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Zuschuss der Firma mit Haken oder das Studium selbst finanzieren?


Jlagreen

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Guten Morgen, Ilagreen!

Die "Vor-Bologna-Abschlüsse" (also alle Diplom-, Magister-, Staatsexamen- oder sonstige Hochschulabschlüsse) wurden und werden für gewöhnlich nicht in ECTS umgerechnet. Will man aber einen solchen in Vergleich mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss setzen, kann man so vorgehen: universitäre Hochschulabschlüsse, waren idR promotionsberechtigt und können deshalb mit 300 ECTS "angesetzt"; FH-Diplom-Studiengänge, die idR eine Regelstudienzeit von mindestens 7, etliche sogar 8 Semester hatten, kann man entspr. mit 210 bis 240 ECTS. Deshalb spielt es bei einem Uni-Abschluss keine Rolle, wie viele ECTS ein weiterbildender Masterstudiengang hat, und bei den alten FH-Diplomen würde demnach ein 90-ECTS-Angebot eigentlich ausreichend sein. Letztendlich richtet sich die Möglichkeit der Promotion sowieso immer nach weiteren Faktoren - und die setzt die auserwählte Uni (denn nur an einer solchen kann man trotz "Bologna" promovieren) normalerweise in ihrer Promotionsordnung fest.

In Ihrem Fall kommt leider erschwerend hinzu, dass Sie einen Diplom-Abschluss an der Berufsakademie (BA) erworben haben. Da diese (dualen) "Studiengänge" nur sechssemestrig waren, werden sie in vielen Bundesländern nicht als "akademisches Studium" - und damit als erster Hochschulabschluss - anerkannt (und waren nur berufsrechtlich den Diplom-FH-Abschlüssen gleichgestellt). Dabei hilft leider weder der "gekaufte" Bachelor der OU (da das BA-Programm nur validiert, nicht aber an der OU studiert wurde; wird deshalb auch nicht in allen Bundesländern anerkannt), noch der "nachdiplomierte" Diplom-Abschluss der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg), der zumindest bei uns in Rheinland-Pfalz ebenfalls nicht anerkannt wird! Eine offizielle Umrechnung in ECTS erfolgt durch die Berufsakademien m.W. weder bei dem alten Diplom, noch bei dem neuen, da es nunmal keine ECTS bei diesen Studiengängen gibt.

Da der MBA-Vertriebsingenieur mit einer FH in RLP angeboten wird, möchte ich Ihnen auf jeden Fall vor Ihrer Anmeldung ein Beratungsgespräch bei uns empfehlen!

Beste Grüße aus Koblenz!

Annette Honsel

Studienberatung

ZFH

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Demnach werde ich vermutlich nicht zugelassen, nur weil ich vor Bologna studiert habe? Das ist mal wieder typisch deutsch...

Naja, ich werde mal anfragen, aber es sieht wohl nicht so rosig aus für den MBA Vertriebsingenieur. Immerhin ist beim MBA WIng ein BA Studium ausdrücklich erwähnt und zugelassen.

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Demnach werde ich vermutlich nicht zugelassen, nur weil ich vor Bologna studiert habe? Das ist mal wieder typisch deutsch...

Ich kenne die Situation nicht persönlich, aber ich meine, es gibt im Forum einen längeren Thread zum Thema Abschlüsse an der Berufsakademie. Soweit ich mit ich erinnere, werden die Berufsakademieabschlüsse generell nicht als Hochschulabschlüsse anerkannt. Das hat, wenn ich es richtig verstanden habe, weder etwas mit "typisch Deutsch" noch mit "vor Bologna" zu tun, sondern damit, dass die Inhalte der Ausbildung an der Berufsakademie als nicht denen einer Hochschule entsprechend eingestuft wurden. Inwiefern das gerechtfertig ist kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber ich kenne vergleichbare Fälle aus der Schweiz (u.a. Ergotherapie) und Italien (bestimmte Studien im Rechtswesen).

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Ich kenne die Situation nicht persönlich, aber ich meine, es gibt im Forum einen längeren Thread zum Thema Abschlüsse an der Berufsakademie. Soweit ich mit ich erinnere, werden die Berufsakademieabschlüsse generell nicht als Hochschulabschlüsse anerkannt. Das hat, wenn ich es richtig verstanden habe, weder etwas mit "typisch Deutsch" noch mit "vor Bologna" zu tun, sondern damit, dass die Inhalte der Ausbildung an der Berufsakademie als nicht denen einer Hochschule entsprechend eingestuft wurden. Inwiefern das gerechtfertig ist kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber ich kenne vergleichbare Fälle aus der Schweiz (u.a. Ergotherapie) und Italien (bestimmte Studien im Rechtswesen).

Prinzipiell hast du Recht und doch ist es typisch deutsch, oder wieso werden die BA Abschlüsse in manchen Bundesländern anerkannt und in anderen wiederum nicht? In BW, Hessen oder Sachsen habe ich keine Probleme, in NRW oder RLP eben doch. Wie kommt sowas zustande? Und das meine ich mit typisch deutsch, es gibt einfach mal wieder keine bundesweit einheitliche Regelung. Letztendes scheitere ich also ggf. nicht an meinem Abschluss, sondern am Standort der Hochschule :(

Außerdem wie kann es sein, dass mein Bachelor der OU weltweit kein Problem darstellt, aber in DE nach dem Bolgona-Prozess nicht anerkannt wird?! Was ist das für eine Spitzfindigkeit? Sicher tuen wir BAler so, als ob der OU Bachelor nur gekauft wurde, aber das stimmt nicht, er ist eine Kooperation und die Bearbeitung (Prüfer der OU) muss halt bezahlt werden.

Naja, mich nerven solche Details einfach. Wenn man mir generell sagen würde: "Ne geht überall nicht!" Hätte ich damit kein Problem, aber nun könnte ich, aber nicht überall in DE. Vielleicht sollte ich doch lieber zur OU gehen, wer weiß ob nicht später es noch Probleme mit dem Master in DE gibt. Denn hier scheint es üblich zu sein, dass zwar die Titel sich gleich schreiben, aber wohl doch nicht gleichbedeutend sind...

EDIT:

Also nach weiterer Recherche im Internet wird es wohl nichts in RLP, sowohl von der FH als auch TU Kaiserslautern habe ich im Internet viele Absagen von BAlern gefunden. Das scheint dort leider üblich zu sein. Ich werde mir daher nun den MBA WIng an der TUM Friedberg genauer ansehen. Oder alternativ vielleicht doch zur WBH gehen...

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Und das meine ich mit typisch deutsch, es gibt einfach mal wieder keine bundesweit einheitliche Regelung. Letztendes scheitere ich also ggf. nicht an meinem Abschluss, sondern am Standort der Hochschule :(

Ja, das ist typisch deutsch. Wir haben nun einmal eine föderale Struktur, und Bildung ist danach Ländersache. Ich weiss nicht, ob die französische Landbevölkerung mit ihrer zentralistischen Regierung glücklicher ist. Freuen wir uns doch einfach, dass gewisse Dinge noch in Saarbrücken, Mainz, Schwerin oder Kiel entschieden werden können.

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Auch wenn es hier nicht um das Thema Bildung geht:

Als ich in Australien Steuerrecht studierte gab es ein Bonmot eines Professors, der meinte, dass 50% der weltweiten Steuerliteratur das komplizierte australische, föderale Steuerrecht beträfen.

Ähnliches hört man auch aus Deutschland, nur dass hier die deutsche Steuerliteratur gemeint ist.

Entweder ist es nun so, dass nur Australien und Deutschland diesen Bürokratiewahnsinn haben und vielleicht auch die Literatur zum beidseitigen Steuerrecht so voluminös ist, oder aber dass nur niemand jemals nachgezählt hat und jeder grade sein Land besonders Bürokratisch finden.

Ähnliches gilt evtl. auch für das Bildungswesen.

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Wobei ich ein förderales Bildungssystem in Zeiten zunehmender räumlicher Flexibilität doch sehr ungünstigt finde. Da finde ich die Regelung in Österreich besser, dort hat man zumindest im gesamten Land dasselbe System. Dabei sollte meines Erachtens nach dennoch eine gewisse Offenheit gewährleistet sein, so dass die Lehrer regionsspezifische Schwerpunkte in ihren Fächern setzen können. Aber das System an sich, grundlegende Fragen, wie z.B. die Schuldauer, die Art der Schulen, etc. sollten doch zumindest in einem Staat flächendeckend identisch sein.

Diesen Unterschied merkt man übrigens auch im Wahlkampf. In Österreich ist Bildungspolitik bei der Nationalratswahl ein wichtiges Thema - in Deutschland geht es doch ziemlich unter und findet höchstens auf Bundesländerebene Beachtung. Dabei finde ich, dass Bildungspolitik ein wesentliches Thema ist und generell viel Beachtung haben sollte.

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Habe eine Antwort von der ZFH zum MBA Vertriebsingenieur an der FH Kaiserslautern erhalten, wie erwartet werde ich wegen meinen Abschlüssen an der BA in RLP nicht anerkannt, auf dem Weg habe ich keine Chance :(.

Derzeit wird aber nun geprüft, ob ich nicht einen Eignungstest machen kann. Wenn das hinhaut, verstehe ich die Welt nicht mehr, denn dann darf ich aufgrund meines Abiturs, der BE und einem Test tatsächlich einen Master studieren, während parallel mein BA Diplom KOMPLETT ignoriert wird. Wie kann ein Land nur so sowas zulassen und meinen BA Abschluss einfach ablehnen??!! Man stelle sich vor, früher hätte man erfahrene Abiturienten mit Ausbildung zum Diplom zu gelassen und dabei das Vordiplom einfach weggelassen? Ich frage mich echt, wer sich ernsthaft hinsetzt und sowas ausdenkt...

Ich habe mir daher nun auch die Alternative MBA WIng an der THM Friedberg angeschaut. Nur leider nun auch festgestellt, dass es erheblich viele Präsenztermine gibt (so 8-10 pro Semester). Das wird mit meinem neuen Job kaum vereinbar sein, aber was mich auch wieder richtig stutzig gemacht hat, ist das:

Fall 1:

Sie haben / sind Berufs-Praxis möglicher Abschluss Studiendauer Abgeschlossenes Hochschulstudium mit dem Abschluss Bachelor (6 Semester) oder Diplom (8 Semester) als Ingenieur (m/w), Architekt (m/w), Naturwissenschaftler (m/w) oder Betriebswirt (m/w) mit ingenieurwissenschaftlichen Tätigkeitsfeldern. (*)

mind. 2 Jahre (**) Akademischer Grad der FH: „MBA Eng.“ (120 ECTS) 4 Semester

Fall 2:

Abschluss einer Berufsakademie mit dem Abschluss Bachelor (6 Semester), beispielsweise als Ingenieur (m/w), Betriebswirt (m/w), Informatiker (m/w) o. ä. mit einschlägiger Berufserfahrung. (*)

mind. 2 Jahre (**) Akademischer Grad der FH: „MBA Eng.“ (120 ECTS) 4 Semester

Fall 3:

Abschluss einer Berufsakademie, beispielsweise als Ingenieur (m/w), Betriebswirt (m/w), Informatiker (m/w) o. ä. mit einschlägiger Berufserfahrung. (*)

mind. 2 Jahre (**) FH-Gesamtzertifikat (90 ECTS) 3 Semester

Fall 4:

Abgeschlossene, einschlägige Berufsausbildung mit Berufserfahrung. (*)

mind. 2 Jahre (**) FH-Gesamtzertifikat (90 ECTS) 3 Semester

Fall 5:

Hochschulzugangsberechtigung (z. B. Abitur) mit einschlägiger Berufserfahrung. (*)

mind. 2 Jahre (**) FH-Gesamtzertifikat (90 ECTS) 3 Semester

Die Info ist konkret hier zu finden:

http://www.thm.de/fsz/index.php/wimain/wizugangsvoraussetzungen

Ich habe auch den Teil erst nur überflogen, bin dann aber im Nachhinein doch an Fall 2 und Fall 3 hängen geblieben. Ich habe auch im Fall 2 mal den entscheidenden Punkt fett markiert. Wenn ich das also richtig deute, dann habe ich mit meinem BA Diplom auch dort keine Chance. An dieser Stelle sollte die ZFH ihr Angebot auch besser ausführen, denn dort ist der Unterschied nicht in dieser Form erkennbar (Fall 3 nicht erwähnt). Für mich ist die Sachlage aber klar, denn den Ingenieurassistenten (nur 2J. BA) wird die THM im Fall 3 sicher nicht meinen, sondern ganz klar das BA Diplom. Daher auch dieser MBA fällt für mich wohl weg...

Bleibt mir am Ende vielleicht doch nur die WBH oder AKAD, die gut 50% teurer und privat sind. Dabei hatte ich mich eigentlich gefreut, vielleicht doch an einer staatlichen Hochschule den Abschluss machen zu können. Aber scheinbar kann man als BA Diplomer nur mit etwas mehr Geld seinen Master erlangen :(

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