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Biegt Weiterbildung "krumme" Lebensläufe gerade?


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Die Erwartungen an längerfristige Weiterbildungen allgemein sind in aller Regel sehr hoch. Das gilt für ein Fernstudium an einer Fernuni ganz besonders. Schließlich gibt man viel Geld aus und plagt sich eine lange Zeit, verzichtet dabei auf viel.

Gerade Menschen mit einem eher "unkonventionellen" Lebenslauf erwarten sich durch ein Fernstudium, dass er nach dem Abschluss wieder in gerade Bahnen kommt, dass vielleicht so etwas wie "Karriere" möglich wird. Hoffnung? Gewissheit? Illusion? In einzelnen Strängen klingt das Thema immer wieder mehr oder weniger offen an.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Thematik? Hat jemand von Ihnen die Erfahrung gemacht, dass sich da etwas gerade biegen lässt? Oder auch nicht? Darüber würde ich gerne hier mit Ihnen diskutieren.

Sabine Kanzler

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Meiner Meinung nach kann man die Vergangenheit nicht verändern, aber die Zukunft gestalten. Also, um im Bild zu bleiben, der bisherigen "krumme" Lebenslauf bleibt krumm, aber ich kann versuchen dafür zu sorgen, dass er ab jetzt gerade verläuft und darauf dann den Fokus setzen.

Aber im Grunde fragen Sie ja nach Erfahrungen - da war es bei mir eher so, dass mein Lebenslauf, der bis dahin gerade war (Abi - kaufmännische Ausbildung - kaufmännische Tätigkeit mit interner Weiterbildung) erst durch das artfremde Informatik-Studium und dann den Schritt in die Selbstständigkeit vielleicht manchem "krumm" erscheinen mag, auch wenn für mich durchaus eine Logik dahintersteckt und alle Bausteine zusammen passen und mir heute nutzen.

Ich freue mich hier auf die weitere Diskussion. Die Fernhochschulen bieten ja immer wieder mal Beispiele für solche Karrierewege. Wenn mir da etwas Aktuelles in die Hände fällt, bringe ich das hier gerne mit ein.

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hallo,

also, bei mir hilft das Fernstudium bei meinem nicht sehr tollen Lebenslauf zur Zeit ziemlich. Aber auch andere Weiterbildungen, in einem speziellen Gebiet, plus damals als 1. Schritt mein 1-jähriger Kurs 'Kindererziehung' bei SGD. Ich merke immer mehr, wie a) Studium sowieso eine Art Zauberwort ist B) meine Eigeninitiative ziemlich anerkannt wird und ich chancen bekomme (ok habe zwar gerade auch eine Jobabsage erhalten (was evtl. auch an meiner Gesundheit liegen kann), aber gleichzeitig habe ich einen Job als VHS-dozentin vor 1 Jahr erhalten (vor allem aber wegen meiner speziellen Weiterbildungen denke ich, weiß nicht genau) und dort bekomme ich viel Anerkennung und darf meinen Kurs sogar weiterentwickeln, wenn ich es schaffe. Was ja genau Biwikram wäre *freu*

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man gut begründen kann warum man studiert, und warum gerade genau das was man angefangen hat, und dass man eine rote Linie hat und kontinuierlich sich etwas aufbaut. Und man braucht auch Geduld und muss sich manchmal langsam hocharbeiten, und man muss immer die Augen für chancen aufhalten und man darf nicht warten dass einem etwas in den Schoß fällt, man muss da selber ran. Irgendwie zählt auch gar nicht mehr sooo sehr dass mein lebenslauf nicht so toll ist, meistens zählt eher das, was ich jetzt mache. Komisches Gefühl, aber ein tolles. (Und das wo ich ja noch gar keine echte Studentin bin, sondern leider nur Akademiestudentin, aber wer es nicht merkt, obwohl ich das 'Akademie' extra erwähne....und wer sich meine Unterlagen nicht genau anguckt...hat selber Schuld wenn er eines Tages merkt ups die war ja noch gar keine gaaaanz richtige Studentin)Ach ja, mein Ehrenamt hilft auch bezüglich meinem Lebenslauf, und es hat auch mit dem Thema bildung zu tun, sodass jeder sieht, dass ich mich echt reinknie.

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ich denke zunächst mal, dass die "Gefahr" eines krummen Lebenslaufs bzw. von Brüchen im Lebenslauf mit steigendem Alter auch ansteigt - sei es jetzt aus persönlichen, familiären oder auch gesundheitlichen Gründen. Oder man kommt irgendwann schlicht und einfach auf die Idee, dass das noch nicht alles war und man es sich selbst zeigen will :) Andererseits frage ich mich, ob ein glatter Lebenslauf wirklich so toll ist - jemand, der vielleicht ein, zwei Jahre durch die Welt gereist ist, kann vielleicht auch mehr Lebenserfahrung und interkulturelle Kompetenzen mitbringen.

Ich bin mit Markus einer Meinung, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann. Auch mit einer Weiterbildung oder einem Studium nicht. Aber man kann versuchen, mit einer Weiterbildung/einem Studium die verschiedenen Enden eines krummen Lebenslauf zusammenzubringen. Wie Markus geschrieben hat, ist die Gemeinsamkeit nicht immer auf den ersten (und vielleicht auch nicht auf den zweiten) Blick zu erkennen.

wenn z. B. ein Lebenslauf zeigt, dass es mehrere abgebrochene Ausbildungen gibt, kann ein (nebenberufliches) Studium zeigen, dass man in der Lage ist, etwas zu Ende zu bringen, Kontinuität und Zielstrebigkeit zeigen. Wenn jemand, wie oben genannt, eine Zeit lang ziellos durch die Welt getingelt ist und dann ein Studium in internationalem/europäischen Management/BWL/Wirtschaft absolviert, ergänzt sich beides.

Allerdings sollte man sich schon genau überlegen, was man mit einem Studium/einer Weiterbildung erreichen will und welches Studium passend ist.

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Vielleicht sollten wir erst mal drüber reden (oder besser: schreiben), was wir denn unter einem "krummen" Lebenslauf verstehen.

Ich meine damit NICHT jemanden, der irgendwann ein oder zwei Jahre durch die Welt gereist ist. So etwas kann ein Bruch sein, vor allem, wenn der Wiedereinstieg in eine Zeit mit hoher Arbeitslosigkeit fällt und er damit nicht so problemlos klappt wie geplant. Aber auch dadurch wird ein Lebenslauf nicht zu einem "krummen Lebenslauf".

Die Frage ist auch nicht, ob ein glatter Lebenslauf "wirklich so toll ist", wie Sie es schreiben, Dadi. Es geht mir einzig und allein um den Gesichtspunkt, wie man eine zufriedenstellende berufliche Laufbahn für sich verwirklichen kann.

Aber lassen Sie uns Beispiele nennen! AndyWolf aus diesem Strang ist ein Beispiel für einen sehr krummen Lebenslauf. Abgebrochene Ausbildungen (nicht nur eine!) überhaupt, schnelle Wechsel von Arbeitsverhältnissen mit Zeiten der Arbeitslosigkeit dazwischen, Frauen, die lange aus dem Berufsleben draußen waren und dazu noch keine kontinuierliche Inhalte in ihren Arbeitsverhältnissen bearbeitet haben, mehrmals hintereinander die Probezeit nicht überstanden ....

Solche Beispiele gibt es, in unterschiedlicher Ausprägung - daran habe ich bei meinem Eingangsthread gedacht.

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Also, ich bin auch nicht vom durch die Welt-reisen ausgegangen...ich habe naja, auch eine Ausbildung die ich wegen Krankheit nicht beenden konnte, zig Umzüge seit der Kindheit und somit viele Schulen, 1 Jahr Pause wegen Krankheit, Arbeitslosigkeit immer mal wieder, eine abgeschlossene Ausb. plus Berufstätigkeit danach, und dann eben eine längere Zeit von Arbeitslosigkeit, zwar mal mit 1,-Euro-Job, aber naja. Erst seit 2009, nachdem ich Null Hilfe bekam, da habe ich mir meinen eigenen Weg überlegt, und seitdem geht es nach und nach etwas besser aufwärts, und daran ist halt SGd und dann das Fernstudium (und die speziellen Fachfortbildungen) dran schuld...das zählt einfach, das hatte ich davor nie. Ich werde auch viel öfters zum Vorstellungsgespräch eingeladen, das war in der nur-arbeitslosenzeit ganz anders. Und mein abgeschlossener Beruf ist auch in einem völlig anderen Bereich als was ich jetzt studiere und wo ich arbeite und so. Das muss man dann echt gut erklären, aber heutzutage gibts das ja zum Glück eh schon öfters, dass jemand komplett wechselt. Außerdem passt es etwas zu der nicht beendeten Ausbildung von gaaaanz damals.

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Naja wie in der High-Tech-Industrie gibt es sicher verschiedene Definitionen von gerade.

Die Stelle bei einem Big Player der Unternehmensberatung benötigt schon ein Mikrometergenaues "gerade" - während sicher der ein oder andere Mittelständler evtl. auch ein etwas krummeres Gerade akzeptiert oder vllt. anders gesagt nicht das ganze gekurve betrachtet sondern die letzten relevanten Monate/Jahre.

Ich denke genau dort spielt sich die Hoffnung ab, dass Weiterbildung hier glättend wirkt. Wer nach einiger Zeit eine passende Aufgabe gefunden hat, glättet mit einer passenden Weiterbildung das Bild, kann währenddessen weiter Erfahrung sammeln und hat dann aufgeschlossen.

Vorher aber Lari-Fari machen, dann was fernstudieren und hinterher nochmal bei 0 anfangen ist meiner Meinung nach illusorisch.

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Abgebrochene Ausbildungen (nicht nur eine!) überhaupt, schnelle Wechsel von Arbeitsverhältnissen mit Zeiten der Arbeitslosigkeit dazwischen, Frauen, die lange aus dem Berufsleben draußen waren und dazu noch keine kontinuierliche Inhalte in ihren Arbeitsverhältnissen bearbeitet haben, mehrmals hintereinander die Probezeit nicht überstanden ....

fangen wir mal an mit den Frauen....die gehen während der Ausziet einer durchaus wichtigen und verantwortungsvollen Tätigkeit nach: Kindererziehung. Das bedeutet, sie erwerben eine Menge Tätigkeiten, die Arbeitgeber "eigentlich" schätzen: Organisationsfähigkeit, Flexibilität, soziale Fähigkeiten wie Motivation, Sanktion, Schlichtung und noch einiges mehr....ich weiß, dass es häufig nicht so gesehen wird. Aber ich denke, das ist ein Punkt, wo sich eine Gesellschaft (und zu der gehören auch Arbeitgeber und Personaler) entscheiden muss, wohin sie will. Kinderfreundlichkeit und Familienfreundlichkeit hören sich zwar gut an. In der Realität gibt es sie aber häufig nur in Sonntagsreden. Entweder verzichten wir auf Kinder (aus Frauen werden keine Mütter), auf gut ausgebildete Arbeitskräfte (die Mütter bleiben dahein) oder es gibt endlich eine tatsächlich bessere Vereinbarung zwischen Familie und Beruf - und das schließt auch die Rückkehrmöglichkeiten ein - da sind die Unternehmen gefordert. Und bei Frauen, die Mütter werden, bevor sie einen Fuss im Unternehmen haben sind Staat (mit Fördermöglichkeiten) und Unternehmen gefordert (die den Frauen eine Chance geben).....

sorry, aber das ist ein Thema, über das ich mich aufregen könnte :( Kinder-kriegen ist eine Gesamt-Gesellschaftliche Aufgabe - und das kann man die betroffenen Frauen (und gelegentlich auch Männer) abladen und sagen "jetzt schau mal, wie du zurecht kommst". Die Unternehmen wollen später Arbeitskräfte, dann müssen sie auch die "Produktionsbedingungen" für diese schaffen

wenn jemand mehrere Ausbildungen abgebrochen hat, sollte man schauen, wieso: gab es Schwierigkeiten im privaten Umfeld? gab es Lern-Defizite? gab es Schwierigkeiten mit den Sozialkompetenzen (im Umgang mit Kunden und Vorgesetzen)? gab es vielleicht gesundheitliche Probleme (von chronischen körperlichen Krankheiten über psyschiche Erkrankungen bis hin zu Suchterkrankungen)? Sind diese Schwierigkeiten nun gelöst? oder war das "richtige" einfach nicht dabei?

wobei diese Probleme mit den Jahren natürlich nicht einfacher werden....mit 40 wird's dann wohl schwierig. Aber selbst hier gilt: wenn es jemand schafft, nebenberuflich ein komplettes Studium abzuschließen, lässt das doch auf eine neue Zielstrebigkeit schließen. Und vielleicht auch darauf, dass jemand die Kurve nochmal bekommen hat. Und zwar aus eigener Kraft. Das ist nach meiner Meinung schwierig als ein sogenannter glatter Lebenslauf: mit 19 Abi, dann Studium (von den Eltern finanziert), mit Mitte 20 dann Berufseinstieg und danach einfach immer das gemacht, was der Chef gesagt hat....

was mich auf dem Bewerbermarkt generell etwas stört ist, dass wohl häufig die "eierlegende Wollmilchsau" gesucht wird: glatter Lebenslauf, immer 150% Leistungsfähigkeit, keine Einschränkungen durch Privatleben wie Familie oder Hobbies, natürlich unter 40 Jahre alt, aber min. 15 Jahre Berufserfahrung, dazu natürlich ein Studium mit Bestnoten, als Zusatzqualifikation vielleicht eine Promotion? Auslandserfahrung, Sprachkenntnisse werden als selbstverständlich vorrausgesetzt :confused::blink: mal was Ausprobieren oder die Richtung ändern? bitte nicht...

aber ich denke, mit der kommenden demografischen Entwicklung wird sich auch das Angebot an Arbeitskräften (ich schreibe mit Absicht nicht Fachkräfte) reduzieren, die Arbeitgeber werden Abstriche machen müssen. Die Bedeutung von Personalmarketing und Personalerhaltung wird zunehmen. Und vielleicht werden auch Menschen mit krummen Lebensläufen eher eine Chance bekommen. Besonders wenn sie mit einer umfangreichen Weiterbildung/Studium den ernsthaften Willen zu einem Neuanfang gezeigt haben.

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fangen wir mal an mit den Frauen....die gehen während der Ausziet einer durchaus wichtigen und verantwortungsvollen Tätigkeit nach: Kindererziehung. Das bedeutet, sie erwerben eine Menge Tätigkeiten, die Arbeitgeber "eigentlich" schätzen: Organisationsfähigkeit, Flexibilität, soziale Fähigkeiten wie Motivation, Sanktion, Schlichtung und noch einiges mehr....ich weiß, dass es häufig nicht so gesehen wird. Aber ich denke, das ist ein Punkt, wo sich eine Gesellschaft (und zu der gehören auch Arbeitgeber und Personaler) entscheiden muss, wohin sie will. Kinderfreundlichkeit und Familienfreundlichkeit hören sich zwar gut an. In der Realität gibt es sie aber häufig nur in Sonntagsreden. Entweder verzichten wir auf Kinder (aus Frauen werden keine Mütter), auf gut ausgebildete Arbeitskräfte (die Mütter bleiben dahein) oder es gibt endlich eine tatsächlich bessere Vereinbarung zwischen Familie und Beruf - und das schließt auch die Rückkehrmöglichkeiten ein - da sind die Unternehmen gefordert. Und bei Frauen, die Mütter werden, bevor sie einen Fuss im Unternehmen haben sind Staat (mit Fördermöglichkeiten) und Unternehmen gefordert (die den Frauen eine Chance geben).....

sorry, aber das ist ein Thema, über das ich mich aufregen könnte :( Kinder-kriegen ist eine Gesamt-Gesellschaftliche Aufgabe - und das kann man die betroffenen Frauen (und gelegentlich auch Männer) abladen und sagen "jetzt schau mal, wie du zurecht kommst". Die Unternehmen wollen später Arbeitskräfte, dann müssen sie auch die "Produktionsbedingungen" für diese schaffen

Markus sollte hier Sterne einführen. Fünf Sterne von mir: ☆☆☆☆☆
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Gab es mal (und gibt es zum Beispiel auch heute noch bei den Blogs) - wurde aber fast garnicht genutzt. Ich denke, wir belassen es beim "Gefällt mir". Gerade wenn dieses gehäuft vergeben wird, wie zum Beispiel beim Beitrag von Dadi, ist das ja auch eine Sternchen-Auszeichnung :-)

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