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Master nach Promotion?


zb6x7

Empfohlene Beiträge

Hallo Zusammen,

Ich liebaeugle mit dem Gedanken ein Fernstudium an der Beuth Hochschule in Berlin im Fach Computational Engineering zu machen.

Zuerst mein Hintergrund: ich habe einen Physikdiplom mit Auszeichnung und habe dann 2005 in Physik promoviert. War dann direkt im Anschluss 5 Jahre in GB (postdoc i.d. Grundlagenforschung) und bin seit ca 2 Jahren wieder zurueck in DE. Dank des Hochschulrahmengesetzes haelt man mich immer noch mit Zeitvertraegen hin; aber das nur am Rande.

Zur Motivation: kurz gesagt mein derzeitiger Job frustriert mich ziemlich. Die Bezahlung ist moderat. Habe jetzt schon lange mit mir selbst gehadert und ich bin zum Schluss gekommen, ich muss selbst aktiv werden (schliesslich bin ich jetzt schon 36). Mein Plan ist, spaeter dann in die Industrie zu gehen zwecks besserer Berufsaussichten und wg eines zu erwartenden Motivationsschubs. Bin verheiratet, Kinder sind schon da, so dass ein moeglicher zukuenftiger Arbeitgeber keine Bange bzgl einer Auszeit meinerseits zu haben braucht.

Im Prinzip koennte ich im Oktober dieses Jahres mit dem 6semestrigen Master Fernstudium beginnen und haette dann Herbst 2015 einen M.Eng. Computational Engineering zum Dr.rer.nat in Physik. Ja, 2015 werde ich 40. Habe allerdings dann schon 10+ Jahre Berufserfahrung im Internationalen Bereich sowie eine Reihe von wiss. Veroeffentlichungen (komme aus dem theoretisch physikalischen Bereich, Fluid- und Stroemungsphysik).

Frage an die Runde: sind meine Gedankengaenge zu abwegig, sich jetzt noch umorientieren zu wollen? Ich denke schon, dass ich zeitlich und finanziell das Fernstudium meistern kann. Es waere auch keine 100%ige Kehrtwende, da ich die Erfahrungen (beruflich und technisch) aus meinem jetzigen Beruf mitnehmen kann.

Irgendwelche Kommentare/Ideen..?

btw: das ist mein erster Eintrag hier im Forum.. schoenen Dank f. Eure Antworten.

Gruss

Sven

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Ich fürchte, das Problem ist die lange Universitätserfahrung, nicht der Dr. Physik. Dieses universitäre "Dasei" verdirbt nach Meinung der Industrie schon mal die Leute fürs normale Berufsleben.

An Ihrer Stelle würde ich also nicht in ein weiteres Theoriemodul investieren, sondern schauen, aus der Uni raus zu kommen. Und das so schnell wie möglich!

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Hallo, danke f.d Schnelle Antwort.

Zur Klarstellung: ich bin nicht an der Uni sondern an einem Forschnungszentrum angestellt (ohne Lehrpflichten). Schon waehrend des Diploms bzw der Promotion war ich dort angestellt.

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würde ich also nicht in ein weiteres Theoriemodul investieren, sondern schauen, aus der Uni raus zu kommen. Und das so schnell wie möglich!

Dem stimme ich vollumfänglich zu. Einem promovierten Physiker traut man zu, dass er mathematisch fit ist und sich in die Computersimulation einarbeiten kann, da braucht es kein weiteres Studium.

Wenn überhaupt eine Weiterbildung, dann eher im BWL-Bereich, aber dann parallel zur neuen Stelle in der Wirtschaft.

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Wenn überhaupt eine Weiterbildung, dann eher im BWL-Bereich, aber dann parallel zur neuen Stelle in der Wirtschaft.

Das habe ich schon haeufiger gehoert und auch in meinem Kollegenkreis gibt es konkrete Beispiele, dass ein MBA durchaus denkbar ist fuer Physiker. Fachlich gesehen bin ich aber eher an einer technischen Weiterbildung interessiert. Die Inhalte des M.Eng Studiengangs sind nicht voellig diametral sondern eher komplementaer zu meinen bisherigen Berufserfahrungen und Qualifikationen.

mfg

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Die Inhalte des M.Eng Studiengangs sind nicht voellig diametral sondern eher komplementaer zu meinen bisherigen Berufserfahrungen und Qualifikationen.mfg

Genau das sag ich doch, den Krempel kannst du schon und sowas wird einem Physiker auch zugetraut. Bewirb Dich auf entsprechende Stellen!

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Ich hab sie gelesen, Ihre PN, aber bitte berücksichtigen Sie, dass ich zwischendurch etwas fürs Brötchenverdienen tun muss ...

Sie baten mich in Ihrer PN, meine Bedenken zu erläutern.

Nun, eigentlich ist es ziemlich einfach: Wissenschafts- und/oder Forschungsbetrieb verläuft nach anderen Regeln als die Arbeit in einem Wirtschaftsunternehmen. Sie wollen praktisch von einem System ins andere wechseln. Je länger Sie Angehöriger des einen Systems (Forschungsbetrieb) waren, umso mehr denken und leben Sie in diesem System. Mit einem Wechsel müsste also quasi eine "Umerziehung" stattfinden: durch das einstellende Unternehmen, durch Sie selbst. Das erfordert von allen Beteiligten erst einmal Energie, Zeit und Kraft. Und es besteht die Gefahr, dass Sie erst mal vorwiegend ein Störfaktor sind als ein produktiver Faktor.

Dieses Denken funktioniert auch bei Wechseln vom Konzern in ein inhabergeführtes Unternehmen, vom Kleinbetrieb in einen Großbetrieb, vom Öffentlichen Dienst in die Wirtschaft und umgekehrt etc. Und glauben Sie mir: Es ist was dran!

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Ein typisches Beispiel, was auch gerne mal in Vorlesungen genannt wird ist der Wechsel von Stabsstellen oder UB (zurück) in die Linie. Zu lange in UB oder Stab kann die Rückkehr ganz schon problematisch machen. Sich wieder in völlig andere Strukturen, Denk- und Vorgehensweisen einzufinden (ein anders System wie Frau Kanzler es beschrieb) kann ziemlich anstrengend sein und ist durchaus nicht immer von Erfolg gekrönt.

Wie lang hier jetzt "zu lang" ist, ist wieder eine sehr persönliche Frage. Mein Prof damals sagte so nach vier Jahren ist der kritsche Punkt erreicht, wo ein Systemwechsel meist nicht mehr so problemfrei ablaufen kann. Andere sagen drei, wieder andere fünf oder sechs Jahre. Verallgemeinern ist schwer. Ich denke einige sind schon nach zwei Jahren nicht mehr ohne weiteres wechselfähig (d.h. ohne "Umerziehung") andere haben nach 10 Jahren kein Problem.

Man kann es als Spinnerei abtun und auch ich habe das nicht so eng gesehen, was ein Fehler war, weiß ich heute. Ich hätte einfach zwei, drei Jahre früher wechseln sollen. Dann wäre mir (persönlich) die Eingewöhnung in die Linie wieder sehr viel leichter gefallen.

Ein kleine weitere Anmerkung: Auch wenn man es persönlich nicht glauben möchte aber je länger man bestimmten Systemen angehörte, desto weniger sind potentielle Arbeitgeber auch gewillt den Systemwechsel mitzutragen. Denn die "Umerziehung" kostet Zeit und Geld.

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