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Hochschulrektoren üben scharfe Kritik an Bologna


Dadi

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@stefhk3,

doch, das meinte ich schon, der Bachelor ist eine bessere Ausbildung. Mit besserer Ausbildung meinte ich in Höhe eines IHK Meisters/Technikers/Betriebswirt. Sonst würde ja mein beschriebener Vergleich Ausbildung + Berufserfahrung + Meister = Zulassung zum Masterstudium nicht stimmen.

Du verstehst mich nicht was ich meine, es geht mir um den Stellenwert des reinen Bachelors in der Wirtschaft.

Das sieht man sehr ansehnlich im Münchner Raum. Ich kenne hier viele die bei der TUM und Weihenstephan (Uni) studieren und alle sagen mir, nur mit dem Bachelor haben sie wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie konkurrieren direkt gegen gute Meister/Techniker.

Weil der Bachelor häufig als "halbfertig" gesehen wird. Das geht soweit, dass sie schon während des Bachelors auf die Mastermodule zugreifen. Ein abschließen des Bachelors wird gar nicht mehr in Erwägung gezogen.

Der Bachelor wurde n.M.n doch nur eingeführt, um schnell billige Arbeitskräfte bei dem (angeblichen) Fachkräftemangel zu Verfügung zu haben. Beispiel Weihenstephan: Eine bekannte Bachelor Biologin verdient so viel wie eine ausgebildete BTA. Und das merken eben die Studenten und hängen den Master an. Also war doch die Trennung für mich für die Katz. Egal ob Uni oder FH.

Ähnlich wie mit dem G8. Nichts anders als schnell "Human Resources" ausspucken.

Aber anscheinend besinnt man sich hier wieder und diskutiert zu mindestens, dass der G9 wieder parallel eingeführt soll.

Ich will mich nicht ausnehmen: Ohne Master würde ich bei meinem Job keinen Cent mehr verdienen, oder ein anspruchsvolles Aufgabengebiet bekommen.

Und ich bin nur ein kleiner Techniker. :)

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Also erstmal aus eigener Erfahrung, ich bin im Besitz einer Ausbildung + Berufserfahrung und eines Meisters/Fachwirts in IHK und kann mit großer Sicherheit sagen, dass meine derzeitiger Bildungsstand, weit weg vom Bachelor ist!

Seit knapp zwei Monaten studiere ich an der PFH BWL (Bachelor) und habe heute einen Überblick darüber, was bis zum Abschluss (Regelstudienzeit 8 Semester) an Wissen, Kenntnissen und Fertigkeiten verlangt wird und bei allerliebe, da bin ich obwohl ich vermeintlich kaufmännischer Meister bin, Jahre von entfernt! Fakt!

Des Weiteren, keine Ahnung was da im Münchner Raum abgeht, aber das ist absolut nicht die Realität die du beschreibst!

Bachelorabsolventen sind sehr gefragt und mit Sicherheit keine billigen Arbeitskräfte, hier sind deine Erfahrung sehr eigen. Ich seh das u.A bei mir im Unternehmen, Master Absolventen werden allerhöchstens für Managementpositionen gesucht und das sind nicht viele, die meisten Tätigkeiten in Unternehmen sind für Bachelorabsolventen ausgelegt bzw. reicht dieser Kenntnisstand vollkommen aus, wo ist der Sinn dahinter einen Master zu machen zu haben, wenn ich auf Bachelorniveau Aufgaben verrichte!?

Hier ein Artikel dazu.

http://www.sueddeutsche.de/bildung/nach-dem-bachelor-warum-der-master-keine-entscheidenden-vorteile-bringt-1.1414318

Dafür wurden neben Studenten auch 1500 Unternehmen befragt. Für die meisten davon spielen die formalen Abschlüsse eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind ihnen die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Studenten. Und mit diesen können Studenten mit einem Bachelorabschluss genauso aufwarten wie ihre Kommilitonen mit Masterabschluss. Vier von fünf der befragten Unternehmen sagen, dass Bachelorabsolventen sich gut in neue Fachgebiete einarbeiten können. Ebenso gut bewertet ein Großteil die Fähigkeit, Wissen auf neue Probleme anzuwenden sowie Wissenslücken zu erkennen und zu schließen.

Und selbst wer in eine Führungsposition möchte, braucht den Master nicht. Nach der Umfrage können Bachelorabsolventen in 85 Prozent der Unternehmen jede Karriereposition erreichen. Zwei Drittel der Arbeitgeber zahlen Bachelors sogar das gleiche Gehalt wie Diplomabsolventen.

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Des Weiteren, keine Ahnung was da im Münchner Raum abgeht, aber das ist absolut nicht die Realität die du beschreibst!

Bachelorabsolventen sind sehr gefragt und mit Sicherheit keine billigen Arbeitskräfte, hier sind deine Erfahrung sehr eigen.

Ich muss leider auch sagen, dass ich diese Erfahrung nicht teilen kann: das Beispiel mit dem B.Sc. in Biologie oder bioaffinen Fächern kann ich nur bestätigen - da wird man allenfalls einer BTA oder CTA gleichgestellt. Bachelor in Geistes- oder Sozialwissenschaften - ebenfalls keine Chance auf dem Arbeitsmarkt, wenn man sich beruflich verbessern will und eh schon eine abgeschlossene Ausbildung im gleichen Bereich hat. Ich suche nonstop seit 2 Jahren nach Stellen im Bereich Pflege/Pflegewissenschaft (nein! NICHT Pflegemanagement) für Bachelorabsolventen. Alles was ich gefunden hab, waren vollkommen unattraktive Stellen - sogar mit weniger Verdienst als wenn ich als normale nicht-akademisch gebildete Krankenschwester arbeite. Daher: weiterhin als Krankenschwester arbeiten - weiterbilden - Master machen und immer wieder versuchen, den Absprung zu schaffen. Zusammenfassend kann ich nur bestätigen: "nur" den Bachelor zu haben, wird in den allermeisten Berufszweigen kaum ausreichen. Es gibt bestimmt Bereiche, wo dies der Fall ist, ich denke aber nicht, dass dies die Regel ist

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Ich kenne hier viele die bei der TUM und Weihenstephan (Uni) studieren
Es gibt doch keine Uni in Weihenstephan. Es gibt dort eine "University of applied sciences" - also eine FH und es gibt ein Wissenschaftszentrum der TUM.

und alle sagen mir, nur mit dem Bachelor haben sie wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie konkurrieren direkt gegen gute Meister/Techniker
Ein wenig unfair, Bachelor-Berufsanfänger mit routinierten (da "gute") Technikern/Meistern zu vergleichen
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Mir scheint, dass hier vieles Fachspezifisch ist und jetzt auf "den Bachelor" geschoben wird. Pflegewissenschaft ist wohl kein Studiengang, mit dem es einfach ist, was zu finden, und ich glaube nicht, dass das Diplom viel ändern würde. Oder glaubst Du, mit einem Diplom (FH) in Pflegewissenschaft wäre es plötzlich ganz einfach? Ich nicht. Und Biologie ist infsofern ein schlechtes Beispiel, weil hier in der Vergangenheit die Promotion mehr oder wenige der Regelabschluss war (huch, da war das Diplom eigentlich übeflüssig, warum hat da niemand Geschrei gemacht?). In vielen anderen Fächern sieht es anders aus. Dass die Arbeitsmarktlage nicht allen Fächern gleich ist, ist nicht neu. Das mag bedauerlich sein, mit Bachelor/Master hat es aber gar nichts zu tun.

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Allerdings.

Ich habe in einem Uniklinikum (in der Neuropathologie) gearbeitet, wo zahlreiche promovierte Biologen beschäftigt waren. Da kommt es schlicht auf die Drittmittel an. Wenn kein Geld von Pharmafirmen oder vom Staat reinkommt, sind die sofort weg vom Fenster. Egal wie gut jemand ist. So ist die Forschung.

Bei den Doktoranden wurde da im Übrigen allerdings nie ein Unterschied gemacht, ob Diplom oder Master. Aber gut, da ist eben auch die Promotion das Ziel und dann sind wir wieder an dem Punkt, den Frau Kanzler angesprochen hat.

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Ich suche nonstop seit 2 Jahren nach Stellen im Bereich Pflege/Pflegewissenschaft (nein! NICHT Pflegemanagement) für Bachelorabsolventen. Alles was ich gefunden hab, waren vollkommen unattraktive Stellen - sogar mit weniger Verdienst als wenn ich als normale nicht-akademisch gebildete Krankenschwester arbeite. Daher: weiterhin als Krankenschwester arbeiten - weiterbilden - Master machen und immer wieder versuchen, den Absprung zu schaffen. Zusammenfassend kann ich nur bestätigen: "nur" den Bachelor zu haben, wird in den allermeisten Berufszweigen kaum ausreichen. Es gibt bestimmt Bereiche, wo dies der Fall ist, ich denke aber nicht, dass dies die Regel ist

Für den Bereich Pflege gibt es im akademischen Bereich auch keine Stellen in der statitionären Versorgung. Es gibt zwar die Studiengänge, aber weder Arbeitsplätze, noch tariflich vorgesehene Vergütung dafür. Akademisierte Pflegekräfte direkt in der Versorgung sind meines Erachtens auch nicht erwünscht, weder von "oben", noch von den pflegerischen oder ärztlichen Kollegen. Pflege soll keine eigene Proffession werden.

Pflegemanagement hingegen ist erwünscht, es gibt Stellen, wird aber ebenso nicht vergütet. Man verdient als PDL z.B nicht viel mehr, als eine Krankenschwester im 3 Schichtdienst. Das Know How ist in dem Bereich allerdings erwünscht, bringt es die Pflege doch in Richtung Ökonomie und hin zum Managen von komplexen Anforderungen.

Was man mit einem Master in Pflege machen will, wenn es schon keine Bachelorstellen gibt, ist mir allerdings auch unklar?

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Ich finde das Thema als Großes und Ganzes ehrlich gesagt schwer zu betrachten.

Im Bereich Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahren ja viel getan. Auch ich bin ich die Richtung gegangen mit einer Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen und zusätzlich dem Gesundheitsbetriebswirt (VWA). Dass das Gebiet durch die demographische Entwicklung immer mehr gefragt ist, ist offensichtlich. Aber irgendwie entwickelt es sich dann auch mal schnell zur Mode alle möglichen Weiterbildungsmöglichkeiten in so einem Feld aus dem Boden zu stampfen, ohne Bezug zu späteren Einsatzmöglichkeiten. In der Regel steckt ja hinter einer Weiterbildung/einem Studium, gerade berufsbegleitend, auch der Wunsch sich zu verbessern. In den seltensten Fällen wird ausschließlich ein reines fachliches Interesse dahinter stecken. Dann hat man plötzlich auf dem Arbeitsmarkt zahlreiche qualifizierte Kräfte mit Abschlüssen, mit denen die Arbeitgeber nichts anfangen können und für die es scheinbar keine Verwendung gibt.

Mittlerweile kann man doch fast für jeden Bereich irgendwas studieren und es sei mal dahin gestellt, ob einem die Inhalte für die berufliche Praxis wirklich viel bringen. Das was ich an der VWA gelernt habe, konnte ich bisher im Berufsalltag auch nicht wirklich anbringen. Die Praxis hat mir schlichtweg die meisten Kenntnisse vermittelt. Aber der Abschluss an sich hat mir die Jobs beschafft und ein besseres Gehalt. Wo ist da der Sinn?

Es gibt Fächer, da macht ein Studium Sinn. Aber es gibt auch genug Bereiche, wo es inhaltlich einfach wenig bis gar nichts bringt. Es geht immer nur um Abschlüsse und welche davon anerkannt werden. Die Arbeitgeber wollen die eierlegende Wollmilchsau und die eierlegenden Wollmilchsäue hocken dann unterfordert auf diesen Posten. Ich finde diese Entwicklung ziemlich bedenklich und das Bildungssystem geht zu einem großen Teil an den Anforderungen des Arbeitsmarktes völlig vorbei. Man kann pauschal auch gar nicht wirklich sagen wo jetzt welcher Abschluss mehr Sinn macht hat, finde ich. Dazu müsste man wieder die Fächer einzeln betrachten.

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