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Ein schlechtes Studium besser als gar keines?


ellarso

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Um mal auf die Ursprungsfrage einzugehen:

Die Note am Ende ist umso weniger wichtig, je ...

a) mehr es sich um eine Art erlerntes Handwerk handelt

B) je geringer der Anteil formalen Wissens ist

c) je durchwachsener die Altersstruktur ist, in deren Rahmen die mit dem Abschluss verbundene Tätigkeit ausgeübt wird

Das gilt für Fernstudiengänge gleichermaßen wie für ein Präsenzstudium.

Beispiele:

BWL

- kein Handwerk, viel formales Wissen, sehr geringes Alter bei Einstieg in die Beruf

ergo: nur sehr gute Abschlüsse ergeben Sinn (bei möglichst geringem Alter, Ausnahme: Höherqualifikation für Leute mit einem Erststudium zum Einstieg in die Führungsebene)

Medizin

- "Handwerk", mittel bis geringer Anteil formalen Wissens (Ausnahme: vorklinische Tätigkeit, Labor, Forschung), Alterseinstieg der Absolventen zwischen 25 und 40

ergo: Abschlussnote spielt überhaupt keine Rolle (Alter auch nicht)

Das sind zugegebenermaßen die beiden Grenzwertbeispiele.

Hier noch zwei, die in der Mitte liegen und den Unterschied deutlich machen

Mediendesign

- (klassisches) Handwerk, geringer Anteil formalen Wissens, durchmischte Altersstruktur

-> Abschluss egal, Fähigkeiten zählen

Mediengeschichte

- kein Handwerk, sehr hoher Anteil formalen Wissens, durchmischte Altersstruktur

-> die ersten beiden Punkte sind negativ erfüllt; die Abschlussnote ist trotz allem entscheidendes Kriterium (wie in vielen Geisteswissenschaften)

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Man kann den Wert der Noten nicht einfach so beurteilen. Egal ob Fernstudium oder Präsenz.

Meine Erfahrungen dazu.

Habe den st.gep. Techniker Maschinenbau gemacht mit sehr gut. Im Vorstellungsgespräch fand mein Chef das natürlich Klasse aber meine Ausbildung und Erfahrung als Mechaniker fand er auch wichtig.

Andere aus der Klasse hatten deutlich schlechter abgeschnitten und kamen auch in Arbeit. Liegt auch sicherlich an der Nachfrage der einzelnen Studienbereiche in der Wirtschaft.

Habe mich, obwohl ich schon einen sehr guten Job habe, für ein Fernstudium entschieden.

Ich mache es aber nicht um mich im Anschluss Ingenieur nennen zu dürfen, sondern weil ich auch andere technische Bereiche kennen lernen möchte.

In meinem jetzigen Studiengang sind die Schwerpunkte E-Technik und Informatik, wovon ich bis jetzt noch nicht viel gehört habe.

Mittlerweile bin ich im 3.Semester und werde garantiert nicht mit sehr gut abschließen. Aber irgendwas zwischen gut und befriedigend wird es schon werden.

Damit kann ich auch leben und laufe nicht die Gefahr wegen des Leistungsdrucks die Sache vorzeitig zu beenden.

Und um eine 4,xx als Abschlussnote zu bekommen müsste man doch schon zum Anfang regelmäßig schlechte Noten kassieren. Da bezweifle ich mal, ob die Motivation überhaupt solange anhält.

Ich kenn Leute die haben ihr Präsenzstudium mit 3 abgeschlossen und arbeiten bei großen Energieversorgern. Die Noten interessieren spätestens nach dem ersten Job keinen mehr so richtig.

Lasst euch nicht abschrecken und seid ehrlich zu euch selbst. Denn wenn schon die ersten Klausuren bei 4,xx liegen sollte man sich das vielleicht nochmal überlegen.

Mal ganz ehrlich, wo ist denn der Unterschied zwischen jemand der eine 2,1 hat und einem mit einer 2,9. Beide wissen nicht alles. Aber haben es trotzdem begriffen. Im Berufsalltag passieren beiden die gleichen Fehler.

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  • 2 Wochen später...

Ich hatte einen Kollegen, der jetzt ca. 62 Jahre alt ist und ich mit ihn über einige Monate zusammen in einem Projekt gearbeitet habe. Er ist Bankkaufmann und hat auf dem zweiten Bildungsweg Betriebswirt studiert und den mit einem Diplom abgeschlossen. Den Abschluss hat er mit 4,0 gemacht. War er deshalb schlecht? Ich würde das nicht behaupten. Er hat eine erfolgreiche Karriere in der Unternehmensberatung hinter sich gebracht, spricht 4 oder 5 Sprachen fließend war entsprechend über viele Jahre in Südamerika, Türkei und in den arabischen Ländern. Das muss jemand erst mal nach machen. Ich habe meinen Studium mit 2,0 abgeschlossen trotzdem würde ich das so nicht unbedingt erreichen können. Ehrgeiz und Engagement hin oder her.

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ich denke, die Note hat nicht nur mit den Fähigkeiten des Studenten zu tun, sondern auch mit dem Aufwand, den jemand dafür treibt.

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gab es dort immer Leute, die wesentlich mehr für Klassenarbeiten gelernt haben als ich und daher auch bessere Noten bekamen. Ich habe während meiner Schulzeit grundsätzlich nicht gelernt (nachmittags, in der Freizeit). Das, was ich während des Unterrichts gelernt habe, hat immer gereicht. Allerdings nicht für die Note "sehr gut", sondern für "gut", "befriedigend" und auch mal "ausreichend" - je nach Fach.

wer ist nun "besser"? jemand, der ohne zu lernen, einen Abschluss mit 4,0 macht oder jemand, der sehr viel lernt und schließlich eine 1,5 oder 2,0 bekommt? :confused: und dass ein positiver Zusammenhang zwischen Lernaufwand und Note besteht, ist wohl unbestreitbar.....

allerdings ist der Lernaufwand, den jemand für eine Note betreibt für Außenstehende natürlich nicht erkennbar.....

ich würde die Frage des Threads hier allerdings mit "ja" beantworten. Mit dem abgeschlossenen Studium beweist man immerhin, dass man über gewisse Kenntnisse verfügt. Wie Personaler das sehen, weiß ich aber nicht.

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An dieser Stelle ein empirischer Befund: Beruflicher Erfolg korreliert positiv mit der Endnote eines Studiums.

Wobei sich natürlich nicht immer nur die Besten auf der Karriereleiter durchsetzen... :)

Was ist denn beruflicher Erfolg?

Finanzieller Erfolg? Oder Zufriedenheit mit dem Job? Beides?

Im übrigen korreliert das Verständnis solcher Aussagen positiv mit der Anzahl geposteter Quellen pro Behauptung. ;)

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Ich hatte einen Kollegen, der jetzt ca. 62 Jahre alt ist und ich mit ihn über einige Monate zusammen in einem Projekt gearbeitet habe. Er ist Bankkaufmann und hat auf dem zweiten Bildungsweg Betriebswirt studiert und den mit einem Diplom abgeschlossen. Den Abschluss hat er mit 4,0 gemacht.
Ich habe es schon an mehreren Stellen geschrieben, dass ich 4er-Abschlüsse irgendwie bewundere. Wie schafft man es so auf den Punkt zu lernen, dass man gerade so besteht? Schon mit Mitte vierzig tue ich mich schwer "sinnlos" Definitionen auswendig zu lernen, um die letzten Pünktchen in der Bewertung rauszukitzeln.
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