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Wirtschaftsingenieurwesen


andreas1983

Empfohlene Beiträge

Hallo,

Schreibe dir Frage doch nochmal in den Bereich Fernstudium.

Ich habe mich dazu entschlossen jetzt nach dem Meister ein Studium zu machen und bin

jetzt auf diese Fachrichtung gebracht worden.

Hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Studiengang ?

Und zwar würde mich interessieren, in welche Richtungen man sich später damit bewerben kann.

Denn dieser Studiengang wird ja wie oben schon aufgeführt, immer damit beworben, dass er aus 50 % Technik und 50 % BWL besteht.

Und der Abschluss wäre ja auch wie alle Technischen Studiengänge Bachelor of Engineering.

Würde das bedeuten, dass man sich mit dem Wirtschaftsingenieur später auch auf "leichtere" Stellen bewerben kann

die für Elektrotechnik bzw Betriebswirtschaft ausgeschrieben sind.

Und zwar geht es mir auch darum, dass ich mich nicht 100 % festlegen möchte, weil ich nicht weiß, wie sich die Zukunft im Unternehmen

noch verändert.

Draussen in der Technik werden Bezirksleiterstellen jetzt mit Bachelor - Elektrotechnik ausgeschrieben,

und Bürostellen benötigen die Betriebswirtschaft.

Jetzt dachte ich, wenn ich die Betriebswirtschaft nehme, dass ich nicht mehr in die Technik kann,

und wenn ich Elektrotechnik wähle, dann kann ich nicht mehr ins Büro.

Und daher wäre vielleicht der Wirtschaftsingenieur eine Alternative ?

Würde mich über eure Meinung freuen.

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Hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Studiengang ?

Ich jetzt persönlich keine direkten, allerdings ist er jetzt nicht wirklich selten.

Und zwar würde mich interessieren, in welche Richtungen man sich später damit bewerben kann.

Wirtschaftsingenieure haben vor allem dort Vorteile, wo technisches und kaufmännisches Wissen benötigt wird. Ganz typische Einsatzgebiete sind daher bspw. techn. Einkauf, techn. Vertrieb/Marketing, Projektmanagement, mit Abstrichen Controlling wie bspw. Investitions-, Projekt-, Werks-, Produktionscontrolling.

Es gibt aber auch W-Ingler die in vornehmlich technisch oder kaufmännischen Bereichen arbeiten und nicht in den Schnittstellen. Dort stehen sie aber noch sehr viel stärker in Konkurrenz zu den "reinen" Formen wie Ingenieurwesen oder BWL und aufgrund des Studiums verlieren sie diese "reinen" Vergleiche in aller Regel. Ihre Stärke liegt eben dazwischen.

Denn dieser Studiengang wird ja wie oben schon aufgeführt, immer damit beworben, dass er aus 50 % Technik und 50 % BWL besteht.

Das kommt sehr auf den jeweiligen Studiengang an. Es gibt auch W-Ing-Studiengänge die haben keine 1:1 Verteilung sondern sind eher technik- oder BWL-lastig. Ganz typisch sind Verteilungen 70:30 oder 30:70 bzw. irgendwas dazwischen. Klassisch 50:50 gibt es sogar eher selten.

In Extremfällen kann es auch 90:10 oder 10:90 betragen. Da solltest Du Dir vorher ein paar Gedanken machen, was Du damit erreichen willst und letztlich dazu den passenden Studiengang suchen bevor man den falschen erwischt.

Und der Abschluss wäre ja auch wie alle Technischen Studiengänge Bachelor of Engineering.

Meist. Könnte aber auch ein BSc in Engineering sein - theoretisch. Aber das ist jetzt Haarspalterei.

Würde das bedeuten, dass man sich mit dem Wirtschaftsingenieur später auch auf "leichtere" Stellen bewerben kann

die für Elektrotechnik bzw Betriebswirtschaft ausgeschrieben sind.

Bewerben kannst du Dich immer, die Frage ist, ob Du Chancen hast genommen zu werden. Wenn Du die Qualifikation mitbringst: Ja. Wenn sie aber vom Stellenprofil einen Elektroingenieur oder klassischen Kaufmann haben wollen / brauchen, dann könnte es schwer werden. Immer daran denken, dass Du dann W-ING bist, kein Ingenieur und auch kein Kaufmann, sondern etwas dazwischen. Deine Vorteile liegen vor allem in den Bereichen, wo es wichtig ist zumindest die erweiterten Grundlagen beider Seiten zu kennen.

Und zwar geht es mir auch darum, dass ich mich nicht 100 % festlegen möchte, weil ich nicht weiß, wie sich die Zukunft im Unternehmen

noch verändert.

Jedes Studium ist eine gewisse Festlegung, die aber eben mehr Möglichkeiten in eine spezielle Richtung eröffnet. Wirklich alle Seiten wirst Du Dir nicht offen halten können und auch Ing oder BWL in der reinen Form haben ihre Vor- und Nachteile. Niemand weiß, was die Zukunft bringt.

Draussen in der Technik werden Bezirksleiterstellen jetzt mit Bachelor - Elektrotechnik ausgeschrieben,

und Bürostellen benötigen die Betriebswirtschaft.

Was in aller Regel für unsere arbeitsteilige Welt ja auch nicht unüblich ist.

Jetzt dachte ich, wenn ich die Betriebswirtschaft nehme, dass ich nicht mehr in die Technik kann,

und wenn ich Elektrotechnik wähle, dann kann ich nicht mehr ins Büro.

Du bist Meister - wer sollte Dir die Erfahrung nehmen? Im Grunde wäre ein BWL-Studium für Dich wie eine Erweiterung zu einem W-Ing - salopp gesprochen.

...und niemand sagt, dass man nicht als Ing noch ins Büro kann. Man muss auch immer bedenken, dass betriebswirtschaftliche Dinge oder Grundlagen nebenberuflich auch später viel leichter mit sehr vielen verschiedenen Möglichkeiten erlernt werden können, sollte es nötig sein. Aus dem "Büro" in einen technischen Beruf zu finden und erst einmal eine ingenieurwissenschaftliche Ausbildung/Studium zu machen ist erheblich schwerer.

Wichtig ist, dass Du Dich entscheidest, was Du später mal machen möchtest. Entscheiden ist wichtig, weil Du Dir einfach nicht alle Türen immer offen lassen kannst. Einige wirst Du zumindest etwas anlehnen müssen. Wichtig ist das allerdings auch, weil Du, solltest Du studieren wollen, insb. berufsbegleitend, im Grunde nur dann eine Chance auf erfolgreichen Abschluss hast, wenn Du Dich mit dem Studium identifizieren kannst. Wenn Du meinst BWL ist "sicherer" aber Du eigentlich keine Lust auf den Müll hast, wirst Du das Studium sehr wahrscheinlich nicht beenden.

Und daher wäre vielleicht der Wirtschaftsingenieur eine Alternative ?

Je nachdem was Dir letztlich vorschwebt, mal mehr, mal weniger.

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@aquila

Vielen Dank für deine Ausführungen.

Irgendwie hast du mich mit deinen Ausführungen wieder vom Wirtschaftsingenieur abgebracht.

Den es bestärkt irgendwie meine Meinung, dass man damit so ein "Zwischending" hat, und dann danach

wirklich einen speziellen Arbeitsplatz benötigt.

In einer Beschreibung zum Wirtschaftsingenieur auf einer Uni Seite stand z.B.

"Ziel des Studiums ist es, die Absolventen so auszubilden, dasssie in eigener Verantwortung und interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Betriebs-und Volkswirten, Betriebspychologen , Informatikern.. komplexe Aufgaben der

Organisation, Planung und Steuerung des Faktoreinsatzes in Unternehmen und Verwaltungen lösen können."

Entweder täusche ich mich da auch, aber es hört sich für mich dann irgendwie so an, als wäre man dann als Wirtschaftsingenieur, der

"Butler" für den richtigen Ingenieur z.B Elektrotechnik, bzw den Betriebswirtschaftlern.

Weil man halt nur von jedem was ein wenig mitbekommen hat.

Oder Irre ich mich da ? Also so ungefähr habe ich es auch bei dir verstanden.

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Ich bin auch Meister und starte demnächst mein WIng Studium.

Ich denke dass das für mich das beste ist, da es sehr viel Abwechslung bietet und nicht spezialisiert ist... ich kann monotonie nicht ausstehen!

Aber jeder muss das für sich entscheiden.

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Also der "Butler" bist Du als W-Ing sicher nicht, aber Du musst, wie schon oben erwähnt wissen, wo Du hin willst. Bei uns im Unternehmen sind W-Ings in der Materialwirtschaft, Leiter einer Produktionslinie, im Einkauf. Ein W-Ing ersetzt aber keinen "wirklichen" Ingenieur - dazu hat man dann einfach nicht die Vorbildung - auch reine kaufmännische Stellen sind selten - das ist aber vor allem eine Frage der eingenen Interessen.

Ich setze momentan meinen W-Ing als Zusatz auf meinen Dipl. Betriebswirt, weil ich ein großes technisches Interesse habe und eine Schnittstellenposition im Controlling.

Wenn Du in eine Schnittstelle möchtest und Dir das liegt - ist ja auch immer eine "Kommunikationsstelle", bist Du genau richtig. Möchtest Du lieber einen vollen Ingenieursgrad, weil Du in der technischen Richtung bleiben möchtest, kann der W-Ing auch Nachteile haben.

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Entweder täusche ich mich da auch, aber es hört sich für mich dann irgendwie so an, als wäre man dann als Wirtschaftsingenieur, der

"Butler" für den richtigen Ingenieur z.B Elektrotechnik, bzw den Betriebswirtschaftlern.

Weil man halt nur von jedem was ein wenig mitbekommen hat.

Nein, "Butler" ist hier nicht korrekt. Der W-Ing besetzt einfach nur einen Bereich an Stellen, die früher typischerweise von reinen Ingenieuren oder Kaufleuten besetzt waren und zwar die, wo man Wissen aus beiden Bereichen mitbringen sollte. Es ist bspw. für einen W-Ing im Einkauf leichter selbst zu entscheiden ob bestimmte Angebote für bestimmte Bauteile einer komplexen Maschine den Spezifikationen entspricht oder ob und welche Abstriche oder Zusatznutzen evtl. nötig/möglich sein könnten.

Man muss nur wissen, was man mit dem W-Ing anfangen will. Will man in diese Art von Position, dann ist das bietet der W-Ing Vorteile (aus Deiner Sicht) im Vergleich zu den Alternativen. Willst du lieber (rein) technisch weiterarbeiten, dann ist Ingenieurwesen sicherlich zielführender. Willst du stärker in das Kaufmännische, könnte ein BWL-Studium das Mittel der Wahl sein.

Einziger Aspekt den Du bedenken solltest: Aufgrund Deiner technischen Vorbildung wirst Du selbst mit einem BWL-Studium immer auch Möglichkeiten haben gut in diese W-Ing-Stellen zu kommen.

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