismus". Jeder der aus der "Praxis" kommt, vorher ggf. diverse staatliche Weiterbildungen absolviert hat, erhofft sich etwas vom Studium, sonst wäre eine jahrelange Lernerei relativ witzlos. Es klingt sehr absurd einen Meistertitel mit einem akademischen Grad zu vergleichen, bzw. gleichzusetzen.

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viel akademischer Snobismus zeigt

Danke, das ist ein sehr einprägsamer Begriff, für das Gefühl das ich habe, wenn ich hier mitlese.

Ehrlich gesagt regiert bei mir, bei so mancher Formulierung auch das Unverständnis. Man könnte meinen, man wird durch einen akademischen Fernstudienabschluss zu einem "besseren" Menschen.

Zumal hier die allermeisten Kommentare diffuse Ängste schüren ohne konkrete Anhaltspunkte nennen zu können. Eine Folge davon, wenn sich Dinge verändern.

Wenn mein Fachwirt vor einiger Zeit nicht gleichgestellt worden wäre, hätte ich nie damit studieren können - jetzt ist ... man halte sich fest ... "auf dem Papier" festgestellt worden, dass in einem völlig nutzlosen Qualifizierungsrahmen Bachelor und Meister gleichgestellt sind und schon fahren hier einige die Ellenbogen aus um sich selbst gegen unbekannte Meister zu verteidigen die plötzlich Ingenieursstellen besetzen. Sorry, aber da kann ich nur lachen, aber eher aus Unverständnis.

Wenn so eine betonierte Meinung auf breiter Basis vorherrschen würde, hätte ich meine jetzige Position nie erreichen können - als Fachwirt ... eine akademisierte Stelle einnehmen zu können ist für mich eine meiner größten Leistungen. Was habe ich mich geärgert in Schubladen gesteckt zu werden, wobei ich nichts anderes wollte als einen Job finden, der mich nicht unterfordert. Aus "Wut" und auch aus Trotz gegen Einstellungen die hier nun plötzlich auch von Fernstudenten verbreitet werden, habe ich mich für das Studium entschieden.

Ich bin mir sicher, dass hier sehr viele glühende Verteidiger des akademischen Studiums froh gewesen wären nicht auf Betonköpfe und Schubladen gestossen zu sein, sondern sich so eine Möglichkeit gewünscht hätten!!

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Hmmm... für mich klingt einigen der letzten Beiträgen ein ganz unguter Ton durch: "Jetzt studiere ich doch mühsam, damit ich endlich auch so ein feiner (um nicht zu schreiben: grosskotziger) Akademiker sein kann - und jetzt soll das alles nicht mehr wert sein als ein popeliger Meister". Klingt für mich wirklich ein bisschen nach quengeligem Kleinkind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde!

Ich möchte es noch einmal erwähnen: Für den 0815 Studenten kurz vor dem Bachelor ist eine Meisterprüfung mindestens eben so weit weg von dem, was er gelernt hat, wie ein Bachelorabschluss für euch!

Dass ein Meister dem Bachelor gleichgestellt werden soll, bedeutet ja nicht, dass man das gleiche können muss, sondern dass die Ausbildung gleichhoch eingestuft wird. Der Inhalt kann komplett verschieden sein. Es muss nicht heissen, dass man gleichviel theoretisches Wissen angesammelt haben muss!

Meisterprüfungen werden hinterhergeschmissen? So? Wie oft habe ich das schon über Studiengänge gehört?

Danke!

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