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Fachgebundene Hochschulreife + Tourette-Syndrom


goethe90

Empfohlene Beiträge

hallo forumsgemeinde,

habe diesen thread erstellt, da ich etwas spezieller werde und darum nicht glaube, dass dieses thema so schon aufgegriffen wurde.

zunächst möchte ich mich vorstellen.

ich bin ein goethe faszinierter 21 jähriger und mache z.Z. den realschulabschluss via fernschule.

warum mache ich das? weil ich am tourette-syndrom erkrankt bin und ein normaler regelschulbesuch aufgrund mobbing nicht geklappt hat und ich in der siebten klasse vom gym geflogen bin, eben wegen der erkrankung.

nun aber zu meinen fragen.

1. meint ihr, ich kann ein fernstudium an sgd und co. als vollzeitstudium machen (habe das iwo mal gelesen, meine ich)

2. bietet eine deutsche fernschule einen studiengang für die fachgebundene hochschulreife an? also nicht faschhochschulreife.

habe schon kräftig gegooglet aber immer nur so unverständliche vermischungen der beiden schulabschlüsse gefunden! allerdings sind sie keineswegs gleich, da man für die fh ja eine praxiszeit benötigt und eig. nur an FHs studieren kann, während das eigentliche fachabi, also die fachgebundenen hochschulreife, ja eigentlich ein abi ohne 2te fremdsprache ist. mit einem abschluss in einer 2ten fremdsprache könnte ich es auch in ein abi verwandeln, und diese option will ich mir offen halten, falls ich nicht gleich das normale abitur mache.

bin da etwas überfordert im moment, da ich noch nicht so bewandert bin, was den urwald der deutschen fernstudien angeht :P.

3. es gibt ja soweit ich weiß, 4 verschiedene zweige für die fachgebundene hochschulreife. wirtschaft, technik, sozial und agrar, meine ich. für mich käme als erstes der soziale zweig in frage! alllerdings finde ich gerade dafür keinerlei studiengänge. weder für fh noch für fgh :confused:

gibt es denn überhaupt ein fernstudi für diesen fgh-zweig???

4. ist es aus eurer sicht möglich, trotz einer schweren erkrankung, einen der studiengänge erfolgreich abzuschließen? (beim realschulabschluss läuft es bisher gut. hab zwar immerwieder ausfallzeiten, aber der stoff ist eben sehr leicht und fällt mir fast zu, was sehr schön ist ;) )

für mich ist ein fernstudium alternativlos, da meine stärke mein hirn ist, und nicht meine handwerklichen talente (da nicht vorhanden :lol: ).

allerdings ist ein normaler schulbesuch ausgeschlossen mit meiner erkankung und darum läuft es eben auf ein weiteres fernstudium hinaus.

wäre cool, wenn mir jemand helfen könnte,

vielen dank schon jetzt!

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Sollte Bestandteil eines der Abiturlehrgänge der Fernschulen sein - frag doch mal bei Deiner Fernschule. Die fachgebundene Hochschulreife ist im "Alltag" ein Notnagel, falls es mit der zweiten Fremdsprache nicht klappt. Die von Dir genannten "Zweige" kenne ich nur von der Fachhochschulreife - aber das ist ja was anderes.

http://www.wege-ins-studium.de/data/File/BBZ_Nachholen_Abschluesse.pdf

www.zfu.de

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Hallo goethe90,

willkommen hier bei Fernstudium-Infos.de. Vorab eine kleine Bitte: Wenn Du in Deinen Beiträgen Groß- und Kleinschreibung verwendest, werden Deine Texte für uns wesentlich besser lesbar - und damit erhöhst Du die Chance auf viele Antworten (siehe auch die Tipps für erfolgreiche Anfragen).

An welcher Fernschule machst Du denn im Moment den Realschulabschluss nach?

Für Schulabschlüsse gibt es nach meinem Kenntnisstand in Deutschland nur wenige Fernschulen. Zu nennen sind hier vor allem die Anbieter der Klett-Gruppe (SGD, ILS, Hamburger Akademie, Fernakademie) sowie die Flex-Fernschule und die Web Individualschule Bochum. Mit diesen würde ich mich an Deiner Stelle in Verbindung setzen.

Was mich interessiert ist, welche Ziele Du dann weiter verfolgst - willst Du studieren oder in einen Beruf gehen? Vielleicht gibt es dann ja auch Alternativen zur weiteren Schulausbildung nach dem Realschulabschluss.

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

kein Problem, ich werde mich bemühen den Forderungen nachzukommen ;).

Im Moment bin ich bei der Flex-Fernschule, du hast sie ja schon erwähnt gehabt.

Da ich ein normales Arbeitnehmer, -geber Verhältnis nicht durchhalten würde, werde ich versuchen mich bis zum Studium durchzuringen.

Plan X: Mögliche Selbstständigkeit.

Ich bin leider unberechenbar und falle gerne mal ein oder zwei Wochen im Monat aus, was sich auch nicht beeinflussen lässt. Das würde kein Arbeitgeber mitmachen und ich würde dem Arbeitsklima auch nicht gut tun.

Habe mich schon mit der SGD ausseinander gesetzt, die bietet (offensichtlich jedenfalls) nur die Fachhochschulreife an, was aber nicht das ist, was ich suche.

Wäre klasse, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte.

Die Flex bietet leider nur bis zum Realschulabschluss an, sonst würde ich dort sehr gerne weitermachen.

Habe zwar gebeten das Abitur mit ins Programm zu nehmen, aber die Antwort war eindeutig:" Geb uns mal eine Million €, dann machen wir das."

:(

Liebe Grüße,

Goethe

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Darf ich fragen, warum du ausgerechnet den sozialen Zweig in Erwägung ziehst? Bzw. hast du eine Vorstellung, was für eine Studienrichtung und was für eine Berufsrichtung du anstreben würdest? Mein Überlegung ist, dass wenn du dir ein normales Arbeitgeber/-nehmer Verhältnis nicht vorstellen kannst (was ich durchaus nachvollziehbar finde aufgrund der Krankheit), warum dann grad der soziale Zweig? Ich meine, dass es in dieser Richtung vor allem praktisch ausgelegte Berufe gibt, was ja nicht ideal wäre, wenn du sagst, dass deine Hauptstärke die Kopfarbeit ist.

Grundsätzlich denke ich aber, dass ein Studium durchaus möglich sein sollte. Wichtig wäre, dass es eine Hochschule ist, die dich wirklich in deinem Tempo studieren lässt. Bei der Abivorbereitung ist das meines Wissens ja weitgehend möglich, die Fernhochschulen unterscheiden sich diesbezüglich.

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Hm, wenn Du studierst schiebst Du das Problem mit dem Arbeitsmarkt ja auch nur weiter vor Dich hin. Und als Selbstständiger ein bis zwei Wochen im Monat auszufallen ist auf Dauer auch problematisch, wenn Du damit Deinen Lebensunterhalt verdienen musst.

Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass sich das Konzept von SGD, ILS etc. von dem der Flex-Fernschule schon deutlich unterscheidet. Du wirst dort auch gut betreut, aber so individuell, intensiv und flexibel wie bei der Flex-Schule ist das Konzept vermutlich nicht.

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Hallo Goethe,

Markus liegt hier richtig. Wenn Du Selbstständiger bist, kannst Du kaum mal eine oder zwei Wochen krf. ausfallen, da Du ja vertraglich gebundene Pflichten zu erfüllen hast und ich kennen keinen (!) Selbstständingen, der in der Tat so flexibel agieren kann ohne sich auf Dauer die Kunden zu verprellen. Hier ist wahrscheinlich ein verständnisvoller Arbeitgeber sinnvoller.

Ich hatte jahrelang eine Kollegin mit Tourette-Syndrom, was sich zwar sprachlich bemerkbar machte aber nicht zu zeitlichen Ausfällen führte. Wenn man sich daran gewöhnt hatte und es zu nehmen wusste, war alles in Butter und in dem Unternehmen war sie auch ziemlich beliebt.

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Bezüglich der Frage der fachgebundenen Hochschulreife per Fernschule hängt es ja nicht nur von der Fernschule ab, sondern auch von den Prüfungen, die angeboten werden. ILS bzw. SGD bereiten ja auf die Hamburger bzw. hessische Externenprüfung vor, u. U. kann man in diesen Bundesländern die fachgebundene HR gar nicht extern ablegen. In Bayer beispielsweise geht das (http://www.km.bayern.de/download/237_abiturprfung_fos_bos_extern.pdf), es hängt dann die Fächerwahl vom Schwerpunkt ab. Insofern würde ich mich bei den Anbietern erkundigen und dann bei den in Frage kommenden Kultusministerien, welche Prüfungen es gibt und wie man sich darauf vorbereiten kann. Übrigens sind in Bayern für die externe Abitur (allgem. HR) Prüfung offenbar keine zwei Fremdsprachen erforderlich, wenn ich mir die Fächer so anschaue (http://www.km.bayern.de/download/259_merkblatt_begabtenpr_fung.pdf) weiß ich nicht, ob das schwieriger ist als die fachgebundene HR.

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Hallo wieder,

Ja stimmt, der soziale Zweig ist eher ungünstig für die Selbstständigkeit, aber ein "auf die deutsche Sprache oder Geschichte bezogenes" Fachabi wäre mir unbekannt.

Deshalb dieser Zweig, da er mir am ehesten liegen würde.

Natürlich nur, wenn ich mich gegen das normale Abitur entscheiden sollte.

Das mit der selbstständigkeit liegt daran, dass ich mir es irgendwie eher vorstellen kann. Natürlich muss ich Verträge einhalten, aber ich kann wenigstens entscheiden wie viel ich mir zutraue usw... denke ich mir jedenfalls ;)..

Naja, wenn es einen Arbeitgeber gibt, der da so verständnisvoll ist, dann geh ich gerne zu ihm. Aber gibt es einen nicht profitorientierten Arbeitgeber?

Ich habe irgendwie keine Lust in der Lebenshilfe irgendwas zusammenzukleben.

Übrigens weiß ich, dass das System der ILS / SGD usw. ganz anders ist, als das von der Flex.

Sind ja auch zwei unterschiedlich begründete Schulergänzungseinrichtungen.

Ich werde es aber ganz sicher machen! Ich will mich teilweise auch einfach nicht mit dem Realschulabschluss zufrieden geben. Ein bisschen Prestige ist also auch dabei. Ich sollte/wollte immer Abitur machen, das wäre geistig kein Problem. Warum soll ich mich jetzt wegen einer Behinderung mit weniger zufrieden geben, als andere, die vielleicht weniger "Werkzeug im Kasten" haben???

Dann wäre diese Welt mehr als ungerecht!

Und ich bin keiner, der sich seinem Schicksal ergiebt!!

Mal was anderes noch. Welche Schule würdet ihr mir denn für das normale Abitur empfehlen?

Welche ist eurer Meinung nach eher geeignet einen wie mich aufzunehmen?

vielen Dank euch allen!

EDIT:

Danke auch an stefhk3, für die letzte Antwort!

Klingt äußerst interessant, da ich eh in BY wohne.

Werde das mal verfolgen!

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Deshalb dieser Zweig, da er mir am ehesten liegen würde.

Natürlich nur, wenn ich mich gegen das normale Abitur entscheiden sollte.

Vielleicht geht es hier in dem Fall nicht aber es gibt auch berufsbildende Schulen die die AHR anbeiten, mit einem entpsrechenden Schwerpunkt.

Das mit der selbstständigkeit liegt daran, dass ich mir es irgendwie eher vorstellen kann. Natürlich muss ich Verträge einhalten, aber ich kann wenigstens entscheiden wie viel ich mir zutraue usw... denke ich mir jedenfalls ;)..

Jain. Sicherlich kannst du selbst entscheiden ob Du parallel zwei Jobs machst oder erst einmal eine Pause dazwischen. Den meisten Selbstständigen fehlt allerdings für regelmäßige "Lustpausen" das Geld. Gerade wenn Du in einem Bereich Selbstständig bist, der vielleicht nicht so wahnsinnig gut bezahlt ist wie ein erfahrener Unternehmensberater, wird die ständige Suche nach Aufträgen viel Energie kosten, weil Du sonst eben schlicht nicht das Geld zum Leben hast.

Naja, wenn es einen Arbeitgeber gibt, der da so verständnisvoll ist, dann geh ich gerne zu ihm. Aber gibt es einen nicht profitorientierten Arbeitgeber?

Die Kollegin war Unternehmensberaterin.

Nein, im Ernst. Es ist nicht nötig, dass ein verständnisvoller Arbeitgeber zwangsläufig nicht profitorientiert sein kann oder muss. Es ist eine Frage wie man die Person einsetzen kann und wie gut sie in den Prozess des Unternehmens zu integrieren ist und das alles in Kombination mit dem Gehalt. Und es gibt genügend Unternehmen, die auch eine gewisse soziale Ader haben.

Hier ist es natürlich schwer zu beurteilen, weil wir Dich und Deine spezielle Geschichte nicht kennen. Aber wenn Du Dir eine Selbstständigkeit zutraust, dann wirst Du auch anderes machen können als etwas "zusammenkleben".

Ich sollte/wollte immer Abitur machen, das wäre geistig kein Problem. Warum soll ich mich jetzt wegen einer Behinderung mit weniger zufrieden geben, als andere, die vielleicht weniger "Werkzeug im Kasten" haben???

Dann wäre diese Welt mehr als ungerecht!

Und ich bin keiner, der sich seinem Schicksal ergiebt!!

Versuch macht klug! Oder wie man so schön sagt - wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Von daher hast Du meine volle Unterstützung. Man sollte jedoch aber auch vor allem, wenn man eine Behinderung hat, auch damit Leben lernen und akzeptieren, dass es bestimmte Dinge gibt, die evtl. nicht gehen (gilt für Nichtbehinderte Menschen übrigens ganz genauso). Wenn man immer Träumen nachjagt, die nicht erreichbar sind, hilft es letztlich auch nicht. Die Kunst ist zu entscheiden, wann man aufhören sollte etwas zu erreichen, was man nicht erreichen kann. Nicht zwangsläufig ist dabei aber gut auf Aussenstehende zu hören - zumindest nicht immer.

Probier was geht aber sei Dir nicht zu fein auch mal einzugestehen, dass etwas nicht geht.

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