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Beruflich neu durchstarten mit 36 - per Fernstudium?


Andywolf

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Hi Leute!

Schon eine ganze Weile denke ich intensiv über das Thema Fernstudium nach, habe mir Infomaterialien kommen lassen und lese hier im Forum "heimlich" mit.:).

Dennoch, ich bin immer noch am hin und her überlegen und bin mir unsicher ob wirklich ein Fernstudium in meiner Situation der passende Weg ist, denn meine Situation ist doch recht untypisch und ich finde da keine vergleichbaren "Fälle" die mir Orientierung geben könnten.

Das bin ich: ich bin 36 Jahre alt, von Beruf Zimmermann. Lebenslauf recht durchwachsen, von allem etwas, nichts richtig, genau das wovor jeder Karriereratgeber immer warnt. Dennoch, ich möchte etwas aus mir machen, ich glaube, daß ich eine Menge Potential habe und zu mehr fähig bin als zu Hilfsarbeiten.

Ein paar kurze Eckpunkte zum bisherigen Lebenslauf, alles weitere führt hier zu weit: Zivildienst im Ausland,ein nach 4 Semestern abgebrochenes Studium des Verkehrsingenieurwesens (aus persönlichen Gründen, Leistungen waren ok)), 2 Jahre mit Rucksack durch die Welt gewandert, weitere längere Auslandsreisen, handwerkliche Lehre zum Zimmermann (bestanden, aber irgendwie handwerklich eher ungeschickt so dass ich wenig Hoffnung habe in dem Bereich "Karriere" zu machen), Jobs als Bauhelfer, Fahrgastzähler, Hotelportier, Pizzafahrer, Reiseleiter,...

Sprachkenntnisse: verhandlungssicher Englisch, Russisch , Ukrainisch, gutes Französisch und Polnisch. sicherer Umgang mit dem PC, hohe Lernfähigkeit und -bereitschaft. Kann mir auch sehr gut selbständig Dinge aus Büchern oder aus dem Internet aneignen. Sehr gute und breite Allgemeinbildung, sehr gute Ausdrucksfähigkeit. Laut psychologischer Eignungstests habe ich eine recht hohe Intelligenz, besondere Begabung im sprachlichen sowie im mathematisch-logisch-abstrakten Denken, hohe Lernfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Nur, was nutzt mir das? Wo und als was kann ich mich so bewerben?

Irgendeinen Job für eine Weile zu finden gelingt mir zwar immer wieder, so bin ich im moment z.B. seit 2 Monaten in einem Callcenter für Telemarketing tätig, todlangweilig, gäääähn. Sobald es wieder etwas wärmer wird könnte ich auf dem Bau Hilfsarbeiten machen. Doch ich merke, ich werde immer unzufriedener. Schlechte Bezahlung, fehlende Anerkennung, aber vor allem der Eindruck überhaupt keine zu mir passende Herausforderung zu haben, meine Potentiale vollkommen verkümmern zu lassen.

Wie könnte ich meine Situation nun zum besseren wenden?

Meine Idee ist nun: mit 36 etwas vollkommen Neues, nochmal bei Null anfangen. Ins Auge gefasst habe ich ein Fernstudium der Elektro- und Informationstechnik, Infomaterial dazu habe ich bis jetzt von der Wilhelm- Büchner Hochschule und von der AKAD kommen lassen. Ok, über den Anbieter, da frage ich später noch mal nach, zunächst gehts mir grundsätzlich drum, Fernstudium ja oder nein.

Lust auf Lernen, auf Mathe, Theorien, Bücher lesen, Aufgaben bearbeiten usw. habe ich eine Menge, ich frage mich nur: Lohnt sich das für mich in meiner Situation? Kost ja schon einiges an Zeit und Geld. Klar, Interesse ist da, es ist auch für meine persönliche Weiterentwicklung, aber in erster Linie möchte ich natürlich etwas beruflich "haben" von der Investition.

Kann hier jemand einschätzen die Situation, wenn ich dann, in 3- 4 Jahren, wenn alles gut klappt, mit 40 frischgebackener B. Eng. der Elektrotechnik (Fernstudium) bin, ohne Berufserfahrung, kann ich damit dann wirklich etwas anfangen mit dem Gelernten? hat irgendjemand hier sich mit Ü30 nochmal beruflich ganz neu orientiert? Kennt jemand irgendjemand solches?

Was ich mir erhoffe durch das Studium ist eine breite technische Grundlagenausbildung die mir Türen in sehr viele technische Bereiche im In- und Ausland eröffnet. Da ich zur zeit noch völlig fachfremd bin sehe ich mich kaum in der Lage ein ganz genaues Berufsziel anzugeben was ich später mal machen möchte, woher soll ich denn wissen ob mich diese oder jene Spezialisierung besonders interessiert.

Soweit ich dem Forum hier entnehme ist ein Fernstudent in den allermeisten Fällen jemand, der in "seinem" Fachbereich eine betriebliche Ausbildung und mehrere Jahre fachlicher Berufserfahrung hinter sich hat und darauf dann das Fernstudium sattelt. Das habe ich ja nun nicht zu bieten. Ich hätte nach erfolgreichem Abschluss eben nur das Fernstudium in der Hand und sonst nichts. Meint Ihr, das Fernstrudium hätte trotzdem Sinn für mich, sozusagen als berufliche Erstausbildung?

In einigen Threads hier habe ich gelesen von jungen Leuten Anfang 20 die nach einem Fernstudium als berufliche Erstausbildung fragten, und denen wurde hier (und das in einem tendenziell fernstudium-freundlichen Forum) davon abgeraten, sie sollten doch lieber ein normales Präsenzstudium machen. Das gibt mir schon sehr zu denken. Allerdings ist meine Situation mit 36 ja nun wieder anders. Grundsätzlich schliesse ich auch ein Präsenzstudium nicht aus wenn es tatsächlich entscheidenede Vorteile bietet, aber ein Fernstudium wäre schon das einfachste und bequemste für mich(habe Frau und Kind): völlig flexible Zeiteinteilung, keine Fahrerei, kann je nachdem wie es läuft schneller oder langsamer studieren, außerdem bin ich der Typ der sich Sachen am liebsten selbständig aus Büchern und übers Internet aneignet.

Auch bin ich unsicher in der Einschätzung ob in meiner Situation jetzt wirklich der grosse Wurf hinsichtlich Weiterbildung angesagt wäre, also die Absolvierung eines kompletten Studiums als "Vorleistung" meinerseits, oder ob in meiner Situation angesichts der wegen Alter knappen Zeit eher ein schrittweises, praktisch orientiertes "hocharbeiten" der bessere Weg wäre, also irgendwie irgendwo reinkommen (Quereinstieg), anfangen mit niedrigen wenig anspruchsvollen Aufgaben, aber dann Schritt für Schritt mehr zu lernen und zu machen, evtl. ein paar Weiterbildungskurse oder Selbststudium,....... Habe aber überhaupt keine Vorstellung wie das gehen könnte konkret, womit ich überhaupt anfangen sollte. Also wenn ich ganz ehrlich bin würde ich auch das Fernstudium anfangen da mir kein besserer Weg einfällt im Moment. Nicht die ideale Voraussetzung, aber ich denke dennoch, allemal besser als gar nichts machen.

Ein paar andere Alternativen was ich noch aus mir machen könnte habe ich auch angedacht, etwa basierend auf meinen sehr guten Fremdsprachenkenntnissen eine Weiterbildung zum Übersetzer. Soll aber sehr schlecht bezahlt sein, und immer nur übersetzen, hm..... Ingenieur wäre da schon eine ganz andere Liga, wenn es sich irgendwie machen lässt.

Was ist Eure Meinung zu dem Vorhaben? Freue mich auf Eure Antworten

Sobald ich etwas klarer blicke ob ich dieses Fernstudium tatsächlich in Angriff nehmen möchte, werde ich einen weiteren thread mit dem Thema welcher Anbieter am passendtsen ist eröffnen. Also wenn jetzt schon jemand positive und negative Argumente für die eine oder andre Fernhochschule hat, nur gern immer her damit.

Grüsse

Andy

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Hallo Andy,

erstmal danke für deine Vorstellung. Das gibt uns ja schon mal einen guten Eindruck über deine jetzige Situation. Ich kann nicht wirklich was dazu sagen, ob ein Fernstudium im Bereich Elektro- und Informationstechnik für dich tatsächlich das richtige ist, oder wie deine Chancen reell aussehen. Allerdings kann ich zu der Übersetzungstätigkeit etwas sagen, weil ich das selber 10 Jahre lang gemacht habe. Du schreibst:

Ein paar andere Alternativen was ich noch aus mir machen könnte habe ich auch angedacht, etwa basierend auf meinen sehr guten Fremdsprachenkenntnissen eine Weiterbildung zum Übersetzer. Soll aber sehr schlecht bezahlt sein, und immer nur übersetzen, hm..... Ingenieur wäre da schon eine ganz andere Liga, wenn es sich irgendwie machen lässt.

Zunächst einmal ist man als Übersetzer in den allermeisten Fällen selbstständig tätig. Es gibt Festanstellungen, aber die sind rar gesät, v.a. wenn man nicht studiert hat, sondern "nur" staatlich geprüfter Übersetzer ist. Die Aussage, dass es schlecht bezahlt wäre, würde ich so nicht unterschreiben. Wie in vielen anderen Bereichen auch (und bei Festanstellungen) brauchst du erstmal Erfahrung, und am Anfang kann es tatsächlich sein, dass du keine so toll bezahlten Aufträge bekommst bzw. alles annehmen musst, was kommt, um überhaupt voran zu kommen. Deswegen fangen viele Übersetzer erstmal nebenberuflich an, um Erfahrung, Ruf und einen Kundenstamm aufzubauen. Wenn man das mal hat, kommt man schon an besser bezahlte Jobs und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen - so schlecht ist das nicht. Aber es erfordert viel Eigeninitiative sowie Durchhaltevermögen (gerade am Anfang).

Ich persönlich fand die Tätigkeit auch nicht durchweg eintönig. Es kann schon sein, dass ein Großauftrag über mehrere Wochen dauert, und ja, es kann auch schon mal eintönig sein. Allerdings ist das Gute an dem Job ja, dass du selten ein Jahr lang ein- und dasselbe Projekt bearbeitest, sondern immer wieder neue Dinge kennenlernst. Um die Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten lohnt es sich daher auch, zwei oder drei Fachgebiete aufzubauen, damit man eben nicht immer nur Anleitungen für den Einbau von Kloschüsseln übersetzen muss. :lol:

Ich persönlich glaube nicht, dass der Job eines Ingenieurs durchweg abwechslungsreich ist und Eintönigkeit nie vorkommt. Ich fürchte, das kommt so ziemlich überall vor. Kein Titel schützt dich davor. Ich könnte mir vorstellen, dass dir sogar der eine oder andere hier im Forum von deinem Vorhaben abrät, v.a. wenn dein Lebenslauf so viel Abwechslung offenbart. ;)

Andererseits sehe ich darin eine Stärke, wenn du dich als Übersetzer gegenüber potenziellen Kunden vorstellst. Du hast viel Lebenserfahrung und hast auch schon viel gesehen, du hast eine Ausbildung und damit auch schon Spezialwissen aus erster Hand und nicht nur aus Büchern. Dass dein Lebenslauf nicht geradlinig ist, wird deine Kunden nicht allzu sehr stören. Was sie viel mehr stören wird ist, wenn du deine Aufträge nicht sauber erledigst, nicht termingerecht lieferst und dich nicht an Absprachen hälst.

Naja, ich will dir jetzt nicht dazu raten, Übersetzer zu werden falls das nicht wirklich das ist, was du tun möchtest. Ich bin aber auch mal gespannt, was dir die anderen raten werden.

Gruß,

Sonja

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Hallo,

warum nicht? Ich mache so etwas ähnliches...habe beruflich komplett umgesattelt, studiere jetzt (noch im Akademiestudium, leider) und arbeite mich nebenher in diesen Bereich ein und sammele so langsam mal Erfolge. Wenn du einen roten Faden hast, ein bestimmtes Ziel, evtl. kreativ bist was Ideen betrifft...Geduld hast....du hast noch viele Jahre an Arbeit vor dir, von daher....Wichtig ist, dass du Arbeitgebern gut begründen kannst, warum du etwas machst, und dass die halt diesen roten Faden sehen...

Und es ist gar nicht so selten, dass Leute um die 40 umsatteln....

Viele Grüße!

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Hallo Andywolf,

bin zwar noch ein gutes Stück jünger als du aber wenn Ich dir eins raten kann:

Studiere das was du für richtig hälst bzw. das was dich interessiert. Der eine braucht halt länger bis er weiß was er will und der andere braucht weniger Zeit.

Mit dem Studiengang Elektro- und Informationstechnik bis du mit Sicherheit nicht schlecht beraten, da du in diesem Thema dann sehr breit auf gestellt bist und dieses Thema in den den nächsten Jahre noch verstärkt gefragt wird als z.b. Maschinenbau. In Bezug auf Elektromobilität, Regenerative Energien, etc.

Was Ich allerdings noch ins Auge fassen würde einen Studiengang Richtung Wirschaftsingenieur Fachrichtung Elektrotechnik. Dort bist du noch besser auf gestellt

du kannst dann in die Technik oder in die Wirschaftsschiene einsteigen.

Hoffe Ich konnte dir damit ein bißchen helfen.

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Aufgestellt sein kann man mit dem Studiengang bestimmt schon, allerdings verlagert die Frage nach einem Studium eine Entscheidung wie es weitergehen soll.

Mit dem Studium allein dass auch noch ein Fernstudium ohne vorherige relevante Berufserfahrung ist, dem krummen und unsteten Lebenslauf und einem Alter von Ende 30 kommt man noch nicht weiter.

Das Problem an der Konstallation ist, dass im Fernstudium das Netzwerk zu Unternehmen eindeutig schlechter ist. Ich kenne jemanden der absolut Fachfremd aus dem Gesundheitsbereich über ein Projektunternehmen (= besser bezahlte Zeitarbeit) in der IT einen gut bezahlten Job gefunden hat. Allerdings aus der Vernetzung heraus.

Das sollte man bei der Entscheidung bedenken und berücksichtigen. 3-4 Jahre Studiendauer so weiter machen und dann auf ein gutes Angebot hoffen wird nicht so einfach funktionieren. Sinnvoll ist es bereits kurzfristig Weichen zu stellen und über die Zeit Kontakte aufzubauen.

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So, wie Sie Ihren bisherigen Werdegang schildern, halte ich es für eine richtig gute Idee, noch mal in die eigene berufliche Zukunft zu investieren. Nicht unbedingt, weil ich jetzt Ihr Alter für so wahnsinnig optimal für einen Neustart halte, eher aus der Überlegung heraus, dass Sie eigentlich nichts zu verlieren haben außer dem Geld für Ihr Studium. Wie sehr Sie die Kosten belasten werden, das ist so von außerhalb natürlich nicht zu beurteilen.

Denn die Alternativen für eine zufriedenstellende berufliche Entwicklung sind ja nach all dem, was Sie schreiben, im Augenblick nicht so prickelnd. Und vor allem, was die beschriebenen Hilfsjobs angeht, sind Sie ja extrem auf eine gute körperliche Konstitution angewiesen.

Ich denke auch, dass Sie schon mit dem Beginn eines Fernstudiums nach ein bis zwei Jahren zunehmend attraktiver für Arbeitgeber werden könnten, die qualifizierte Jobs vergeben. Jedenfalls würde ich spätestens dann anfangen an Ihrer Stelle, danach Ausschau zu halten, wo sich etwas in Ihrer Zielbranche ergeben könnte. Das würde dann auch den Einstieg nach Abschluss des Studiums erheblich erleichtern!

Viel Glück. Und erst mal eine gute Entscheidung!

Sabine Kanzler

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Hallo!

Herzlichen dank für die vielen schnellen Antworten zum Thema. Es bestärkt mich auf jeden Fall in meinem Vorhaben etwas für meine Weiterbildung zu tun. Vor allem die Aussage dass ich ausser dem geld (ist ja nicht grad wenig) nichts zu verlieren habe, ist überzeugend, wüsst ich nichts entgegenzusetzen.

Danke auch für die eher nachdenklichen Töne von Chillie. Den Gedanken hatte ich auch schon, ob ich mir die Lösung meines Problems damit nicht zu leicht mache mit einem Fernstudium, mich damit in Wahrheit erstmal um die Entscheidung drücke wie es denn nun ganz konkret weitergehen soll.

Viel habe ich schon nachgedacht darüber wie evtl. anders in Form kleiner Schritte eine Neuorientierung gelingen könnte, sozusagen klassisch vom Tellerwäscher zum Millionär :), mit Quereinstieg irgendwo, Erfahrungen machen, aufsteigen, evtl. das ein oder andere Weiterbildungszertifikat erwerben, mich selbständig zuhause mit Fachliteratur beschäftigen,...

Der Haken nur: ich habe keine konkrete Idee wie ich das in Angriff nehmen sollte. Wo bewerben? Als was? Was habe ich anzubieten? Wie kann ich einen Arbeitgeber überzeugemn, daß ich etwas auf dem Kasten habe, auch wenn ich keine Papiere vorlegen kann.

Welches der in die Tausende gehenden Weiterbildungsangebote könnte mich tatsächlich in meiner Situation voranbringen? Oder selbst Fachliteratur wälzen? Nichts lieber als das, nur wo kann ich mich denn bewerben mit diesem Spruch: Ich habe da mal ein paar Fachbücher mir besorgt und zuhause durchgelesen und bewerbe mich jetzt für...... ?????? Also wenn ich zu einer Zeitarbeitsfirma komme bietet man mir in der Regel keine IT-Jobs an, obwohl ich angebe lernfähig und lernwillig zu sein, sondern nur Bau oder Telemarketing.

Die Sache ist: bestimmt gibt es irgendwo da draussen einen Weg der besser passen würde als das Fernstudium, nur , ich weiss nicht wie, wo anfangen, wen fragen. Und bevor ich dann gar nichts mache ist das Fernstudium vermutlich die bessere Wahl.

Konkrete Ideen für bessere Alternativen herzlich willkommen.

Zu Anfang werde ich noch irgendetwas arbeiten müssen neben dem Studium zum lebensunterhalt, aber nach 1-2 Jahren mache ich mir schon, wie auch Frau Kanzler schreibt, Hoffnungen, mein Geld in einem fachlich einigermassen passenden Bereich verdienen zu können.

Über das Fach Wirtschaftsingenieurwesen hatte ich auch nachgedacht, aber dann entschieden dass ich wenn schon, dann gern eine "richtige", umfassende technische Grundlage haben möchte. Etwas BWL-Wissen kann ich mir wenn nötig evtl. auch später noch aneignen oder mich irgendwie fortbilden.

Vielen Dank auch für die interessanten Einblicke von TomSon über die Realitäten im Übersetzerberuf. Welche Sprachen hast Du denn übersetzt? ich würde Russisch und Ukrainisch zunächst anstreben. Gerade dabei habe ich aber ziemlich Angst vor der Billigkonkurrenz aus diesen Ländern. Aber vielleicht sehe ich das ja tatsächlich zu schwarz. Schön wäre es schon, und da ich die beiden Sprachen fast perfekt beherrsche könnte ich es vermutlich in etwa 6 Monaten und ca. 3000 Euro zum IHK-geprüften Übersetzer schaffen, also viel schneller und billiger als der Weg zum Ingenieur. ich denke auf jeden fall auch noch nach über diese Variante.

Aber was mich ja doch stutzig macht: du schreibst viele würden das Übersetzen erstmal nebenberuflich anfangen und sich einen Kundenstamm aufbauen. Hmm, über eine Nebentätigkeit denkt man ja normalerweise dann nach wenn man eine Haupttätigkeit schon hat. Das ist ja bei mir nicht der Fall, sondern ich möchte mir ja gerade etwas als neue Haupttätigkeit aufbauen.

darf man fragen warum Du nach 10 Jahren in dem Beruf nun etwas anderes machst?

einen wunderschönen Abend allen

Andy

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Zum Übersetzen:

Ich kenn keinen, der als freiberuflicher Übersetzer reich geworden ist. Auch nicht annähernd reich. Und ich kenn auch keinen, der einen kennt!

Sie könnten sich höchstens mal zum technischen Übersetzer informieren. Aber grundsätzlich halte ich die technische Schiene gar nicht für so schlecht. Lassen Sie sich doch mal ein Probeheft kommen oder schauen Sie, ob Ihnen jemand ein oder zwei Anfangshefte aus dem mathematischen Bereich überlässt; dann können Sie einfach mal schauen, ob Sie da gleich einen Herzkasper kriegen oder ob da was geht.

Die IHK-Prüfung ist vermutlich auch keine schlechte Idee. Techinker/Ingenieure mit Sprachkenntnissen sind ja durchaus attraktiv. Im technischen Vertrieb schon gar nicht.

Jetzt brauchen Sie nur noch einen Sack voll Geld, damit Sie schon mal anfangen können, nicht?

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Aber was mich ja doch stutzig macht: du schreibst viele würden das Übersetzen erstmal nebenberuflich anfangen und sich einen Kundenstamm aufbauen. Hmm, über eine Nebentätigkeit denkt man ja normalerweise dann nach wenn man eine Haupttätigkeit schon hat. Das ist ja bei mir nicht der Fall, sondern ich möchte mir ja gerade etwas als neue Haupttätigkeit aufbauen.

Es ist korrekt, dass viele es erstmal nebenher laufen lassen. Das muss aber nicht zwingend so sein. Wenn du es dir zutraust, dann kannst du auch direkt hauptberuflich damit loslegen. Ich selber z.B. habe angefangen, als ich noch nicht den AKAD-Lehrgang zum Übersetzer gemacht habe. Allerdings wirst du automatisch solange nebenberuflich Übersetzer sein, solange nicht genug Aufträge reinkommen. Den Rest der Zeit kannst du dann mit anderen Dingen totschlagen. Wenn es deine jetzige Situation ermöglicht und du genügend Kunden in kurzer Zeit akquirieren kannst, musst du nicht diesen Weg gehen, den viele bisher gegangen sind. Es ist nur eine Möglichkeit, die eben den Vorteil hat, dass noch eine andere Einnahmequelle vorhanden ist und somit viel Sicherheit gibt, wenn nicht alles so läuft, wie es sollte.

Den Job habe ich sehr gerne 10 Jahre lang gemacht, und er hatte auch sehr viele Vorteile. Meine Hauptsprache war Englisch, auch wenn ich tatsächlich noch eine andere Sprache im Angebot hatte; aber die Nachfrage war da sehr gering.

Der einzige Nachteil an der Freiberuflichkeit, den ich aber erst relativ spät bemerkt habe, ist das Einzelgängertum und der fehlende Kontakt zu Kollegen. Das konnte ich eine zeitlang zwar durch Onlinekontakte ausgleichen, aber nach 10 Jahren war mir das daheim am Schreibtisch doch alles zu eng. Und dann kam hinzu, dass ich mich in diesen 10 Jahren als Person einfach verändert habe und sich andere Ziele herauskristallisiert haben. Da musste ich mich eben irgendwann entscheiden zwischen dem Job als freiberufliche Übersetzerin und Familie oder Fernstudium und Familie. Ich habe mich eben für Letzteres entschieden; Job, Fernstudium und Familie hätte ich nicht wuppen können. :)

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Ich kenn keinen, der als freiberuflicher Übersetzer reich geworden ist. Auch nicht annähernd reich. Und ich kenn auch keinen, der einen kennt!

Frau Kanzler, jetzt muss ich mal ehrlich was sagen: Ihre Beiträge bringen mich manchmal zum Kopfschütteln. Das ist schon mehr als einmal passiert. Und gerade eben wieder.

Egal auch. Hauptsache Sie kennen niemanden, der niemanden kennt ....

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