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Schwierigkeitsgrad bei der Fernuni


Joi

Empfohlene Beiträge

Und nun zieht ihr euch jetzt alle an diesem kleinen Nebensatz hoch? Man muss sich jetzt doch nicht an diesem einen Aspekt verbeißen und eine Grundsatzdiskussion darüber führen.

Also ich habe bei den Beiträgen gar nicht so den Eindruck, dass sie sich speziell auf Deine Beiträge und noch spezielle auf einen einzelnen Nebensatz von Dir beziehen. Vielmehr sehe ich eine allgemeine Diskussion darüber, welchen Anteil das Auswendig lernen von Inhalten hat usw. Und es gibt dazu hier verschiedene Meinungen, ist ja auch okay. Und es ist auch gar nicht nötig, dass aus den Meinungen Fakten werden, über die dann nach "richtig" und "falsch" entschieden werden kann.

Ich denke auch, dass ein Uni-Studium meist theorielastiger ist als ein FH-Studium und merke das zum Beispiel zur Zeit auch sehr stark in meinem Psychologie-Studium an der FernUni Hagen. Allerdings fehlt mir auch hier der direkte Vergleich, da ich an der FH nicht Psychologie, sondern Informatik studiert habe. Aber auch dort ist es wohl so, dass es zum Beispiel in Mathe an der FernUni Hagen viel mehr in die Theorie, Beweise etc. geht, während es bei mir an der Wilhelm Büchner Hochschule eher auf Mathe-Kenntnisse in dem Umfang ankam, dass man diese anwenden konnte.

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In der Tat haben wir die selben Studieninhalte für BWL und W-ING an der HFH.

Ich wollte aber eigentlich sagen, dass Chillie 90% mit Logik erzielen konnte und 10 Punkte fehlen, da er nicht auswendig lernte;)

Ich hätte eher gesagt, dass für die letzten 10 % die Logik und das Auswendiglernen nicht reichte... ;) Nicht böse nehmen.

Ich kann mir übrigens beim besten Willen nicht vorstellen, ein Ingenieursstudium nur mit Auswendiglernen zu bestehen.

Ich mittlerweile schon. Einige Ingenieure in meinem Bekanntenkreis meinten, dass es häufig ausreicht (zum reinen Bestehen) im Zweifel alles stur auswendig zu lernen (bspw. Rechenwege etc.). Hat zwar den Nachteil, dass man durchaus ins schleudern kommen kann, sollte der Weg leicht anders sein, aber möglich sei es. Im Grunde kenne ich es aus der BWL im quantitativen Bereich nicht anders. Selbst wenn dann wirklich die anspruchsvollere Mathematik auf den Tisch kommt, lernen 50% eigentlich nur den Rechenweg konsequent auswendig. Wird auf einmal eine Variable vertauscht oder die Aufgabe anders aufgezogen, oder kann eine Aufgabe eben nicht nach Schema F sonder einer Kombi aus A und E gelöst werden, dann versagen nicht wenige.

Das ging doch schon in der Schule los, wo es Fächerkombinationen gab, die sehr stark auf Reproduktion setzten. Warum sollte sich das nicht auch im Studium fortsetzen?

Eben. Bestehen konnte man auch das Abi mit reiner Reproduktion. Wollte man aber einen Schnitt von besser 2,5 haben - zumindest bei uns in NRW und wir galten lange als Schlußlicht bei Pisa - dann war Transferleistung nötig. Im Studium hat sich das meines Erachtens nicht geändert. Zumindest nicht bis zum Master. Bestehen konnte, wer reproduzieren kann. Wer gute oder sehr gute Noten haben wollte, der musste weiterdenken können.

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Also ich habe bei den Beiträgen gar nicht so den Eindruck, dass sie sich speziell auf Deine Beiträge und noch spezielle auf einen einzelnen Nebensatz von Dir beziehen.

Na ja, dieser Nebensatz war ja sozusagen der Aufhänger, an dem sich die Diskussion entzündete. ;)

Aber auch dort ist es wohl so, dass es zum Beispiel in Mathe an der FernUni Hagen viel mehr in die Theorie, Beweise etc. geht, während es bei mir an der Wilhelm Büchner Hochschule eher auf Mathe-Kenntnisse in dem Umfang ankam, dass man diese anwenden konnte.

Ich kann "nur" mit Erfahrungen aus Chemie, Physik und Erziehungswissenschaften einer Universität dienen, aber auch da war es so, dass Beweisführungen und Sekundärliteratur bis zum Erbrechen die Grundlage eines jeden Seminars waren.

Korrekt ist wohl: Man kann sich durch die Geisteswissenschaften manövrieren, auch wenn man nur mittelmäßiges Talent hat (ich sage bewusst mittelmäßig, denn ganz ohne ein gewisses Talent geht es meines Erachtens in keinem Studium), aber dafür viel Biss, Ehrgeiz und Zeit investiert. In Physik oder Mathe hat man mit nur geringem mathematischen Geschick dagegen wenig Chancen. Selbst Ehrgeiz wird das nicht wettmachen können, weil man irgendwann an seine Grenzen stößt.

Ich halte das aber nicht für ein Argument dafür, dass mathematisch orientierte Studiengänge "schwerer" sind, sondern es liegt ganz allein an der Struktur des Fachs selbst. So würde ich umgekehrt behaupten, dass eine 1,0 in Mathe leichter zu erreichen ist als in Anglistik. Geisteswissenschaften sind meines Erachtens einfach vielschichtiger, es ist mehr zu berücksichtigen, das vorausgesetzte Vorwissen ist umfangreicher und alles ist insgesamt sehr viel subjektiver.

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Ich denke auch, dass ein Uni-Studium meist theorielastiger ist als ein FH-Studium und merke das zum Beispiel zur Zeit auch sehr stark in meinem Psychologie-Studium an der FernUni Hagen. Allerdings fehlt mir auch hier der direkte Vergleich, da ich an der FH nicht Psychologie, sondern Informatik studiert habe.

Den Vergleich kann ich aber zumindest in Bezug auf BWL geben, was ich an einer FH (Dipl. (FH)) und dann noch einmal in Hagen (Master) studiert habe. Hagen ist erheblich theorielastiger. Nicht nur was die Menge an Theorien angeht, auch in Bezug auf die Herangehensweise. Auch ist die Art wie gelehrt wird sehr unterschiedlich. Man kann identische Dinge eben auch auf zwei verschiedene Arten ausdrücken. Einfacher und schwerer. Auch habe ich mich in Hagen erheblich öfter gefragt, wozu ich später (ausserhalb der Wissenschaft) den ein oder anderen Ansatz überhaupt brauche. Eine Antwort habe ich bis heute nicht gefunden. Auch ist Hagen ein sehr gutes Stück quantitativer ausgerichtet und ich habe mich im FH-Studium durchaus im Risk-Management bzw. Finance mit den mathelastigeren Fächern auseinandergesetzt.

Das alles muss aber nicht heißen, dass es einem persönlich leichter oder schwerer fällt. Ich habe in meinem Bekanntenkreis jemanden, der hat erst an der FH Maschinenbau studiert und war überhaupt nicht glücklich und hat auch die eine oder andere Klausur verhauen. Er hat dann nach zwei Semestern an eine Uni gewechselt und jeder hilt ihn für irre - und da? 1,6 im Diplom. Zitat: "Ich finde die Art zu denken an der Uni leichter."

Mir persönlich liegt der FH-Ansatz mehr, auch wenn ich mit dem wissenschaftlichen, universitären gut zurecht komme und sich meine Noten letztlich nur um 0,2 unterscheidet. Andere Kommilitonen in Hagen, die ebenfalls von der FH kamen, hatten mit dem Ansatz dort erhebliche Schwierigkeiten. Am häufigsten kam der Vorwurf: "Das ist mir zu abstrakt, zu theoretisch."

Das macht das Studium aber an sich nicht schwerer, es ist lediglich anders.

Sehr interessant finde ich immer den Vergleich zwischen Jura und irgendetwas quantitativeren. Ich kenne viele Ing./Mathematiker etc. die wären in Jura und auch "nur" BGB AT gnadenlos gescheitert. Können aber jeden Mist mathematisch beweisen. Viele Juristen hingegen können kaum einen Dreisatz. Ist jetzt das eine Studium schwerer als das andere? Oder ist das nicht eher eine Frage der Persönlichkeit? Ich kann mir Jura oder Anglistik oder Germanistik, Sozialpädagogik etc. nicht vorstellen wirklich passabel zu bestehen. Mir, für mich, ist es "zu schwer". Aber ich habe keine Berührungsängste mit bspw. Monte-Carlo-Simulationen. Auch ein quantitatives VWL-Studium oder Ingenieurwesen würden mich nicht schrecken. Ein Bachelor in Mathe hingegen schon.

Ich denke es ist sehr wichtig, dass man, bevor man ein Studium anfängt, egal ob berufsbegleitend oder Vollzeit, dass man sich im Klaren über seine Ziele und seine Person ist. Viele schaffen FH wie Uni ungefähr gleichgut. Es gibt aber einige, die sind besser auf einer Uni aufgehoben, andere auf einer FH. Und in dem Fall, wird ihnen das jeweilige System auch "leichter" fallen. Es ist ein weitverbreiteter Trugschluß, bzw. ein solches Vorurteil, dass jemand der an einer Uni studiert an einer FH erheblich besser in den Noten sein muss.

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Eben. Bestehen konnte man auch das Abi mit reiner Reproduktion. Wollte man aber einen Schnitt von besser 2,5 haben - zumindest bei uns in NRW und wir galten lange als Schlußlicht bei Pisa - dann war Transferleistung nötig. Im Studium hat sich das meines Erachtens nicht geändert. Zumindest nicht bis zum Master. Bestehen konnte, wer reproduzieren kann. Wer gute oder sehr gute Noten haben wollte, der musste weiterdenken können.

Das würde ich gerne erweitern, denn wer Transferleistungen erbringt muss für das Thema brennen. Ansonsten ist es auch wieder "nur" auswendig gelernt.

Ich halte das aber nicht für ein Argument dafür, dass mathematisch orientierte Studiengänge "schwerer" sind, sondern es liegt ganz allein an der Struktur des Fachs selbst.

Das liegt sicherlich nicht zuletzt auch am gesellschaftlichen Umgang mit Mathematik. Mathe verstehen aufgrund unzureichender Lehrmethoden wenige Menschen, viele haben/hatten keinen Spaß daran usw. Daraus entwickelt sich dann der Schluß, dass alles was Mathematik ist schwierig sein muss.

dass eine 1,0 in Mathe leichter zu erreichen ist als in Anglistik.

Vielleicht nicht leichter, aber mit einem ganz anderen Aufwand! Mathematik hat einen Vorteil im Gegensatz zur Geisteswissenschaft ... je besser man sie versteht um so höher ist der Selbstmotivationsfaktor.

Das kann eine Literaturanalyse nicht bieten, denn hier ist man von einer externen Bestätigung abhängig ... da kann man noch so der Meinung sein, die eigene Arbeit ist erklassig ... wenn sie nicht ankommt, kriegt man eben eine Notenstufe schlechter.

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Ich halte das aber nicht für ein Argument dafür, dass mathematisch orientierte Studiengänge "schwerer" sind, sondern es liegt ganz allein an der Struktur des Fachs selbst. So würde ich umgekehrt behaupten, dass eine 1,0 in Mathe leichter zu erreichen ist als in Anglistik. Geisteswissenschaften sind meines Erachtens einfach vielschichtiger, es ist mehr zu berücksichtigen, das vorausgesetzte Vorwissen ist umfangreicher und alles ist insgesamt sehr viel subjektiver.

Ich würde vorsichtig damit sein Mathematik und Geisteswissenschaften als entgegengesetzte Bereiche zu bezeichnen. Mathematik kann man durchaus auch als Geisteswissenschaft sehen. Und es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen Mathematik und Studiengängen, die sich auf mathematische Berechnungen beziehen. Mathematik an der Uni ist extrem vielschichtig.

Ich finde die Diskussion, welches Fach einfacher ist, schlicht sinnlos. Das ist komplett abhängig von der einzelnen Person, deren Vorbildung, deren Motivation und deren Fähigkeiten. Das Geisteswissenschaften subjektiver sind als Naturwissenschaften würde ich so pauschal erst einmal anzweifeln. Da bleiben wir bei der schönen Frage danach, was objektiv ist, hängen und ob es Objektivität überhaupt gibt. Jegliche Wissenschaft, die wir haben, ist nur solange gültig, solange wir sagen, dass sie gültig ist und somit subjektiv. Natürlich gibt es Bereiche in denen es einen größeren Konsens unter verschiedenen Wissenschaftlern gibt und Bereiche, in denen es mehr verschiedene Ansichten gibt - aber das ist doch innerhalb jedes Faches so. z.B. gibt es ja durchaus viele medizinische Themen, die sehr umstritten sind.

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Natürlich kommt es auf die individuellen Fähigkeiten an. Diese Aussage ist genauso trivial wie wahr.

Schaut man sich aber einmal die Absolventenzahlen von Mathe-Studiengängen (oder MINT allgemein) und anderen an, die keine besonderen Mathe-Fähigkeiten verlangen, und vergleicht diese, so kann man sehen: Es gibt deutlich weniger Absolventen in Mathe (oder auch MINT allgemein) als in BWL, Jura oder Kulturwissenschaften.

Z.B. hier:

http://www.fernuni-hagen.de/arbeiten/statistik/absolventen/diplom.shtml

Die Fähigkeiten, die in einem Mathestudium (oder Uni-MINT allgemein) gefordert sind, sind also bei wesentlich weniger Menschen vorhanden als eher breit gestreute Fähigkeiten wie z.B. "Auswendiglernenkönnen", "lange Texte verstehen und schreiben" oder "Grundrechenarten beherrschen". Und es ist Unsinn zu behaupten, alle erfolgreichen Mathestudenten seien totale Nerds und hätten daher die sonstigen breit gestreuten Fähigkeiten nicht.

Es ist ja nicht so, daß massenweise Soziologie-Studenten ihr Studium anfangen, dieses zu schwer finden, zu Mathe wechseln und dieses ganz locker absolvieren. Umgedreht läuft es viel eher - nun gut, wohl nicht gerade von Mathe zu Soziologie, aber von Mathe zu Info oder BWL ist häufig, oder eben Uni-Ing. zu FH-Ing. (der umgedrehte Weg ist eher eine Rarität). Noch breiter gestreut unter den Menschen ist zudem die Fähigkeit, überhaupt nichts von dem Genannten richtig zu können.

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Mich stört hier gerade ein bisschen an der Diskussion die scheinbare Gleichsetzung von Auswendig lernen und Theorie, Beweise, ... was hat viel Theorie und viele Beweise mit auswendig lernen zu tun? Für mich gar nichts, eher im Gegenteil.

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Kommt wohl auch ein bisschen darauf an, wie man theoretisches Wissen und praktisches Wissen definiert. Wenn bspw. Theorie ist, dass ein Land in der Lage ist Gesetze zu verabschieden, dann ist das für mich weniger auswendig gelernt, als wenn ich wissen muss, dass die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1967 ein Stabilitätsgesetz mit den Inhalten blabliblu verabschiedet hat (was für mich unter Praxis fallen würde). Oder auf die Informatik bezogen: Es wird erklärt, wie ein Algorithmus theoretisch funktioniert. Dabei kenne ich den Hintergedanken des Algorithmus, ich verstehe was er wann und warum macht und wie das zum Ergebnis führt. Wenn ich den Algorithmus aber praktisch irgendwo einsetze/programmieren möchte, muss ich wieder auswendig wissen, welche Konstrukte/Befehle ich in einer Programmiersprache verwenden kann, was diese für Eigenschaften haben und was das dann für Konsequenzen für meinen Algorithmus hat.

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