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Hochschulrektoren üben scharfe Kritik an Bologna


Dadi

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Man sieht an diesen 3 Beispielen, dass das österreichische und deutsche System noch immer so fest in der Titelgeilheit verankert ist und das es hier schon lange nicht mehr um Studieninhalte und Studienleistungen geht.
Ein Großteil der Professoren kennt natürlich noch die Zeiten mit G9-Abitur, Grundwehrdienst (Zivildienst nochmal +6 Monate) und einer Studiendauer die mindestens(!) 2 Semester über der Mindeststudiendauer lag. Daraus ergab sich ein Absolventenalter von 26+. Ein schneller Bachelor ist heute mit 22 fertig. Daher resultiert die gefühlte Fehleinschätzung des Bachelor, bzw. die Überhöhung der eigenen Hochschullaufbahn.
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Ich finde, die Bologna-Kritiker sollten sich mal was neues einfallen lassen. Es gibt ja nun schon einige Jahrgänge an Absolventen der neuen Studiengänge und die gezeichnete Horrorbilder (massenhaft Bachelor-Absolventen, die weder in einen Master kommen noch am Arbeitsmarkt unterkomen) sind in keiner Weise eingetroffen. Das muss man doch mal zur Kenntnis nehmen und seine Kritik modifizieren.

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Ich habe positive Erfahrungen gemacht. Ich habe mich mit einem australischen Bachelor (USQ) vor ca. fünf Jahren in das MSc Programm an der Uni Bamberg eingeschrieben. Der Bachelor wurde innert eines Monats vom Auslandsamt anerkannt. Ich konnte allerdings bereits vor dieser formellen Anerkennung loslegen, da man allgemein von einer Anerkennung ausging. Bamberg ist sicherlich deutsche Provinz und da ging es.

Es hängt offensichtlich noch ein wenig von den handelnden Personen ab.

P.S. In der Zwischenzeit ist der MSc auch abgeschlossen.

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Ich muss gestehen, ich habe die Kritik an Bologna sehr lange nicht verstanden. Ich habe mir halt gedacht "okay, in einem Studium muss halt viel gelernt werden - und da sind nun mal Fächer/Module zu belegen, die für das Fach wichtig sind, aber nicht unbedingt auf mein primäres Interesse stoßen - da muss man dann eben durch". Die Kritik an Bologna habe ich erst nach dem Schauen dieses Videos hier

verstanden - und nun sehe ich da auch große Zusammenhänge mit meiner persönlichen Erfahrung, die ich im Bachelor und im Master gemacht habe bzw. gerade mache. In meinem Bachelorstudium wurde diese eigenständige Denkweise sehr gefördert - Hausarbeiten waren thematisch sehr offen und frei gestellt, so dass man sich nach Belieben gedanklich austoben konnte und auf wirklich sehr sehr interessante Schlussfolgerungen gekommen ist. In meinem Masterstudium, das ich an einer anderen Hochschule absolviere, ist es eher so es wie in der Bolognakritik erwähnt wird: lern das auswendig und dann gib Ruhe! Selber denken brauchste nicht! Das ist schon frustrierend.
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Das mag so sein, nur sehe ich da keinen Zusammenhang mit "Bologna". Du hattest ja einen Bologna-Studiengang, der Deiner Ansicht nach gut war, und einen, der schlecht war. Und das gab es vorher auch schon, da war auch nicht alles gut (auch wenn es jetzt im Rückblick so scheint). Und die Verantwortung für sinnvolle Studiengänge, Lehre, Prüfungen usw. liegt eben bei den Hochschulen, bzw. letztlich bei den Lehrenden. Die stellen eine Klausur, die Transfer verlangt oder eine, wo man nur beim Speedwriting von Auswendiggelerntem eine Chance hat. Mit "Bologna" hat das alles gar nichts zu tun.

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da hast du ja ganz üble Erfahrungen gemacht. Ich habe da den Eindruck, dass das in Österreich noch deutlich schlimmer als in Deutschland ist.

Hallo Markus,

ist es auch.

Medizinische Doktoren lassen sich noch immer ganz gerne mit Hr./Fr.Doktor anreden. Professoren lieben es mit Hr.Professore angesprochen zu werden. Die Juristen und auch die Pharmazeuten sind ganz geil auf ihren Magister (bei Juristen immer noch nur 8 Semester = international BSc(Hons)). Es gab bei der Umstellung des Pharmazistudiums von Magister auf Bachelor/Master richtige Proteststürme. An der TU Wien wird immer noch der Dipl.Ing. verliehen, die Begründung hierzu damit das Qualitätsmerkmal Dipl.Ing. nicht verloren geht.

lG

Christopher

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Medizinische Doktoren lassen sich noch immer ganz gerne mit Hr./Fr.Doktor anreden. Professoren lieben es mit Hr.Professore angesprochen zu werden.

Das ist sicherlich auch in Deutschland so üblich. Aber hier ging es doch eher um den Vergleich mit akademischen Graden wie Dipl.-Irgendwas (vor dem Namen) im Vergleich zum Bachelor und Master (nach dem Namen), oder?

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Keine Frage, auch das ist aber ein riesiges Problem, obwohl ein Master durchwegs ein Dipl. .... ist. (wobei hier gibt es gerade in Österreich einige Ausnahmen z.B. postgraduale Master an Universitäten und FH´s, die in 2 Jahren ohne Matura und Bachelor zum Master führen kann! Dadurch wird das System natürlich wieder etwas pervertiert)

Nur weil Du Markus gemeint hast, dass Österreich schlimmer ist als Deutschland, habe ich diese Beispiele gewählt, hier geht es nicht um Wissen, Können oder Inhalten hier geht es um die Titelgeilheit und Abgrenzung und deshalb glaube ich das Bologna in Österreich und in Deutschland nicht funktionieren wird.

Es ist ein sinnvoller Anfang aber das dauert wahrscheinlich noch ein paar Generationen an Studierenden und Personalchefs.

Wir haben 1919 in Österreich den Adel abgeschafft, jetzt hat sich der Österreicher statt einen Baron, Graf etc. als gesellschaftlichen Aufstieg und zur Abgrenzung zum "Volk" den Doktor, Magister etc. als Anrede geschaffen. Dadurch will man zeigen wieviel mehr man im Vergleich zum Anderen ist! Und deshalb wird Bologna in Österreich schlechter funktionieren als in Deutschland und viel schlechter als im Rest von Europa.

lG

Christopher

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Keine Frage, auch das ist aber ein riesiges Problem, obwohl ein Master durchwegs ein Dipl. .... ist. (wobei hier gibt es gerade in Österreich einige Ausnahmen z.B. postgraduale Master an Universitäten und FH´s, die in 2 Jahren ohne Matura und Bachelor zum Master führen kann! Dadurch wird das System natürlich wieder etwas pervertiert)

Im Ausland ist doch schon normal bei bestimmten Abschlüssen wie MBA etc. Da kann man auch ohne Bachelor einsteigen. Australien, UK, Neuseeland, USA und andere Länder sind da deutlich lockerer. Nebenbei hat die Schweiz Bologna besser umgesetzt. Dort regt sich niemand auf.

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Da muss ich mal kurz ein Beispiel aus Deutschland einwerfen: an der HAW Hamburg ist der Zugang zum Masterstudium "Pflege" ohne Abitur und ohne vorheriges Studium möglich, wenn eine abgeschlossene Pflegeausbildung plus Fachweiterbildung vorliegt. Ja, ich bin auch für eine Durchlässigkeit im Bildungssystem - und natürlich sollen auch Menschen ohne Abitur irgendeine Möglichkeit zum Studium erhalten - aber ich komme mir durchaus veräppelt vor, weil ich so blöd war 3 Jahre lang die Oberstufe zu besuchen + Abi zu machen, dann die Pflegeausbildung, das Bachelorstudium - habe finanzielle Einbußen auf mich genommen, weil ich in dieser Zeit natürlich nur eingeschränkt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stand. Und nun kommen Menschen mit "nur" Realschulabschluss, Ausbildung und Fachweiterbildung (= Äquivalent zum Meister) und bekommen mir nichts, dir nichts die Zulassung für ein Masterstudium - und dürfen sich nach erfolgreichem Abschluss auch noch Master of Science nennen. Ich sehe das sehr sehr kritisch, ich habe im Bachelor zB wissenschaftliches Arbeiten gelernt, Grundlagen von Forschungsmethoden, fachliche akademische Grundlagen - in meinen Augen ist dieses Vorgehen eine absolute Abwertung des Bachelorstudiums. Von mir aus kann man mit dieser Kombi aus Realschulabschluss + abgeschlossene Ausbildung + Fachweiterbildung gerne ins Bachelorstudium einsteigen - von mir aus kann man auch fachpraktische Vorkenntnisse bis zu einem gewissen Umfang anerkennen.

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