Zum Inhalt springen

TNS Infratest-Studie: Weiterbildung in Eigeninitiative für Karriere immer wichtiger


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Wer Initiative zeigt und sich für den Beruf weiterbildet, sammelt Pluspunkte bei seinem Chef und kann mit Unterstützung rechnen. Dies geht als Signal für weiterbildungsengagierte Arbeitnehmer aus der aktuellen TNS Infratest-Studie "Weiterbildungstrends in Deutschland 2012" hervor. Die Studie wurde im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) unter 301 Personalverantwortlichen durchgeführt. Personalchefs wurden bereits zum vierten Mal in Folge befragt, wie sehr sie darauf achten, ob sich Mitarbeiter in Eigeninitiative weiterbilden. Das Fazit: Tatkräftiger Wissensdurst wird immer wichtiger, wenn es um eine Beförderung im Unternehmen oder den Joberhalt geht. Auch potenzielle Arbeitgeber achten bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auf deren Weiterbildungsbereitschaft.

"Wer sich für eine berufliche Weiterbildung entscheidet, zeigt Vorgesetzten Eigeninitiative, Engagement und Leistungsbereitschaft", so Andreas Vollmer, Leiter Studienprogramm und Services bei der SGD. "Dies sind persönliche Eigenschaften, die Chefs gerne sehen. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von dem neuen Wissen, das die Mitarbeiter einbringen." Es verwundert also nicht, dass HR-Manager diesen positiven Effekt immer mehr nutzen möchten. Geht es darum, einem Mitarbeiter Karrierechancen zu eröffnen, halten mittlerweile 91 Prozent der befragten Personalverantwortlichen Eigenengagement in der Weiterbildung für wichtig bis äußerst wichtig. 2009 waren es 79 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung um 12 Prozentpunkte über die letzten vier Jahre.

Geht es um die Sicherung des Arbeitsplatzes, spielt dieses Engagement 2012 für 84 Prozent eine wichtig bis äußerst wichtige Rolle. Dies ist eine Zunahme um 8 Prozentpunkte gegenüber der ersten Umfrage 2009 (76 Prozent). Bei Neueinstellungen schauen im aktuellen Jahr 80 Prozent der HR-Verantwortlichen auf eigenverantwortliches Lernen (2009: 74 Prozent); in großen Unternehmen sind es aktuell sogar 90 Prozent.

Weiterbildung am Ziel orientieren

Für Arbeitnehmer, die sich 2012 für einen Karriereschub oder einen Jobwechsel wappnen möchten, kann also eine Weiterbildung zum entscheidenden Erfolgsfaktor werden. "Doch viele tun sich schwer, inmitten ihres Berufsalltags das Weiterbildungsthema herauszufiltern, das sie langfristig weiterbringt. Wir empfehlen deshalb allen Interessierten, das Ziel im Auge zu haben", so Vollmer weiter. "Der Blick in entsprechende Stellenprofile oder auch -ausschreibungen gibt Aufschluss über Qualifikationslücken." Für viele Jobs wird beispielsweise BWL-Wissen oder Know-how im Projektmanagement vorausgesetzt. Ausgebildete Fachkräfte wiederum können durch eine Aufstiegsfortbildung zum Techniker, Meister oder Fachwirt eine Beförderung in die mittlere Managementebene forcieren.

Viele Chefs unterstützen Weiterbildung und Fernunterricht

Außerdem rät Vollmer: "Arbeitnehmer, die durch Weiterbildung ihren Job sichern oder sich bei ihrem aktuellen Arbeitgeber weiterentwickeln möchten, sollten das Gespräch mit dem Chef suchen. Er kennt die Unternehmensziele und kann helfen, diese mit den eigenen Weiterbildungswünschen abzugleichen." Zudem lohnt es in den meisten Fällen, den Vorgesetzten auf Unterstützung anzusprechen: 91 Prozent der Personalverantwortlichen sind bereit, die Weiterbildungspläne ihrer Mitarbeiter beispielsweise durch Kostenübernahme oder durch Freizeit zu fördern. Wer orts- und zeitunabhängig Lernen möchte, stößt mit einem Fernstudium bei den meisten Vorgesetzten auf offene Ohren: Vier von fünf Befragten (82 Prozent) halten den Fernunterricht für eine geeignete Form der berufsbegleitenden Weiterbildung.

post-4-144309704288_thumb.jpg

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der SGD und wurde bis auf die Fettschrift unbearbeitet von mir übernommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Interessante Pressemitteilung, nur leider sieht es in der Praxis doch oftmals anders aus. Weiterbildungswillige werden gern merkwürdig beäugt, da man ihnen unterstellt, sie wollen sich beruflich außerhalb des jetzigen Arbeitgebers orientieren. Oder wenn man durch eine Weiterbildung "Gefahr" läuft besser qualifiziert zu sein, rein von der Formalie her, als der Vorgesetzte bzw. Chef, dann ist es oftmals vorbei mit der so genannten Unterstützung. Leider zeigen viele Studien und Untersuchungen auf, dass es in Deutschland, um die Weiterbildungsbereitschaft von Arbeitnehmern sowie der Weiterbildungskultur in Unternehmen nicht gut bestellt ist. Da ich selbst seit mehr als 10 Jahren im Personalwesen arbeite, kenne ich die Einstellungen vieler Personaler, welche selbst keine Personalentwicklung im Unternehmen anbieten oder sich zumindest nicht dafür einsetzen. Daher sollte man sich grundsätzlich mehr mit gezielter Personalentwicklung im Unternehmen auseinandersetzen und dies nicht auch noch auf die Arbeitnehmer abwälzen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich auch nicht bestätigen, dass Personaler bei Bewerbern Weiterbildung zwangsläufig als positiv auffassen, denn je höher man qualifiziert ist, desto mehr steigt angeblich das Risiko, bei nächster Gelegenheit das Unternehmen zu wechseln oder zu hohe monetäre Forderungen an den Arbeitgeber zu stellen.

also der übliche Unterschied zwischen dem Zustand, wie er idealerweise sein sollte (qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind gut für das Unternehmen) und wie er tatsächlich ist (hat der oder die es vielleicht auf meinen Job abgesehen?)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich wird (wie auch sonst) einiges für außen, sozusagen für die Plakatwand, gesagt. Andererseits sollte man auch nicht in den Fehler verfallen, die individuellen Erfahrungen einfach so hochzurechnen und somit für die Allgemeinheit für gültig zu halten.

Betriebliche Weiterbildung richtet sich nach dem Bedarf des Unternehmens. Von daher sieht man unternehmensseitig nicht unbedingt die Verpflichtung, individuellen Weiterbildungswünschen Folge zu leisten. Man ist also gut beraten, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Denn als Gesamtaussage stimmt es natürlich, dass Unternehmen an gut qualifizierten Mitarbeitern interessiert sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...