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Hochschulrektoren üben scharfe Kritik an Bologna


Dadi

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@Pinguinchen,

würde ich auch akzeptieren, wenn das durchschnittliche Bachelor Studium nicht nur 6 Semester dauern würde.

Das bisserl Forschung was da dabei ist, ist nicht mehr vergleichbar zu den früheren 8-10 Semestern Diplom Studium.

Kein Wunder, dass bei Firmen und Profs der Bachelor "nur" als bessere Ausbildung betrachtet wird.

Dadurch stimmt eigentlich die Rechnung: Ausbildung + Berufserfahrung + Meister = Zulassung zum Masterstudium.

Aber viele Unis machen das sowieso (noch) nicht.

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Da muss ich mal kurz ein Beispiel aus Deutschland einwerfen: an der HAW Hamburg ist der Zugang zum Masterstudium "Pflege" ohne Abitur und ohne vorheriges Studium möglich, wenn eine abgeschlossene Pflegeausbildung plus Fachweiterbildung vorliegt.

Derlei Ungerechgigkeiten gibt es im System doch schon lange. Ich kenne z.B. eine Lehrerin aus Rußland, die zwar irgendwo in Sibirien oder Kalmückien mal Lehramt studiert hat, aber nur gebrochen deutsch spricht, und auch die Rechtschreibung nur unzureichend beherrscht. Trotzdem ist sie hier in Deutschland als Vollzeit-Lehrkraft unbefristet eingestellt. Ähnlich verhält es sich mit einer Bekannten von mir, ebenfalls Russin. Die hat hier ihren Dr. in Biochemie gemacht und kann kaum 3 Sätze fehlerfrei sprechen, akzentfrei schon gar nicht. Mit anderen Worten: Hier in Deutschland die Ochsentour zu fahren mit Abi, Bachelor und Master ist eigentlich schon längst nicht mehr der Königsweg.

Deine Kritik kann ich nicht recht nachvollziehen. Warum muß ein Master zwangsläufig wissenschaftliches Arbeiten gelernt haben? Die 5 Credit Points sollen entscheidend sein?

Ich finde man sollte das ganze System noch viel durchlässiger machen als bisher, denn Praxiserfahrung wurde bislang kaum berücksichtigt. So ist eine 2-jährige Weiterbildung zum Techniker/Betriebswirt durchaus mit dem Bachelor-Abschluß in anderen Staaten zu vergleichen. Oft braucht man nämlich dort dafür nur ca. 120 Credit Points. Trotzdem darf diese Klientel, zu denen auch ich gehöre, sich beim Bachelor (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ins Erstsemester einreihen und z.B. Buchführungsgrundkurse besuchen, obwohl man vielleicht seit 10 Jahren die ganze Buchhaltung eines KMU leitet. Sorry, aber ich kann bei allem Verständnis für Kritik hier vor allem eine tiefsitzende Abneigung gegen berufliche Bildung seitens der Uni-Profs erkennen.

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Warum muß ein Master zwangsläufig wissenschaftliches Arbeiten gelernt haben?
Weil der Master zur Promotion berechtigt. Hier im Forum ist leider alles immer nur auf Berufsbefähigung ausgerichtet, aber Hochschulen haben eben auch einen Forschungsauftrag.
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Weil der Master zur Promotion berechtigt. Hier im Forum ist leider alles immer nur auf Berufsbefähigung ausgerichtet, aber Hochschulen haben eben auch einen Forschungsauftrag.

Wasserfall, aber solche dürfen dann promovieren?

http://www.fernstudium-infos.de/fom/31352-in-windeseile-zum-bachelor-master-fom.html

Dann bin für das alte System. :lol:

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Weil der Master zur Promotion berechtigt. Hier im Forum ist leider alles immer nur auf Berufsbefähigung ausgerichtet, aber Hochschulen haben eben auch einen Forschungsauftrag.

So jemand wird wohl kaum einen Doktorvater finden. Von daher wird sich der "Schaden" da in Grenzen halten. Abgesehen davon bereiten sich auch die ersten FH´s vor Promotionen vorzunehmen. Scheint also auch ohne "heiligen" Uni-Abschluß zu funktionieren. ;-)

Warum sollte der abgestufte Abschluß Bachelor/Master den Forschungauftrag beeinträchtigen?

Mal ganz abgesehen davon: Warum schimpfen eigentlich immer nur die Uni-Profs über Bologna, während man von den FH-Profs fast nichts dergleichen liest?

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Warum sollte der abgestufte Abschluß Bachelor/Master den Forschungauftrag beeinträchtigen?
Davon habe ich nichts gesagt. Aber unabhängig von der Frage, ob FHs die Promotionsberechtigung erhalten sollten, sollte ein Master zur wissenschaftlichen Arbeit befähigt sein.
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Di Promotion bleibt doch noch ein Vorrecht von wissenschaftlichen Hochschulen. Daran wird sich erstmal nichts ändern. Auch die Flucht ins Ausland bringt nicht, wenn da keine Leistung gezeigt wird. Bei den Schnellstudenten der FOM kommt noch mehr hinzu. Die haben eine Firma mit Ghostwriting. Das disqulifiziert jeden für eine wissenschaftliche Karriere.

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jedi, ich denke nicht, dass das Eigentum oder das Betreiben einer Firma fuer das Ghostwriting disqualifizierend ist.

Weshalb sollte jemand, der eine wissenschaftliche Karriere macht, nicht auch Ghostwriting fuer Andere machen? Das ist ja nicht verboten.

Es wird dann problematisch, wenn jemand die Ergebnisse eines Ghostwriters als eine eigenen ausgibt, aber als Ghostwriter zu arbeiten ist legitim.

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würde ich auch akzeptieren, wenn das durchschnittliche Bachelor Studium nicht nur 6 Semester dauern würde.

Das bisserl Forschung was da dabei ist, ist nicht mehr vergleichbar zu den früheren 8-10 Semestern Diplom Studium.

Die Argumentation ist schon deshalb unsinnig, weil der Bachelor nicht das Diplom ersetzen soll, sondern Bachelor+Master sollen dies tun. Warum man in 6 Semestern Bachelor gar nichts lernen soll, in 9 Semestern Diplom aber "alles", leuchtet mir nicht ein. Man wird wohl in Bachelor+Master zusammen ähnlich viel lernen wie im Diplom. Und das Diplom (FH), das hier gern mal so stillschweigend mit verwurstet wird, hat 8 Semester gedauert. Da hat man wohl hehre Wissenschaft gelernt, aber in 6 Semester Bachelor kommt gar nichts? Das scheint wenig einleuchtend.

Kein Wunder, dass bei Firmen und Profs der Bachelor "nur" als bessere Ausbildung betrachtet wird.

Dadurch stimmt eigentlich die Rechnung: Ausbildung + Berufserfahrung + Meister = Zulassung zum Masterstudium.

Wer sagt, dass alle Firmen und alle Profs (das ist Deine Aussage) das so sehen? Und natürlich ist es ein Unterschied, ob jemand die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens hat oder nicht, auch wenn es "nur" die Grundlagen sind.

Sorry, aber das ist so ein runtermachen auf der Grundlage irgendwelcher schammiger "man glaubt" Aussagen. So etwas ist unredlich. Und nochmal: Wenn dem so ist, warum kommen ganz offenbar die Absolventen ganz gut zurecht? Übrigens sind inzwischen 95% der Doktoranden an deutschen Hochschulen Bachelor/Master-Absolventen. Auch hier ist der Untergang nicht eingetreten.

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Diese ganze Diskussion und vermeintliche Kritik von diversen Personen, ist doch einfach nur "typich deutsch"!...

Alles nur keine Veränderungen und wenn es doch so sein muss, wird einzig das Negative erwähnt und der positive Nutzen außen vorgelassen!

Natürlich ist es so, dass ich im Gegensatz zu irgendwelchen Professoren, nur dieses System Bachelor Master kenne bzw. das Diplom in meinen Kenntnissen eine untergeordnete Rolle spielt, sodass ich mich auch persönlich damit nicht befassen muss.

Jedoch bin ich jemand der offen gegenüber neuem ist und wenn es nun mal so entschieden wurde, finde ich dass man einfach aufhören sollte die akademischen Abschlüsse zu vergleichen, sowie rumzuheulen und das neue System einfach mal akzeptieren sollte!

Die Tatsache, dass früher alles besser war ist in vielen Punkten längst wiederlegt ;)

In Zukunft wird man fast nur noch das Bachelor + Master System kennen und auch die meisten Professoren, werden Ihren Titel über dies Verfahren erworben haben, von daher ist es einfach nur en aktuelles sinnloses Thema, wie viele andere auch.

PS: Es gibt auch viele Bachelorstudiengänge, mit ner Regelstudienzeit von 8 Semestern und 6 im Master, von daher finde ich die Qualität an der Regelstudienzeit auszumachen einfach schwierig, genauso siehts mit den ECTS aus, die eine Hochschule vergibt für Modul A 5 ECTS die andere für Modul A 10 ECTS, nur ist das geforderte Wissen für ein identisches Modul wirklich soo gravierend in der Menge des Stoffes/Tiefe?

Ich finde es ist einfach relativ und wenn überhaupt nur ein Anhaltspunkt mehr auch nicht.

Und das ganze Thema gehört für mich in die Rubrik, Dinge die die Welt nicht braucht!

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