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Rezension: Schreibberatung für Studierende (Pia Helfferich)


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Das eBook "Schreibberatung für Studierende" wird von bookboon.com kostenlos angeboten. Allerdings ist zum Download die Angabe einer Mail-Adresse erforderlich. Außerdem enthält das Buch Werbung, dazu gleich noch mehr. Der Download ist auf dieser Seite möglich:

http://bookboon.com/de/studium/karriere-personliche-entwicklung/schreibberatung-fur-studierende

Das Buch umfasst 55 Seiten, ist eher textlastig und schlicht, enthält aber auch einige Abbildungen, die zum Teil farbig gestaltet sind. Was mir aber immer wieder sehr ins Auge gefallen ist und mich sehr vom Lesefluss abgehalten hat sind die zahlreichen, oft grell-bunten Anzeigen, die auf zahlreichen Seiten geschaltet sind. Somit ist der Netto-Umfang des Buchs auch deutlich geringer als die angegebenen 55 Seiten - 19 Seiten enthalten Anzeigen, die jeweils knapp die halbe Seite ausmachen. Und auch die Seiten ohne Anzeigen sind oft nicht komplett mit Text gefüllt. Ich persönlich würde da lieber eine kleine Gebühr für ein Buch bezahlen, als ständig durch diese Werbeeinblendungen belästigt zu werden, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Wenn man sich die Inhalte des Buchs anschaut, so sind diese durchaus interessant, allerdings handelt es sich komplett um Themen, die auch in fast jedem Ratgeber zum wissenschaftlichen Arbeiten enthalten sind, dort allerdings oft wesentlich ausführlicher. Zum Thema "Zitieren" gibt es beispielsweise nur eine einzige Seite. Das Buch beginnt nach einer kurzen Einführung mit einem Kapitel zum Schreibprozess. Anschließend werden einige Methoden vorgestellt, welche den Schreibprozess unterstützten können (Freewriting, Cluster bilden, MindMaps). Im vierten Kapitel geht es um das Thema Wissenschaftlichkeit. Damit konnte die Autorin noch nichtmals eine komplette Seite füllen. Das fünfte Kapitel ist etwas ausführlicher und geht auf die Schreibeinstimmung ein. Hier gibt es unter anderem Tipps zur Zeitplanung und zur Organisation des Arbeitsplatzes. Es schließen sich Kapitel zur Themenfindung, zur Materialsammlung und zur Gliederung an. Etwas ausführlicher (fünf Seiten) ist dann das Kapitel zum Verfassen einer Rohfassung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Anschließend geht es um Formalitäten (Zitierweise, Literaturverzeichnis) und um die Überarbeitung des Texts. Es folgt das Schlusswort und ein Literaturverzeichnis mit einigen Büchern und Online-Quellen. Zum Abschluss finden sich noch drei Zeilen mit Informationen zur Autorin.

Wer sich einen grundlegenden Überblick über das Schreiben machen möchte, kann sich das Buch ja mal herunterladen (kostet ja nichts, außer einer Mail-Adresse). Allerdings bleibt es meiner Meinung nach viel zu sehr an der Oberfläche, um einem wirklich im Studium eine große Hilfe sein zu können. Ggf. liefert es aber ein paar Denkanstöße, um dann zu den einzelnen Themen weiter einsteigen zu können.

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Hallo Markus

Danke für Deine Rezension - und die Vorstellung des "Buchvermarktungskonzepts" bei Bookboon.

Ich habe mir das Buch jetzt einmal (kurz) angeschaut; zum Inhalt hast Du ja schon einiges gesagt: Das Buch ist kurz und knackig, aber ich weiß nicht, ob es reicht, wenn man wirklich richtige Probleme mit dem Verfassen von wissenschaftlichen Texten hat. Ich denke auch, dass jeder Fachbereich seine eigenen Vorstellungen hat, wie ein wissenschaftlicher Text aussehen soll (so war das jedenfalls damals bei mir), so dass man um den Kauf der jeweiligen Standard-Werke zum Verfassen wissenschaftlicher Hausarbeiten eh nicht drum herum kommt.

Die Werbung steht bei dieser Buchreihe wirklich ziemlich im Vordergrund, so dass man gar nicht so ganz mitbekommt, wann es denn mal wieder "inhaltlich" spannend wird.

Hier vielleicht noch als mögliche Alternative: Ein (kostenloses) Online-Tutorial zum wissenschaftlichen Schreiben der Uni Bremen. Ich habe es aber nicht selbst ausprobiert und bin bei meinen Recherchen zu meinem Sachbuchautoren-Fernlehrgang irgendwann mal darüber gestolpert:

http://www.bremer-schreibcoach.uni-bremen.de/cms/

Viele Grüße

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Wenn man irgendwo Mailadressen angeben soll, dann wird man in der Regel von dort dann mit Newslettern, Werbeanrufen etc. "beglückt". So funktionieren ja auch viele Preisausschreiben, die im Grunde nur eine verkappte Leadsgenerierung sind.

Sagen Sie uns Bescheid, ob Sie diesbezügliche Erfahrungen machen?

Sabine Kanzler

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Hallo Sabine

Ich versteh schon Deinen Zorn... Es war aber so (wenn ich richtig erinnere), dass man schon zustimmen musste, dass man einen NL erhält. Man bekommt den also nicht "einfach so". Aber (wenn ich mich auch hier richtig erinnere) bekam man nur die Downloadmöglichkeit, wenn man dem NL-Versand zugestimmt hatte. Und weil man ja genau an diese kostenlosen Bücher will, nehmen wohl die meisten den NL in Kauf. ;)

In dem NL war dann aber keine Werbung externer Anbieter, sondern "nur" die Abbbildung weiterer Bookboon-Cover, die ich mir ja "auch noch" runterladen könnte.

Besonders überzeugend finde ich das ganze Procedere wirklich nicht...

Und mal aus Autorensicht: Man macht sich und seine Texte schon zu einer Art Litfass-Säule. Das kann sich, wenn man dort viel veröffentlicht, auch aufs Autoren-Image recht negativ auswirken, finde ich...

Viele Grüße

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@Fernstudienakademie: Kann der Newsletter denn dann im ersten Newsletter problemlos abbestellt werden?

@KanzlerCoaching: Das Konzept von bookboon muss einem nicht gefallen (ich stehe dem ja auch eher skeptisch gegenüber), aber was die Anmeldung zum Newsletter angeht habe ich selten gesehen, dass diese so transparent war wie in diesem Fall.

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