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Studium hinter Gittern


jedi

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Vor einigen Tagen war wieder ein Artikel bei ZO. Diesmal ging es um einen Studenten in der JVA, der dort ein angefangenes Studium in Psychologie beenden möchte. Die Fernuni Hagen wird anscheinend oft in Haftanstalten zum Studium genutzt.

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Wow, da habe ich ja noch gar nicht dran gedacht, dass dies auch möglich ist!

Wenn es wirklich Leute gibt wie Tino (im Artikel) ist das doch eine super Sache! Sonst wird die Zeit im Gefängnis nur dafür benutzt noch weiter in die schiefe Lage zu geraten und von der Gesellschaft abgelehnt zu werden. Natürlich ist die Tat warum der Mensch im Gefängnis sitzt schlimm, aber wenn man in die Zukunft investiert und studiert ist das genial.

Super dass dies echt möglich ist.

Das werde ich meiner Bekannten mal mitteilen, diese ist Gefängnis-Psychologin, betreut die Gefangenen und hilft Ihnen ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen!

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Die Fernuni Hagen wird anscheinend oft in Haftanstalten zum Studium genutzt.

Es gibt dafür eine Infoseite:

http://www.fernuni-hagen.de/studium/fernstudium/wegweiser/inhaftierte.shtml

Aktuelle Zahlen liegen mir aber nicht vor. Aber hier gibt es einen Forschungsbericht aus dem Jahr 1996:

http://deposit.fernuni-hagen.de/1902/

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Ich bin bei diesem Thema sehr unentschlossen. Auf der einen Seite ist es richtig und wichtig, dass die Häftlinge die Chance bekommen, ihr Leben nach ihrem Gefängnisaufenthalt wieder in geordnete Bahnen lenken zu können. Das Gute an der deutschen Justiz ist ja eben, dass es nicht in erster Linie um Bestrafung, sondern um Resozialisierung geht.

Was ich mich jedoch frage ist, wer die Kosten für dieses Studium übernimmt. Denn ich bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken daran, dass einem verurteilten Verbrecher ein Studium finanziert wird, das sich der eine oder andere kaum leisten kann. Vor allem weil die Berufschancen eines Schwerverbrechers (die Studierenden scheinen ja durchweg mindestens 5-6 Jahre inhaftiert zu sein) wohl eher schlecht stehen und diesen vergleichbar hohen Ausgaben somit wenig Einnahmen durch eine entsprechende Arbeitsstelle gegenüberstehen. Dies bedeutet letzten Endes ja, dass weniger Geld in Form von beispielsweise Steuern an den Staat zurückfließt, als "hineingesteckt" wurde (vorausgesetzt die Studiengänge werden staatlich subventioniert).

Außerdem steht den Häftlingen in z.B. den USA kein Internet und hier in Deutschland nur sehr beschränkter Internetzugang zur Verfügung. Das heißt der Gedankenaustausch und die Diskussion mit anderen Studierenden bleiben aus. Ich frage mich ob ein Fernstudium in so einer isolierten Form tatsächlich zur Resozialisierung beiträgt.

Ich will mich hier nicht gegen diese Maßnahmen aussprechen. Wie gesagt finde ich sie grundsätzlich sehr gut. Ich frage mich nur ob es tatsächlich ein Studium sein muss, oder ob Literaturkurse, Kunstunterricht, Sozialkunde, möglicherweise kleine Seminare in Sachen Psychologie und Körpersprache nicht sinnvoller wären. Eben Angebote, welche die Inhaftierten dazu anregen, miteinander in Kontakt zu treten und sich mit sich und ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.

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@Vana wir reden hier von Hagen (Gesamtkosten für ein komplettes Studium zwischen 1400 und 2500 Euro) und dem Telekolleg (Erwerb der Mittleren Reife mit vermutlich nicht mal 100 Euro und Erwerb der Fachhochschulreife im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich). Außerdem bezahlen beim Telekolleg sozial schwache Menschen auch nur einen verminderten Beitragssatz. Das ist in keiner Weiße mit den Gebühren von privaten Fachhochschulen zu vergleichen!

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