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schwer = gut?


Dadi

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in der Zeit findet sich ein Artikel über die Ingenieurs-Ausbildung. Darin wird auch die Frage gestellt, ob schwere Prüfungen ein Qualitätsmerkmal sind. Obwohl in der Öffentlichkeit mittlerweile der Fachkräftemangel von Absolventen der MINT-Fächer diskutiert wird, ist "rausprüfen" wohl immer noch aktuell. Un eine Durchfallquote von 70% wird als Qualitätsmerkmal angesehen. Meiner Meinung spricht eine solche Quote eher für eine miserable Qualität der Lehre - was nicht nur die Uni, betrifft, sondern auch die Schulen. Wie seht ihr das?

http://www.zeit.de/2012/22/C-Ingenieurstudenten

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ich sehe es ähnlich wie chillie - mein Eindruck ist, dass in Deutschland vielfach bei den Naturwissenschaften noch Einstellung "sind sie zu stark/zu schwer, bist du zu schwach/zu dumm/ nicht begabt genug" vorherrscht. Das beginnt in der Schule - dort wird den Schülern durch eine bestimmte Art des Unterrichts schon jede Lust an Mathe und Physik genommen. An den Unis setzt sich diese Haltung fort. Und wer es trotz all der Hürden doch geschafft hat, darf sich einer Art Elite zugehörig fühlen. Ich denke, mit ein bissel mehr Einsatz der Lehrenden und einer anderen Pädagogik (die Interesse und Begeisterung für die ja durchaus interessanten Fragen und Problemen in der Naturwissenschaft fördern) wäre einiges möglich.

Und wenn den Erstsemestern noch die Grundlagen - sowohl in der Methodik als auch fachlich - fehlen, was spricht dagegen ein Einführungssemester mit Brückenkursen in Mathe, Physik und Technik und mit Fächern wie "wie lerne ich richtig?" oder "Selbstmanagement"?

das würde sicherlich keinem was geschenkt werden - und die deutsche Wirtschaft hätte am Ende mehr Fachkräfte.

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Oft wird der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen an die Kapaziäten der Hochschule angepasst und dafür gesorgt, dass die Studierendenzahlen nach den ersten Semestern "passen" - und das kann es meiner Meinung nach nicht sein und ist auch kein Qualitätsmerkmal.

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Das ist meiner Meinung nach gar nicht so einfach zu beantworten. Erst einmal bedeutet für mich schwer nicht zwingend gut. Besser würde passen anspruchsvoll = gut, was ich unterschreiben würde. Sicherlich ist es richtig, dass man bei gewissen Studiengängen auslesen muss. Ich möchte bspw. keine Achterbahn fahren, die ein mittelmäßig bis schlechter Ingenieur gebaut hat. Allerdings kann man in gewissen Bereichen bestimmt auch die Lehre ein wenig verbessern, um die Durchfallquote um ein paar Prozentpunkte zu senken. Es stellt sich aber auch die Frage, inwieweit Studenten überhaupt die notwendige Zeit für ein gutes Bestehen aufbringen wollen/können, und welche Zusatzangebote angeboten und wahrgenommen werden.

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Das Problem ist ja auch, dass gerade in solchen Studiengängen weniger der tatsächliche Schwierigkeitsgrad hoch ist, oftmals sind die Anforderungen "unrealistisch". Ich kenne jetzt bspw. die Berichte von 2 Präsenzstudenten, oftmals ist die Klausur als solches in dem Zeitrahmen kaum lösbar.

Wer sich verzettelt fliegt dabei schon oftmals raus. Ob das wirklich Qualität erzeugt?

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Schwer kann auch bedeuten, daß alles zu hochtrabend gemacht ist mit unmöglichen Aufgabenstellungen, die niemand richtig versteht. Grade da gibt es in deutschland Nachholbedarf. Im Ausland ist auch alles klar verständlich formuliert.

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Letzlich müßig - es muß ein Unistudium auch denen Herausforderung sein, die sehr gute Schüler z.B. in der bayerischen Oberstufe waren. Das kann es aber nicht sein, wenn sich die Universitäten immer mehr Schichten öffnen sollen UND gleichzeitig die Abbrecherquote gering gehalten werden soll.

Es gibt einfach Menschen, die fürs MINT Studium an der Uni (ich zähle dazu, ist also nicht arrogant o.ä. gemeint) nicht leistungsstark genug sind bzw. zu einfältig sind. Das muß doch mal gesagt werden - anstatt immer, teils indirekt, Hürden verringern zu wollen.

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Schwer kann auch bedeuten, daß alles zu hochtrabend gemacht ist mit unmöglichen Aufgabenstellungen, die niemand richtig versteht. Grade da gibt es in deutschland Nachholbedarf. Im Ausland ist auch alles klar verständlich formuliert.

Die Aufgabenstellungen in der Wirtschaft sind aber auch nicht immer so einfach und klar dargestellt. Es macht auch keinen Sinn, wenn man für manche Bereiche wirklich sehr gute Ingenieure braucht, den Anspruch im Studium zu reduzieren, nur um geringere Abbrecherquoten zu haben. Diejenigen, denen ein Universitätsstudium zu schwer ist, die sollen eben an eine Fachhochschule wechseln.

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