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Geisteswissenschaften oder Naturwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften?


Booniechris

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Ich les mir das hier durch, sehe Reihenfolgen, sehe Bewertungen, was wichtig ist und worauf mancher gut verzichten könnte.

Hm!

Wer hat den das Recht zu beurteilen, was die Welt braucht oder nicht? Wer hat denn das Wissen, um ein Urteil fällen zu können? Wer hat denn den weiten Blick in die Zukunft, um zu erkennen, wie wir als Menschheit einmal leben werden und welches Wissen, welche Konzepte von der Welt und vom Leben wir dann mal brauchen werden?

Das eigene Interesse dafür als Maßstab zu nehmen, das greift dann doch ein bisschen zu kurz, oder?

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Wer hat den das Recht zu beurteilen, was die Welt braucht oder nicht? Wer hat denn das Wissen, um ein Urteil fällen zu können? Wer hat denn den weiten Blick in die Zukunft, um zu erkennen, wie wir als Menschheit einmal leben werden und welches Wissen, welche Konzepte von der Welt und vom Leben wir dann mal brauchen werden?

Wir alle haben das Recht bzw. nehmen uns die Freiheit heraus, zu beurteilen, was „die Welt“ braucht bzw. was später gut sein könnte. Natürlich sind wir keine Hellseher und können nicht in die Zukunft voraus sehen, Sie aber auch nicht. Wir urteilen subjektiv nach unseren Erfahrungen. Sie auch, nur richten sich ihre Erfahrungen anders aus. Es ist eine Frage des Blickwinkels, wie so oft. „Was die Welt braucht“ ist hier noch lange nicht geklärt. „Was ich brauche“ aber schon. ;)

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ich glaube, die Menschen haben einfach ne Vorliebe für Rankings....welcher Abschluss ist welchem über- und unterlegen? ich erinnere an die Diskussionen über die verschiedenen Betriebswirte (IHK,staatlich geprüft und viele andere), Abschluss Uni/FH, Master-Bachelor-Diplom....was ist am "besten"?

und nun kommt halt eben die Diskussion, welches Studium das "Richtige" oder das "Beste" ist

ich denke, das eigene Interesse ist schon ein geeigneter Maßstab - nämlich dafür, welche Fort- oder Weiterbildung, welches Studium man machen sollte....wenn man etwas lernt, was einen interessiert, sind die Verlustmöglichkeiten recht beschränkt - und wenn man etwas der reinen Vernunft und der vermeintlich besseren Job-Chancen lernt, ist die Gefahr groß, zwischenzeitlich aufzugeben

Frau Kanzler, bitte steinigen sie mich jetzt nicht virtuell - ich weiß sehr wohl, dass diese Strategie nicht wirklich zielstrebig ist, was das Bewerbungsverfahren betrifft.....aber gitb es bei teilweise sehr langfristigen Weiterbildungen denn eine andere/bessere?:scared::001_huh::001_unsure:

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Zum Steinigen müsste ich nach draußen, Steinchen suchen. Und dazu ist es jetzt zu dunkel.

Ich denke, man müsste schauen, was wofür man will. Will ich "Bildung"? Will ich berufszogenes Wissen? Will ich mit meinem Wissen Geld verdienen? Will ich viel Geld verdienen? Welche Perspektiven eröffnen sich mir mit einem zusätzlichen Wissen? Was ist - rein beruflich bezogen - eigentlich für nichts gut?

Nicht jedes Studium führt zu einem (gut bezahlten) Job. Wenn ich das erwarte, dann sollte ich tunlichst nicht Ägyothologe werden. Noch nicht mal die Sache mit dem Heilpraktikerschein oder der Ernährungsberatung führen mit Sicherheit dazu.

Ich finde es immer wichtig, nicht nur das eigene Interesse anzuschauen und dann ggf. mich ausschließlich danach zu richten in meiner Weiterbildungsentscheidung. Ich finde es ebenso wichtig zu schauen, in welchem Kontext ich dieses Wissen anwenden will, Realismus zu entwickeln und nicht zu jammern, dass die Welt schlecht ist, weil sie meinen Weg nicht akzeptiert.

Und ebenso wichtig finde ich, dass gerade die Geisteswissenschaften so etwas wie eine größere Weltsicht vermitteln - um es mal etwas pathetischer auszudrücken. Denn nichts stelle ich mir schrecklicher vor als eine Welt, die nur auf Nutzen ausgerichtet ist.

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ich glaube, die Menschen haben einfach ne Vorliebe für Rankings

Menschen vergleichen sich gerne mit anderen. U. a. eine Theorie ist auch die Equity Theory von Adams (jippie, ohne jetzt zu groß auf den Putz zu hauen aber jetzt habe ich gleich mal Wissen aus meinem 1. Modul - Organisational Behaviour aus dem MBA der Edinburgh Business School angewandt :)).

Dabei vergleicht der Mensch seine Ergebnisse und sein Input, mit den Ergebnissen und Beiträgen seiner Kollegen in derselben Arbeitssituation (Vgl.: http://www.4managers.de/management/themen/prozesstheorien/).

Sorry wenn das jetzt so "Oberlehrerhaft" rüberkommt, aber das passte grad so gut.

Realismus halte ich auch heutzutage für wichtig aber viel wichtiger finde ich was man später machen möchte (Stichwort Beruf und Berufung ohne den Thread hier überzustrapazieren). Schließlich ist der Job die Tätigkeit, der ich im Leben neben der Freizeit (Familie etc.) am Meisten Zeit widme. Hier gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten (wenn man eben nicht schon eine Studier- und Arbeitsneigungen hat, die mit hoher "employability" verbunden ist, wie z. B. ein "Nerd" der Informatiker werden will):

1. Entweder ich studiere nach meinen Neigungen (z. B. Politikwissenschaft oder so) und entwickle mich entsprechend durch Praktika und/oder durch gewisse Zusatzseminare, -module und/oder weiterbildungen (z.B. Marketinggrundlagen) und steige dann (auch vllt. als Quereinsteiger) in einen bestimmten Beruf (z. B. NGO-Marketing usw.) ein der eine Mischung bietet aus zum Einen meinen Interessen und zum Anderen mir einen vernünftigen Lebensstandard gewährt.

2. Oder wie es ein früherer Dozent von mir an der Berufsakademie mal so formuliert hat: "Ein Mensch hat mehrere Hüte auf." Z. B. ist er Dozent an der Einrichtung (der Hut für das Geld verdienen) und nebenher ist er Alleinunterhalter bei Veranstaltungen (2. Hut). Der Alleinunterhalter ist dabei seine Leidenschaft in der er voll aufgeht, den Dozentenjob macht er eben für das Geldverdienen.

Natürlich gibt es den Einen oder Anderen der meint, er müsse sich im Maschinenbau bewähren weil das gerade gefragt ist oder BWL machen weil sie/er sonst nicht weiß was er machen soll. Aber ob das die Erfüllung ist, wage ich zu bezweifeln.

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So was von "gefällt mir", Weiterbildungswilliger!!!

Und Goethe war erst einmal Jurist und später Minister. Gedichtet hat er in seiner freien Zeit!

Manchmal hilft die Einstellung, dass man im Job nicht unbedingt "Erfüllung" finden muss, sondern dass es reicht, wenn man jeden Tag einigermaßen ausgeglichen hingeht, seine Brötchen und die Butter drauf verdient und ab und zu mal richtig Spaß hat. Das ist nämlich das Normale.

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Realismus und Pragmatismus sind natürlich immer gut......aber ich stelle mir gerade vor, dass jemand (der guten Job-Chancen wegen) Informatik oder BWL mit Schwerpunkt Rechnungswesen/Wirtschaftsprüfung/Steuern studiert...ohne jedes Interesse an Technik bzw. Zahlen. Ob derjenige mal ein wirklich guter Informatiker oder Wirtschaftsprüfer/Steuerberater wird? ich glaub's ja weniger.....der wird sich eher durch die Tage quälen und Mittelmaß bleiben :(

Wenn jemand aus Interesse (ohne entsprechendes Elternhaus oder Lotto-Gewinn) allerdings Orientalistik, Ethnologie und Archäologie des vorislamischen Zeitalters studiert und sich dann später wundert, dass sein Einkommen eher schlecht als recht ist, fehlt es vielleicht ein bissel an Realitätssinn.

Wenn derjenige allerdings als weiteres Fach Journalismus dazu nimmt und immer wieder einschlägige Praktika macht, sich so ein Netzwerk aufbaut und Erfahrungen sammelt so dass er später als Experte für alles rund um den Islam und die betreffenden Staaten arbeiten kann, wird es vielleicht möglich auch aus dieser Kombi einen Job zu schmieden, von dem man leben kann.

die andere Möglichkeit ist natürlich, sich einen Job zu suchen, von dem man leben kann und dann z. B. an der FernUni Hagen in der Freizeit für kleines Geld Kulturwissenschaften zu studieren.

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  • 1 Monat später...

was mir bei dieser Diskussion fehlt:

Warum gibt es nur ein entweder Naturwissenschaft oder Geisteswissenschaft? Sind nicht gerade die Vernetzung von beiden die Dinge, die auch vieles voran bringt?

Die Medizin ordnet sich ja den Naturwissenschaften zu. Die medizinische Ethik den Geisteswissenschaften. Und ist es nicht gerade bei Medizinern auch wichtig zu fragen, ob man all das tun sollte, was man auch technisch kann?

PID ist zB ein gerade diskutiertes Thema aus dem Bereich. In der Ethikkommision sitzen neben Medizinern auch Philospohen und Theologen. Genau das finde ich gut und wichtig.

Die Idee dazu ist aber nicht gerade neu, Frankenstein sagt den meisten etwas, das Buch dazu erschien 1818 erstmalig. Prometheus sagt vielleicht dem ein oder anderem auch etwas, der ist noch deutlich älter ;)

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