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Was macht einen guten Coach aus?


Dadi

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Ich finde den Begriff Coach (ein Coach ist dem Begriff nach ein Tariner) problematisch und würde das vom Begriff der Beratung trennen. Coaching kann sinnvoll sein, aber es scheint mir auch so ein inflationärer Begriff des Neoliiberalismus zu sein. Höher, schneller, weiter usw. Coaching passt in den Sport, wo es um klar definierte Ziele und Höchstleistungen geht. Für viele Menschen wäre eine unvoreingenommene Beratung besser. Den Menschen kennenlernen, ihm den Weg überlassen, Hilfestellung leisten, Rat geben, ohne ein Endziel vor Augen zu haben. Viele Coaches definieren Erfolg über einen Idealtyp des modernen Kapitalismus: Erfolgreich, leistungsfähig, flexibel, immer nach neuen Zielen suchend, in Bewegung bleiben etc. Wer das will, ist mit einem Coach gut beraten. Ich finde, wir brauchen mehr reflektierte Beratung, gerade für Menschen, die beruflich nach neuen Wegen suchen.

"Freiheit fängt dort an, wo wir aufhören, sie zu managen." (Ulrich Bröckling).

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Zweiter Grund meiner Ansicht die Tatsache, dass Coaches typischerweise von BWLern, und noch ein paar Informatikern und Technikern konsultiert werden. Die sind typischerweise ziemlich ungebildet und reflektieren wenig (Ausnahmen bstätigen die Regel). Für jemanden, der außer Buchführung oder Computern nicht viel gesehen hat, mag es eine Offenbarung sein, wenn jemand ein bischen Intelligent plaudert. Mehr steckt im Grund nicht dahinter, nur merkt da jemand, der nie groß über was anderes als über die nächste Party und wie man mit wenig Aufwand durchs Studium kommt, um dann viel Geld zu verdienen, nachgedacht hat, nicht.

1. Für den Spruch gehört Dir Klassenkeile und

2. soviel Erfahrung scheinst Du ja nicht zu haben, wenn Du gleich drei Berufsstände gleichzeitig als dumm und faul hinstellst.

Da kann man ja nur sagen: Gott sei Dank hat die Welt genau auf Dich gewartet. Und das wäre z.B. schonmal die Live-Präsentation zweier Eigenschaften, die ein Coach nicht haben darf: Arroganz und Überheblichkeit.

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eine sehr interessante Diskussion in die ich mich gerne einklinken würde.

Ich habe in den letzten 3 Jahren, des Jobs wegen, sehr viele Seminare in verschiedene persönlichkeitsbildende Richtungen genossen. Und benutzte wirklich bewusst das Wort "genossen" es waren durchwegs tolle Trainer. Eine Trainerin hat eine Coaching Ausbildung in München am ifw gemacht und hat sehr positiv davon gesprochen. Ich weiß, trifft eigentlich überhaupt nicht in das Thema Fernstudium, aber mich würde trotzdem die Meinung des Forums darüber interessieren.

Danke vorab und schönen Abend. Hier der Direktlink

http://www.ifw-coaching.de/die-ausbildung/fortbildung-coaching.html

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  • 3 Wochen später...

Ich denke, dass einen guten Coach vor allem Disziplin, Motivation und Verständnis ausmacht. Außerdem muss der jeweilige Coach auf andere Menschen einwirken können, also macht es wenig Sinn, wenn man den Kontakt zu anderen fremden Menschen generell meidet. Häufig sind gute Trainer selbst mal Schüler in der jeweiligen Sparte gewesen; es gibt also meiner Meinung nach eine Menge Faktoren, woran man einen guten Coach ausmachen kann, empfehlen kann ich dazu auch diese Akademie.

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  • 2 Monate später...

Nach meiner Meinung kann diese Ausgangsfrage zum heutigen Zeitpunkt einfach noch nicht verallgemeinernd beantwortet werden.

"Coaching" hat immer noch ein Identitätsproblem. Seit wievielen Jahren versuchen selbsternannte Experten auf dem Beratungsgebiet,

Wissenschaftler, Forscher, Praktiker, das "Coachen" und was sich dahinter verbirgt, was es ist, wozu er führt in eine klare Definition zu pressen.

Vergebens.

Und das liegt auch u.a. an der Geschichte und der Vergangenheit des "Coachens". Um der Fragestellung näher zu kommen,

haben sich nun einige selbsternannte Coaches zusammengetan und versucht Qualitätsmaßstäbe festzulegen. Auch die Forschung

beißt sich daran die Zähne aus. Es werden Coaches begleitet, Umfragen getätigt um damit die Qualität der Beratungsleistung zu präzisieren.

Bisher sicherlich mit Teilerfolgen. Aber auch hier gibt es eine Vielzahl von immer noch ungeklärten Fragen: Bezieht sich Coaching immer nur auf eine Einzelperson oder kann auch eine Gruppe gecoacht werden? Oder vielleicht sogar ein Team? Wird die Beratungsqualität (wobei ich hier gar nicht von Beratung sprechen darf, auch hier gibt es Abgrezungen zwischen Psychotherapie, Supervision und der allgemeinen Beratung) beeinträchtigt wenn nicht nur eine Person gecoacht wird. Welche Techniken sollte ein Coach anwenden und wann sollten Sie zu welchem Anlass eingesetzt werden? Welche Anlässe führen zu einem Coaching? Welche Zielgruppe nimmt Coaching-Leistungen in Anspruch. Sind dies immer nur Führungskräfte? Vielleicht sind es auch Fachkräfte? Arbeiter? Muss ein Coach immer als Externer auftreten oder darf er sich auch Coach nennen wenn er aus der eigenen Organisation auftritt?

Die Coaching-Community hat sicherlich schon Teilerfolge hinsichtlich der aufgeführten Fragen für sich verbuchen können. Und Dank der eigenen Organisation und zumindest der Vergabe von Zertifikaten können schwarze Scharfe schneller als noch vor 10 Jahren erkannt werden.

Ich bin kein "Coach". Aber wenn mich jmd. fragen würde. Was macht einen guten Coach aus?

Aus dem wissenschaftlichen Terrain ist sich die Mehrzahl einig, dass Coaching "immer" etwas mit Selbstreflexion zu tun hat. Dem Coachee soll die Lösung nicht vorgegaukelt werden. Ein Coach sollte zum angemessenen Zeitpunkt die richtige Technik einsetzen (wann dieser richtige Zeitpunkt ist, dass kann bisher nur vermuten werden. Jeder Coach bezieht sich selbstverständlich dann auf die individuelle Beratung und das individuelle Wesen "Coachee". Welche Techniken das sind, da gibt es unzählige aus ganz verschiedenen Disziplinen. Auch hier gibt es m.E. immer noch keine gültige allgemeine Liste festgelegter Coaching-Techniken)

Die Coaching-Szene (oder wer auch immer...) muss sich vorab mit der Fragestellung beschäftigen: Was ist Coaching?

Erst dann, kann eine Aussage getätigt werden: Was macht einen guten Coach aus?

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Der Coach hat das Problem manch anderer Berufe, die nicht geschützt sind: Jeder kann sich so nennen, ein Schild anbringen und versuchen, damit Geld zu verdienen. Und die Vorstellung, dass man als Coach nicht schwer arbeiten muss, verleitet manch einen, sich einfach mal als Coach zu versuchen. Man hat ja nichts zu velieren, nicht einmal große Investitionen zu tätigen; vielleicht sogar selbst Probleme, sein Leben beruflich in Griff zu bekommen. Die Idee, Coach zu werden und gut zu verdienen, ist schnell geboren.

Und das schadet dem Ansehen der echten Coaches, die wirklich die Qualitäten besitzen, andere erfolgreich zu coachen. Und der Kunde hat das Problem, die Profis von den Dampfplauderern zu unterscheiden, wobei meine Vermutung ist, dass letztere leider in der Überzahl sind.

Ich selbst beabsichtige, im Lauf des nächsten Jahres ein Einzelcoaching für meinen Markteintritt in den Übersetzermarkt zu beanspruchen. Ich möchte damit klären, ob die anvisierte Zielgruppe tatsächlich die richtige Zielgruppe für mein Fachgebiet ist oder ob es möglicherweise andere Zielgruppen gibt, an die ich noch nicht gedacht habe. Worauf legt diese Zielgruppe besonders wert? Wie betreibe ich bei dieser Zielgruppe am besten Kundenacquise, etc.

Um diese sehr speziellen Themen mit einem Coach ausarbeiten zu können, ist es wichtig, dass er sich gut mit dem Übersetzermarkt auskennt. In meinem Fall wird das wahrscheinlich eine Übersetzerin sein, die langjährige Berufserfahrung hat und Coaching anbietet, wo sie ihre Erfahrungen weitergeben möchte.

Die Frage ist für mich, was für Bedürfnisse hat der Kunde, der sich coachen lassen möchte. Meine sind z.B. so spezifisch, dass für mich nur jemand mit guter Branchenerfahrungen in Frage kommt. Ob er diese dabei aus eigener Erfahrung als Marktteilnehmer oder aus Erfahrung mit Coaching in dieser Branche erworben hat, spielt für mich keine so große Rolle.

Ich war bisher auf zwei Veranstaltungen, die in Richtung Coaching gehen (zumindest würde ich beide so einordnen). Die erste war in meinem Berufsleben und war für unsere Mandanten gedacht und ich durfte kostenlos daran teilnehmen. Es ging um das Thema "Motivation". Warum für die Abendveranstaltung zwei Damen nötig waren, war mir von Anfang an ein Rätsel. Die Kompetenz wurde durch die Verwendung von Flipcharts bewiesen ;) - wenn sie auch absolut nicht nötig gewesen wären.

Die zweite Veranstaltung war eine Veranstaltung des BDÜ von Herrn Schiemenz zum Thema "Mehr Umsatz durch gezieltes Marketing". Es war ein Seminar speziell für Übersetzer. Aus privaten Gründen war er mit der Branche gut vertraut und hat wohl schon des öfteren für den BDÜ Seminare gehalten. Er war oder ist Fundraiser bei einer Bank. Und diese Veranstaltung war echt super, besaß echten Inhalt und konkrete Tipps.

Es bleibt die Frage: Was macht einen guten Coach aus. Ich glaube schon mal nicht, dass ein Coach alles und jeden Coachen kann. Meiner Meinung nach sind Spezialisierungen - in welcher Form auch immer - nötig, weil niemand genug Wissen haben kann, um alles zu coachen. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Angestellten in einer hohen Führungsposition coachen möchte oder einen Existenzgründer, der ganz andere Fragen hat.

Die einen brauchen vielleicht eher jemanden mit psychologischer Ausbildung, weil ihre Probleme in ihrer Persönlichkeit liegen, die anderen eher jemanden mit umfangreicher Praxiserfahrung in Existenzgründung, im Vertrieb, im Marketing, etc.

Für mich kann es daher keine allgemeingültige Definition geben, was einen guten Coach ausmacht, weil der Begriff zu verschwommen ist. Das einzige, das man von allen Coaches ganz allgemein verlangen sollte: eine gefestigte Persönlichkeit, die glaubwürdig ist plus Wissen + Erfahrung in dem Bereich, in dem sie coacht.

Man kann sich nicht als Erstberuf zum Coach ausbilden lassen. Man muss zuerst etwas gelernt haben und dann nach viel Erfahrung andere Menschen anleiten/beraten. Zu diesem Zweck kann man dann gezielt Kurse zur eigenen Weiterbildung belegen, um das, was einem zum Coach noch fehlt, zu ergänzen. Es ist mit Sicherheit ein längerer Weg.

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