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Master of Health Management an der Apollon Hochschule - Erfahrungsbericht


Marina 1971

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Hallo,

 

ich studiere seit Anfang 2011 an der Apollon Hochschule für Gesundheitswirtschaft im Fernstudiengang "Master of Health Management". Als ich 2010 zu entsprechenden nebenberuflichen Fortbildungsmöglichkeiten recherchierte, fand ich keine Erfahrungsberichte. Daher möchte ich nach einem Jahr Studium diesen Erfahrungsbericht hinterlassen.

Die Apollon Hochschule ist eine rein auf das Fernstudium ausgerichtete Fachhochschule. Sie bietet als Masterstudiengänge den Master für Gesundheitsökonomie M.A., den Master of Health Economics (MaHE) und den Master of Health Management (MaHM) an. MaHM ist eine spezielle Möglichkeit nebenberuflicher Qualifikation für Ärzte, Apotheker und andere Akademiker, die bereits Erfahrungen in der Gesundheitsbranche aufweisen.

 

Was hat mich dazu bewogen, gerade bei Apollon MaHM zu wählen?

Ich konnte bis Ende 2010 zunächst keinen anderen Anbieter finden, bei dem es so wenige Präsenzen in der Hochschule (in Bremen; ich lebe in Hessen) gibt UND bei der man im gesamten Bundesgebiet verteilt samstags (!) die Klausuren schreiben kann. Zudem hatte ich mir zwei andere Anbieter angeschaut, bei einem musste man das komplette Semester zahlen (und wenn man die Seminarzeiten nicht einhalten kann, verliert man einfach Geld&Zeit) und beim anderen lagen die Klausuren/Seminar für mich persönlich extrem ungünstig und Kontaktmöglichkeiten zu einem Campus bestünden nur während best. Geschäftszeiten (zu denen ich arbeite). Ich wagte also einfach den Probemonat bei Apollon und blieb -trotz einiger Druststrecken- dabei.

 

Die Kosten gestalteten sich in der Summe auch wesentlich günstiger und transparenter als bei einigen anderen Anbietern (nur kam es mir darauf nicht alleine an, denn um jedes abgebrochene Studium ist es schade, wenn man viel Zeit investiert hat). Für den MaHM zahlt man 540 Euro pro Monat für 18 Monate, 9 weitere Monate sind kostenfrei; braucht man noch länger, so wird entsprechend der noch zu leistenden Module ein fairer Preis ausgehandelt. In der Summe: 9720 Euro. Man kann bis zu 6 Monate (auch einzelne Monate) unterbrechen, ohne dass dies Geld kostet.

 

Den Aufbau und Ablauf des Studiums kann sich jeder auf der Homepage der Hochschule anschauen und sich auch hinsichtlich seiner pers. Voraussetzungen beraten lassen. Es besteht bei ernsthaftem Studieninteresse auf Anfrage auch die Möglichkeit, zu aktiven Studenten in Kontakt zu treten.

 

Insgesamt bearbeitet man 80 Studienhefte, 19 Fallaufgaben (als Fernprüfungen), hat 3 Präsenzseminare (Fr/Sa oder nur Sa), schreibt 6 Präsenz-Klausuren und absolviert mind. 2 Gruppenprojekte. Am Ende steht dann die Master-Thesis (6 Monate).

 

Es sind zunächst 12 Monate mit rel. eng gepackten Modulen. Man startet mit Fächern wie Projektmanagement, BWL und Marketing. Zu jedem Modul gehören im Durchschnitt 3 Studienhefte, die man durcharbeitet. Diese enthalten kapitelbezogenen Übungsaufgaben und Aufgaben zur Selbstkontrolle, so dass man je nach Vorbildung und Neigung mal schneller oder langsamer "durcharbeitet". Am Ende jedes Studienhefts ist eine Einsendeaufgabe. Diese ist freiwillig und kann als Verständnistest des Stoffs verwendet werden. Man erhält so einen Eindruck, was verlangt wird, wie die Tutoren zu Fragen stehen und beurteilen. Die Noten gehen dabei nicht in die Gesamtnote ein (echte Übung). Gerade in den ersten 2 Modulen ist es sehr zu empfehlen, einige Einsendeaufgaben zu machen. Aufgrund des allg. Zeitmangels, den man als Arzt i.d.R. hat, geht man in späteren Modulen rasch zur Fallaufgabe über. Die Fallaufgaben (meistens 1 pro Modul, teilweise 2 FA) gehen in die Benotung ein und umfassen meistens komplexe Aufgabenstellungen. Sie kommen oft realen Anforderungen nahe. Es sind MVZ versch. Zusammensetzung zu bearbeiten, bilden, rechtlich abzuklopfen; Marketingkonzepte von Zahnarztpraxen zu erstellen, Bilanzen von Kliniken zu beurteilen, Aspekte von Ratingverfahren zu erarbeiten, Praxisbewertungen nachzuvollziehen usw. Das Recht-Modul ist ein richtiger Knackpunkt (Europarecht, SGB V, Datenschutz, Arzneimittelgesetz, Lebensmittelrecht, viele Rechtsnormen der sich überschneidenden Gebiete). Recht hat 2 FA und teilweise sehr medizinferne Arbeitsmethoden (es ist schwer!). Organisation, Qualitätsmanagement, Unternehmensführung, Managementtechniken... einige Arbeitstechniken sind natürlich redundant und finden in versch. Modulen ihre Anwendung. Besonderen Spaß machte mir die Erarbeitung mod. Versorgungsformen, integrativer Versorgungsverträge u.ä. gemacht, da ich fast 5 Jahre im niedergelassenen Markt arbeite und in dieser Hinsicht ein "update" nötig war. Die Fallaufgaben werden benotet. Hat man erst mal das Grundgerüst einer Fallaufgabe erarbeitet, fällt es zunehmend leichter, die weiteren zu bearbeiten. Dazu gibt es in einigen Modulen Klausuren. Ihre Themenschwerpunkte sind an den Heften orientiert - "nebenbei" für eine Klausur zu lernen, fällt auch nicht leicht - da musste ich einige Urlaubstage investieren - aber es geht. Vom Schweregrad her würde ich diese Klausuren mittel im Vgl. zu den gängigen im Internet einsehbaren Uni-Klausuren ansehen (wenig zu rechnen), aber zusammen mit den Fallaufgaben erfüllen sie ihren Zweck, den Stoff zu verteifen. Man kann jeden Monat Klausur schreiben und meldet sich dazu über den campus an. Schafft man den Termin nicht, so kann man sich bis 3 Tage vorher (oder eben mit Krankmeldung, wenn man krank ist) problemlos wieder abmelden. So ist die Zeiteinteilung wirklich nebenberuflich kein Problem. Versteht man bei der Bearbeitung eines Moduls etwas nicht, kann man es im online-campus oder Foren mit anderen Apollonstudenten diskutieren oder den Tutor anfragen (sehr hilfsbereit). Es gibt auch Seminare, die nur in Bremen stattfinden. Im Einführungsseminar, bei dem man als Gruppe eine sehr komplexe Aufgabenstellung kennen lernt und Kollegen trifft, lernt man auch die Hochschule und einen Teil des Teams kennen. In einem Gruppenseminar in Health Management erarbeitet man in einer Gruppe über 6 Wochen verteilt eine Aufgabenstellung und nutzt dabei Mittel moderner Kommunikation (praktisch eine Übung in vernetzter Arbeitsweise eines Projekts, in dem man auch mit Experten unterschiedlicher Berufsfelder interagieren muss). Im Seminar stellt die Gruppen dann als Unternehmensberatung ihre Lösung/Konzepte vor. Dies war eine sehr interessante Erfahrung, zumal dort wirkliche Fachleute prüfen, branchenübliche Arbeitsweise vermitteln und man sich wirklich "durchbeißen" muss.

Als Schwerpunktfächer wählt man 2 aus 3 aus. Ich habe Controlling & Consulting gewählt. Die Wahlfächer (2 aus 7) habe ich noch nicht bearbeitet.

 

Hat man das Modulstudium beendet, steht noch die Masterarbeit an. Wenn ich diese habe, werde ich einen separaten Erfahrungsbericht schreiben.

 

Wöchentliche Studienzeit

Das ist sehr unterschiedlich. Im guten Durchschnitt investiere ich 24 Stunden pro Woche. Natürlich sind die Konzentrationsphasen frühmorgens um fünf geringer als am Wochenende tagsüber. So habe ich "gerlernt", wann ich besser an einer FA arbeite und wann etwas lese. Auch bin ich etwas langsamer als Kollegen, die 10 Jahre jünger sind (auch das ist eine "Erfahrung").

 

Muss man viel Literatur dazu kaufen?

Nein. Die Hefte und einige Bücher (Wirtschaftslexikon, Controlling-Lehrbuch) sind in den Studienpaketen enthalten und umfassen die zu lernenden Themen. Für die Fallaufgaben recherchiert man auch wissenschaftlich - vorwiegende per internet entsprechende wissenschaftliche Quellen. Allerdings habe ich mir einige Bücher aus eigenem Interesse an der Thematik gekauft.

Das ist keineswegs selbstverständlich, denn ein Verwandter hat bei einer renommierten Fernuniversität ebenfalls ein Fernstudium absolviert (Abschluß 2006) und erlebte eine "Überraschung", als er zu fast allen Modulen noch umfassend Lehrbücher u.ä. zukaufen musste. Sein Studium kostete am Ende fast das Doppelte. Bei Apollon sind die Kosten von vorne herein transparent. Man kann auch jederzeit anrufen und fragen. Übernachhtungskosten in Bremen, Anreise u.ä. trägt man selbst - da die Präsenzen selten sind, hält sich dies in Grenzen.

 

Ist alles perfekt?

Antwort : Nein. Man muss schon ziemlich viel Eigenmotivation mitbringen, denn die Ferne zu den Kommilitonen, der individuelle Studienablauf (man kann Module auch in anderer Reihenfolge abarbeiten) und das individuelle Studientempo machen es kaum möglich, dass man immer mit liebgewonnenen Kollegen gleichauf ist. Der Vorteil der freien Einteilung wird ja von allen genutzt. Manchmal ist auch ein „seltsamer“ Tutor dabei. Man kann bei einem Vollzeitjob kaum das Studientempo einhalten, aber es ist möglich eine Studienzeit von 18-24 Monaten für die Module und 6 Monate für die Masterarbeit einzuhalten. - Natürlich fehlen dem Fernstudium auch einige "soft skills", die Präsenzstudiengänge mit anbieten wie z.B. Persönlichkeitsentwicklung Management u.ä. Jedoch könnte man solche Kurse auch anderswo dazu buchen, sobald man sie benötigt. MaHM bietet mir eine gute Grundlage in versch. Aspekten des Gesundheitsmarktes. Besonders schätze ich auch meine Studienkollegen, die auch aus anderen Bereichen (Pharmazie, OPTechnik, u.ä.) kommen - so "ergänzt" man sich und erhält vielseitige Einblicke. Und Aufgabenstellungen wie die Neustrukturierung einer Klinik-Apotheke bringen Ärzte alleine auch an Grenzen.

 

Gibt es zusätzliche Angebote bei Apollon?

Ja, es finden z.B. Online-Veranstaltungen zu versch. Themen statt. Wenn man sie versäumt, kann man sie jeder Zeit über den Campus anschauen/anhören. Online hat man allerdings die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Daneben gibt es z.B. einen Stellenmarkt, Branchen-News, Möglichkeiten eines kurzen Studienaufenthaltes in den USA, Messen, Studientag und VorOrt-Veranstaltungen in Bremen.

 

Hat mir das MaHM-Studium bisher "etwas gebracht"?

Ja, ich habe viele Entwicklungen des Gesundheitsmarktes besser nachvollziehen können. Und: früher als gedacht, habe ich einen sehr guten Stellenwechsel vollziehen können. Zu meiner eigenen Überraschung bin ich vom niedergelassenen Bereich in eine integrative Versorgungsstruktur einer Klinik gegangen und habe u.a. die Leitung eines MVZ übernommen. Hierbei fiel die Wahl nicht zuletzt aufgrund meiner bereits guten Kenntnisse im wirtschaftlichen Kontext auf mich. Das Ende meines Studiums wird nun sogar von meinem Arbeitgeber gefördert und die Verhandlung der Verträge war ein Kinderspiel. Also, bisher ziehe ich eine positive Bilanz.

Zudem kommt man mit 40 mal wieder ins "Studium" hinein. Die Aussrichtung ist bei mir dabei völlig anders als bei meinem Präsenzstudium. Man lernt auch, wie sich das eigene Lernen verändert (ich lerne bevorzugt anwendungsorientiert) und wie man wieder "online" bleibt trotz eines vollen Arbeitsalltags und sich ständig weiterentwickelnder Techniken.

 

Wem empfehle ich dieses Studium?

Medizinern/Apothekern/Naturwissenschaftlern mit Vorkenntnissen im Gesundheitsbereich (andernfalls MaHE - schaut Euch die Unterschiede selbst an), die auf eine sehr freie Zeiteinteilung angewiesen sind und sich grundlegend selbst motivieren können (Grundvoraussetzung für jedes Fernstudium). Ihr solltet optimal etwas Arbeitserfahrung/Markterfahrung gesammelt haben. "Frisch von der Uni" ist nicht unbedingt gut. Da sollte man sich erst mal auf die Patienten konzentrieren. Wer absehbar auf Führungsaufgaben, Niederlassung usw. zusteuert, für den ist dieses Studium ein Gewinn. - (Zu anderen Studiengängen dieser spezialisierten Hochschule wie Gesundheitsökonomie, Gesundheitstourismus, Gesundheitslogistik und diversen Hochschulzertifikaten, Weiterbildungen wie Praxismanagement kann ich leider nicht viel sagen. Es gibt ein umfassendes Bachelorprogramm, mit Möglichkeiten des Vollzeit- und Teilzeitstudiums, nach entsprechenden Einführungen/Grundlagen und Prüfungen können z.T. auch Berufsgruppen ohne Abitur ein solches Bachelorstudium absolvieren. Das schaut aber besser in anderen Berichten nach. Auch die monatlichen Kosten sind für Bachelor natürlich niedriger.)

 

Anmerkungen:

Ich habe nicht alles umfassend erklärt und werde nach dem Abschluß noch einen Bericht nachliefern - dennoch hoffe ich, anderen Interessiereten in vergleichbarer Lage einen Eindruck von den Modalitäten dieses Studiums gegeben zu haben. Wer sich näher interessiert: lasst Euch bei konkretem nebenberuflichen Studienvorhaben und noch offnen Fragen ggf. über die Hochschule Kontakt zu einem/einer aktuell aktiven Studenten vermitteln (diese Möglichkeit hatte ich auch genutzt - fragt evtl. nach jemand mit dem gleichen beruflichen Background wie ihr, dann ergibt sich ein besseres Bild, ob es auch für Euch "etwas sein könnte") - und nutzt ggf. die Möglichkeit, eines unverbindlichen Probemonats. Es ist FAIR.

 

Nachtrag: habe am 10.2. um 15.35h Beitrag geändert, da ich "reine Fernuniversität" statt Fern-Fachhoschule geschrieben hatte, was für mich nicht so relevant war - aber für andere sehr relevant sein kann.

An alle, die ein nebenberufliches Fernstudium absolvieren möchten: viel Erfolg und haltet durch! Es gibt immer "Durststrecken" - aber es lohnt sich wirklich.

 

LG Marina :smile:

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Hallo Marina,

Vielen Dank für Deinen umfassenden Bericht.

Eine kleine Anmerkung:

Die Apollon Hochschule ist eine reine Fernuniversität.

APOLLON ist keine Universität, sondern eine (Fach-)Hochschule.

Dein Doppelposting in einem anderen Forum habe ich gelöscht.

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg im Fernstudium

Markus

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Hallo Markus,

sorry das habe ich nicht klar unterschieden - und deshalb jetzt akutell korriert. Für jemand, der schon UniAbschlüsse hat, ist es evtl. nicht so wichtig, aber wenn sich jemand über Masterprogramme allg. informiert, könnte diese Info entscheidend sein.

Ich hoffe, ich lese auch mal etwas über andere Anbieter zu "Health Management"- fände einen Austausch interessant.

Viele Grüße

Marina

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  • 11 Monate später...

Hallo Marina,

vielen Dank für Deinen ausführlichen und sehr interessanten Beitrag!

Wie weit bist Du aktuell? Hat die Betreuung der Master-Thesis schon begonnen?

Ich würde mich freuen zu lesen, wie der aktuelle Stand ist und ob Du die Apollon noch empfehlen kannst.

Liebe Grüße!

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  • 1 Monat später...

Hallo, da schreibe ich doch mal wieder einen Nachtrag.

 

1. Leider musste ich 2 große Unterbrechungen (eine Beruflich wegen dem Arbeitgeberwechsel und MVZ-Aufbau und eine wegen Krankheitsfalls in der Familie) einlegen, insgesamt 6 Monate. Das tat weh und nahm viel Schwung. Aber immerhin ist das möglich. Nebenbei zahlt man in dieser Zeit auch keine Studiengebühr und darf dennoch fast alles im Campus machen (ausser Aufgaben einschicken), aber leider fehlte dazu die Zeit. War wirklich komplett "weg". Das geht ja nicht jedem so. Sonst wäre ich jetzt längst in der Thesis oder fertig. -- Wie weit bin ich nun? Alle Klausuren (5 Stück bei mir; manche haben 6 je nach Fächern) sind geschrieben, muss noch 6 Fallaufgaben von insgesamt 21 absolvieren. Das ist schon o.k., und natürlich die Thesis. Da ein sehr großes Projekt für meinem Arbeitgeber ansteht, werde ich die FAs durchziehen und -mit dem wirklich entgegenkommenden Studienservice abgesprochen- nach Beendigung der 18+9 Monte im Herbst nochmal eine Pause von gut 3 Monaten einlegen. DANACH kommt endlich die Thesis bis anfang 2014 und puh! Hoffentlich kann ich dann hier endlich den Endbericht liefern.

 

2. WAS HAT SICH AM STUDIENGANG GEÄNDERT?

Es ist 2012 ein neues Curriculum für den MaHM in Kraft getreten, welches viele z.T. von uns angeregte Verbesserungen enthält. Z.b. Ein Seminar in Kommunikation/Führungstechniken wie es andere Unis anbieten. Es gibt weniger Klausuren (nur noch 3), dafür eine richtige Hausarbeit ungefähr im Umfang wie eine kleine Bachelorthesis. Das klingt umfangreich, ist aber ganz gut. Denn: die meisten von uns haben zuletzt vor längerer Zeit wissenschaftlich gearbeitet und Abschlußarbeiten/Dissertationen meistens auf naturwissenschaftlichem Gebiet absolviert. DAS ist wirklich anders. Ich habe im letzten Jahrtausend eine rein naturwiss. Arbeit in der Patho gemacht. Nur ich habe mit genau diesen Präparaten wiss. gearbeitet und die Ergebnisse danach in Tabellen mit allen bis dato bekannten Studien & Studiendesigns vergleichen müssen. Da war "leider" nix mit abschreiben - Plagiat etc....ABER bei den mit im Studium begegnenden Themen verhält es sich anders. Nach einiger Lektüre weis man nicht mehr, ob man noch die eigenen Worte spricht. Die Zitierweise ist auch strenger, zudem viele Internetquellen. Es gibt daher auch ein neues Modul "Wissenschafltiches Arbeiten".

UND: man MaHM jetzt wohl generell auch mit einer Studienzeit von 24 statt nur 18 Monaten studieren.

 

3. Nachteile / Entwicklungen: dazu erhalte ich ab und zu Fragen. Mmh, schwierig. Habe durch die Pausen zum Glück nicht alle Kontakte verloren, aber es ist noch ruhiger geworden, da einige fertig sind. Ich hatte Glück und "traf" eine Zeit lang eine Studienkollegin, die nicht die gleiche FAs oder so hatte, aber mit der ich mich viel über Links etc., interessante Themen etc, austauschen konnte. Schließlich haben wir einige Klausuren parallel am gleichen Ort geschrieben. Das hat motiviert. Zum Teil waren wir die einzigen Studenten im Saal bewacht von 2 Aufpassern. Ansonsten ist der menschliche Austausch im Masterstudium -wenn man nicht in der Nähe von Bremen wohnt- extrem gering. Ich war einige Male beim Stammtisch: fast nur Bachelorstudenten und es ging nur um Aufgaben aus ihren Studiengängen, Tutoren, Stelleninfos u.ä. -kaum um Umstände des Studierens oder gar Inhalte, die unsereinen interessieren...Angeblich besuchen auch Tutoren mal die Stammtische - unseren bislang nicht. Wir sind wohl doch zu weit von Bremen weg. Vieles bleibt auf Norddeutschland fixiert. Wir haben sogar eine social-media-mastergruppe und sammeln dort weblinks, diskutieren zu HM-Themen (wie z.B. Klinikkonzernbildung Hessen)..finden viele nett, aber wirkliche Diskussion gibt es nicht. Es bleibt ein sehr stilles Forum sowohl im Campus als auch sonstwo. Klar, das ist dem Zeitdruck geschuldet. Ein systematisches Phänomen, das wohl nichts mit der Hochschule zu tun hat.

Ein unangenehmes Erlebnis hatte ich auch: mein neuer Arbeitgeber hatte nicht verstanden, dass ich einen MaHM (90 credits) mache und der Geschäftsführer empfahl mir auf halber Strecke noch "dringend den vollwertigen MBA"-Abschluß in Health Care Management (70 credits?hä?)zu machen. Aha. Zum Glück wurde das wieder vergessen. Die "nachhaltige Förderung" des Studienendes wurde finanziell eingehalten, aber zeitmäßig für die zeitaufwendige Projekte verschoben, aber die haben auch für mich wirklich Priorität. Die MBA-Sache hat mich aber schon zum Nachdenken gebracht. Nur: Ich studiere in meinem Alter nicht mehr für die Buchstaben irgendwelcher Abschlüsse oder Meinungen anderer dazu.

 

4. Mich erreichen ab und zu Fragen, ob ich diesen Studiengang wieder wählen würde...?

Unter den gleichen Voraussetzungen, d.h. keine Möglichkeiten zu mehr Präsenzen, JA!

DANN aber mit 24-Monatsvertrag!

Ansonsten bin ich doch eher der Typ, der gerne mal persönlich real und nicht virtuell in eine Vorlesung geht. Nun gut, das ist wohl die Strafe für alle Vorlesungen, die ich in meinen beiden Erststudiengängen geschwänzt habe ;-)

Andererseits liebäugele ich damit, nach dem Master noch ein paar kleine Inhalte/Hefte zu absolvieren, die mich vom Studiengang Gesundheitsökonomie bzw. Technologiemanagement her interessieren. Aber mal langsam, vorher stelle ich hier hoffentlich den versprochenen Abschlußbericht ein.

Und auch weiterhin meine Meinung: durchhalten auch über Durststrecken lohnt sich!

 

Viele Grüße :smile:

Marina

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Hallo Marina,

das ist mal ein geradezu atemberaubend tiefer Einblick ins Studium. Muß ehrlich zugeben daß du mir (Suchendem) damit eine neue Betrachtungsperspektive eröffnet hast die ich vorher nicht mal im Traum erwogen habe. Danke dafür!

vlg

Dario

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  • 3 Jahre später...
Am 10.2.2012 at 11:05 , Marina 1971 schrieb:

"Master of Health Management"

 

Die Kosten gestalteten sich in der Summe auch wesentlich günstiger und transparenter als bei einigen anderen Anbietern (nur kam es mir darauf nicht alleine an, denn um jedes abgebrochene Studium ist es schade, wenn man viel Zeit investiert hat). Für den MaHM zahlt man 540 Euro pro Monat für 18 Monate, 9 weitere Monate sind kostenfrei; braucht man noch länger, so wird entsprechend der noch zu leistenden Module ein fairer Preis ausgehandelt. In der Summe: 9720 Euro. Man kann bis zu 6 Monate (auch einzelne Monate) unterbrechen, ohne dass dies Geld kostet.

 

Danke @Marina 1971 für deinen Bericht. :)

 

Ich bin auch immer noch auf der Suche nach einem Master im Gesundheitswesen.

Es käme für mich auch der  "Master of Health Economics (MaHE) in Frage. Aber die Kosten sind schon happig für jemanden, der nur Teilzeit arbeitet. :58_disappointed_relieved:

Und ganz ehrlich ist mir noch nicht klar, WO genau die Unterschiede der beiden Master liegen.

 

Bist du jetzt fertig? (Wahrscheinlich schon.) Und hast du einem Job aufgrund des Masters bekommen?

 

Viele Grüße

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Hi, die Unterschiede werden bei der Betrachtung zum einen der Modulhandbücher deutlich zum anderen sind es ähnlich wie der MPH Abkürzungen die grenzüberschreitet entsprechend geführt werden.

 

Natürlich sind die Kosten auf den ersten Blick hoch. Auch auf dem zweiten, aber das ist für diese Masterstudiengänge als weiterbildende Master leider nahezu überall so.

 

Der MaHE ist ein konsekutiver Master mit 120 Credits

Der MaHM ein weiterbildender mit 90 Credits

 

Entsprechend auch die Module

 

MaHM

  1. Kompetenzen für Studium und Karriere (Einführung in den Studiengang  und Projektmanagement
  2. ABWL
  3. Marketing
  4. Management Skills
    1. Organisation und Organisationsentwicklung
    2. Qualitäts- und Prozessmanagement
    3. Human Ressource Management
    4. Kommunikation und Führung
  5. Finanzmanagement und Controlling
    1. Ext. Rechnungswesen
    2. Int. Rechnungswesen
    3. Controlling
  6. Angewandte Versorgungsforschung
    1. Verfahren Statistischer Datenanalyse
    2. Rechtliche Versorgungsaspekte
    3. Versorgungsmanagement
  7. Consulting
  8. Schwerpuntfächer (2 aus 9)
    1. Healthmarketing
    2. Consulting in der Gesundheitswirtschaft
    3. Unternehmensführung und Businessplanung
    4. Investition, Finanzierung und Risikomanagement
    5. Gesundheitsökonomische Evaluationen
    6. Wirtschaftsethik und Psychologie
    7. Innovastions- und Wissensmanagement
    8. Gesundheitswirtschaft und Public Health
    9. Facility Management und Health Technology
  9. Thesis und Kolloquium

= 90 Credits und eine eher Gesundheitsmanagement orientierte Ausrichtung

 

MaHE

  1. Kompetenzen für Studium und Karriere (Einführung in den Studiengang  und Projektmanagement
  2. ABWL
  3. Marketing
  4. Management Skills
    1. Organisation und Organisationsentwicklung
    2. Qualitäts- und Prozessmanagement
    3. Human Ressource Management
    4. Kommunikation und Führung
  5. Gesundheitswirtschaftliche Zusammenhänge
    1. Gesundheitswirtschaft
    2. Internationale Gesundheitssysteme
  6. Finanzmanagement und Controlling
    1. Ext. Rechnungswesen
    2. Int. Rechnungswesen
    3. Controlling
  7. Public Health
    1. Philosophie von Public Health
    2. Öffentliches Gesundheitswesen und Gesundheitspolitik
  8. Consulting und IT Management
    1. Consulting
    2. Health Technology
  9. Angewandte Versorgungsforschung
    1. Verfahren statistischer Datenanalyse
    2. Rechtliche Versorgungsaspekte
    3. Versorgungsmanagement
  10. Schwerpunktfächer 2 aus 8
    1. Healthmarketing
    2. Consulting in der Gesundheitswirtschaft
    3. Unternehmensführung und Businessplanung
    4. Investition, Finanzierung und Risikomanagement
    5. Gesundheitsökonomische Evaluationen
    6. Wirtschaftsethik und Psychologie
    7. Innovations- und Wissensmanagement in der Gesundheitswirtschaft
    8. Gesundheitstechnologie
  11. Thesis und Kolloquium

= 120 Credits und eine mehr Gesundheitswissenschaftliche Ausrichtung

 

Hilft dir das weiter. Wenn sonst noch Fragen zur APOLLON sind immer gerne

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@Ida_Pfeiffer

Danke für deine schnelle Antwort! :)

 

Zitat

Der MaHE ist ein konsekutiver Master mit 120 Credits

Der MaHM ein weiterbildender mit 90 Credits

 

Ja, das habe ich auch schon rausgefunden. ;)

 

Gesundheitsökonomie oder Public Health kämen auch noch in Frage.

 

Mein Bachelor hat 180 CPs.

 

Aber es ist eben eine Frage der monatlichen Raten.

Oder ich muss das nächste Jahr versuchen, zu sparen. Aktuell fressen mich die Kosten für das Auto (brauche ich auch auf dem platten Land, um zur Arbeit zu kommen) und Tierarztkosten auf. :58_disappointed_relieved:

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